Den typischen Soldano-Clean (*) kannst Du aus dem Anvil durch den EQ eines nachgeschalteten Multi-FX ganz gut nachbauen (allerdings baut/kauft sich niemand einen SLO wg. des Cleankanals). Der Crunch des SLO ist ein gebooster Cleankanal, da hat selbst Soldano beim X88r/Atomic dann lieber doch etwas Anderes eingebaut und ich gebe zu, den gut zu finden und mich daran orientiert zu haben ;-)
Beim Leadkanal gehen SLO und Anvil durch die unterschiedliche Bestückung einfach verschiedene Wege, der SLO erzeugt den BassCut/HighBoost durch kleine Katodenkondensatoren (eher Marshalltypisch), der Anvil durch kleine Koppelkondensatoren (VHT, Engl,...), Die Cold Clipping stage haben beide. Der Anvil filtert allerdings die Bässe viel radikaler als der SLO.
Prinzipiell gilt aber: So'n Preamp macht zwar eine Menge vom Sound aus, ein großer Teil kommt aber durch die Box und Mikrofonierung und ein wenig durch die Endstufe. Man sagt, der Bediener hätte auch etwas Einfluß, aber das ist sicher ein Gerücht...
Gruß
Andy
(*) Hier scheint's aber prinzipiell einige Kompromisse gegeben zu haben, im Bausatz wird der dem Crunchkanal gut zu Gesicht stehende BassCut der ersten Stufe bei Clean aufgehoben (wer's wie im Original will bestückt einfach K5 nicht) und nur bei Clean der (Fendertypische) 22µ parallel geschaltet, was tatsächlich eine Verbesserung zum Original bringt. Außerdem schalten die Bausätze nicht mit diesen nervigen Optos sondern über Relais (ok, ein Opto ist drin, aber der dient nur dem Verhindern von Umschaltgeräuschen). Dass der Original SLO nur einen EQ hat, finde ich auch eher grenzwertig, aber so war das halt Ende der 80er...