Kleinmembran mit Leben gesucht (Mojave? Neumann?)

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1788
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Moin allerseits.

Im Mai will ich ein A-Gitarren-Album aufnehmen.
Alles, was mir noch fehlt, ist ein Kleinmembran-Mikro.
(Großmembran hab ich schon.)

Mir schwebt für ein neues Mikro etwa die 600-Euro-Preisklasse vor.
Ich habe mehrmals bei Ebay versucht, ein gebrauchte KM 84 zu ersteigern - aber die dort erzielten Preise waren mir denn doch alle zu hoch.
Als Alternative böte sich natürlich das KM 184 an.
Allerdings habe ich
1.) noch keines gehört (auch kein KM 84) ... geschweige denn vergleichen können
und
2.) gerade was A-Gitarren Abnahme betrifft über das KM 184 nicht nur Positives gelesen und gehört.

Die Meinung ging oft in die Richtung, dass das KM 184 zu "hart", zu "scharf" klinge.

Mir schwebt in der Preisklasse noch ein zweites Mikro vor: das Mojave MA 100.
Hat das jemand schon mal gehört?

Ich suche ein Mikro, dass eher ein bisschen Eigenklang hat, anstatt brutal natürlich zu übertragen. Eines, dass meinetwegen auch ein bisschen "muffiger" klingen darf (wenn es das gewisse Etwas hat), anstatt zu höhenlastig.
Eben einfach ein Mikro, das "lebendig" klingt - und nicht steril. Eines, mit einem gewissen Wow-Faktor...

Im Moment stehen halt KM 184 und Mojave MA 100 zur Debatte.
Ich habe aber keines gehört.

Habt Ihr irgendwelche Empfehlungen?
Könnt Ihr was dazu sagen?


1788
 
Eigenschaft
 
Hallo,

auch ich kann über das KM184 im Zusammenhang mit Akustikgitarre nichts Negatives sagen und war bisher immer zufrieden. M. E. ist es gerade bei einer "Akustischen" durchaus von Interesse, möglichst genau abzubilden. Der "Wow-Faktor" ist natürlich jetzt sehr vom persönlichen Geschmack geprägt. Ggfs. hilft Dir ja ein Mix aus Großmembran und Kleinmembran weiter? Ansonsten würde ich vorschlagen, Du mietest Dir mal für ein Wochenende ein KM184 und probierst es aus, auch in Kombi mit Deinem vorhandenen Großmembraner.

Viele Grüße
Klaus
 
Ich würde dir mit dem Wunsch nach warmer Färbung eben nicht zu einem Kleinmembraner raten, denn die sind nahezu ausnahmslos dafür gedacht, die Dinge realistisch, im Sinne von linear und analytisch einzufangen, mit nur sehr wenig Abrundung im Spektrum.
Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass aber sowas wie das Beyerdynamic M160 Bändchen genau das richtige sein könnte. Durch den niedrigen Output braucht man aber einen halbwegs anständigen Preamp dahinter, die durchschnittlichen Interface Preamps könnten da schon etwas überfordert sein. Kommt auf einen Versuch an, ich kenn ja dein Equipment nicht.
Ansonsten finden sich deine Wünsche viel eher in Großmembranern wieder, was an A Gitarren generell auch weit verbreiteter Usus ist.
edit: Ich seh grad, GM hast du schon... welches denn, vielleicht ist es einfach nicht zu deiner Klangvorstellung passend?
 
Meine Werkstatt ist bislang so bestückt:

RME FF 400
TL Audio Fat Track
Brauner Phanthera
Shure SM 57

Diese Sachen habe ich mir nicht nur im Hinblick auf die nun anstehenden Aufnahmen (mühsamst ;) ) zusammengespart - eigentlich wollte ich wieder ein Rock-Album machen, musste das aber nach hinten verschieben und will daher erst mal ein Unplugged-Album zu aufnehmen.
Ein paar kleine Scheinchen sind noch da, und die wollen ebenso in was Solides investiert werden.
Mit dem Equipment, das ich habe, bin ich eigentlich ganz zufrieden.
Auch die A-Git klingt über das Phanthera nicht schlecht - im Gegenteil!
Deshalb hätte ich klanglich gerne noch einen Gegenpol dazu.

Da Kleinmembran vielseitig einsetzbar ist und ich auch so Spielereien wie Xylophon, Mundharmonika u.ä. aufnehmen will, dachte ich, da wäre ich mit einem Kleinmembraner richtig.

Bändchen... klingt interessant...
Hab aber auch noch nie eines gehört.

1788

---------- Post hinzugefügt um 14:18:50 ---------- Letzter Beitrag war um 14:06:32 ----------

P.S.: Womit ich glaube ich ein Problem habe (gedanklich - nicht akustisch!) sind in China zusammen geschraubte Produkte. Ich möchte eigentlich nur Geräte, die auch in dem Land hergestellt wurden, unter dessen Namen sie verkauft werden...
 
ich benutze ein brauner phamtom AE für akustik aufnahmen und bis damit sehr zufrieden.
wenn du einfach nur zwei mikros verwenden möchtest kannst du gleich bei dem einen brauner beiben.
ich weis nciht ob es auf dich zutrifft, aber der gedanke "je mehr desto besser" hat sich irgendwie
bei den leuten eingeschlichen, da liest man dann öfters von leuten die zum ersten mal einen
amp mikrofonieren und gleich drei oder vier mikros verwenden.
ich frage mich dann immer, wozu das ganze...

eine fachgerechte stereoaufnahme sollte man schon mit zwei identischen mikros machen
du bräuchtest also ein weiteres panthera oder zwei KMK's.

ich habe das panthera nicht gehört, groß wird der unterschied zum AE wohl nicht sein.
das AE ist was akustische instrumente angeht universell einsetzbar. andere spielereien
sollten auch kein problem darstellen. ein passendes mikro für jede verwendete
komponenten wird ein wenig teuer ;)

wichtig ist das du sauber aufnimmst, keine nebengeräusche und so wenig raum wie möglich
(es sei denn du hast einen akustisch optimierenden gut klingenden raum und nein, das wohnzimmer zählt nicht!)
mit aufnimmst. korrektes aussteuern setze ich mal voraus.

deinen beweggrund kann ich natürlich verstehen, so geht de denke ich jedem musikschaffenden.
hat man eine neue idee oder ein neues vorhaben möchte man dieses am besten mit
dem kauf einer neuen gitarre, eines mikros oder sonst was beginnen.

mach dir klar was du hast und was du damit machen kannst!!!

mfg
S.
 
(...) wenn du einfach nur zwei mikros verwenden möchtest kannst du gleich bei dem einen brauner beiben.


Danke für die Antwort.
Es ist ja nicht so, dass ich zum ersten Mal aufnehme. Ich mache das jetzt auch schon - mit Abständen - seit den späten 1990ern. Es ist nur das erste Mal, dass ich eigenes Zeug habe :) !

Zu Deiner obigen Ansicht - ich glaube, da gibt es verschiedene Ansichten. Klar kann man eine A-Git mit einem Stereopaar abnehmen. Und man kann sie auch mit einem guten Großmembraner abnehmen.
Mein Ansatz ist aber eben gerade, zwei unterschiediche Mikros zu verwenden, die ich unterschiedlcih stark zumischen kann um so unterschiedliche Effekte zu erzielen - also hauptsächlich zwischen unterschiedlichen Songs.
Wir haben das auch früher schon so gemacht, und es hat funktioniert.


(...) der gedanke "je mehr desto besser" hat sich irgendwie
bei den leuten eingeschlichen (...)

Dass der bei mir eher keine Rolle spielt, siehst Du ja schon an meiner sonstigen Ausrüstung. Dafür hatte ich mir auch das Doppelte oder Dreifache an günstigeren Komponenten zulegen können.



Noch eine Frage bezüglich eines Bändchens:
die haben ja üblicherweise eine Acht - hat schon mal jemand damit A-Gitarren abgenommen?
Wie wirkt sich die Rückseite der Acht aus? Die bräuchte man ja eigentlich nicht; da sie aber immer mit reinspielt - funktioniert das bei A-Gitarren?


1788
 
Lies doch einfach mal nach: das Mikro hat keine 8er Charakteristik, und wird nachwievor in Deutschland handgefertigt, soweit meine Informationen nicht veraltet sind.
 
Es gibt ja mittlerweile auch gute Bändchenmikros von AT und Shure. Ich würde auch mal in die Richtung recherchieren.

Falls es ein Kleinmembraner werden sollte, würde ich auch mal die Haun/MBHO in Deine Überlegungen einbeziehen.

Das M 160 ist übrigens ein Doppelbändchen mit Hyperniere.
 
Hallo,

hab schon sehr schöne A-Gitarrenaufnahmen mit den Beyerdynamic MC930 gemacht.
Dürfte ne Überlegung/Test wert sein.

Gruss
Markus
 
Danke an alle.

Kann jemand was über das relativ neue Royer Labs 101 sagen? Liegt auch etwa in der Preiskategorie.
 
Moin allerseits.

Im Mai will ich ein A-Gitarren-Album aufnehmen.
Alles, was mir noch fehlt, ist ein Kleinmembran-Mikro.
(Großmembran hab ich schon.)

Mir schwebt für ein neues Mikro etwa die 600-Euro-Preisklasse vor.
...
Habt Ihr irgendwelche Empfehlungen?
Könnt Ihr was dazu sagen?


1788
Hi 1788,
ich kann, was bezahlbare, sehr gute Kleinmembraner betrifft, ebenfalls die Haun/MBHO empfehlen.
Konkret das Modell MBP 603 A bspw. mit der Nierenkapsel KA 200N.
Haun ist ein alter Hase im Mikrogeschäft, und hat sich im wesentlichen auf Kapsellieferungen von OEM Mikros spezialisiert.
Das o.g. Mikro kostet komplett um die 550€ neu, und ist ebenfalls in der Spitzenklasse der Kleinmembraner anzutreffen.
Das Spezielle bei Haun ist, man kann sich bei der Bestellung den Klangcharakter raussuchen!, sprich man kann den Frequenzgang "bestellen", den man möchte. Ultraneutral a la Schoeps, oder kleiner Präsenzbuckel a là Gefell M300.
An der Akustikgitarre machen die Haun einen super Job, sie klingen in der BAsisversion; trotz des kleinen Präsenzbuckels eher neutral, die Verwandschaft zu Schoeps kommt nicht von ungefähr, der Chefentwickler von Haun, arbeitete früher bei Schoeps.
Also, einfach dort anrufen, mehr Wert für sein Geld für ein Kleinmembraner bekommt man woanders nicht!
Alternativ sehe ich noch die AT4022 (Kugel), klingen auch gut.
 
Hallo whitealbum!

Danke für diesen guten Tip!

1788
 
Danke für die Antwort.
Es ist ja nicht so, dass ich zum ersten Mal aufnehme. Ich mache das jetzt auch schon - mit Abständen - seit den späten 1990ern. Es ist nur das erste Mal, dass ich eigenes Zeug habe :) !

Zu Deiner obigen Ansicht - ich glaube, da gibt es verschiedene Ansichten. Klar kann man eine A-Git mit einem Stereopaar abnehmen. Und man kann sie auch mit einem guten Großmembraner abnehmen.
Mein Ansatz ist aber eben gerade, zwei unterschiediche Mikros zu verwenden, die ich unterschiedlcih stark zumischen kann um so unterschiedliche Effekte zu erzielen - also hauptsächlich zwischen unterschiedlichen Songs.
Wir haben das auch früher schon so gemacht, und es hat funktioniert.

Dass der bei mir eher keine Rolle spielt, siehst Du ja schon an meiner sonstigen Ausrüstung. Dafür hatte ich mir auch das Doppelte oder Dreifache an günstigeren Komponenten zulegen können.

1788

ok, anders gefragt, was versprichst du dir davon?
besseren sound? mehr möglichkeiten? oder sll es einfach eine absicherung sein falls die spur vom ersten mikro nix ist?

ein zweites mikro nehmen und zumischen...auch wenn du nicht zum ersten mal aufnimmst, idr wirst du damit nix erreichen oder eher was verschlechtern,
konzentriere dich auch eine spur die dann aber perfekt ist. "je mehr desto besser" hat nichts mit der menge der ausrüßtung zu tun, ich habe auch wenige
aber dafür sorgfältig ausgewählte komponenten. ich versuche auch immer die aufnahme kette so simpel wie möglich zu halten.

mfg
S.
 
Hallo soultrash,

ok, anders gefragt, was versprichst du dir davon?
(...)
ein zweites mikro nehmen und zumischen...auch wenn du nicht zum ersten mal aufnimmst, idr wirst du damit nix erreichen oder eher was verschlechtern,

Was veranlasst Dich zu solchen Aussagen? Das würde mich interessieren.
Zwei Mikros mit unterschiedlichen Klangcharakteren zu verwenden ist vielleicht nicht die aller verbreitetste Praxis, aber es ist auch nicht absolut außergewöhnlich.

So habe ich einfach mehr Nuancen und Farben zur Verfügung mit denen ich arbeiten kann; und im Mix kann ich dann die Anteile betonen, die mir besser gefallen oder die besser zu dem Song passen.

1788
 
Hallo soultrash,
So habe ich einfach mehr Nuancen und Farben zur Verfügung mit denen ich arbeiten kann; und im Mix kann ich dann die Anteile betonen, die mir besser gefallen oder die besser zu dem Song passen.

1788

dafür gibt es equalizer! ;)

das was du schreibst liest sich ja fast irgendwie romantisch, recording ist allerdings alles andere als romantisch,
es ist die kalte dunkle gasse in die man sich nachts verirrt...:D

mfg
S.
 
Also dein Name passt gerade sowas von gut auf dieses Postig. :D

Ich find ja die idee mit Mics verschiede Nuancen einzufangen alles andere als schlecht. Zumindest mal weitaus autentischer als EQ.. :redface:
Zumal man mit Eq keine unterschiedlichen Aufnahmepositionen simulieren kann.. (um welche es mir weit mehr gehen würde als die unterschiedlichen Micro-Eigenklänge)
Jedoch muss man beim kombinieren der Mics sehr stark auf ev. entstehende Kammfilter aufpassen!
Darüber sollte man sich umbedingt schon bei der Aufnahme / beim Positionieren der Mics Gedanken machen.

Lg Jakob
 
Also dein Name passt gerade sowas von gut auf dieses Postig. :D

Ich find ja die idee mit Mics verschiede Nuancen einzufangen alles andere als schlecht. Zumindest mal weitaus autentischer als EQ.. :redface:
Zumal man mit Eq keine unterschiedlichen Aufnahmepositionen simulieren kann.. (um welche es mir weit mehr gehen würde als die unterschiedlichen Micro-Eigenklänge)
Jedoch muss man beim kombinieren der Mics sehr stark auf ev. entstehende Kammfilter aufpassen!
Darüber sollte man sich umbedingt schon bei der Aufnahme / beim Positionieren der Mics Gedanken machen.

Lg Jakob

haha, muss muss! :D

ich habe nicht gesagt das es schlecht sei, eher unnötig, außerdem gibt es dinge dinge die einem beim aufnehmen mehr sorgen bereiten sollten.

mfg
S.
 
Und ihr habt ja auch alle beide recht, keine Frage. "Nötig" ist ein zweites Mikro nicht um einen guten Sound einzufangen, und viele andere Faktoren wiegen schwerer darin, wie gut eine Aufnahme tatsächlich wird. Aber es ist eben auch nicht so ungewöhnlich, vor allem wenn man dabei verschiedene Aufnahmerichtungen/Positionen für die beiden Mikros wählt. Manche klangbeeinflussenden Parameter lassen sich eben nicht so ohne weiteres aus einer einzelnen Aufnahmespur ableiten, und für solche Fälle kann ein zweites Mikro die ideale Hilfe sein, so wie man manchmal auch eine zweite Meinung in einer Zweifelssituation einholen würde: ein anderer Blick- (bzw. Aufnahme-) winkel kann die Dinge in einem anderen, vielleicht besseren Licht erscheinen lassen.
Beide Spuren gleichzeitig zu verwenden kann aber tatsächlich zu einem zweischneidigen Schwert werden, man sollte dann auf jeden Fall wissen was man macht und wie man es richtig macht. Ich habe auch schon ein paar Aufnahmen von Andy McKee gehört bei denen ich noch immer nicht ganz sicher bin, wie es gemacht wurde. Mischanfänger jedenfalls brauchen nicht darauf hoffen, solche Ergebnisse zu erzielen, das ist sicher. Aber ebenso sicher ist, dass diese Aufnahmen mit mehr als nur einem einzelnen Schallwandler entstanden sind.
 
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