Artikel: [EXPERIMENT] Einfluss des Korpus auf den Klang einer E-Gitarre

Vlad
Vlad
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
24.12.24
Registriert
08.11.06
Beiträge
827
Kekse
27.461
Ort
Brandenburg
Nabend allerseits!

13.jpg
Immerwieder taucht hier und in anderen Foren das heißdiskutierte Thema über die Rolle des Korpusses auf. Dann werden wie immer die wildesten Theorien aufgestellt, was nun wie den Klang beeinflusst. Form, Mehrteiligkeit, Härte, Gewicht, Farbe... bis sich die Diskussion im Sand verläuft und keiner ein Stückchen schlauer ist.

Hier wird nicht philosophiert oder lange um den Brei geredet, hier wird zur Tat geschritten!

Idealerweise müsste man 2 Korpora aus unterschiedlichen Hölzern und mit gleicher Maße unter gleichen Bedingungen vergleichen, bla bla bla. Aufgepasst! Hier geht es nicht um den guten Ton, hier geht es um den Vergleich!

Ok, leider habe ich keine abgelagerten Hölzer zur Auswahl rumfliegen... ich habe ehrlich gesagt nicht mal eine Fräse. Was solls?
Ab in den Keller und mal schauen, was sich so alles als Korpus einer E-Gitarre misshandeln lässt.

Hmm ein paar Sperrholzbretter... wie langweilig, hab eh keine Fräse.
Hmm ein altes Kawai Keyboard... ganz schön verranzt. Lieber auf den Müll damit.
Oh, ein alter CD Player. Ich glaube, der klang gar nicht so schlecht! Hoch damit!

1.jpg


Deckel aus Metall, dafür Rest aus Kunststoff. Und sieht das nicht schon so einladend für eine Tele-Brücke, samt Pickup aus?

2.jpg


Es knirscht und knarzt nach bester Kunststoffmanier. Insgesamt eine sehr labberige Konstruktion. Ob das der Saitenspannung hält? Aber wo Platz ist, ist auch Platz für Lösungen.

3.jpg



Kommen wir zum Versuchsobjekt:

4.jpg


Eine billige HK Tele, die eh nur ohne Saiten rumsteht. (Wozu sind die Teile auch sonst gut?)
Linde Korpus (ja, ich weiß, das kann ja von vorne herein nicht nach Tele klingen. Für diejenigen, die das wirklich denken, sei nochmal gesagt: Es geht um einen Vergleich.), Ahornhals, Palisandergriffbrett, irgendwelche Singlecoils...
Die Kopfplatte hatte ich mal etwas verschönert.

5.jpg


Schnell das nötigste demontiert...

6.jpg



An die Arbeit.
Wie gesagt, ich hatte keine großen Hoffnungen, dass das Ganze hält. Am Ende zerren schliesslich zig Kilos an den Teilen und der Kunststoffboden ist auch nicht besonders dick. Jap, die Zeit der Aluminium- und Holzboliden war auch für Philips zu dem Zeitpunkt seit einer Weile abgelaufen und man verfiel langsam dem Minimalprinzip.

Ich montierte die Brücke also an die einzige sinnvolle Stelle, wobei sie fast auf Anhieb, samt PU, reinging. Es musste nur ganz wenig Material entfernt werden. Den Kunsstoff habe ich übrigens nicht weggesägt, sondern mit einem Lötkolben ausge... ähm joah, wie auch immer man das nennen mag.
Die Schraubenlöcher der Brücke habe ich etwas aufgebohrt, sodass eine M5 hindurch konnte. Jawohl, hier wird noch mit richtigen Schrauben gearbeitet!
Und so sah es dann aus:

7.jpg

8.jpg


Danach habe ich von den Bohrungen im Telekorpus ausgehend, grob den Abstand zur Halstasche ermittelt und mit ein paar Hilfslinien den Bereich markiert. Auf Bundreinheit habe ich, verständlicherweise, keinen Wert gelegt, da ich mit ganz anderen Problemen gerechnet hatte.
Egal. So muß eine ordentliche Halstasche aussehen:

9.jpg


Ich denke, da kann noch so mach ein Chinese was von mir lernen.
Größtenteils recht passend gelungen. Viel Spiel hatte der Hals nicht. Auch wenns ganz anders aussieht.
Auf der anderen Seite musste ich mir natürlich etwas ausdenken, dass dem Saitenzug standhält.

10.jpg


Die zwei angeschraubten Plasteträger (vom CD-Fach) sollen den Boden etwas stabilisieren und sind etwa auf Höhe (oder Tiefe?) des Halsfußes. Dadrüber zwei Presspan-Reste als Halterung. Ganz ohne Holz gehts eben doch nicht.
Pi * Daumen Halsplatte raufgelegt, durchgebohrt, passt. Es gibt Tage, da klappt einfach alles.

11.jpg


Somit blieb der Hals schonmal im Play.. ähm Korpus. Zeit für einen Zwischencheck.

12.jpg


Na für das ganze Rumgepfusche, sieht das doch gar nichtmal so schlecht aus. Mit ein bisschen Gewalt, wird der Saitenverlauf bestimmt noch besser.

13.jpg


Natürlich potenzierte sich die Saitenlage mit jeder Umdrehung an den Mechaniken. Dank ein paar weiteren M5er, bekam ich das jedoch in den Griff.

14.jpg


Ich war wirklich erstaunt, aber es hielt. Erst lagen die Saiten auf, was schon ein gutes Zeichen war. Als schon einiges an Spannung drauf war kamen sie dann so langsam hoch.
Gestimmt auf DropD, 2,5mm am 12. Bund. Gefällt.

Jetzt noch die Buchse rein, direkt an den PU und Deckel zu.

16.jpg





Tja was ist das nun? Eine Semi Hollow? Mit Sustainblock? Ich weiß es nicht. Klingt trocken auf jeden Fall recht lebendig. Vibriert schön mit und macht schöne drrrrrrr krrrrrr Geräusche wegen dem ganzen Kram, den ich dringelassen hab. Ist schwerer, als mit Originalbody, dafür auch fast unerträglich unterm Arm zu halten. Ja, wer hätte das gedacht, damit habe ich tatsächlich ein Instrument geschaffen, welches sich noch sperriger anfühlt, als eine Tele. Sah bestimmt auch dementsprechend gut aus beim Spielen.
Die Konstruktion ist aber dennoch alles andere, als stabil, oder zum Spielen geeignet. Es reicht schon den Arm irgendwo aufzulegen, um die ganze Stimmung massiv zu verändern. Man merkt einfach, dass man nichts wirklich stabiles in den Händen hat.

Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase gings aber endlich an den Amp.

Aus diversen Gründen, habe ich die Tele im Originalzustand erst hinterher aufgenommen, da ich nicht wusste, ob mein Vorhaben gelingt und ob ich mein Spiel eventuell anpassen muss. Das war auf jeden Fall die richtige Entscheidung.
Wie gesagt, das Teil ist extrem empfindlich. Ich musste alle 3 Minuten nachstimmen und war im Spielen selbst ziemlich gehandicapt.

Erwartet bitte nichts besonderes. Es ist jeweils zuerst eine simple Akkordfolge zu hören, um die Aufnahmen untereinander vergleichen zu können und danach sinnloses Rumgedudel, ohne irgendeinen künstlerischen Anspruch, einfach nur um die Sustainausprägung zu betrachten, die übrigens schon im Originalzustand in den oberen Lagen nicht gut war.

Eingespielt wurde über einen AxeFx Standard, über den Digitalausgang in eine EMU 1212m.
Es wird nur ein Amp (Soldano SLO100, glaub ich) und ein 2x12 Cab simuliert. Keine Effekte, Kompressoren oder sonstiges. EQ auf neutral.

Clean bzw. leicht angezerrt (Gain auf 0):

Original
Mod

Verzerrt (Gain auf 6):

Original
Mod

Das hab ich einfach mal beim Rumprobieren mitgeschnitten. Delay und Chorus sind drauf:

Mod

Runterladen könnt ihr die Sachen mit Rechtsklick > Speichern unter...
Und nehmt nicht jede Aussage todernst... ich durfte wegen den ganzen Bildern keine Smilies mehr verwenden, hahaha.

So.
Bildet euch selbst ne Meinung.

Gruß
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 48 Benutzer
Also ich muss sagen... Ich hät vor einigen Minuten nicht gedacht, dass sowas überhaupt hält!
Zugegeben, die Konstruktion ist schon etwas fragwürdig... aber der Ton der bei rauskommt ist...
nicht wirklich überragend aber speziell :D
Mich beschäftigt sowas ja schon seitdem ich diesen einen Artikel von Kraushaar gelesen habe...
Was gibt nun den Klang: Holz, Konstruktion, Pickups, der Spieler...
Das größte Mysterium der Gitarrenzunft :rolleyes:

Aber coole Arbeit, sowas muss man sich erstmal trauen!
 
hammer :D da muss ich doch gleich auch mal gucken was ich noch so im keller hab ... ein original WM 2002 Ball zB. wie der wohl klingt?
 
Ich bin erstmal schockiert :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Gefällt mir, dieser Ansatz! Formal gibt es da nichts zu meckern, wobei ich davon ausgehe, daß die Mensur stimmt.

So kann man irgendwelche Unterschiede tatsächlich nur dem Korpus anlasten.
 
Gefällt mir, dieser Ansatz! Formal gibt es da nichts zu meckern, wobei ich davon ausgehe, daß die Mensur stimmt.

So kann man irgendwelche Unterschiede tatsächlich nur dem Korpus anlasten.

Das war der Plan. ;)

Mensur sollte auf + - 3mm korrekt sein. Auf jeden Fall im Bereich des Einstellbaren.

@kypdurron
Bestimmt schön rund... :D
 
find ich gut!

deine bespiele legen nahe, was ich schon immer dachte: ab einem gewissen grad an verzerrung ist scheiß egal was man rein gibt =)
 
Hallo Vlad

Ich finde das einfach nur geil :rofl::great:

Gruß TOM
 
Dankeschön. Alles für die Wissenschaft und so! :D
 
Ich musste ja zwischendurch ein bisschen schmunzeln :D

Allein die Idee, genial, und dass die Umsetzung so gut gelingt, noch viel genialer. Und es hört sich ja tatsächlich nach was an! Unglaublich.

Hängt die jetzt bei dir neben den anderen Gitarren? :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hängt die jetzt bei dir neben den anderen Gitarren? :)

So geschmacklos bin ich nun auch wieder nicht :rolleyes:
Nein, wie ich schrieb, habe ich nach dem Aufnehmen die Tele wieder zusammengebaut. Den Player entsorgen werd ich aber vorerst nicht. Dafür ist er mir jetzt irgendwie zu schade.

Noch ein paar "schöne" Impressionen von dem Tag, haha.

17.jpg

18.jpg

15.jpg
 
Was ne geile Idee. Sehr cool. :great:
Beim Cleanen bemerkt man schon nen Unterschied zur Tele. Aber wenn du mir gesagt hättest, dass sei Gitarre xy, hätte ich das sofort geglaubt.
Und spätestens beim High Gain werden die Unterschiede vernachlässigbar.
Ich stell mir grad vor: Mit nem CD-Player auf der Bühne :D, das wäre mal was..........
 
Hi Vlad,

klasse Idee, selten so gelacht :great:
Eine Bitte hätte ich noch...
Kannst du bitte in den Lack vom CD-Player mit einer Rasierklinge ein paar Haarrisse reinmachen,
damit der Body atmen kann und mehr nach Vintage klingt... :cool:

Mich hätte es interessiert wieviele gespitzte Ohren es richtig zugeordnet hätte, wenn nicht bekannt gewesen wäre was was ist. :rofl:

Danke für die coole Idee !
Jürgen
 
Eine Bitte hätte ich noch...
Kannst du bitte in den Lack vom CD-Player mit einer Rasierklinge ein paar Haarrisse reinmachen,
damit der Body atmen kann und mehr nach Vintage klingt... :cool:

Nein, ich steh nicht so auf künstliches Aging, aber ich hab schon überlegt, den Trafo neu zu wickeln :gruebel: :p

Und zumindest im Cleanbereich, denke ich, ist eine Identifikation bei genauerem Hören und Achten (z.B. der Bassbereich) schon möglich, wenn man weiß, was da als Korpus herhält.
Aber so...
Habe heute erst wieder nochmal reingehört und angefangen zu überlegen: "Hmm joah, doch, doch, merkt man schon, klingt irgendwie nicht nach Holz... mehr nach leichtem Korpus...", bis ich dann gesehen hab, dass ich doch die Tele angeklickt hab :cool:
Und das war nicht das erste Mal.
 
Interessant. Im Cleanbereich hört man deutlich die Unterschiede (wenn auch nicht so krass, wie mancher vermutet hätte).
Aber auch im Gain höre ich einen deutlichen Unterschied. Weniger bei den höheren Noten, aber sobald die tiefe E-Saite mit ins Spiel kommt (vor allem bei Powerchords) hört man, dass die Tele im Bassbereich deutlich mehr Substanz hat. Das klingt beim CD-Player eher abgeschnitten.
 
Hoffentlich hat Vlad die Aufnahmen falsch zugeordnet reingestellt :D
Das wäre mal wirklich amüsant...
 
Durch das andere Handling und dem daraus resultierenden anderem Anschlag bzw. eventuell anderer Tonabnehmerhöhe oder Position müssen die für mich recht deutlichen Unterschiede nicht zwangsläufig vom Korpus kommen.
 
Also ich höre absolut keine Unterschied.. :/
 
mir gefällt der klang mit CD-body besser :D
 
Freut mich, dass das Ganze einen so guten Anklang findet.

Das attraktive an einer Telebrücke ist, dass diese auch gleichzeitig den Tonabnehmer trägt. Somit muss man sich über die, durchaus wichtige, Position bei solchen Experimenten keine Gedanken machen. Der Abstand zu den Saiten war bei beiden Versuchen identisch. Ebenso der Punkt, an dem die Saiten angeschlagen wurden (kurz vor Griffbrettbeginn). Die Saiten waren natürlich auch nicht mehr frisch, um keine falsche Brillianz zu produzieren. Hatte sie schon seit ein paar Wochen auf einer anderen Gitarre drauf.

Azriel hat es absolut richtig erkannt: Der Korpus, oder besser gesagt, die Masse des Korpus, wirkt sich vor allem auf die Tiefen und noch deutlich merkbar auf die Tiefmitten aus, was man auch im Gain beim Abdämpfen hört. Was auch zeigt, warum eine LP nunmal mehr Wumms hat, als ne Strat.
Die höheren Frequenzen zeigen sich von dem Ganzen eher unbeeindruckt. Der Nebeneffekt ist nur der, dass durch das fehlende Fundament auch etwas an Transparenz in den Höhen verlorengeht.

Ich wusste schon bevor ich anfing, dass es immernoch nach Tele klingen wird, sonst hätt ich den Aufwand nicht betrieben und trotzdem hat das Experiment ein paar neue Einsichten gebracht, ohne die ich mich nicht so weit in die Materie hineinverstezen konnte.
Meine Meinung ist nach wie vor: Der Klang, bzw. der Charakter kommt in erster Linie von der Brücke. Der Hals hat wahrscheinlich auch eine wesentliche Rolle... aber da wage ich keine weiteren Theorien.
Als ich, nachdem ich mich schon an den Player gewöhnt habe, die Tele wieder zusammengebaut und angespielt hatte, konnte ich förmlich spüren, wieviel Druck da plötzlich wieder vom Holzkorpus kam. Oder um es weniger dramatisch auszudrücken: Wie wenig Saitenenergie verlorenging.
Das brachte mich zu einer weiteren Feststellung: Der Korpus hat Einfluss auf den Output der Egitarre. Ich musste meinen Anschlag etwas zurückhalten, da es beim selben Gain Level 0, um einiges verzerrfreudiger wurde.

Meine Überlegungen:
Tiefe Saiten bringen einen leichten Korpus schneller zum Schwingen, als einen schweren -> größerer Energieverlust.

Hohe Saiten haben nicht die Masse, um einen massiven Korpus, effektiv, in ihrer Frequenz schwingen zu lassen -> Schwingung breitet sich nur in den Teilen aus, die als unmittelbare Auflage dienen (Brücke) -> keine wesentliche Klangfärbung durch Korpus. (???) Ich weiß es nicht.
Wenn dem aber so ist, dass eine hörbare Dämpfung, je nach Höhe der Frequenz entsteht und diese sich unterschiedlich weit in einer Massivholzgitarre ausbreitet, müsste ich meine bisherige Meinung, über den Wirkungsgrad einer z.B. dicken Ahorndecke, überdenken.

In diesem Zusammenhang, bin ich auf einen Artikel unseres werten Onkels gestoßen, zu dem ich vor diesem Versuch, keinen richtigen Zugang finden konnte.
Die Wellenausbreitung in der Elektrogitarre

Besonders Punkt 4 ist interessant.

Analog dazu, könnte man Dämmmaterial aus Schaumstoff, wie es in Studios an den Wänden und in Ecken verwendet wird, nehmen. Je nach Frequenz, dringt eine Schallwelle unterschiedlich tief in das Dämmaterial ein. So braucht man, je tiefer der Ton ist, eine dickere Schaumstoffschicht. Ebenso kommt es auf die Dichte des Schaumstoffes an.
Da der Korpus einer E-Gitarre aber nicht als Schallschlucker, sondern eher als Fundament zur Energieerhaltung dient, müsste man die Wirkungsweise um 180° drehen. Ergo, um möglichst viel tieffrequente Saitenenergie aufrecht zu erhalten, brauchen wir einen möglichst dicken Korpus und eine möglichst hohe Holzdichte.
Während die hohen Saiten erstmal schwer damit beschäftigt sind, die Dichte einer Metalbrücke zu überwinden, bevor sie überhaupt bis ins Holz vorstoßen.
Ich bin mir nicht sicher, ob man die beiden Faktoren, Dicke und Dichte, im Bereich des hörbar wahrnehmbaren, als allgemeines Gewicht zusammenfassen kann.

Dabei steigt der Einfluss des Korpus auf den Allgemeinklang mit dem Sinken der angeschlagenen Frequenz.

Ich habe mal die Anfänge der cleanen Soundfiles, wo die Saiten einzeln zu hören sind, in der Lautstärke angepasst (nur bei den 3 tiefen Saiten nötig) zurechtgeschnitten und auf Links und Rechts verteilt. So kann man schön mit dem Balanceregler spielen und vergleichen. Ich finde man merkt, wie sehr sich der Klang mit jeder Saite angleicht.

Vergleich

So sah der Frequenzverlauf aus, bevor ich die Lautstärke angeglichen habe:

Vergleich.jpg

Jetzt müssen wir natürlich realistisch bleiben. Mein Experiment war ein Extrem. Die übliche Dicke einer Gitarre variiert zwischen 3,5 bis etwa 5,5 cm. Das macht vielleicht einen unterschied von etwa 1kg, sofern man die Dichte außer Acht lässt.

Aus Erfahrung, kann ich bestätigen, dass immer, wenn ich eine Gitarre, die deutlich schwerer oder einen deutlich dickeren Korpus hatte, anspielte oder auch über längere Zeit besass, diese auch ein ordentliches Brett bei Powerchords lieferte, was aber noch lange keine Garantie für einen guten Klang darstellte.

Also kann man eventuell sagen, dass ein Korpus, zwar einen deutlichen Einfluss auf den Klang einer E-Gitarre hat, jedoch keinen für den Charakter wesentlichen?

Oder darf man das nur Modellabhängig betrachten, da der typische Twäng sich in anderen Regionen abspielt, als der der typische LP-Blues?

:gruebel:

Ich habe auf jeden Fall noch irgendwann vor, auf die Tele eine LP-Brücke samt Stoptail zu montieren. Natürlich bei gleichbleibendem Abstand zum Pickup. Ich bin mir ziemlich sicher, dass danach nix mehr twängt.
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben