Kann alleine Gitarre spielen nach einer Bandphase noch Spaß machen?

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Hallo Forum

die Frage klingt evtl erstmal komisch, beschäftigt mich aber gerade massiv!

Im Moment überlege ich, meinen Krempel zu verkaufen und die Musik an den Nagel zu hängen.

Meine Band hat leider Auflösungserscheinungen und ob ich nochmal eine gute Truppe finde, weiss ich nicht.

Die letzte Suche hat Jahre gedauert und war sehr, sehr nervig! Leider wird man auch nich jünger und so Sachen wie Job und Familienplanung treten ins Leben.

Tja, jetzt steh ich da mit anfang 30 und wiess echt mal nicht, was ich machen soll!

Eine Bandgründung dauert ca 1-2 Jahre bis eben ein entsprechendes Lineup steht und auch gutes Material eingespielt ist (jedenfalls meine Erfahrung). Dann geht das ganze los: suche nach Gigs, schlechte Gigs spielen (leere Räume usw). Und dann frag ich mich echt, ob ich mir das nochmal antun möchte.

Das aber würde bedeuten, daß ich mit dem Gitarrespielen aufhöre. Ich sehe nämlich keinen Sinn darin, irgendwo in meinem Zimmer vor mich hin zu zupfen. Ich habe halt die letzten 10 Jahre nur in Bands gespielt. Meine Motivation waren Aufnahmen und die Hoffnung auf gut Gigs!

Eine reine Proberaumband ist für mich z.B. nichts, wo ich mich beteiligen möchte. Darum kann ich mir auch garnicht vorstellen, nur "für mich" Gitarre zu spielen. Es zieht mich eben raus auf die Bühne!

Und warum schreib ich das jetzt hier? Naja, ich hoffe auf ein paar Eingebungen. Neue Sichtweisen usw.

Im Moment fühle ich mich echt, als ob ich unfreiwillig ins Kloster gehen müsste (falls Ihr versteht, was ich meine).

Ratlose Grüße

LesPaulES
 
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Oh, das kenn ich. Ich hab quasi 5 Jahre am Stück in Bands Musik gemacht und jetzt hab ich auch aufgehört wegen Weiterbildung (Abendschule).

Ich habe zwischen Arbeit und Schule etwas mehr als eine Stunde off - da ich immer eine Gitarre dabei hab, kann man da super an seiner Technik feilen, schließlich hat man nix anderes womit man sich beschäftigen kann ;)

Also mein Tipp: Behalt dein Zeug, arbeite an dir selbst und such dir eine Truppe, die nur einen Klampfer braucht.
 
Anfang 30 ... da ist das Leben noch lange nicht vorbei. Hatte mit Ende 20 auch ein Jahr Pause oder so und bin dann in eine neue Band eingestiegen. Da bin ich jetzt 6 Jahre, und als ich letztes Jahr arbeitslos war, habe ich sogar noch mal ne neue Band aufgebaut. Nur nix zwingen und nur das machen, was auch passt :) Das andere getrost den 16-jährigen überlassen. Und in der Zwischenzeit einfach ein paar Sologigs spielen ;)

 
OK, schonmal besten Dank soweit :)

ich erweitere die Frage:

Wenn man so lange eigene Sachen geschrieben und gespielt hat, wie fühlt sich dann der Einstieg in eine bestehende Band an?

Das ist eine Option, die für mich eben auch schwer denkbar ist...

Man ist eben "der Neue" und soll spielen, was "der Alte" spielte etc.

Mag auch sein, daß ich völlig verdreht denke, nur ist es eben so, daß ich quasi seit jeher eigene Sachen spielte, oder am Songwriting beteiligt war. Den "Ersatzgitarristen" wollte ich mir und der potentiellen Band deswegen niemals antun ;)

Es ist/war eben die Ausdrucksform, die mich zum Musizieren gebracht hat. Ich kann z.B. kein einziges Stück komplett nachspielen, einfach weil mich das nie interessiert hat.

Improvisieren, einen Bandsound kreieren (egal ob Gitarrist, Basser oder Co-Songwriter), das ist eben, was mich fasziniert! Dann eben diese "Wow" wenn der Applaus kommt. Ja, das ist es eben.

Ein Einstieg klingt für mich wie Covern. Ich glaube, deshalb scheue ich mich auch gewaltig davor.

Tatsache bleibt aber, daß die Musik für mich über Jahre eben immens wichtig war und ich jetzt gerade keinen Weg sehe, wie ich weitermachen soll.

Vorallem verspüre ich echt Zeitdruck! Nennt mich verrückt, aber mit hochgerechneten mitte 30 im Metalbereich "durchstarten" halte ich für unwahrscheinlich ;)

Ich rede nicht davon, Headliner bei Wacken zu werden, aber ein paar geile Gigs pro Jahr wären schon erstrebenswert.

Greetz :)
 
Ich würde mir an deiner Stelle einfach keinen Druck bei der ganzen Sache machen. Wie kypdurron schon sagte, sein ein wenig Solo unterwegs, das kann auch sehr inspirierend sein.
Und selbst wenn dir das zu blöd ist: Das ganze Gitarrenzeugs verkaufen würde ich an deiner Stelle nicht. Ich würde ein minimales Setup behalten, was ausreicht um jederzeit wieder mit anderen Musik zu machen.
 
Ich bin mit 17 in eine mittelmäßig erfolgreiche Band eingestiegen, vorher habe ich in ganz elendigen Schul-"Bands" gespielt, die nie über zwei Auftritte in irgendwelchen Kellern und Jugenzentren hinausgekommen sind. Mit dieser Band, die schon kleine Achtungserfolge gespielt hat, ging es dann aber ersthaft los. Wir haben diverse Bandcontest gewonnen, haben auf Rheinkultur gespielt, hatten einen Plattenvertrag, wir hatten Roadies und Tecs, sind mit großen Namen auf Tour gegangen und haben eine EP national veröffentlicht. Das war genau der Punkt wo sich alle, ich als Jüngster so Anfang 20, gefragt haben ob wir das jetzt wirklich ernst meinen. Wir taten es nicht, alle wollten beruflich keine Profi-Musiker werden und wir haben uns, auch wegen vieler anderer Gründe, aufgelöst.

Ich habe es danach noch zwei Mal versucht und in einer Band angefangen,die beide nix waren. Ich habe dann mein ganzes Live-Equipment verkauft und mich auf eine Gitarre und einen Übungsamp reduziert. Die letzen zehn Jahre habe ich so vor mich hin gedudelt und es war genau so, wie du es beschrieben hast - einfach nur in meinem Zimmer spielen.
Einmal im Jahr traf ich mich aber immer mit den alten Kollegen von früher - es werden von Jahr zu Jahr weniger, da inzwischen einer aus der Truppe ausgewandert ist, ein anderer aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr spielen kann - und wir lassen es ein Wochenende scheppern. Jedes mal habe ich gemerkt, wie sehr es mir fehlt und wie ich mich danach geärgert habe, nicht mehr in einer Band zu spielen.

Inwzischen habe ich wieder eine Band. Bisher eine reine Probenraumband, drei vollzeit berufstätige Typen Mitte 30, da ist die Zeit knapp. Diesen Monat haben wir nur aus Termingründe keine einzige Probe hinbekommen.

Ich bin Live-Gitarrist. Ich bin weder sonderlich gut, noch sonderlich kreativ. In die "erfolgreiche" Band bin ich gekommen, weil ich ein netter Kerl bin. Ich habe keine Songs geschrieben sondern nur gespielt, was man mir gegeben hat. In meiner neuen Band schreibe ich jetzt auch Songs und singe als Gitarrist. Das ist eine neue Herausforderung und gibt mir da durchaus wieder Schwung.

Wie gesagt, ich habe nie mein ganzes Zeug verkauft und wirklich mit dem Gitarrenspielen aufgehört. Aber ich habe den "echten" Spaß daran verloren und dachte, ich finde den nie wieder. Das war ein Irrtum, mich füllt meine neue Band, so unvollständig und anfängerhaft sie ist, aus und ich habe Spaß an der Sache. Hätte ich vor zehn Jahren nie gedacht.
 
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Ich bin Live-Gitarrist. Ich bin weder sonderlich gut, noch sonderlich kreativ. In die "erfolgreiche" Band bin ich gekommen, weil ich ein netter Kerl bin.


:D:great:

Ich glaube das ist immer eine Frage, woher man kommt und wo man hin will. Allgemein lässt sich das schwierig beantworten.
Sieh es mal ein bisschen so wie in einer Beziehung. Wenn du in eine neue Beziehung kommst, ist alles anders und was du am wenigsten möchtest, ist vergleichen. Noch einmal das selbe zu suchen/finden ist im Grunde nicht möglich. Aber das ist vielleicht auch eine Chance! Ich habe schon mit vielen Leuten Musik gemacht, mangels zeit und Motivation ist es bis jetzt aber meist im Proberaum geblieben. Würde mich freuen wenn sich das ändert (sieht aktuell sogar danach aus), aber erstmal geht es um den Spaß.
Vor ein paar Jahren hatte ich noch völlig andere Vorstellungen von "meiner Band". Eine Band besteht aber aus mehreren Leuten, die niemals 100% das machen wollen, was du willst. Gerade das könnte aber auch sehr interessant werden. Mach was neues!

Der Einstieg in eine bestehende Band hat natürlich teilweise etwas mit "Covern" gemein. Ich kann das verstehen. Wenn du aber ein guter Musiker bist (und ein netter noch dazu), dann solltest du mit ein paar Kontakten eigentlich kein Problem haben, Leute zu finden, die ebenfalls erfahren sind und Lust auf etwas neues haben. Vielleicht trefft ihr euch irgendwo in der Mitte und stellt was kreatives, neues auf die Beine, das allen gefällt. Wenn man routiniert ist und gut zusammen spielt, dann lassen Gigs eigentlich nie lange auf sich warten.

Es gibt sicher einige Möglichkeiten, aber nur dann, wenn man die Vergangenheit Vergangenheit bleiben lässt. Gerade wenn du das so lange gemacht hast, fällt das schwer. Ist aber die Bedingung um was neues zu machen. Da du anscheinend sehr gerne Musik machst, ist das an-den-Nagel-hängen aber sicher keine Alternative. Zuhause klimpern kann im Übrigen auch Spaß machen, gerade wenn man selbst mal ein paar Sachen schreibt und für sich aufnimmt. Und zwar genau so, wie man es haben will. Oft finden sich auch über solche Wege neue Musiker.

Zu guter Letzt: Ich glaube es gibt verdammt viele Leute, die in ähnlichen Situationen sind wie du.

Bleib dabei und hab Spaß! :)
 
Im Moment überlege ich, meinen Krempel zu verkaufen und die Musik an den Nagel zu hängen.

Warum so radikal entwder ganz oder gar nicht? Beides ist kein Weg. Musik muss man nicht an den Nagel hängen. Man kann sie machen oder nicht. Heute, in 9 Monaten oder in 10 Jahren, wenn bestimmte andere Perspektiven klar sind.

Deshalb ist auch das Equipmentverkaufen keine gute Idee. Entweder taugt es es nix - dann bekommst du eh kaum Geld dafür. Oder es ist wertig - dann hat es keinen Verlust, wenn Du es noch behältst. Ich kenne viele Leute, die nach Beruf, Ehe etc. wieder von der Musik gepackt wurden und sich schwarzgeärgert haben, das vormals verschleuderte Equipment nicht mehr zu besitzen.

Man kann sogar Präsident der USA werden, ohne das Saxophonspiel an den Nagel zu hängen (Bill Clinton) oder Bundeskanzler und trotzdem fit am Klavier bleiben (Helmut Schmidt). Wozu also jetzt in Deinen jungen Jahre sich für "alles oder nichts" entscheiden?



Andereseits kenne ich auch Leute, die es mit 25 aufgegeben haben und sozusagen bis zum Altersheim nie wieder zurückgekommen sind. Das weiß man aber voher nie.

Deshalb: Lass' es erstmal sein, wenn Dir nicht danach ist. Lass einfach los - ohne "Endgültigkeit". Das Verlangen, Musik zu machen, wird Dich später wieder einholen oder auch nicht. In diese Zukunft kann niemand blicken. Der Bandfrust kann schon erheblich sein. Der ändert aber nichts daran, dass Dich früher oder später das gewisse Kribbeln überkommt, eine Gitarre zur Hand zu nehmen.
 
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Also wir haben einige leute in der Band, die das durchgemacht haben, was du beschreibst (@THreadersteller).

Unser Keyboarder geht auf die 50 zu und hat mit mir zusammen Moonccry gegründet, d.h. eine ganz neue Band von kindesbeinen an großgezogen. Mit allem drum und dran, wovor du Angst hast: Leere Räume, kaum Zuschauer etc. Unser Sänger war auch 32, als er bei Mooncry eigestiegen ist und die Band mit großgezogen hat. Beide hatten schon vieles zuvor. Für beide war es ein klarer Rückschritt.

Aber es lohnt sich einfach. Uns gibt es jetzt 5 Jahre (genau die Zweit die du nennst), wir haben nen Vertriebsdeal, spielen meisten vor gut vollen Schuppen/hallen, spielen dieses Jahr auf nem großen Festival. Es läuft einfach gut und langsam bergauf. Das macht es doch lohnenswert. Allerdings sollte man von sich und seiner Sache sehr überzeugt sein und das mit vollstem herzblut machen. Wird es zum Zwang, sollte man es schnellstens lassen.

Würde sich Mooncry morgen auflösen, würde ich es schlicht weg als Chance sehen, mich neu zu orientieren. Evtl. ein- oder zwei leute der Band mitnehmen und mit denen was neues großziehen. Ich finde den Gedanken eigentlich sehr reizvoll. Würde auch gerne nochmal was neues (Akustik-Mood-Mäßiges) nebenher aufziehen aber leider fehlt die Zeit und kreative Energie.

Und wenn man mit seiner bisherigen Band einiges erreicht hat, hat man genügend Kontakte (Veranstalter, Clubs, Studio, Label, andere Bands), sodass die kommende Band lange nicht so lang benötigen wird, um das selbe Level zu erreichen. Denn die Leute kennen dich als Musiker und kannten deine bisherige Band. D.h. sie fanden das was du gemacht haast bisher gut und sind neugierig auf dein neues Zeug. Vorrausgesetzt das neue Zeug ist mindestens so gut wie das bisherige.

Ergo:
Kopf hoch, Blick nach vrone und mit voller Elan eine neue Band gründen!
 
Ich habe eine ähnliche Story hinter mir wie der TE:

Lange in einer Band gespielt (insgesamt etwa 7 Jahre), dann ging es da musikalisch irgendwie in verschiedene Richtungen. Die anderen wollten poppigere bzw. härtere Musik machen, ich dagegegen melodischen Kram vergangener Tage.

Dann hab ich bei zwei Jungs angeheuert (Gitarre/Vocals und Drums), deren Songs mir den Teppich weggerissen haben, so sehr hat das zu meiner Gitarre gepasst. Basser gesucht und ab gings. Nach einem 3/4 Jahr waren wir eigentlich bühnenreif mit einem tollen kleinen Set von absolut ausgefrickelten Songs, aber was passierte: Drummer und Bassist hatten plötzlich menschlich Krach miteinander und alles driftete auseinander. Auch der Frontmann hatte dann erstmal keine Bandambitionen mehr, weil er viel investiert hatte und alles den Bach runter ging.

Danach habe ich nacheinander in zwei Bands angeheuert, d.h. mich auf Anzeigen gemeldet. Hat jeweils die ersten Wochen bzw. Monate irgendwie ganz gut geklappt, bis es dann immer mehr in die Richtung ging, dass ich Sachen spielen durfte/sollte/musste, die einfach nicht so wirklich mein Ding sind. Am Anfang geht man dann noch Kompromisse ein, klar. Aber wenn die eigenen Stilanteile sich immer mehr verflüchtigen, dann hab ich da einfach zu wenig Spaß dran.

Hiernach hab ich die Bandsuche erstmal auf Eis gelegt. Ich bin dann den umgekehrten Weg gegangen und habe selber inseriert mit klar umrissenen Vorstellungen, was ich machen will.

Kamen viele Anfragen, doch meistens haben die Leute dann doch nicht das machen wollen wie ich UND ich hatte keinen Proberaum etc., also waren auch die Sessions ein organisatorisches Problem. Insgesamt habe ich 4x über einen Zeitraum von jeweils drei Monaten inseriert und Musiker gesucht.

In dieser Zeit habe ich zunächst sehr wenig gespielt, weil (wie der TE es auch angesprochen hat) das "Bandfeeling" fehlte. Aber so nach und nach habe ich mir ein paar Backing-Tracks meiner Lieblingskünstler besorgt und dazu gejammt und meine Technik und mein musikalisches Gespür etwas weiterentwickelt. Ich musste dafür allerdings erstmal Wohnzimmertaugliches Equipment anschaffen. Leider Gottes habe ich dafür einen Teil meiner leistungsstärkeren Amps verkauft ("brauch ich vielleicht eh nie wieder..."). Besonders einem AMp trauer ich SEHR stark hinterher im Nachhinein.

Nunja, seit ein paar Monaten habe ich mich mit einem Drummer zusammengetan, der so richtig entspannt spielt und meine Musikrichtung absolut teilt und unterstützt. Anfang diesen Jahres haben wir dann einen Proberaum bezogen und uns dort nett eingerichtet (kleinen PC und Mischpult zum Mitschneiden von Ideen und eben unseren "normalen" Krempel).
Kurz darauf haben wir dann nach einer kurzen "Casting"-Phase einen Basser und eine SÄngerin/Gitarristin gefunden und sind seitdem guter Dinge. Wir arbeiten an eigenen Songs und kommen ganz gut voran.

Also: Durststrecken gibt es immer wieder mal! Der größte Fehler ist der, das Equipment komplett abzustoßen. Mit nem 100W Marshall ist es natürlich sinnlos in ner Wohnung (bei mir war es ein Fender Twin Reverb), also sollte man da schon was nettes kleineres anpeilen, aber ich warne davor, alles bandtaugliche Ampmaterial zu verkaufen!! Man ärgert sich irgendwann, wenn man es vielleicht teurer wieder besorgen muss.

Das "für-sich-alleine-zu-Hause-Spielen" hängt sicher auch etwas von der Musikrichtung ab. Dire Straits, Shadows, Clapton usw. (wie ich es eben bevorzuge) geht fabulös gut. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass im Hardrock- oder Metalbereich dann doch der Spielspaß extrem leidet, wenn man es zu Hause über nen Miniamp versucht... Kann ich aber nicht wirklich beurteilen.

Ebenso wie das Leben an sich geht auch das musikalische Leben irgendwie weiter!

Gruß
Maddin
 
Ich spiele jetzt seit über 5 Jahren in Bands und würde es auch ungern missen wollen. Andererseits glaube ich, dass ich ohne große Schwierigkeiten wieder neue Leute finden würde, weil sich über die Jahre ein regelrechtes Mucker-Netzwerk ergeben hat. Ich meine man kennt ja die üblichen Verdächtigen im eigenen Wohnort und Umgebung. Und selbst, wenn sich nicht sofort eine feste Band, sondern eher eine Jam-Gruppierung zusammenfindet, ist das doch eine Basis mit der man arbeiten kann. Ich würde nicht im Traum darauf kommen, mein Equipment zu verhökern, es sei denn ich hätte handfeste Geldsorgen. Es hängt natürlich davon ab, mit wie viel du dich zufrieden gibst. Wenn du sagst, es reicht dir nicht, vorerst die Zeit im Proberaum verbringen zu müssen, wird das natürlich etwas schwierig. Ich würde auch so schnell wie möglich auf die Bühne wollen, andererseits braucht es doch eh seine Zeit, bis man ein ausreichend langes Set zusammen und die Songs bühnenreif drauf hat.

Ein anderer Gedanke: Mit den heutigen technischen Möglichkeiten kann man ohne weiteres seine Sachen am PC aufnehmen, die Spuren an befreundete Musiker schicken und diese die weiteren Instrumente einspielen lassen. Auf diese Weise ist man nicht zeitlich gebunden und schafft es vielleicht eher, Lieder zu komponieren, ohne, dass ein gemeinsamer kreativer Prozess flöten geht. Diese Methode wende ich durchaus an und die Ergebnisse können sich hören lassen. Nach und nach kommen so immer mehr Stücke zusammen, und man kann sich, wenn sich tatsächlich ein Probetermin ergeben sollte, voll und ganz aufs Spielen konzentrieren und die Zeit sinvoll nutzen. Wenn du noch Aufnahmeequipment brauchst, dann versilbere einen Bruchteil deines Equipments, lege dir ein einfaches Interface zu und los gehts.
 
Die maßgebliche Frage ist doch, warum man/du Gitarre spiel(s)t?

Ich für meinen Teil tues es, weil ich Musik liebe und es für mich nochmal deutlich erfüllender ist selbst etwas zu "produzieren" - egal ob ich Sachen nachspiele oder ich selbst was komponiere - als immer nur zu konsumieren. Ob ich das Ergebnis nun mit anderen teile oder nicht, spielt für mich dabei keine Rolle.

Letztlich kannst du wohl nur selber beantworten, ob es sich für dich "lohnt" alleine Gitarre zu spielen.
 
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Ich war nach 3 Jahren Band auch für 2 Jahre Bandlos. Einerseits hatte ich so mehr Zeit um mich selbst zu verbessern, andererseits fehlt einem einfach die Band und das Bandleben. Das ist ja nicht nur Musik sondern auch eine ganze Menge drum herum. Ich habe mich allerdings jede Woche einmal mit einem guten Kumpel zum jammen getroffen. Ganz untätig war ich also nicht.

Verkaufen würde ich den Krempel nicht. Ich könnte mich nicht vorstellen, keine Gitarre mehr in der Nähe zu haben.
 
Ich muss sagen,es macht viel Spaß,in einer Band musik zu machen,aber letztenendlich spiele ich Gitarre,weil es MIR spaß macht.
Ich werde bald Umziehen und bin deswegen aus meiner Band rausgegangen,wenn ich Umgezogen bin und alles soweit Eingelebt ist und Aufgebaut ist,suche ich eine neue.
Wenns aber nicht klappt,werde ich trotzdem weiter Musik machen,weils eben MIR gefällt=)
MFG
Doomi
 
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naja
da geht jeder mal durch. ich hab selbst 7 jahre in ner tollen truppe gespielt. irgendwann gings halt job-, studium-, und familytechnisch auseinander.
dann immer wieder mal als aushilfe irgendwo mitgespielt. bis ich wieder ne truppe gefunden hatte.
dort dann in 2 jahren durch ständigen musikerwechsel immer auf der stelle getreten bis die lust einfach flöten ging.
danach lag mein zeug 1 jahr unangetastet im keller.
irgendwann kam dann mal wieder n anruf und ich bin eigentlich nur als "freundschaftdienst" dort mal in der probe aufgetaucht.
seitdem hat mich das fieber nicht mehr losgelassen.

also nicht gleich den kopf hängen lassen, alles verkaufen o.ä.
 
Da bin ich mal wieder...

Also, alles verkaufen werde ich nicht. Eine Gitarre ist sowieso unverkäuflich, da sie ein Geschenk meiner Freundin ist.

Ich glaube, was mich am meisten Stört ist die Ungewissheit! Im Moment sehe ich einfach kein zukünftiges Projekt. Da ich in den nächsten 1,5 Jahren (genauer kann ich es nicht eingrenzen) nach Luxemburg ziehen werde, macht für mich ein Einstieg, oder eine Neugründung hier (Essen) wenig Sinn.

Ehrlich gesagt wäre ich heiss auf ein neues Projekt! Und alleine spielen kann ich mir immernoch nicht wirklich vorstellen. Es wäre eben "üben für ein neues Projekt" und nicht "Gitarrespielen als Selbstzweck".

Klar, spielen macht Spaß, aber wenn dann eben Aufnahmen und Bühnen locken, ist das eben deutlich mehr Spaß ;)

Im Moment hoffe ich, irgendwo Leute in Luxemburg zu finden. Leider ist die Gegend eher dünn besiedelt, aber wo ein Wille ist... ;)

Grüße

LesPaulES
 
Tut mir leid, aber da muss ich 'mal was grundsätzliches loswerden.
Zunächst einmal: 1. der Vorteil, ein Musikinstrument zu spielen, ist doch unter anderem auch der, dass man das eben auch allein betreiben kann.

2. Wenn man das Erlernen eines Musikinstrumentes nur für erstrebenswert hält, weil es der direkte Zugang zur Bühne ist, sollte man sich 'mal Gedanken
über die eigene Motivation machen.

Das wichtigste, was ich allerdings loswerden wollte, ist dies (und ich habe das schon in einigen Threads beschrieben):

Wer soll so eine Frage beantworten, wenn man es nicht selbst kann? Was mir Spass macht, oder auch nicht, entscheidet nur einer: ich!!!!

Und wenn mir Tausend Leute sagen, dass ihnen z.B. Boule - Spielen Spass macht und es für sie das Größte ist, ich mag es nicht und finde es furzlangweilig und noch einiges! Und wenn mir weitere Tausend sagen, dass Gitarre - Spielen, allein oder in einer Band, Scheisse ist, ist mir das noch egaler!

Und ich wundere mich, um das auch noch zu betonen, dass dann über so eine Frage ernsthaft diskutiert wird: doch, das macht Spass, nein, das ist doof. Wenn ich sowas lese, frage ich mich immer, ob das hier das Teletubby-Board ist!

So, und jetzt dürfen alle - 'mal wieder - über mich herfallen. Aber: warum eigentlich?
 
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Vorallem verspüre ich echt Zeitdruck! Nennt mich verrückt, aber mit hochgerechneten mitte 30 im Metalbereich "durchstarten" halte ich für unwahrscheinlich ;)

Ich bin 35 und genau aus dem Grund lern ich seit einem Jahr begeister Gitarre :D ... keine Ahnung, wie lang es dauert bis ich einigermaßen spielen kann, aber irgendwann kann ich es.
 
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@ emptypockets

Es geht dem TE ja vorrangig um einen Gedankenanstoß.
Man muss sich ja doch erstmal neu orientieren und motivieren. Man hat dann manchmal einen Tunnelblick, weil man
der vergangen Band hinterhertrauert. Es müssen einem wieder die Augen geöffnet werden.

Spaß oder kein Spaß? Wenn er keinen Spaß mehr an Musik hätte, würde er wohl hier kaum um Hilfe bitten.

MfG Mathis
 
Entwickel dich in alternative Pfade, die man auch allein ausüben kann. Recording zum Beispiel, das macht mir persönlich sehr viel Spaß.
 

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