@MLippkeDus:
Ich wär da lieber nicht so vorschnell, den Unterricht direkt abzuschreiben. Grade Perfektionisten wurmen Fehler nämlich ganz besonders. Und mir (als Perfektionisten) hilft es da, wenn ich zu jemanden gehen kann, der meine Fehler erkennt und mir a) zeigt, dass ich mir die nicht einbilde und b) dabei hilft diese zu Überwinden und besser zu werden. Wenn man zu lange im eigenen "Fehlersaft" kocht, wird man entweder für die eigenen Macken taub oder ob ihrer unumstößlichkeit Wahnsinnig.
@Sunny:
Ich will jetzt keine Ferndiagnose von fremden Gesangsmethodiken machen, besonders nicht bei Menschen die schon länger im Geschäft sind als ich, aber Gesangs- und Atemtechnik geht eben, wie jeder komplexe Bewegungsablauf, *nicht* von allein ins Unterbewusstsein. Es gilt, durch die richtige Verkettung von Übungen zu erreichen, dass das Ganze mehr wird als die Summe seiner Teile.
Kleines Beispiel: Ich sehe, wie ein Karateka einen Ziegelstein zerschlägt. Der hat das jahrelang gelernt und hat sowas drauf. Wenn das jetzt auch probieren würde, auch wenn ich genau die selbe Bewegung mache - milimetergenau abgeguckt - Ich würde mir wohl die Hand brechen. Gut, vielleicht auch nicht, ich mach ja auch schon 20 Jahre Kampfsport, aber das ist ja egal.
Ich könnte ihn vielleicht fragen, was ich falsch gemacht hab. Dann würde er antworten: "Du hast gezögert. Du denkst zuviel nach. Du musst durch den Stein hindurchschlagen." Ahja.
Für ihn ist das völlig klar. Aber der hat das eben über Jahre in aufeinander aufbauenden Lektionen gelernt, sich die körperlichen Attribute (Harte Knochen, Muskelkraft) zugelegt, dass ihm das "Dinger zerschlagen" in Fleisch und Blut übergegangen ist.
Hätte ihm sein Meister damals nur erklärt, wie man Steine zerschlägt, dann hätte er es versucht, wäre gescheitert und nie ein Karateka geworden.
Kannst du mir folgen?