Kenshi
Registrierter Benutzer
Hey Leute
Ich muss mir hier mal was von der Seele schreiben, was mir heute klar geworden ist. Vielleicht lernen ja ein paar andere daraus, auch wenn die Technischen Sachen eher was für Fortgeschrittene sind. Außerdem spielt die Musik in ziemlich hohen Lagen.
Der Auslöser für meine plötzliche Erkenntnis war eine Stunde bei einer neuen Dozentin heute in der Akademie.
Ich hab mich mit ihr heute Intensiv mit Resonanzen und meinen Intonationsproblemen beim hohen F# und G beschäftigt.
Für alle die, die Meine Posts nicht Regelmäßig lesen: Ich bin Tenor, hab nen relativ großen Stimmumfang und kann auch sehr hohe Töne belten, teilweise bis zum c'' oder d''. Jedoch sind immer das f#' und das g' einen Viertelton zu tief, egal was ich tue. Ich nehme mich in letzter Zeit im Wochentakt selbst auf und stelle fest, wie sehr mich diese schrägen Töne stören und hab den Dissonanzen jetzt mal den Kampf angesagt.
Nunja, so kam es also, dass ich heute 45 Minuten damit verbrachte "Wuuu" zu singen und mit der Dame die feinsten Klangunterschiede aufdröselte. Ich bemerkte dabei, dass man, wenn man den Kopf als eine Art "haltende" Instanz für die Töne betrachtet, sich dieser abermals in zwei "Zonen" teilt.
Bisher hab ich hohe Töne einfach in den Kopf gesendet und gut wars. Ich hab die Töne quasi durch das weite Aufreißen des Mundes und das "Schmettern" mit ordentlich Kraft gegen den Harten Gaumen und die Schneidezähne hochgepowert - und zwar mit ner saftigen Portion Twang. Wie meine Dozentin das ausdrückt, hab ich die Töne mit dem "Mund gehalten".
Da Größe der Mundöffnung beim Singen aber durch die Natur der Sache bedingt variabel ist, staut sich so für kurze Zeit bisweilen Druck auf, welcher den Kehlkopf belastet. Außerdem kann die Intonation ja garnicht konstant bleiben, weil der Resonanzkörper ständig seine Größe ständig ändert. Das erklärt auch, warum ich mit einzelnen hohen Passagen keine Probleme hatte, mit viel Text in der Höhe jedoch schon. Resultat: Schiefe Töne, nach kurzer Zeit Heiserkeit.
Deswegen, so wurde mir erklärt, hält man die Töne mit der Nase. Also übten wir in der Mittellage das gezielte ansprechen der Nasenresonanz. Ich dachte immer, ich kenn das. "Das ist doch das, wo es in der Nase und Umgebung vibriert." Achja? Nein. Anscheinend nicht bei jedem. Wenn ich so singe, dass es in der "Maske" vibriert presse ich die Töne total und singe eigentlich voll aus den Hals mit verspanntem Kiefer. Mach ich jedoch alles richtig, vibriert da genau garnix. Zumindest nicht so, dass ich es ohne Anfassen der Nase merken würde.
Jedenfalls fiel mir nach kurzer Zeit auf, dass man die beiden "Haltemöglichkeiten" voneinander trennen kann. Es gibt die Möglichkeit die Töne quasi "in der Nase" zu halten, während man ich Mund die Worte formt. Der Mund bleibt dabei locker und muskulär von der Nase getrennt.
Die Nase scheint dabei als eine Art Druckausgleicher zu fungieren und so den Druck vom Kehlkopf zu nehmen.
Das hat eine mentale Explosion in mir ausgelöst. Warum haben vor dieser Dame sage und schreibe 5 Gesangslehrer nicht gemerkt, was bei mir verkehrt läuft??
Und es kommt noch besser: Besagte, oben beschriebene Technik hab ich eine Zeit lang sogar mal intuitiv angewendet. Meine damalige Lehrerin meinte zu mir, ich solle das lassen, das klingt zu sägend. Dank den Klangvorstellungen dieser Frau bin ich seit Jahren mit angezogener Handbremse gefahren.
Oh man, wieso hat das keiner gemerkt? Ich hätte mir die Stimme ruinieren können. Naja, ich bin jedenfalls gespannt, wie es weiter geht.
Lg,
Paul
Ich muss mir hier mal was von der Seele schreiben, was mir heute klar geworden ist. Vielleicht lernen ja ein paar andere daraus, auch wenn die Technischen Sachen eher was für Fortgeschrittene sind. Außerdem spielt die Musik in ziemlich hohen Lagen.
Der Auslöser für meine plötzliche Erkenntnis war eine Stunde bei einer neuen Dozentin heute in der Akademie.
Ich hab mich mit ihr heute Intensiv mit Resonanzen und meinen Intonationsproblemen beim hohen F# und G beschäftigt.
Für alle die, die Meine Posts nicht Regelmäßig lesen: Ich bin Tenor, hab nen relativ großen Stimmumfang und kann auch sehr hohe Töne belten, teilweise bis zum c'' oder d''. Jedoch sind immer das f#' und das g' einen Viertelton zu tief, egal was ich tue. Ich nehme mich in letzter Zeit im Wochentakt selbst auf und stelle fest, wie sehr mich diese schrägen Töne stören und hab den Dissonanzen jetzt mal den Kampf angesagt.
Nunja, so kam es also, dass ich heute 45 Minuten damit verbrachte "Wuuu" zu singen und mit der Dame die feinsten Klangunterschiede aufdröselte. Ich bemerkte dabei, dass man, wenn man den Kopf als eine Art "haltende" Instanz für die Töne betrachtet, sich dieser abermals in zwei "Zonen" teilt.
Bisher hab ich hohe Töne einfach in den Kopf gesendet und gut wars. Ich hab die Töne quasi durch das weite Aufreißen des Mundes und das "Schmettern" mit ordentlich Kraft gegen den Harten Gaumen und die Schneidezähne hochgepowert - und zwar mit ner saftigen Portion Twang. Wie meine Dozentin das ausdrückt, hab ich die Töne mit dem "Mund gehalten".
Da Größe der Mundöffnung beim Singen aber durch die Natur der Sache bedingt variabel ist, staut sich so für kurze Zeit bisweilen Druck auf, welcher den Kehlkopf belastet. Außerdem kann die Intonation ja garnicht konstant bleiben, weil der Resonanzkörper ständig seine Größe ständig ändert. Das erklärt auch, warum ich mit einzelnen hohen Passagen keine Probleme hatte, mit viel Text in der Höhe jedoch schon. Resultat: Schiefe Töne, nach kurzer Zeit Heiserkeit.
Deswegen, so wurde mir erklärt, hält man die Töne mit der Nase. Also übten wir in der Mittellage das gezielte ansprechen der Nasenresonanz. Ich dachte immer, ich kenn das. "Das ist doch das, wo es in der Nase und Umgebung vibriert." Achja? Nein. Anscheinend nicht bei jedem. Wenn ich so singe, dass es in der "Maske" vibriert presse ich die Töne total und singe eigentlich voll aus den Hals mit verspanntem Kiefer. Mach ich jedoch alles richtig, vibriert da genau garnix. Zumindest nicht so, dass ich es ohne Anfassen der Nase merken würde.
Jedenfalls fiel mir nach kurzer Zeit auf, dass man die beiden "Haltemöglichkeiten" voneinander trennen kann. Es gibt die Möglichkeit die Töne quasi "in der Nase" zu halten, während man ich Mund die Worte formt. Der Mund bleibt dabei locker und muskulär von der Nase getrennt.
Die Nase scheint dabei als eine Art Druckausgleicher zu fungieren und so den Druck vom Kehlkopf zu nehmen.
Das hat eine mentale Explosion in mir ausgelöst. Warum haben vor dieser Dame sage und schreibe 5 Gesangslehrer nicht gemerkt, was bei mir verkehrt läuft??
Und es kommt noch besser: Besagte, oben beschriebene Technik hab ich eine Zeit lang sogar mal intuitiv angewendet. Meine damalige Lehrerin meinte zu mir, ich solle das lassen, das klingt zu sägend. Dank den Klangvorstellungen dieser Frau bin ich seit Jahren mit angezogener Handbremse gefahren.
Oh man, wieso hat das keiner gemerkt? Ich hätte mir die Stimme ruinieren können. Naja, ich bin jedenfalls gespannt, wie es weiter geht.
Lg,
Paul
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