Setzt ein falsch eingestellter Limiter nach einem LowCut diesen wieder außer Kraft?

  • Ersteller Nail.16
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Im Sinne von technisch nicht möglich, Lukas. Diese Obertöne entstehen ja durch Übersteuerung. In der Schaltung des Limiters erfolgt aber keine Übersteuerung; Pegel bleiben innerhalb des grünen Bereichs. Die Kiste sagt lediglich: Mehr Pegel als xy gibt's an meinem Ausgang nicht.


Oder mal andersrum gedacht, würde ein Limiter, der beim Regelvorgang Obertöne erzeugt, seine Schutzfunktion selbst aushebeln: Klassisches passiv getrenntes Top mit "schönem" Mikro-Feedback bei 500 Hz veranlasst den Limiter zum Eingreifen. Selbiger erzeugt dabei massig Oberschwingungen, die den HT in die ewigen Jagdgründe schicken.


domg
 
@ guitar_master:
Zu Obertönen durch die Pegelbegrenzung darf's beim Limiter nicht kommen. Wir bekommen natürlich eine Verzerrung des Zeitsignals, aber nicht des Magnitudenspektrums.

domg

Ne stimmt nicht n limiter erzeugt seinerseits in jedem fall nicht-lineare und zwar immer.... je länger man nun aber die releasezeit wählt, desto geringer wirkt sich das auf das die energieverhältnisse im spektrum aus....

also das energiedichtespektrum verändert sich (relativ) bei steigender releasezeit weniger, ist aber nie gleich...

Was schon in der Natur des Systems "limiter" begründet liegt.
Ein Limiter ist nicht-linear... somit ist auch die erzeugte verzerrung nicht-linear (mal sonderfall: "Rechtecksperiode die vor unendlich langer zeit angefangen hat und bis unendlich weiter läuft oder sprungfunktion die vor unendlich langer zeit gesprungen ist" mal ausgenommen)

wenigstens ist er schonmal zeitinvariant ;)

[Quote="Rockopa]
Amplitudenspektrum ? [/quote]

Energiedichtespektrum! :D
haben wir jetzt alle begriffe durch? :D

Zum Threadersteller nochmal...

Einen Grundlegenden Fehler den man (vielleicht?) macht. ist sich am spektrum und an "frequenzen" (was immer in diesen fällen sinusschwingungen impliziert die vorsichtshalber vor unendlich langer zeit angefangen und schon zum Zeitpunkt unendlich wieder aufhören zu schwingen) festzuklammern...
bevor ich e-technik studiert hab, hab ich dsa auch immer gemacht und daraus resultieren so viele verwirrende unklarheiten (schon allen das was wir alle kennen von wegen: ein rechteckssignal hat x grunwelle x/3tel ste oberwelle x/5tel 4te usw.... gilt auch nur für ein unendlich ausgedehntes rechtsecklssignal...)
kurz: man muss von dieser betrachtung (Fourierreihe...) weg..

Man kann diese ganzen betrachtungen ehh nur bei linearen systemen anwenden. (zumindets in dieser einfachheit) ein limiter ist aber nicht linear.

Linear bedeutet: Ein Eingangssignal X führt zu einem ausgangssignal Y. Ein Eingangssignal A führt zu einem ausgangssignal B
wenn das system linear ist führt nun ein eingangssignal (X+A) zu einem Ausgangssignal (Y+B) und genau das ist bei einem limiter nicht der fall.

man kann sich das "spektralverhalten (also was macht ein limiter mit bestimmten frequenzbereichen) nicht (mal eben) so angucken dsas man sagt:
ok ich geb jetzt 30Hz sinus drauf... überlager da mal 300Hz sinus und guck was passiert....

die betrachtung funktioniert nicht.

Ganz dummes beispiel:

du guckst dir an was ein limiter mit einem sinussignal (100Hz) macht: beispiel: threshold auf -5db, eingangssignal: 0db releasezeit zur vereinfachung beliebig lang.

am ausgang wirst du -5db sinus sehen (nach beliebig langer zeit allerdings, anfangs wirst du da irgendeinen "wust" sehen, eben wenn der limiter erstmalig greift.)

würdest du jetzt ne DFT von diesem vorgang machen (also: sinus einschalten, limiter spricht an, sinus läuft gedämpft weiter) dann wirst du als spektrum im bereich des einschaltzeitpunktes haufenweise frequenzanteile sehen, die absolut nichts mit deinen 100Hz zu tun haben. Einmal ist dsa durch den einschaltvorgang bestimmt

wens interessiert: man wird ein betragsspekrtum sehen was um 100Hz rum mit "1/4Pi^2f) abfällt, also so eine art "1/x" Hyperbel um 100 Hz beidseitig.

zum anderen wird sich da auch der limiter bemerkbar machen der seiner seits dort frequenzchaosverursacht...

wenn du nun bspw. ein zweites sinussignal mit 100Hz überlagerst (addierst) mit gleicher phasenlage, dann siehst du beim einschalten diese übliche 1/x geschichte vom schaltvorgang allerdings ansonsten nicht das gleiche verhalten des limiters... dsa wird definitiv anders aussehen....

wenn du nun (rein theoretisch) den 2ten 100Hz sinus verschiebst nehmen wir banalerweise mal an um 180°... kommt hinten 0 raus... wer hätte dsa gedacht
also egal wo: du siehst NICHTS auf dem analyzer...


was will ich damit sagen:

die "Spektralbetrachtung" eines limiters ist so erstmal unsinn...
kann man gleich sein lassen :)


es ist lediglich relevant sich den zeitbereich anzugucken:
Du hast ein signal, das überschreitete eine gewisse schwelle mit einem peak.
Der limiter nimmt das ganze signal und senkt es so weit ab (und zwar mit "gleitzeiten" (siehe attack/release) dass es unter besagter schwelle landet.
danach greift eben die releasesteuerung und zieht das signal langsam wieder auf ursprüngliche lautstärke hoch.

was sich nun im spektrum dabei tut ist dabei NICHT (wirklich) vorherzusagen sondern hängt von dem eingangssignal selber ab (und von attack/release und "knee")


was man nun versucht ist mit einer ausreichend langen releasezeit den einfluss des limiters aufs spektrum (oder anders formuliert den grad der nicht-linearen verzerrung --> klirrfaktor) so zu verringern, dass man es nicht hört (oder zumindest nicht störend wahr nimmt)

denn: würden wir mal von einer unendlich langen releasezeit ausgehen, dann könnte man ja folgendes betrachtung anstellen:

Das signal überschreitet einen threshold, dann zieht man den fader um xdb runter... und lässt weiter laufen.

Spektral betrachtet bleibt die spektralverteilung dabei relativ gut erhalten. Nicht lineare-verzerrung erhält man nur zum zeitpunkt des "faderziehens"
also man bekommt ne kurze verzerrung und danach ist alles wie gehabt aber xdb leiser...

ist schön, bringt aber nix weil ein lilmiter ja eigentlich "laut aber heile" und nicht "einfach leiser" machen soll....
 
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Die ausführlichen Erklärungen sind ja schön und gut...

Die Schlussfolgerng lautet aber:

Sitzt der Limiter nach dem LowCut kann sich die Trennfrequenz des LowCuts nach unten verschieben, je nachdem, wie weit man den Threeshold überschreitet. Es kann ja vorkommen, dass das Signal für die Subs mal ein sehr tieffrequentes Signal, ohne lauterem Obertonanteil ist.
 
nein so lautet die schlussfolgerung nicht...

und die schlussfolgerung stimmt auch nicht....

low cut bleibt low-cut egal wo er sitzt

und die erläuterungen lassen sich nicht unausführlich machen....
ergo: wenn mans verstehen will muss man sich reinhängen oder man lässt es
 
low cut bleibt low-cut egal wo er sitzt

Vollkommen agree. Ich sage ja nicht, dass der LowCut ausgehebelt wird. Der LowCut verändert das Signal entsprechend. Nur wird dieser Effekt durch den Limiter wieder aufgehoben.

die "Spektralbetrachtung" eines limiters ist so erstmal unsinn...
kann man gleich sein lassen :)

Ok. Aber wenn wir nun - vollkommen realitätsfern - von einem Sinus mit einer einzigen reinen Frequenz X ausgehen... (Nur um mir zu helfen).

Was mach ein LowCut? Senkt ab einer gewissen Frequenz den Pegel kontinuirlich ab. Sagen wir Frequenz X wird um 24dB abgesenkt. Limiter greift bei 0dB. Beträgt der Einganzspegel +24dB, dann ergibt das bei Freqenz X 0dB. Frequenzen X die nicht vom LowCut beeinflusst wird läge theoretisch bei +24dB, durch den Limiter aber bei 0dB. Also hat der LowCut an Wirkung verloren.

Natürlich nur, wenn man einen Sinus mit Frequenz X mit +24dB auf die PA spielt. Bei einem normalen Musiksignal ist das natürlich nicht der Fall. Außer es gibt Musik, die aus solchen Bassanteile besteht...

Ist diese Schlussfolgerng auch falsch?

Wenn man von einem normalen Musiksignal ausgeht, ist mir Deine Argmentation schon verständlich. Hier spielt auch das Spektrum keine Rolle (was den Limiter anbelangt) und es bleibt so erhalten, wie es durch die Filter nach oder vor dem Limiter bearbeitet wurde.
 
die schlussfolgerung ist bereits falsch, ja

der limiter reagiert nicht auf "Xdb@50Hz" sondern auf "XdB"

wenn du ein signal hast:
cos(50Hzt)+cos(100Hzt) dann hast du bei t= 0 bspw "2" als amplitude.
hast du einen limiter, der jetzt bei "1" greifen soll (nehmen wir zur vereinfachung mal release -> unendlich)
dann hast du am ausgang ein signal was maximal "1" sein darf.

du schickst also cos(50hzt)+cos(100Hzt) rein und bekommst raus: "1/2 [cos(50hzt)+cos(100hzt)" -> 1 bei t=0
den limiter "halbiert" also das signal....

jetzt setzt du n low cut, der dafür sorgt dass bspw 50hz um die hälfte gedämpft wird...

hast nun nach dem low cut ein signal (phase vernachlässigt): 1/2cos(50Hzt) + cos(100hzt)
maximum beträgt bei t=0 "1,5" limiter dämpft um faktor 1,5 weil er "1" als maximum raushauen will...

kommt hinten raus: "1/1,5 * (1/2cos(50Hzt)+cos(100Hzt))" gibt "1" als maximum bei t=0

also sehe ich dein problem nicht?

das verhältnis zwischen den frequenzen beträgt wie vor dem limiter auch " 1 zu 2"
 
also sehe ich dein problem nicht?
So sehe ich ja auch keines. Das haben wir ja schon weiter oben im Thread geklärt. Limiter spektral zu betrachten hat keinen Sinn. Ein Limiter bedämpft einfach das Signal, Verhältnisse zwischen Frequenzanteilen bleiben gleich. Schon klar.

Nur was passiert, wenn ich _nur_ Sinus X (ohne Obertöne, oder onst was. einen reinen Sinus) durch den Controller jage. Sinus Y (nicht vom LowCut betroffen) wird später als Vergleichswert verwendet. In dem Fall wären beide Signale auf demselben Pegellevel, oder?

Also: 1. Schritt:
Sinus mit Freuenz X --> +24dB ---> LowCut---> -24dB ---> = 0dB ----> Limuter 0dB (Gain-Reduction = 0dB)

2. Schritt:
Sinus mit Frequenz X --> + 24dB ---> LowCut (greift nicht) ---> +/- 0dB ---> = + 24dB ----> Limiter 0dB (GainReduction = 24dB) ---> 0dB

:redface:
 
ja *5zeichen*

(wobei ich mich jetzt doch frage was der dichter damit sagen will :D :D)
 
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Oh man, ihr macht euch das Leben schwer...

@Ede: du lernst dazu ;-) Aber formulier es so, dass es nicht nur wir beide verstehen:D
@guitar_master: Was du über das Applet geschrieben hast ist clipping, nicht limiting. Der Limiter sorgt ja genau dafür, dass nur der Anstieg der ersten Halbwelle clippt, und dann aber die Verstärkung so angepasst ist, als hätte jemand den Fader gezogen genau während dieses Anstiegs. Danach ist das komplette Signal leiser, clippt dadurch nicht mehr und der Limiter zieht dann mit seiner Release Zeit langsam wieder hoch...

Ansonsten: Ihr habt meiner Meinung nach irgendwie alle etwas recht.
Die Frage ist: Wozu der Low-cut?
a) Weil irgendein geisteskranker DJ meint, ein EQ wäre dazu gedacht, sich an das längst fällige Bad daheim zu erinnern und die 20-40 Hz voll hochknallt oder
b) Weil die Pappen Leistungs- / Pegeltechnisch bei 20 Hz deutlich weniger vertragen als bei 100 Hz ohne jenseits der Zentrierung zu landen

Fall a) fängt der Limiter locker ab. Wenn das Signal den Threshold erreicht, egal ob durch einen 20 Hz, 100 Hz Sinus, Noise oder sogar Musik

Wenn im Fall b) das Signal so übel ist, dass die 20 Hz den Hauptanteil des Signals ausmachen, dann habe ich ein Problem. Der Limiter sieht ein Signal unterhalb seines Thresholds und 'erkennt' nicht, dass das in einem Frequenzbereich liegt, bei dem die Boxen nicht den vollen Pegel vertragen. Ergo: Die 20 Hz kommen mit einem Pegel bis zum Threshold des Limiters durch und die Boxen vertragen das nicht. (Ohne Ansprechen des Limiters, ohne clipping)

Fazit: Limiter sind Sinnvoll, aber keine Allzweckwaffe, denn:
Subwoofer weit unterhalb der Resonanzfrequenz und Hochtöner vertragen weniger als die Boxen / Anlage insgesamt. Geht der Limiter auf den maximalen Gesamtpegel der Anlage, kann ich durch ein ungünstiges Signal (zu viele Höhen, clipping weiter vorne im Signalweg, zu viele Tiefbässe) immer noch die Boxen zerstören.

Sachverstand ist halt durch nichts zu ersetzen...


Übrigens dürften Behringer & co. meist peak-limiter verkaufen. RMS Limiter brauchen eine Weile um den RMS Wert erst mal zu ermitteln. Damit können sie Boxen vor thermischer Überlast durch hohe Dauersignale schützen, aber nicht vor den Auswirkungen des Endstufenclippings und Hochtönerüberlast dadurch.
 
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einer der gründe warum auch viele die meinung vertreten lieber zu dicke endstufen im vgl zur box zu kaufen als anderstrum ;)
ne dicke endstufe verträgt mehr "pegel" ohne zusätzliche obertöne zu generieren als ne kleine ... ne kleinere endstufe gilt nämlich bei dauer clipping auch "fettere" boxen .. in dem fall v.a. den hochtöner ;)

deswegen limiter wie du sachst auch keine allzweckwaffe ... rein damit und gut is der scheiss :D
 
Endstufen ganz ohne Limiter sind ja heutzutage rar geworden. Bleibt halt die Frage, ob der interne Limiter was taugt oder nicht. Meine alten Lab Amps haben - obwohl eigentlich unterdimensioniert - noch nie Pappen ins Grab geschickt... nur als Beispiel...


domg
 
@Ede: du lernst dazu ;-) Aber formulier es so, dass es nicht nur wir beide verstehen:D
Und warum? weil ich dank diener Ausführungen doch Nachrichtentechnik und nicht Idiotenstrom studiert hab :D :D

(btw: gib mir anerkennung!! Signaltheorie: 1,0, Digitale Signalverarbeitung 1,1 ;) )

Das Problem an der Fragestellung ist ja, dass man relativ "problemlos" antworten kann: "im grunde egal", aber das hilft ihm ja irgendwie auch nicht, weil er ja verstehen will was das soll... und warum es ist wie es ist ;) und ich finde das ist "einfach" nicht wirklich zu erklären....
 
mal nach dem Motto "ich hab gegen den Zaun gepinkelt" gesprochen ... das Problem sind doch immer noch unterdimensionierte Netzteile ...

Limiter schalt ich nur noch zu wenn das Holz auf Dryhire Tour geht und ich die Leute die damit unterwegs sind nicht einschätzen kann ... sonst gilt das Motto "no Limit", da sonst unnötig Impulsträue verlohren geht ... aus "BÄNG" wird "boob" trotz überdimensonierter Amps. So ein Speker verträgt idR das 10fache der RMS Leistung als Peak ... welche Endstufe kann das leisten?

Von daher Überdimensionierung der Amps ist die einzige Lösung um aus dem verfügbaren Holz das maximal Mögliche rauszuholen ... wichtig dabei ist nur "Wissen was man tut" ... dann weiß man auch, wann das Holz an der Kotzgrenze ist ;)
 

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