Sind wir noch Gesellschaftskritisch genug in umseren Texten?

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bergsteigerin
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Hallo
die vielen bunten Beiträge von Textern - echt super durch die Bank. Wie wäre es mal mt etwas gesellschaftspolitischem - in der jetzt -Zeit vielleicht gerade wichtiger den je?!
Ich hab da mal zwei Beiträge bei zu steuern - eine Diskussion wäre vielsagend!
Grüße bergsteigerin



GEDANKEN ZUM JAHRESWECHSEL

NUN KOMMT DIE ZEIT DER JAHRESWENDE, DAS ALTE JAHR ES GEHT ZU ENDE.
WAS IST PASSIERT AN ALL DEN TAGEN, DAS WERDEN SICH SO MANCHE FRAGEN
ODER SIE FRAGEN EINFACH NICHT UND HALTEN BEIDE HÄNDE VORS GESICHT
DENN MANCHES KÖNNTE MAN HIER SEHN
WO EINST VOR VIELEN JAHREN UND DAS IST UNGELOGEN
DIE MENSCHEN UM DIE HÄUSER ZOGEN
MAN SICH VERGNÜGTE, LACHTE UND SO MANCHE FEIER MACHTE
WO EINST DAS WORT WAS MAN SICH GAB, NOCH HIELT BIS AN DAS STILLE GRAB
WO FREUNDSCHAFT NICHT EIN WORT DER MACHT
WO TREUE ZU DEN IDEALEN NICHT BRÖCKELTE WIE ERDNUSSSCHALEN
WO IST GEBLIEBEN ALL DIE TUGEND IST SIE VERFLOGEN WIE DIE JUGEND
WAS MACHT KAPUTT, WAS EINST GUT WAR
SIND ES DIE MENSCHEN, DIE NICHT RUHEN UND STÄNDIG NEUES GUTES TUN
SIND ES DIE TÄGLICH KLEINEN SORGEN, MIT DEM GEDANKEN SCHON AN MORGEN
NEIN, NEIN ES IST DIE AROGANTS DER IGNORANTES, DIE SO MANCHEN HAT BEFALLEN,
DER SICH DÜNKT ER SEI DAS BESTE VON UNS ALLEN.
KRAFT SEINER STELLUNG IN DER SIPPE, DENKT ER DAS HIRN ZU SEIN VON DEM GERIPPE.
DENN MUTIG SCHARRT ER SEINES GLEICHEN DIE JA SAGER UM SICH HERUM
UND JEDEN DER SICH WAGT ZU WEICHEN STIMMT ER MIT SEINEN MITTELN UM.
EIN LUSTVOLL LEBEN FÜR DIE EINEN, DER REST EIN SCHWEIGEND MITTELMASS
DAS IM ZUG DER ALLTAGSSORGEN, SEINE WERTE GANZ VERGASS
SOLLTE MAN NICHT HIER, AN DIESER STELLE EINFACH SAGEN JETZT IST SCHLUSS
WACHE AUF DU TRAUMGESELLE, VERBIRG NICHT LÄNGER DEIN VERDRUSS
DIE ZEIT IST ENDLICH ANGEKOMMEN, SICH ZU TRENNEN VON DER LAST
DAMIT AUCH DU, DAS DENKENDE GERIPPE IN ZUKUNFT EINE ZUKUNFT HAST
RÄUME AUF MIT ALTEN HÜTEN, SETZE EINEN NEUEN AUF
UND VERSUCH IM NEUEN LEBEN WACHSAMER ZU SEIN WIE EINST
HÖR NICHT AUF DAS, WAS SIE WOLLEN MIT GESPIELTER WICHTIGKEIT,
SCHAUE HINTER DIE KULISSEN UND PRÜF DANN DIE RICHTIGKEIT.
DENK BEI DEINEM TUN UND HANDELN, IMMER AN DAS EINE
DIE ZUKUNFT BAUEN UND ERLEBEN, KANN MAN NICHT ALLEINE
DRUM SUCH DIR DEINES GLEICHEN KEINE SPEICHELLECKER AUS
DAMIT IN ZUKUNFT WIEDER ZIEHEN, FRÖHLICHE MENSCHEN UM DAS HAUS.

Kinderfrieden

Wisst ihr wie viel Kinder stehen, hier am großen Himmelszelt
Denn ich steh hier nicht alleine - es sind viele aus der Welt
Eure Worte habt sie nicht gehalten, denn sie waren leer
Sterne funkeln auf die Erde doch wir sehn sie niemals mehr.
Solltet schützen unser Leben, unser Spiel und Lachen auch
eine Kindheit uns zu waren war doch eurer größter Brauch

Ihr ließt zu das Menschen kamen, die sich nahmen was gefiel
mit uns Kindern lachten, spielten sie, so manches schlechte Spiel.
Tiefe Wunden fetzen Seelen, Schmerzen heilen niemals mehr
Kinderfrieden, Gesetz mit Chancen - wann setzt ihr zur Wehr
Jedoch nützt uns das nicht viel, stehen Bilder mit den weißen Kerzen
gebrochen sind die kleinen Herzen, vorbei das frohe Kinderspiel

Heut wollen wir, die Kinder sprechen die erlöst von Pein und Qual
denn wir hatten keine Chance und es blieb uns keine Wahl.
Niemals schlugen unsre Herzen nach dem Rhythmus dieser Welt
Schaut nach unseren Geschwistern, dass sie niemand weiter quält.
Schütz mit bloßen Händen, wer nach Kinderlachen greift,
stellt euch endlich vor die Kinder, dann wisst Ihr was Frieden heißt.
 
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Ich weiß nicht, ob ich für dich "gesellschaftskritisch genug" bin in meinen Texten - für mich persönlich reicht's.

Oder du meinst, wir sollten alle an einem Strang ziehen und alle gemeinsam mit unseren Texten die Welt verändern? Dann könnte der Titel des Threads doch als Überschrift für einen "gesellschaftskritischen" Song herhalten. ;)
 
Hallo SoleLuna_m
Da Du schon einige Jahre hier mitstreitest, sollte man evtl. auch mal über den Tellerrand hinausschauen um zu sehen, was passiert. Leider ist es so, das mit TV - Beiträgen schon immer das gemacht wurde, was man gern sehen sollte bzw. weite zurück -durfte! Schau Dich um und schätze selber ein, wie das reale Leben geworden ist. Wenn Du damit zufrieden bist und auch für die Zukunft alles so siehst wie es sich momentan entwickelt, dann hast Du ein Problem wenn es Dich persönlich betrifft. - dann wirst auch Du dir die Zeit nehmen um zu Fragen und um Antworten zu finden.
Daher meine beiden Texte, die nicht auf "persönliche Erfahrungen" aufgebaut sind, sondern weil ich mit über 50 Jahren sehe,was um mich herum passiert.- ich will damit auch nicht schwarz malen - Grüße Bergsteigerin
 
Hallo Bergsteigerin

Vielen Dank für deine Antwort.

Da Du schon einige Jahre hier mitstreitest, sollte man evtl. auch mal über den Tellerrand hinausschauen um zu sehen, was passiert.

Da du erst seit kurzem hier bist, sollte man evtl. auch mal in den Teller gucken, was hier schon alles von wem gekocht wurde....

Leider ist es so, das mit TV - Beiträgen schon immer das gemacht wurde, was man gern sehen sollte bzw. weite zurück -durfte!

:gruebel: hm, nun ich dachte diese Sendung passe sehr gut zum Thread und dem Forum der Texter. Wie man darin sieht, gibt es auch innerhalb der -böse gesagt- Spassgesellschaft Gruppierungen, die auf gewisse Themen sensibler reagieren als andere und sich auch auf irgend eine Art und Weise, destruktiv oder konstruktiv engagieren.

Auch hier ist es nicht anders, einige Texter sind sensibler auf gewisse Themen und behandeln sie ab und zu auch in ihren Texten andere weniger. Aber alle haben wir hier das Ziel das beste aus unseren Texten herauszuholen, ob nun inhaltlich, formal, dramaturgisch usw...

Zurück aber zu deinen Texten.

Mich persönlich hat der zweite grad angesprochen. Zuerst mal Gratulation zum Mut dieses (Tabu-)Thema zu behandeln! Geht es um Kindersoldaten? Kinder im Krieg? Oder irr ich mich da?

Die Perspektive aus der Sicht eines Kindes, das sich beschwert , sich erhebt auch für alle andern, passt sehr gut zum Thema.
Ich höre hier ein Lied nur mit Gitarre begleitet, wie ein Protestlied der 68er Zeit? Trittst du damit auf?

liebe Grüsse

Soleluna
 
Liebe Bergsteigerin,

Bergsteigerin schrieb:
Sind wir noch Gesellschaftskritisch genug in umseren Texten?

Bereits Deine Frage enthält zwei große Mißverständnisse: nämlich das "Wir" und das "noch".

Hier schreiben mehrere Generationen und jede hat ihre eigene Sicht auf die Gesellschaft und drückt das mit altersbedingten Worten, Bildern und Ansprüchen aus.

Ohne große Umschweife vermute ich mal, dass Dir Rap, HipHop, Metal oder Gothic so gut wie nichts sagen und damit auch viele Texte nichts, die hier genretypisch für Genreliebhaber veröffentlicht werden. Die Mehrzahl davon in englischer Sprache.
Aus meiner Sicht kann ich Dir versichern, dass in vielen dieser Titel teilweise drastisch eine Unzufriedenheit der Autoren mit ihren Lebensumständen zum Ausdruck kommt.

Und was heißt "noch"? - waren "wir" jemals gesellschaftskritisch genug? Ich mag darüber gar nicht diskutieren und sage : Nein!
Nein - aber auch zu solchen einfältigen Maßstäben, die nur Politikern und Lehrern Nutzen bringen.

Andererseits enthalten deine beiden Texten mMn so viele Allgemeinplätze, dass sie kaum DEM entsprechen dürften, was eine große Zahl der Forenleser hier gern als authentisch, originell, krass oder aufrüttelnd bezeichnet.

Gut, Am Ende sind wir klüger:)

Ich jedenfallshabe den Rotstift wieder weg gesteckt, weil ich fühle, dass sich Deine und meine Ansichten und Absichten in Sachen Kunst viel zu sehr unterscheiden.

Leben und leben lassen:)


liebe Grüße
 
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Hallo bergsteigerin und willkommen im Board,

zunächst muss ich gestehen, dass ich den ersten Text nur überflogen habe, denn die "Ein-Block-nur-Großbuchstaben"-Formatierung wollten meine alten Augen nicht so gern mitmachen. Ich fühl mich dadurch auch immer ein bißchen "ermahnt"...

Aber einen Eindruck konnte ich mir dennoch machen. Eine klare Gesellschaftkritik kann ich da gar nicht entdecken: ich finde dort nur das übliche "irgendwelche Menschen sind irgendwie schlecht und irgendwer oder irgendwas leidet darunter". Das ist aber keine Kritik, sondern lediglich eine recht einfache Kausalitätskette. Streng genommen vermeidest Du sogar jedwedes gesellschaftspolitische Thema.

Sei mir nicht böse: ich denke, die Texte sind soweit OK bzw für gewisse Ereignisse geeignet. Ich denke an zB kirchliche Gemeindefeiern oder ähnliches.

Zum Thema "Gibt es noch genug ..."
Ob es genug gibt, weiß ich nicht, da ich nicht weiß, wieviel angebracht ist.
Die Form der Kritik ist heute sehr viel drastischer, persönlicher und eindeutiger als zu den Zeiten, die Du eventuell als kritscher einstufst. Mir gibt ein Gangsta-Rap oft sehr viel mehr Aufschluss über gesellschaftliche Mißstände als so eine pauschale "Betroffenheitslyrik". Ob ich die Botschaft annehme, den Lösungsweg teile oder gut finde, steht dabei natürlich auf einem Blatt.
 
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Hallo Soleluna
Z.B.
"Zurück aber zu deinen Texten.Mich persönlich hat der zweite grad angesprochen. Zuerst mal Gratulation zum Mut dieses (Tabu-)Thema zu behandeln! Geht es um Kindersoldaten? Kinder im Krieg? Oder irr ich mich da? Die Perspektive aus der Sicht eines Kindes, das sich beschwert , sich erhebt auch für alle andern, passt sehr gut zum Thema. Ich höre hier ein Lied nur mit Gitarre begleitet, wie ein Protestlied der 68er Zeit? Trittst du damit auf?"......

Schade ich dachte und das bezieht sich sich nicht nur auf Dich, das hier im Musiker -Board im Vocal- Forum, unter dem Thema Eigene Texte, ein bisschen besser gelesen wird. Die Fragestellung beinhaltet eigentlich nur eine Frage für die Allgemeinheit, wobei ich da nicht zwingend die Zeitgenossen, denen Texte:"authentisch, originell,krass oder aufrüttelnd"- sein müssen und auch nicht die, welche Bei " Kinderfrieden" an Soldaten als kinder verkleidet denken, dann hab ich, glaub es wohl kaum in diesem Forum nichts mehr zu suchen !
Sorry aber ich muß mir nicht englische Übersetzunge reinziehen, wenn meine Muttersprache deutsch ist - was ich denke noch ganz gut zu verstehen - und vielleicht wäre es nicht schlecht es würden bald diejenigen verstehen, die nichts von dem verstanden, bis hier her.
Im übrigen Soleluna - mir ist der von Dir, mit reichlich Erfahrung beseelten Autor ominöse Freiheitssong aus den 68èrn, Titelmäßig nicht bekannt, allerdings solltest Du das entsprechende Alter haben weißt Du, das die Bewegung ,solltest Du sie meinen echte Kerle hervorbrachte, die noch nach über 40 Jahren im Geschäft sind und weltweit als Stars gefeiert werden (Vorbildwirkung) da haben wir heut zwar die Schnellverdiener als "One - Hit Wunder" -damit hat es sich - manchmal Schade!
Ansonsten nix für Ungut, Kritik gern, bin auch nicht sensibel, aber hab die Augen auf
Bergsteigerin


érn ´
 
:gruebel::confused:
Wow...das war ja mal ein Auftritt..... :rolleyes:

Mit gesenktem Haupte, einem leichten enttäuschten Kopfschütteln verlässt die heldenhafte Predigerin mit umgehängter Gitarre und durchlöcherten Lederstiefeln den Saal, wo ihr alle ehrfurchtsvoll nachstarren, in der Hoffnung, sie würde umkehren und sie endlich alle von ihrer Unwissenheit erlösen und endlich Frieden über die Erde bringen, über die, die es nicht wert sind, zu erfahren.... :gruebel: :eek:

:gruebel: soll ich das nun abschicken, oder nicht :gruebel:

nun ja, ist ja schon genug irr hier....
 
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:Mit gesenktem Haupte, einem leichten enttäuschten Kopfschütteln verlässt die heldenhafte Predigerin mit umgehängter Gitarre und durchlöcherten Lederstiefeln den Saal, wo ihr alle ehrfurchtsvoll nachstarren, in der Hoffnung, sie würde umkehren und sie endlich alle von ihrer Unwissenheit erlösen und endlich Frieden über die Erde bringen, über die, die es nicht wert sind, zu erfahren.... :gruebel: :eek:

So etwas in der Art habe ich mir auch gedacht, umso mehr, als ich die beiden Texte gelesen und m.E. verstanden habe. Bergsteigerin, antipasti hat mit "Betroffenheitslyrik" den Nagel voll auf den Kopf getroffen, auch wenn er diesen Terminus nicht direkt auf Deine Lyrics bezogen hat.

Und obgleich ich mir nicht ganz sicher bin, ob Jongleur und ich zumindest ähnliche Kunstan- und -absichten haben, muss ich ihm dahingehend folgen, weitere Anmerkungen zu unterlassen, weil Deine und meine Lyric-Stile zu verschieden sind.

Nur eine Sache noch: Dein Threadtitel in Kombination mit Deinen zwei Texten wirkt, glaube ich, nicht nur auf mich, sondern auch auf andere abschreckend und überheblich. Was hast Du erwartet? Dieses (Sub-) Forum ist nicht für Lobhudeleien, sondern für ehrliche Kritik gedacht und bekannt. Die hast Du bekommen - und verzischst Dich gleich wieder!?! Auf mich wirkt das bigott: gesellschaftskritisch ja, selbstkritisch (bzw. kritikfähig) nein.

Liebe Grüße
André
 
Was geht denn mit der?

Meine Fresse, auf der Welt geht seit tausend Jahren immer irgendwo die krasse Scheiße ab. Wenn ich irgendwelche Situationen als Vorwand nehme Gesellschaftskritisch zu sein, dürfe im Grunde nix anderes mehr schreiben. Zumal das auch immer den Beigeschmack von erhobenem Zeigefinger und, wie schon gesagt, Betroffenheitslyrik hat.
Ich persönlich schreibe Gesellschaftskritisch, wenn mich das Thema persönlich berührt. Aber meiner Meinung nach lösen sich gesellschaftliche Probleme durch Diskussionen und Engagement - nicht durch Songtexte die irgendwelche Menschen mit Mitteilungsbedürfniss in ein Forum posten.

Was Bergsteigerins Texte betrifft... I
ch lese da ne Menge blabla. Wahrscheinlich geht's beim zweiten Text um die Kindesmissbrauchsfälle des letzten Jahres.
Den ersten konnte ich mir nicht komplett antun, weil mir die Augen wehgetan haben. Es hat einen Grund warum es Groß- UND Kleinschreibung gibt. :rolleyes:

MMn wurden auf Teufel komm 'raus ein paar Metaphern zu viel reingepresst und auch der ein oder andere Reim über den Zaun gebrochen. Handwerklich kein Desaster, aber auch keine Offenbarung.

Ich weiß schon, warum ich so selten ins Lyrics-Forum poste.

Grüße,
Kenshi
 
Hallo Bergsteigerin,

ich finde, die Texte lesen sich zu gleichmäßig. Aus dem Inhalt lassen sich mit Sicherheit auch mehrere Texte basteln, wobei ich persönlich besser finde, wenn der Hörer irgendwie selber auf den Inhalt kommt.

Wenn etwas als "Anklageschrift" verfasst wird, ist es schwer, eine Steigerung zu erreichen. Natürlich wirkt es dann wie der "erhobene Zeigefinger" und eine Emotion ist dem Hörer beim Reportagestil auch schwerer zu entlocken.

Man will den Text ja mehrfach hören und natürlich weiß jeder um die Schwächen der Menschheit und über den Kindesmißbrauch und den zukünftig toten Eisbären und die ganzen bösen Dinge bescheid. Wenn es nicht geschickt genug verpackt wird oder reißerisch/krass rüberkommt, wird es bei mehrfachem Hören aber oftmals etwas langweilig.

Auch mit dem Kindesmißbrauch. Wirkungsvoller lässt sich sowas als Story verpacken, wenn die Stimmung, das Umfeld und die Ängste textlich reinballern (ist jetzt nicht zynisch zu verstehen). Es muss irgendwie mehr Wirkung erzielt werden.
So wie es jetzt ist, reicht bezüglich Intensität die erste Strophe. Der Inhalt der zweiten und dritten Strophe ist (wie ich finde) zu vorhershbar.

Was kommt denn da für Musik zu? Das spielt ja auch eine Rolle...

Viele Grüße
 
...dann hab ich, glaub es wohl kaum in diesem Forum nichts mehr zu suchen !

Der einfachste Weg, sich der Kritik zu entziehen ist immer, zu behaupten, man würde nicht verstanden.

Um dich zu beruhigen: ich habe bei "Kinderfrieden" weder an Kindersoldaten noch an sexuellen Missbrauch gedacht. Was eigentlich schade ist, denn dann hätte der Text wenigstens ein kritisches Thema gehabt. Denn dass die Früchte der Welt nicht gerecht verteilt sind, nicht jeder Mensch die Wahrheit sagt und die Schwächeren darunter leiden, ist keine Kritik, sondern ein Hinweis auf eine seit Jahrtausenden bestehende und bekannte Tatsache .

Hdann wirst auch Du dir die Zeit nehmen um zu Fragen und um Antworten zu finden.

Dazu würde ich gern kurz mal Deinen Text 1 ein bißchen aufschlüsseln. WEenn ich richtig verstehe, gliedert sich dein Text in folgende vier Bereiche:

These: Früher ("einst") war es besser und die Menschen verstanden sich

Dann folgt die Fragestellung: woran liegt das?

Deine Antwort: Am allgemeinen Verlust von Idealen und Werten durch die "AROGANTS DER IGNORANTES", was wohl eher "Arroganz der Ignoranten" heißen sollte. Und natürlich an den Ja-Sagern.

Deine Lösung: Wach auf, mach's besser, denk nach, wehr Dich, damit alles wieder so schön wie früher wird.

Jetzt meine Frage: findest Du selbst, dass das eine fundierte Gesellschaftskritik und konkrete Lösungsansätze enthält? Für mich ähnelt das dem Nachmittagsprogramm auf RTL und Pro Sieben.

Daher Gegenfragen zum Text, die Du berücksichtigen solltest:

War früher wirklich alles besser, waren die Menschen tatsächlich vergnügter? Dafür hätte ich gern ein paar Beweise. Wann war überhaupt "früher"? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Leben meiner Großeltern und Eltern um so vieles lustiger war als meines.

Ignoranten, Arroganz und Jasager gab es schon immer, das ist kein neuzeitliches Phänomen, sondern entspricht grundsätzlichen menschlichen Charaktereigenschaften. Ich würde sogar mal behaupten, dass solche Eigenschaften "früher" sehr viel mehr Nährboden hatten als heute. Warum können also diese Eigenschaften ausgerechnet heute zu soviel Verdruss und Zwietracht zwischen den Menschen geführt haben?

Ich kann dir die Antwort geben: Was Menschen "früher" zusammenschweißte, waren Not und Notwendigkeit. Was Du als Tugend, Werte, Ideale bezeichnest, sahen andere als Zwänge, unter auch nicht unbeträchtlich gelitten wurde. Gegen diesen Missstand wurde jahrzehntelang gekämpft. In einigen Bereichen durchaus mit Erfolg. Natürlich enstanden daraus neue Zwänge, da Freiheit und Glückseligkeit eben doch sehr relative Begriffe sind.
Dein Lösungsansatz "kämpft, dass es wieder so schön wird wie früher" ist keine Lösung, da das Verhältnis Nutznießer : Opfer sich einfach nur umkehren würde.

Fazit: Die "Ketten" der Individualität sind genau so stark und fest wie die eines kommunalen Wertesystems. Irgendwer ist immer der Doofe. Jedes System bringt Opfer hervor.

Daher ist Gesellschaftskritik auf diesem Level - ohne Berücksichtung von Milieu, Herkunft und Hintergründen - relativ unbrauchbar.
 
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Liebe Bergsteigerin,

nach dem Du leider mehrere "Friedensangebote" geflissentlich übersehen hast, hier nun zu einem Teil deines reimenden Schaffens meine Meinung im Kartext:

Bergsteigerin schrieb:
Kinderfrieden

Wisst ihr wie viel Kinder stehen, hier am großen Himmelszelt
Wen meint die Autorin mit "ihr"?
Welche Kinder "stehen am Himmelszelt"?:eek:
Denn ich steh hier nicht alleine - es sind viele aus der Welt
Hm... was ist "aus" der Welt? Am Himmel, aber aus der Welt...???
Eure Worte habt sie nicht gehalten, denn sie waren leer
Leer sind bis hier her nur die Worte der Autorin, die uns im unklaren hält, welche Worte nicht gehalten wurden:mad:
obwohl "Worte" in dem Zusammenhang eher "Wort" oder MZ "Versprechen" heißen müsste
Sterne funkeln auf die Erde doch wir sehn sie niemals mehr.
Unsinn! Natürlich können wir jederzeit Sterne sehen!
Hier wie in in vielen anderen Zeilen Text sehr schludrige Wortwahl:(
Solltet schützen unser Leben, unser Spiel und Lachen auch
Wer soll warum was?:gruebel:
eine Kindheit uns zu waren war doch eurer größter Brauch
Zum Text gehört auch die Orthografie--> wahren
Aber selbst richtig geschrieben: wessen Brauch "wahrte" eine Kindheit?
Verquaste Formulierung:(

Ihr ließt zu das Menschen kamen, die sich nahmen was gefiel
Wenn schon kein "ließet" ,dann wenigstens ein "dass" ...
was ist schlecht daran, sich zu nehmen, was gefällt?
:gruebel:
mit uns Kindern lachten, spielten sie, so manches schlechte Spiel.
Was bezeugt "schlechtes Spiel" mehr als schlechten Stil
:gruebel:
An die Autorin:
Mir würde schon reichen, wenn Du den Mut zu einer präzisen Aussage besäßest
:mad:
Tiefe Wunden fetzen Seelen, Schmerzen heilen niemals mehr
Wunden fetzen Seelen?:eek:
Schmerzen heilen niemals mehr?:gruebel:
Kinderfrieden, Gesetz mit Chancen - wann setzt ihr zur Wehr
Kinderfrieden... ein Gesetz?:confused:
Wann setzt ihr "Euch" zur Wehr:gruebel:
"Ihr" schien ja bis hier her von nebulösen Antagonisten besetzt...warum aber sollten DIE sich zur Wehr setzen:eek:
Jedoch nützt uns das nicht viel, stehen Bilder mit den weißen Kerzen
gebrochen sind die kleinen Herzen, vorbei das frohe Kinderspiel
Ich lese: Protest und Anklage sind nutzlos...

Heut wollen wir, die Kinder sprechen die erlöst von Pein und Qual
Ups...wer erlöste denn nun die Kinder, ich denke die Kinder sind gebrochen
Hm.. ich muss mir also die kindlein jetzt wirklich als Sternlein am Himmelchen vorstellen....
Welch klebriger Protest!! Mir wird übel:mad:
denn wir hatten keine Chance und es blieb uns keine Wahl.
Niemals schlugen unsre Herzen nach dem Rhythmus dieser Welt
Was ergibt denn den Rhythmus der Welt?
Schaut nach unseren Geschwistern, dass sie niemand weiter quält.
Wer sind denn die Geschwister? Sind nicht selbst die Peiniger in diesem aufgeblasenen Sinne "Geschwister"?
Schütz mit bloßen Händen, wer nach Kinderlachen greift,
Auweia! Wie kann nach einem Lachen greifen... und dies Unding dann noch mit bloßen Händen verhindern..?
stellt euch endlich vor die Kinder, dann wisst Ihr was Frieden heißt.
Die schlampige Wortwahl hält bis zum Schluß
Gemeint ist wahrscheinlich: stellt Euch hinter die Kinder":gruebel:
Sich schützend vor die Kinder zu stellen, setzt eine konkrete Situation voraus


Was Du hier leichtfertig zusammengezimmert hast, nenne ich Schwulst.
Da, wo Du Dich eventuell stolz protestieren hörst, lese ich nur alberne Aufgeblasenheit!

Man kann Worte noch so sehr aufblasen... wenn sie keinen natürlichen Sinn ergeben, demonstrieren sie (jedenfalls für mich) vor allem fehlendes Einfühlungsvermögen.
Und wenn sich dann noch grammatikalische und orthografische Fehler in die drübe Wortbrühe mischen...

Entschuldige meine zahlreichen Icons und deutlichen Worte ... für zurückhaltendere Reaktionen hattest Du leider kein Auge.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Jongleur (und gleichzeitig Bergsteigerin)

So richtig Dein - Jongleurs - Auseiunnandernehmen des Textes ist, so scheint mir doch Dein - Bergsteigerin - eigentliches "Manko" anderswo zu liegen.

Ich habe durch Grammatik, Ortographie und Ausdruck - die gewisse Grenzen, die eigene Empörtheit in Worte zu fassen, offenbaren, den Eindruck gewonnen, dass Du selbst noch stark in der Kindheitswelt verhaftet bist.

Deine Worte klingen wie die eines Kindes im Erwachsenenkörper, das etwas sagen will, aber aufgrund mangelnder Erfahrung sich zu artikulieren, so klingt, wie es eben klingt. Dafür spricht auch Deine Gereiztheit, mit der Du auf anfangs gar nicht so schlimme Kritik reagiert hast, dieses kindliche "keiner versteht mich!". Auch die erste Textzeile, die eine Variation eines alten, christlichen Kinderliedes ist, sowie Deine Attitüde "alles oder nichts und zwar hier und jetzt von uns oder von niemandem" offenbart kindliche Tendenzen...
Täusche ich mich da?

Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet könnte der Text vielleicht eine ganz eigene Form von Eindringlichkeit gewinnen. Ich glaube aber nicht, dass das Deine Absicht war.


Grüße,

1788
 
Zuletzt bearbeitet:
1788 schrieb:
Ich habe durch Grammatik, Ortographie und Ausdruck - die eine gewisse Unfähigkeit, die eigene Empörtheit in Worte zu fassen, offenbaren, den Eindruck gewonnen, dass Du selbst noch stark in der Kindheitswelt verhaftet bist.

Ja, da magst Du Recht haben ...

...aber überbordende Emotionen sind nun mal nicht nur die Ursache für übergriffiges Verhalten, sondern eben auch für Schwulst ...
und Selbstbeherrschung und kluges Abwägen der Umstände und Alternativen immer ein sehr guter Lösungsansatz; auch in der Dichtung.

Ansonsten: Ich traue mir online maximal eine Textkritik zu, aber keine therapeutische Beurteilung....
Derartige Spekulationen sind menschlich, aber in einem Textforum nicht ... wie sagt man doch so schön ... zielführend.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Jongleur

Von Angesicht zu Angesicht hat man die Worte UND den persönlichen Eindruck - auf beides reagiert man.
Online hat man - wie Du ja selbst vor kurzem bemerkt hast - nur die Worte.

Manchmal finde ich es einfach hilfreich, Leute ein bisschen herauszukitzeln, dass sie etwas von sich preisgeben. Nicht, weil ich sie entblößt sehen will, bewahre!
Nein, damit man ein bisschen besser weiß, mit wem man es eigentlich zu tun hat.

Anonymität kann u.U. zu viel größeren Fehlurteilen führen.
Deshalb will ich immer auch wissen, mit wem rede ich da eigentlich.
Und nicht nur: Worüber rede ich hier.
Well, das ist mein Ansatz...

Grüße,

1788
 
1788 schrieb:
Manchmal finde ich es einfach hilfreich, Leute ein bisschen herauszukitzeln, dass sie etwas von sich preisgeben.
Skeptisches Brummen: Und was hat man dann...auch wieder nur Worte:D

lg
 
Ich möchte mich mal gar nicht konkret zu den Texten äußern, sondern zu der im Titel gestellten Frage. Letztens sah ich im Fernsehen eine Doku, ich weiß nicht mehr worum es genau ging, hatte nur reingeschaltet, aber wohl um die 80er, die NDW, Popmusik etc. Und einige mehr oder weniger bekannte Leute gaben dazu Kommentare ab, einer war Guildo Horn. Bezüglich politischer Songtexte meinte er sinngemäß so etwas wie "Ich fühlte mich da fast intellektuell beleidigt - dachten die etwa, wir wären doof? Ich brauch doch keine Popmusik die mir sagt, dass da draußen in der Welt einiges verkehrt läuft, das weiß ich auch so". Fand ich interessant und kann ich nachvollziehen. Aus dem Mund von Guildo Horn natürlich auch interessant, der eben leichte Unterhaltungsmusik macht - und das ja wohl offenbar bewusst, weil er es wohl eher doof findet, wenn Popmusik veruscht inhaltlich gesellschaftliche Fragen anzusprechen.

Wenn es hier im Musiker-Board Diskussionen darum gibt, ob eine Musik jetzt gut oder schlecht, primitiv oder anspruchsvoll sei, kommt manchmal dann als Argument "ja aber die machen ja auch sozialkritische Texte". Aha. Ist ein Text deshalb gut, weil er "sozialkritisch" ist? An sich sagt das Thema eines Songtextes eigentlich nichts über die Qualität aus. Ich schreib auch gesellschaftskritische Texte, aber eigentlich sehe ich die da nicht groß anders, als persönliche Texte. Das sind halt Themen, die mich beschäftigen, und da bietet es sich an, da einen Songtext zu schreiben. Wobei das bei mir vielleicht noch spezieller ist, weil ich (auch wenn es ums reine Musikhören geht) eher auf die Musik fixiert bin, Texte eher danach kommen - ich höre auch viel instrumentale Musik bzw. Musik, wo man die Texte eh nicht versteht... Und ich finde es gar nicht schlecht, wenn die Stimme bewusst nur als Instrument eingesetzt wird. Wenn ich selber Songs schreibe, dann fange ich immer mit der Musik an, entwickle dann Gesangslinien (meist mittels sinnloser aneinandergereiter Wörter). Und wenn der Song quasi fertig ist kommt der Moment wo ich dann ja noch den text schreiben muss, ist dann eher mittel zum Zweck :D Das Problem ist dann aber doch ein gewisser Anspruch. Also wenn ich schon einen Text schreibe, dann soll der auch gut sein, und aber gerade deshalb find ich das texten eher lästig, obwohl ich soviele Dinge im Kopf habe, die mich beschäftigen...

Zurück zur Ausgangsfrage: "Sind wir noch gesellschaftskritisch genug in unseren Texten?" Da stelle ich die Gegenfrage: Inwiefern müssen wir das dann sein? Verschlüsselte Kritik an der Obrigkeit haben wir nicht nötig. Und irgendwas neues erzähle ich der Menschheit auch nicht, wenn ich gesellschaftskritische Texte schreibe. Ich sehe da Musik dann doch einfach als Kunst an. Die beschäftigt sich natürlich auch mit gesellschaftlichen Themen, und das kann auch sehr gut und interessant sein. Aber sie muss es nicht tun, und sie wird nicht dadurch gut, dass sie "gesellschaftskritisch" ist. Sie darf auch übrigens einfach nur schön sein. Oder Spaß machen.
 
1. Verschlüsselte Kritik an der Obrigkeit haben wir nicht nötig.
2. Und irgendwas neues erzähle ich der Menschheit auch nicht, wenn ich gesellschaftskritische Texte schreibe.

zu 1.)
Kommt drauf an, von welcher Seite man die Medaille ansieht. Siehe auch 2.

zu 2.)
Aber sicher! Es gibt genug gesellschaftliche Tabus. Nur eben andere, als früher. Nicht pauschal, aber doch oft kann man sagen, was früher tabu war, ist heute legitim und was früher legitim war, ist heute tabu.
Ich könnte Dir sofort ein halbes Dutzend gesellschaftliche Tabus aufzählen. Wenn ich an die rangehen würde, hätte ich garantiert mit öffentlicher Ächtung zu rechnen.
Wenn Du da was anreißt, erzählst Du vielen "was Neues".


1788
 

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