Das mit dem Hören ist für den Anfang natürlich ein guter Tip, aber irgendwann würde ich diesen Ansatz an Deiner statt auch dadurch ergänzen, mir ein paar rudimentäre Harmoniekenntnisse anzueignen. Das setzt einerseits dem Trial-and-Error-Verfahren einigermaßen sinnvolle Grenzen und beugt andererseits auch ein wenig der Frustration vor, wenns beim Songwriting nicht mehr weitergeht, da Du ein paar Instrumente in die Hand bekommst, mit denen Du kreative Senken umschiffen kannst.
Was Deine vier Akkorde angeht, würde ich mir zunächst begreiflich machen, in welchem harmonischen Verhältnis sie zueinander stehen. Es wird einen Akkord geben, auf den die anderen Akkorde immer wieder zurückführen und der vermutlich die Tonart vorgeben (muß aber nicht) wird. Die Tonleiter stellt Dir nun einen nach Tonhöhe geordneten Tonvorrat zur Verfügung, aus dem Du mit dem Prinzip der Terzschichtung, wie Azriel es erklärt hat, Akkorde bilden kannst, in seinem Fall waren es Dreiklänge. Schichtest Du drei Terzen über den Grundton, erhälst Du Vierklänge (Septakkorde), die im Vergleich zu Dreiklängen stärker ausgeprägte Funktionen haben (Stichworte: Tonika, Dominante, Subdominante, Parallelen, Verwandtschaften, Kadenzen, generell Funktionsharmonik). Interessant für Deine Zwecke sind sicherlich die Parallelen, sie können die eigentlichen Funktionsakkorde ersetzen und Akkordfolgen etwas abwechslungsreicher gestalten. Auch tonleiterfremde Akkorde können deren Funktion erfüllen, solange sie nur deren charakteristischen Intervalle enthalten. Probier mal ein wenig herum, welche Akkorde Du ersetzen kannst, ohne daß sich der harmonische Zusammenhang zu sehr verändert... vielleicht kommste dann schon auf ne brauchbare Überleitung oder findest passende Strophenakkorde.
Vielleicht hast Du aber auch schon längst die Lösung, wenn Du schreibst, daß zwei Akkorde bleiben können, für 'ne Strophe ist das vollkommen ausreichend... einfach anders spielen, Picking statt Strumming, Reduzierung der Akkordtöne, rhythmisch variieren, hier und da mal ein Zwischenakkord oder Fill und gut ist. Es muß ja nicht immer kompliziert sein...