Artikel: Lidl Qualitätsstandards

  • Ersteller Johannes Hofmann
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Wie war das noch mit Äpfeln und Birnen?

Äpfel sind besser. Besonders die sauren grünen. :D

Was lässt sich an einer China- Nylonsaiten- Akustikgitarre nach einem Jahr einstellen? Halskrümmung, Oktavreinheit, Saitenlage? Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie irgendwer nach 'nem Jahr mit dem Teil in den MS läuft und nach dem Einstellservice fragt. Mehr als neues Besaiten ist da wohl nicht machbar. Ob er dann wenigstens das Griffbrett eingeölt bekommt? :D

Alex
 
Eigentlich könnten die Fach-Händler ja den Discountern dankbar sein....
Über die Billig-Instrumente fangen evtl mehr Kids an Musik zu spielen, das sind später alles potentielle Kunden für bessere Instrumente...
Und bei ner Gitarre müssen auch mal Saiten gewechselt werden, die dann wieder beim Händler gekauft werden...

Ach ja, ich selbst hab mir die Tage eine Billig-Klampfe (ca 40,-) ersteigert - für Feten, Lagerfuer, etc bei manchen Anlässen ist mir ein gutes Instrument einfach zu wertvoll... und für den Zweck reichts dann allemal aus... War auch ne Westerngitarre mit Tonabnehmer....
 
Eigentlich könnten die Fach-Händler ja den Discountern dankbar sein....
Über die Billig-Instrumente fangen evtl mehr Kids an Musik zu spielen, das sind später alles potentielle Kunden für bessere Instrumente...
Und bei ner Gitarre müssen auch mal Saiten gewechselt werden, die dann wieder beim Händler gekauft werden...


Oder sie hören gleich wieder auf weil die meisten Billigklampfen eher zum abgewöhnen sind! Und irgendwann an der Wand landen oder zum Vogelhaus umbebaut werden!!
Oder zum PC umbebaut werden
wie hier im Link mittlere Bildstrecke vorgemacht
http://www.google.de/imgres?imgurl=http://1.bp.blogspot.com/_my5OGIJd4kM/TBy5WmDQh_I/AAAAAAAAGYA/OyrAObSpemE/s1600/guitar-pc016.jpg&imgrefurl=http://offbeat-beat.blogspot.com/&usg=__QgRMZu1hrP-lELsEH8LYxAmHtow=&h=587&w=440&sz=54&hl=de&start=33&zoom=1&um=1&itbs=1&tbnid=KGlSisnbYp3QpM:&tbnh=135&tbnw=101&prev=/images%3Fq%3DPC%2BMOD%2BGitarre%26start%3D20%26um%3D1%26hl%3Dde%26sa%3DN%26ndsp%3D20%26tbs%3Disch:1
 
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Oder sie hören gleich wieder auf weil die meisten Billigklampfen eher zum abgewöhnen sind!

Ja, klar. Auf einer Billiggitarre kann man nicht vernünftig spielen lernen und hört gleich wieder auf. Diese "Urban Legend" hört man immer wieder. Aber kennt WIRKLICH jemand irgendeinen, der glaubwürdig machen kann, er habe wegen mangelnder Qualität seines Instruments mit dem Gitarrespielen aufgehört? Die meisten geben doch auf, weil sie das regelmäßige Üben nicht packen - und das fiele ihnen mit 'nem teuren Instrument auch nicht wirklich leichter. :rolleyes:

Dann müssten die Kinder in Brasilien auch alle das Kicken aufgeben, weil sie sich keine vernünftigen Schuhe und Bälle leisten können. Zumindest müsste es VIEL länger dauern als hierzulande, bis sie einen Ball vernünftig behandeln können. Mit dem Zeug, was die da haben, KANN man doch gar nicht Kicken lernen. Damit KANN das Kicken doch gar keinen Spaß machen - da MUSS man doch gleich wieder aufhören. ;)

Vor dreißig Jahren, also vor der Erfindung der CNC- Maschine, waren Anfängergitarren oft zum Abgewöhnen. Das Zeug wirkte, als wäre es von drogenabhängigen Psychopathen in Tokios Kellerlöchern aus alten Möbelresten zusammengeleimt worden. So Kram wie das damals gibt's heute gar nicht mehr. Was heute in China massengefertigt wird, ist allem, was damals unter 400 Mark gekostet hat, haushoch überlegen. Und weißt du was? Damals haben die angehenden Gitarristen auch nicht einfach die Brocken hingeschmissen, sondern fleißig geübt und gespart - und irgendwann nach einiger Zeit kam dann eine Markengitarre ins Haus. Meine erste E- Gitarre war eine gebrauchte Jolana Iris aus der damaligen Tschechoslowakei. An der stimmte NICHTS - aber hab ich deshalb aufgegeben? Ich war stolz auf sie und hab anderthalb Jahre darauf gespielt, dann hab ich mir 'ne '73er Ibanez Schraubhalspaula zugelegt, die mich für die nächsten zweiundzwanzig Jahre begleitet hat. Zeitweise bin ich für diese Ibanez belächelt worden - so ein Billigschrott, haben damals die gesagt, die sich eine Jackson oder Charvel Superstrat leisten konnten. Heute geht's den Anfängern doch gut. Selbst die billigste Harley Benton oder Keiper ist heute besser als das, womit wir damals anfangen mussten. Ich hatte letztens eine Alba in der Hand. Das war eine miese Gitarre, keine Frage - aber bestimmt fünfmal besser als die damals viel teurere Jolana Iris. ;)

Klar haben auch damals viele Anfänger nach kurzer Zeit wieder aufgehört. Aber doch nur weil das Üben zu viel Selbstdisziplin erforderte. Genau wie heute. Spielen KÖNNEN wollen viele, aber spielen LERNEN ist anstrengend. Die Vorstellung, mit einem Customshopinstrument weniger üben zu müssen, ist doch völlig absurd. :rolleyes:

Es ist ein Zeichen des Fortschritts, dass es heute auch für arme Schüler, Studenten und Hartz 4- Empfänger spielbare Einsteigerinstrumente gibt - das Billigzeug ist VIEL besser als damals. Wer das nicht erkennt, hat IMHO ein Luxusproblem oder den Vintagevirus. Denn die ganzen von vornherein bundunreinen Grottenstücke aus der Gitarrensteinzeit gehen heute in abgeranztem Zustand als Vintageinstrumente für 400 Euro übern Tisch. :eek:

Peace and Love :)

Alex
 
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Da fällt mir gerade meine Conrad Elektronik Westerngitarre ein, hat 15€ gekostet, Neu!!! Für das Geld kann man sich echt nicht beschweren;)
 
Dann müssten die Kinder in Brasilien auch alle das Kicken aufgeben, weil sie sich keine vernünftigen Schuhe und Bälle leisten können. Zumindest müsste es VIEL länger dauern als hierzulande, bis sie einen Ball vernünftig behandeln können. Mit dem Zeug, was die da haben, KANN man doch gar nicht Kicken lernen. Damit KANN das Kicken doch gar keinen Spaß machen - da MUSS man doch gleich wieder aufhören. ;)
Naja Brasilien und Fussball das ist ne andere Mentalität. Von 100 Billigklampfen sind vllt 10 gut!
Das Argument mit dem üben lass ich gelten;)

Aber es muss auch spass machen auf seinem Intrument zu üben! Ich hab schon die geilsten Gurken gesehen! Hälse die schon nen Flitzebogen sind! Deckenrisse vom Feinsten! Abgerissene Brücken usw.
 
Aber es muss auch spass machen auf seinem Intrument zu üben! Ich hab schon die geilsten Gurken gesehen! Hälse die schon nen Flitzebogen sind! Deckenrisse vom Feinsten! Abgerissene Brücken usw.

Ja dann kann man sich ja wohl entscheiden sie nicht zu kaufen :D
Es herrscht ja kein Kaufzwang :D:D
 
Von 100 Billigklampfen sind vllt 10 gut!

Mag sein. Aber von "gut" red ich nicht, ich red von "spielbar". Was für einen "gut genug" ist, muss jeder selber entscheiden. :)

Von 100 Billigklampfen sind heute etwa 95 spielbar. Bei Markengitarren mögen es 99 sein. :)

Aber es muss auch spass machen auf seinem Intrument zu üben!

Ich kann da nur persönlich antworten. Ich liebe Musik und Gitarre. Es macht mir Spaß, Gitarre zu spielen. Selbst wenn's keine gute ist. Mein Spielspaß ist nicht so stark von der Instrumentenqualität abhängig, ich kann auch auf einer Billiggitarre Spaß haben. Wenn es eines Tages keine guten Gitarren mehr geben sollte, werde ich auf einer schlechten weitermachen. Vor drei Jahren hab ich mir im Philippinenurlaub für 25 Euro eine Miniwestern gekauft und sie schlussendlich zum Abschied einem Filipino geschenkt. Auf der Gitarre hatte ich in drei Wochen 'ne Menge Spaß. :)

Philip~08-14.JPG


Ich hab schon die geilsten Gurken gesehen! Hälse die schon nen Flitzebogen sind! Deckenrisse vom Feinsten! Abgerissene Brücken usw.

Ich auch. Aber nicht nur bei Billiginstrumenten. Also Augen auf und nicht bloß auf den Schriftzug der Kopfplatte kucken. :eek:

Wenn's spielbar ist, ist es für 'nen Anfänger erst mal ausreichend. :great:

Wenn man im Luxus schwelgt und es sich als Anfänger leisten kann, gleich einen Tausender auf den Tisch zu legen... bitte, nix dagegen einzuwenden - dafür bekommt man tolles Equipment. Aber das kann eben nicht jeder. Auch weiß man anfangs noch nicht, ob man dauerhaft dabei bleibt. Und wenn man eine 100€- Gitarre gebraucht für 50 Euro wieder vertickt, ist der Verlust viel kleiner als bei einer 1000€- Gitarre, die man für 700€ wieder loswird. Diese 250 Euro Differenz sind für manche Leute viel Geld - ganz abgesehen von der zehnfachen Höhe der Anfangsinvestition. :gruebel:

Ich finde die Überheblichkeit, mit der manche Fortgeschrittene auf Einsteigerinstrumente herabblicken, manchmal echt nervig. Als ob das Equipment wichtiger wäre als die Musik, die man drauf spielt. :rolleyes:

Das war jetzt ganz allgemein gesprochen und nicht an dich persönlich gerichtet. Peace and Love :)

Alex
 
Hey hab auch so meine Erfahrungen das Billig nicht immer gleich schlecht ist, zB hab ich mir ne Morgan( Norwegischer Vertrieb) für 70€ bei de Bucht geschossen! 2 Wahl Instrument aber ich bin mehr als begeistert von der Klampfe!
Oder Kirkland Akustik Klampfen die schon für 69.90€ ihren Besitzer wechseln! Und doch ist das schon ein Ansatz doch ein wenig drauf zu achten welcher Hersteller da gewerkelt hat! Harley Benton und oder Fender sowie Epiphone bieten auch schon sehr günstig recht gute Einsteiger Instrumente an!
Hier die W670s gab es für 99€ beim unten genannten Shop und ist vollmassiv! Habe sie jetzt schon mehr als 10 mal verkauft!!
http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.ppm-music.nl/images/morgan_W-670S_black.jpg&imgrefurl=http://www.ppm-music.nl/content/morgan_guitars.htm&usg=__g_0wNSZZTCXsE5-4OBnZS1bImf8=&h=317&w=204&sz=21&hl=de&start=12&zoom=1&um=1&itbs=1&tbnid=HgmKqcNtM_1lMM:&tbnh=118&tbnw=76&prev=/images%3Fq%3DMorgan%2Bw670%26um%3D1%26hl%3Dde%26sa%3DN%26tbs%3Disch:1

leider ist diese nicht mehr erhältlich
aber
hier mein Geheimtipp für Leute mit nen schmalen Geldbeutel und was gescheites suchen
http://www.mannys-musicstore.de/ind....html&XTCsid=3de1087b4fd7c534c49c8d1973055033

Da gibt es Samick, Dean, Kirkland, Morgan .....


In diesem Video irgendwo in Skandinavien spielen die Gitarristen Morgan Guitars!
http://www.youtube.com/watch?v=Dnej2ucP1G8
 
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Entspricht denn Euer günstigstes Modell (http://www.musik-service.de/cort-earth-70-ens-prx395752652de.aspx) irgendwelchen Qualitätsstandards, nur weil es nicht 69 EUR sondern 179 EUR kostet?
Na ja, im von GEH genannten Thread "https://www.musiker-board.de/kaufberatung-git/410143-100-euro-gitarre-bitte-erst-hier-lesen.html" wird die Cort Earth 70 NS immerhin ausdrücklich als empfehlenswertes Modell erwähnt. Bleibt zu vermuten, daß sich die 70 ENS davon nur durch das "E" unterscheidet (und die damit verbundene "Elektrifizierung"). Ich würde zwar eher auf die Tonabnehmer verzichten (kann man ja später nachrüsten) und den Mehrpreis in ein höherwertiges Instrument inverstieren, aber sei's drum...

Deshalb empfehlen wir Anfängern ja, nicht allein ins Musikgeschäft zu gehen, sondern einen erfahreneren Musiker mitzunehmen. :gruebel:
Das ist der springende Punkt!
Man kann auch bei Billig-Instrumenten aufgrund der enormen Qualitätsstreuung (relativ) viel Glück haben, aber man muß sie eben ausprobieren können. Das mit dem Ausprobieren gilt aber genauso bei teuren Instrumenten, denn abgesehen von objektiven Qualitätsstandards gibt es auch die "Geschmacksfrage" - man kann ein Istrument einfach nicht aus dem Katalog aussuchen.

Es scheint mir völlig offensichtlich, daß - wie schon erwähnt - diese Discounter-Billig-Instrumente meist Spontankäufe von Omas (nicht abwertend gemeint!) sind, die in bester Absicht eine Schachtel mit Einsteiger-Gitarre, -Klarinette oder -Keyboard neben den Blumenkohl im Einkaufswagen legen, um ihren Enkeln eine Freude zu machen.

Ich hatte übrigens auch schon eine Menge Spaß mit einer Billigst-Ukulele beim geselligen Ausklang eines Probetages (mit teuren und hochwertigen Instrumenten). :D

So, jetzt ist's raus. Steinigt mich, ich habe "Jehova" gesagt. ;)
Geht jetzt nicht, der Granit aus Indien hängt noch in irgendeinem asiatischen Containerhafen fest. ;)
 
wenn ich mich auch eben mal einmischen darf:

Eben dieses "Ist billig, also wird jeder anfänger dran verzweifeln" - Gehabe geht mir gewaltig auf den ...nerv!

Für jeden Einsteiger sind dieses Instrumente mehr als ausreichend, du schenkst deinem Kind doch auch kein Porsche, wenn es grad mal Bobby-car fahren kann oder?

Ein Einsteiger hat gar keine Ahnung ob ein Instrument gut, oder schlecht ist.
Der (Geldgeile-) Musikalienhändler quatscht ihm nur Qualität und Sound an die Backe (kenne das nur zu gut, bin aus Köln und da haben wir ja ein etwas größeren "Store")

Und aufgehört hat deswegen noch niemand, der wirklich ein Instrument lernen WILL!

Ich spiele seit 4 Jahren auf einem 40$ Bass (ich hab sogar ncoh 140€ bzahlt ...) und ich spiele weiter und weiter.
Der Bass klingt nicht besonders, der Hals fängt an zu bröckeln, aber wisst ihr was?
Es gibt Bass von sich, also reicht er mir zum üben, für die Bandprobe. Bei Konzerten teils auch noch, da eh kein Schwein dem Bass zuhört :D
Ich hätte mir in der Zeit mal einen besseren, neuen kaufen können, doch ich hab irgendwie ne emotionale Bindung zu dem Ding und die meisten anderen Bässe sagen mir einfach nicht zu, aber das ist ne andere Geschichte.

Seit einigen Monaten spiele ich auch wieder aktiv auf der Klampfe.
Hab für 59,- ne Gitarre von Squier gesehen und gehört gehabt und da dachte ich für das Geld wirst du nix falsch machen. Habs bis heute auch nicht bereut!
Der Sound ist mehr als akzeptabel und die Bespielbarkeit (vorallem um den Hals rum) mir sehr angenehm.

Als ich dann da saß und das Teil mal ein bisschen auf Herz und Nieren prüfte hab ich unweigerlich ein Verkaufsgespräch mitgehört.

Verk.: "Ich rate zu diesem Modell, auch wenn es ein bisschen Teurer ist (er hielt ein 1300,- Modell in der Hand) ihr Sohn wird viel mehr Spaß am üben haben, bei dieser Gitarre!"

Mutter und Vater, gut betucht, verfallen in den Kaufwahn und legen das billigere Modell (MEIN Modell in anderer Farbe ) sofort weg, ohne aufzupassen, dass auf dieser billigen Gitarre kein Schaden zukommt. Klasse! Hab ich mir gedacht.

Der Sohn (völlig unbegabt, entschuldige kleiner Mann) spult also seine 2 gelernten standarts runter... Spanische Gitarrenklänge holpern und poltern durch den Laden und ein allgemeines Unwohlsein macht sich breit.
Der Junge willigt lustlos dem Kauf ein.
Na, ob der noch Gitarren-virtuose wird? (;

Ein ganz gutes Beispiel, dass auch die beste Gitarre nicht unbedingt die Lust am Gitarrenspielen steigert.


Ich denke wer etwas wirklich lernen möchte, der macht dass auf dem größten Schrott-Teil.
Ein gutes Modell zu haben ist dann noch die Kirsche auf deiner Torte. Du musst sie nicht haben, aber es macht die Torte doch noch viel leckerer :great:


Ausserdem besitze ich ein Millenium-Drumset (neupreis ~200), habs für 40,- (!!) alt und verrostet bekommen.
Ein Kollege der Drummen seine Passion nennt (^^) direkt: " wie kannst du darafu nur spielen?"

Wie ich darauf spielen kann? Naja - es hat die Form eines Schlagzeugs, funktioniert wie ein Schlagzeug aber klingt unter aller sau.
Aber um Grooves zu lernen reichen auch schon deine zwei gesunden hände und ein zappelnder Fuß!
Natürlich macht es mir mehr spaß auf einem "richtigen" Drumset zu spielen, aber ich möchte Schlagzeug lernen deshalb klopf ich auf den billig Kesseln rum und Trete die "papp-charakteristik" Bass.


Meine Meinung!
 
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Na gut, sind jetzt hier also am anderen Ende der nach oben und unten offenen Qualitäts-Skala angekommen!

Während in anderen Threads darüber sinniert wird, ob die Martin für 6.000,- € einem gehobenen Anspruch genügen kann, oder ob man ernsthaft eigentlich nur noch mit beim Gitarrenbauer handgefertigten Meister-Klassen-Instrumenten zumindest halbswegs vernünftig Töne zaubern kann, geht es jetzt hier um Sperrmüll, der einem künstlerisch reifen Musiker völlig ausreicht, um hochwertige Musik zu machen. Naja, also jedem das seine!

Ich habe es weiter oben schon einmal geschrieben. Eigentlich war ich immer der Ansicht, dass man sich als Anfänger nicht nur mit einem einfacheren Instrument zufrieden geben sollte, sondern sogar, dass man bewußt ein schwerer zu bespielendes Instrument (z.B. eine Gitarre) auswählen sollte.

Das trainiert Fingerkraft und Technik und man hat bei höherwertigen Gitarren dann den bestimmten Kick, dass man jetzt wesentlich lockerer spielen kann und es auch noch besser klingt. Meine allererste Gitarre war ein mit Blumen bemaltes .... äh .... Ding, das die Kriterien (mies zu bespielen, eklig klingend, Sperrholz) glänzend erfüllt hat!

Trotzdem sollte auch die erste Gitarre zumindest nutzbar sein (das war mein Blümchenteil trotz allem), dh. die Saitenlage sollte nach Möglichkeit unter 2,5 cm sein und der Hals sollte - zumindest aus 2 Meter - Entfernung halbwegs gerade aussehen, die Mechaniken sollte drehbar sein, so dass man sie nicht zu jedem Stimmen in einen Schraubstock spannen oder eine Rohrzange benutzen muss. Außerdem sollten dem Instrument Töne entlockt werden können, die wenigstens etwas an eine Gitarre erinnern!

Dies sind nun aber alles Kriterien, die von den mir betrachteten immer 'mal wieder auftauchenden Teile bei Aldi, Penny,Lidl und Co., ebenso glänzend n i c h t erfüllt wurden. Vielleicht habe ich ja aber nur Pech gehabt.

Natürlich habe ich nichts gegen Billig-Klampfen, die tatsächlich offensichtlich in den letzten Jahren deutlich besser geworden sind. Man kriegt heute in der Tat für weniger als 100 € vernünftige Sachen. Aber dann sollte man doch, verdammt noch 'mal in ein Musikgeschäft gehen oder sich eine bestellen! Ich bin mir sicher, dass man dabei wesentlich besser fährt!
 
Ich habe mich jetzt durch alle 4 Seiten dieser Diskussion durchgekämpft, fest entschlossen, doch noch irgendwo den konkreten Sinn und ein Ziel zu erkennen. Leider gelingt mir das nicht so ganz.
Viele für mich sehr gut nachvollziehbare Meinungen sind geäußert worden. Unterm Strich wird aber wieder einmal deutlich, dass es keine einfache und allgemein gültige Antwort auf die Frage nach der Daseinsberechtigung billigster Instrumente gibt, und wenn doch, dann sieht diese auf jeden Fall anders als schwarz oder weiss aus.
Gibt einfach mehrere Aspekte, die hier ne Rolle spielen.

Sicherlich stimmte es, dass zunächst einmal ein gutes Instrument stärker zum Üben motiviert.
Aber das ist ein Prozess, der inflationär ist. Durch schnelle Gewöhnung an höhere Standards und zu starke Fixierung auf Werte kann das Ding auch nach hinten los gehen. Die meisten von uns dürften sich doch schon in diversen GAS-Anfällen wieder gefunden haben.

Man beobachtet ja nicht nur bei Musikern einen ausgeprägten Hang zur vorauseilenden Perfektionierung der Ausrüstung. Die meisten Leute müssen heute erst einmal ordentliches Zubehör, Gerät und Kleidung besitzen, bevor sie solche trivialen Sachen wie Joggen, Radfahren, Wandern, Skifahren etc. machen, und da haben sie noch keine Stunde Erfahrung in der jeweiligen Aktivität.
Schon irgendwie lächerlich, oder?
Aber einfach auch ein Zeichen für Wohlstand. Ist es schon dekadent? Liegt wohl eher im Auge des Betrachters.
Man darf nur nicht vergessen, dass es noch genügend Leute gibt, die da finanziell nicht mithalten können.
Aus dieser Sicht ist es doch einerseits zu begrüßen, dass es heutzutage für wenig Geld gute und brauchbare Instrumente gibt.

Dass sich natürlich auf der anderen Seite schon eine regelrechte Kultur daraus entwickelt zu haben scheint, alle denkbaren Güter völlig unter jedem vernünftigen und vertretbaren Niveau anzubieten, halte ich für keine gute Entwicklung. So ein Schwachsinn ist nur möglich, weil globaler Kapitalismus eben doch nicht global genug ist und weil wichtige Aspekte bei der Preisfindung einfach ausgeklammert werden. Das ist in meinen Augen das tatsächlich Schlimme an dieser ganzen Sache.
Wieso wird bei dem Transport um die halbe Welt in Kauf genommen, dass dabei Unmengen fossile Brennstoffe in Unmengen von CO2 umgewandelt und in die Welt geschleudert werden? Warum muss nicht jeder asiatische Lieferant/westliche Einkäufer für jedes Kilogramm bezahlen? Warum wird in Kauf genommen, dass andere Menschen einen verdammten Hungerlohn für ihre Arbeit kriegen, während sie Sachen bauen, die wir hier billig verprassen können? Das ist hochgradig ungerecht und gesellschaftlicher Schwachsinn, der sich nur in einer begrenzten Übergangszeit so machen lässt. Was wird danach sein? Werden wir dann auf die Strassen gehen, weil man uns die Konsumgüter aus den Billigstländern nicht mehr zum gewohnten Preis anbieten kann? Wir werden uns so vorkommen, als schwünde unser toller westlicher Lebensstandard, dabei ist es nur derjenige der bisher unterprivilegierten, der sich nun unserem angleicht.

Ob man nun für 70,- Euro ein brauchbares und geringsten Standards genügendes Instrument bekommt oder einfach nur eins, was den persönlichen Ansprüchen vorübergehend genügt - wer will darüber allgemein gültig entscheiden und richten?
Wenn es Schrott ist, wird es sich nicht dauerhaft am Markt halten, sei es noch so billig.
Wirtschaftlich, ökologisch, ökonomisch, gesellschaftlich und sozial ungesund ist es allemal.
Dabei kann man dem Konsumenten, also uns, nicht mal wirklich die Hauptschuld geben, denn in dieser Beziehung sind wir einfach nur wie Tiere.

Immer wieder schön in der Natur zu beobachten: Ein beliebiges Tier wird sich immer für den Weg mit dem geringsten Aufwand entscheiden, an die möglichst ergiebigste Menge an Nahrung zu kommen.
 
Hochinteressanter Thread. Ich geb' mal ein paar unsortierte Gedanken dazu. Sind natürlich nur meine Ansichten, ich erhebe keinen Anspruch auf die Wahrheit.

Erstens hab' ich von einer Gitarre aus genau diesem Angebot gehört, daß es vom Klang und der Bespielbarkeit her überraschend gut gewesen sein soll. Ich hatte allerdings nicht die Möglichkeit, es selber auszuprobieren.

Zweitens fällt mir ein Artikel ein, auf den ich vor einigen Monaten im Netz gestoßen bin. Es ging um einen großen Musikalienhändler (im Ruhrpott, wenn ich mich recht erinnere, der Name fällt mir nicht mehr ein), der nach 25 Jahren seine Pforten geschlossen hatte und zu seinen Kunden unter anderem viele Profimusiker gezählt hatte. In dem Artikel gab einer der Geschäftsführer auf die Frage nach den Gründen für die Geschäftsaufgabe unter anderem zur Antwort, es gäbe inzwischen aus asiatischer Fertigung für ca. 200 Euro Gitarren einschließlich Verstärker und Zubehör zu kaufen, die man ohne weiteres als hochwertig einstufen könnte, und daran wäre eben nicht mehr genug zu verdienen.

Drittens - was ist das richtige Instrument für einen Anfänger? Da gibt es ja wohl sehr unterschiedliche Ansichten. Die einen sagen, etwas in der Art des Lidl-Angebots reiche völlig aus, während andere dagegenhalten, solche Instrumente würden wohl eher frühzeitig den Spaß an der Sache verderben. Da ich selbst als Anfänger einzustufen bin, habe ich mich intensiv damit beschäftigt und bin zu dem Schluß gekommen, mich an folgenden Ratschlag zu halten: Nimm das Beste, was Du Dir leisten kannst. Natürlich ist dabei auf ein paar Dinge bzgl. Verarbeitungsqualität und Bespielbarkeit zu achten und auch darauf, ob ein Instrument gefällt (mir selber könnte man z.B. keine auch noch so schön klingende Dreadnaught verkaufen, ich finde die Form einfach schlimm). Das Problem bei dem Ansatz ist natürlich, daß es keine wirklich meßbaren Kriterien dafür gibt, was "gut" ist und was "das Beste" - man steht letztendlich vor der Entscheidung, welchen der vielen Qualitätsmerkmale man den Vorrang gibt und welchen Aussagen man vertraut. Und dann wird's erst richtig interessant, den da wird geschummelt, gelogen und betrogen, daß es nur so kracht.

Ein Beispiel aus dem Bereich Akustikgitarren: Holzqualitäten. Werden immer wieder gerne benutzt, um den Preis hochzutreiben, haben aber mit der Klangqualität eher nichts zu tun. Es wird zwar immer wieder behauptet, je dichter und regelmäßiger Deckenhölzer gemasert wären, desto besser würden sie klingen, aber nachgewiesen hat das noch keiner; allerdings gibt es immer wieder Gegenbeispiele. Was sehr wohl eine Rolle zu spielen scheint, sind Verarbeitung (übrigens schon beim Erstschnitt der Balken im Ursprungsland) und Lagerung. Wer mal ein paar Traumgitarren sehen und hören möchte, die unter Verwendung minderwertiger Hölzer (nach den Kriterien der Holzhändler) entstanden sind, sollte sich mal die Seite des kanadischen Meistergitarrenbauers Michael Dunn ansehen.

Gute Überleitung zu viertens - die Bandbreite der Auswahl ist sicherlich nicht zuletzt aufgrund der Globalisierung völlig unüberschaubar.

Fangen wir mal ganz unten an, beispielsweise die aktuellen Hot Deals von th***nn. Da gibt's doch echt 4/4 Klassikgitarren eines (zumindest ehemals) namhaften deutschen Herstellers (der das Pech hatte, mal unzureichend gelagerte Hölzer zu verbauen, und damit seinen Ruf ruiniert hat) für 32,90 Euro, allerdings mit kleinen Schönheitsfehlern. Und wer jetzt pauschal sagt, die KÖNNEN ja gar nichts taugen, soll sich mal die Mühe eines Blindtests machen. Ich selbst habe in eben jenem Laden schon mehrere Male heftige Überraschungen erlebt mit Instrumenten, die preislich etwa um den Faktor (!) 20 auseinanderlagen. Natürlich sind wir im Niedrigpreissegment bei maschineneller Massenfertigung.

Also gehen wir mal etwas höher, so in den mittleren Bereich. Komisch ist nur, daß auch da viel besch*ssen wird. Klar, da wird was von Handarbeit erzählt bzw. geschrieben. Aber daß die Handarbeit dann eben auch oftmals in Niedriglohnländern erledigt wird, verschweigt man gerne. Und wie viel Handarbeit da wirklich noch drin steckt, ist bestenfalls schwierig zu ermitteln. Schlußpolitur der Lackierung von Hand? Aufziehen der Saiten? ;-) Oder auch bundieren? Anfertigen der einzelnen Teile? Wozu überhaupt Handarbeit?
Es gibt einen recht namhaften deutschen Hersteller, der inzwischen viele Arbeitsabläufe auch durch Maschineneinsatz vereinfacht bzw. verkürzt hat, und ich selber habe einige davon angehört, die ich durchweg nicht besser fand als deutlich preiswertere Instrumente aus Asien bzw. Osteuropa, bei denen der Anteil an Handarbeit höher war.
Allerdings gibt es wohl speziell hier einige Firmen, die das Konzept "Handarbeit billig im Ausland, Qualitätskontrolle bei uns" erfolgreich umgesetzt haben.

Im Hochpreissegment wird mindestens ebenso viel mit fragwürdigen Argumenten gearbeitet. Oder kann mir irgend jemand schlüssig erklären, warum jeder amerikanische Gitarrenbauer bessere (weil teurere) Gitarren bauen soll als jeder osteuropäische oder asiatische Kollege? Oder dreht sich es auch hier wieder nur um Lohnkosten etc.?

Also dann vielleicht doch gleich zum heimischen Gitarrenbauer und nach Maß. Dumm nur, daß da unter ca. 2000 Euro nichts geht.

Und wer so richtig in die Vollen greifen kann (und ein wenig Geduld hat, minimal etwa 2,5 Jahre), kann auch zu einem ganz bestimmten Gitarrenbauer in Kalifornien gehen (wohl ein Meister unter den Meistern). Der Mann macht ALLES von Hand (richtig, keinerlei elektrisches Werkzeug), bietet Optionen an wie kein Zweiter (beispielsweise gefächerte Bünde), hat einmalige Techniken entwickelt (und übrigens inzwischen dokumentiert) und baut Instrumente, die nicht nur genau so klingen, wie man sie haben möchte, sondern auch noch beliebig schön sind, wenn man den Aufpreis bezahlen möchte. Womit wir zum einzigen Nachteil bei dieser Bezugsquelle kommen: Einstandspreis (d.h. OHNE Sonderausstattung und spezielle Schönheitsmerkmale) 26000 US$. Der baut dann allerdings nicht mehr als 4-5 Gitarren im Jahr.

Und wegen all dem scheint mir selbst scheint fünftens und letztens, daß auch beim Gitarrenbau und -verkauf inzwischen wesentlich mehr mit künstlichen, real nicht haltbaren Argumenten, Psychologie, Manipulation und kreativem Marketing gearbeitet wird, als mir recht ist.

Wie eingangs bereits erwähnt, nur meine Meinung.

Carsten
 
Interessante und in vielen Punkten schlüssige Sichtweise.
In manchen Dingen sehe ich allerdings eine andere Motivation hinter der Geschichte, beispielsweise sagst du, dass die Holzqualität nichts mit der Klangqualität zu tun hat.
Das ist in meinen Augen eine sehr fragwürdige Aussage. Letztlich geht es beispielsweise bei der Decke darum ein Holz zu haben, dass man möglichst dünn machen kann, damit es möglichst viele Obertöne mitnehmen kann, und dass dann nicht reißt.
Das geht mit einem gleichmäßigen, dichten massiv-Holz einfach besser als mit einer laminierten Decke, die durch die Laminierung schon eine gewisse Dicke besitzt.

Auch so Aussagen, dass da jemand in Kalifornien "Optionen wie kein Zweiter" anbietet, würde ich eher vorsichtig äußern.
Es ist absolut kein Problem auch in Deutschland von einheimischen Gitarrenbauern gefächerte Bünde und ähnliche Dinge zu bekommen, auch ohne 26k$ dafür bezahlen zu müssen.
(Beispielsweise mal Ernie Rissmann in Münster abchecken. Da bekommt man sowas teilweise schon unter 2k€)
Nichtsdestotrotz ist es auch kein Problem in Deutschland über 20k€ für eine Gitarre auszugeben.

Das hat dann aber oft schlicht einfach mit der Arbeitszeit zu tun, die dann in entsprechende Wünsche fließt.
Materialkosten auch für eine 10000€ Gitarre werden sich auch bei sehr exklusiven Materialien selten über 15-20% des Preises bewegen.
Aber wenn jemand mal 250-300 Arbeitsstunden in eine Gitarre steckt, dann muss das auch entlohnt werden.

Dass aber letztlich natürlich mit fraglichen Argumenten und Manipulation etc verkauft wird... naja, das liegt in der Natur der Sache und ist nicht auf den Gitarrensektor beschränkt.
Jeder der gezwungen ist von seinem Verkauf zu leben, wird seine Ware so anpreisen, dass man sie möglichst bei ihm und nicht beim Nachbarshop kauft
 
Hi Disgracer,

also mal zu meiner Äußerung mit der Holzqualität: Da hast Du natürlich recht, ich habe mich ungenau ausgedrückt. Ich bezog mich auf die Qualitätsstufen, die die Händler von Klanghölzern und Rohlingen benutzen - eien Decke aus Engelmann grade AAAAA-Fichte klingt meiner Ansicht nach nicht notwendigerweise besser als eine aus Sitka grade A. Daß eine massive Decke besser klingt als eine gesperrte, ist auch für mich nachvollziehbar.

Und danke für den Tip mit Ernie Rissmann, den kannte ich noch nicht - werde das aber schnell nachholen. Der Kalifornier ist übrigens Ervin Somogyi - ein Blick auf seine Seite lohnt sich auf jeden Fall. Ich finde seine Klampfen zwar wunderschön, hätte aber bei dem Preis Bedenken, sie überhaupt in die Hand zu nehmen.

Aber welche andere Motivation vermutest Du?

Carsten
 
Ich gehöre auch zu den" Geschenkopfern ".
Ich bekam von der Familie eine Konzertgitarre zum Geburtstag.
Nach anfänglichen Missklängen merkte ich sehr schnell, das hier die Seitenlage fürn A.. war.
Im Netz fand ich dann sehr gute Seiten die genau diese Einstellungen klasse als Anleitung wiedergaben.
Da meine Gitarre ich schätze ca.100 Euro bis max 170 gekostet haben dürfte war für mich das Risiko eines Totalschadens nicht allzu hoch :).
Also nach der Anleitung die Seitenlage eingestellt und munter aber sorgsam gearbeitet.
Anschließend neue Seiten aufgezogen und man höre und staune.
Es hörte sich schon um einiges besser an.
Fazit :
Viel Spaß beim bearbeiten und ein Erfolgserlebnis.
Nun kann ich selbst Seiten wechseln und besser spielen.
Als es beim Lidel die Akustik Gitarre gab habe ich mir diese geholt und ausprobiert.
Der klang war nicht schlecht und die Seitenlage hätte minimal verbessert werden können.
Auch der Tonabnehmer produzierte akzeptable Töne über einen Verstärker.
Andere bessere Seiten hätten das ergebnis noch etwas abrunden können, doch ich entschloß mich die Gitarre wieder zurückzugeben.
Der Grund war allerdings, das in dem Boden eine Delle war die nach einem fast Durchbruch aussah. Der Lack drüber war zwar glatt aber wohl war mir nicht so dabei.

Da ich im Netz auch einige Beiträge " vom Onkel gelesen habe " entschloss ich mich mal in einen Fachhandel zu fahren .
Dort wurde mir eine Aria STG-005 gezeigt mit dem Label " Stiftung Warentest sehr gut ".
Der Test von "Onkel im Netz darüber hatte ich noch im Hinterkopf
Hierzu gab es dann einen Verstärker der brummfrei sein sollte und im Akustikmodus eine Western Gitarre ersetzen sollte.
Gitarre kostete 159 Euro der Verstärker von Spider knapp 150,- Euro.
Hier hätte man etwas vernünftiges war letztendlich die Aussage denn billige Startersets wären nur Müll.
Zu Hause dann ausgepackt kam schnell Frust auf.
Die Seiten klirrten auf dem Griffbrett und der Verstärker war ebenfalls nicht zu gebrauchen.
Ein permanentes Brummen was erst durch anfassen der Seiten oder der Steckerbuchsen wegging war ebenfalls auch im Kopfhörer zu hören.
Also das Ding ( am Tag darauf noch einen Freund befragt ) wieder zurückgebracht.
Die Aussage des Fachhändlers " das sei alles normal und Kohle zurück nö ".
Durch Zufall bekam ich mit, das jemand aus dem erweitertem Bekanntenkreis dieses Starterset vom Lidel hatte und das doch um einiges besser sei als das mir gepriesene Teil.
Fazit nun, das auch Fachhändler ihren " Mist " teuer an Kunden verkaufen und ihn schön anpreisen.
Es kommt also immer drauf an an was oder wen man gerade kommt.
Für mich hat sich dieser Laden erledigt und ich werde demnächst ein gutes Instrument von jemanden ( Bandspieler ) bekommen der seine gerade erneuert.
Lieber eine Gitarre für 800 Euro nach ein paar Jahren für 250 Euro kaufen und wissen das dies eine vernünftige ist.
Kratzer bleiben bei einer neuen nicht aus und so kann man auch damit leben.
Internethändler schön und gut selbst bei 30 Tagen Geld zurück.
Aber man sollte doch vorher mal etwas selbst in der Hand halten und Probespielen.
Gruß
 
Die Supermarktgitarre hat also doch Vorteile - man lernt zB das Saitenwechseln früher :)

Mit der Gitarre des Bandspielers wirst du sehr wahrscheinlich biel besser bedient sein. Selbst wenn die Gitarre nicht ganz in Ordnung wäre, kann man damit zu einem Gitarrenbauer gehen und sie richten lassen.
Mit einer 33€ Supermarktgitarre inkl. Stimmgerät, 2. Saitensatz, Koffer und Kapo (lol) würde ich gerne mal mit versteckter Kamera zu einem Gitarrenbauer gehen. Das könnte doch einmal jemand machen, der so eine Gitarre daheim hat - aber bitte das Video hier reinstellen!

Und nun zu deinem Fachhändler - natürlich gibt es in jedem Fach schwarze Schafe. Ein guter Händler ist aber sicher eine bessere Anlaufstelle als der Supermarkt. Ein Vorteil des Fachhändlers ist aber doch, dass man die Gitarre dort eben nicht im Sack kauft, sondern sie ausprobiert. Das scheinst du aber nicht gemacht zu haben, oder? Wenn ich damit recht haben sollte, hast du den Vorteil des Fachhandels verschenkt. Dann bist du sicher besser beraten im Internet zu kaufen, weil du dann garantiertes Rückgaberecht hast.

Aber freue dich auf die 800€ Gitarre, das ist das Beste was dir passieren konnte.

---------- Post hinzugefügt um 07:26:11 ---------- Letzter Beitrag war um 07:11:41 ----------

Übrigens gibt es Leute, die sagen, sie wären zu arm um billig zu kaufen.
Du hast nun inzwischen eine Gitarre für 170, eine für 160 und einen Verstärker für 150€ in deinen heiligen Hallen stehen. Nun kommt die gebrauchte Gitarre für 250€ dazu. Die 10 € für Lidel Saiten habe ich weggelassen :)
Das sind 710€, wenn mein müder Kopf sich nicht verrechnet hat. Du hättest dir also gleich eine 710€ teure Gitarre kaufen können. Dabei hättest du vielleicht sogar noch Benzin und Zeit gespart. Diese Gitarre hättest du sicher in den nächsten Jahren für 400€ verkaufen können, wenn dir Gitarre spielen doch nicht zusagen würde. Da hättest du 310€ verloren - und nun hast du einen Haufen Schrott da stehen, der mehr als 310€ gekostet hat und niemand wird es dir abkaufen, bzw, wenn du ein aufrechter Kerl bist, wirst du diese Teile auch niemandem verkaufen.

Ich weiß, ich habe einfach angenommen, dass die dir geschenkt Gitarre 170€ gekostet hat, es waren aber vielleicht nur 100€. Dann hättest du nur 240€ verbrannt, aber für arme Leute ist das immer noch viel Geld.

Ich mache diese Rechnung auf, weil man oft in die Angeberecke gedrängt wird, wenn man sagt, dass auch ein Anfänger sich ein gutes Instrument kaufen sollte, wenn er das Geld hat. Gleich eine tausend Euro Gitarre aus einem anständigen Geschäft und der Anfänger ist 10 Jahre lang glücklich - meine Meinung.
Eine 1000 oder 800 € Gitarre, die dir passt, von einem Musiker dem du trauen kannst ist natürlich fast noch besser.
 
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