Cassotto ein- und ausschalten?

  • Ersteller Piano-Gregor
  • Erstellt am
Bei der Klarinette stechen besonders die 6. und 10. Harmonische hervor. Letztendlich sollte man aber nicht unnötig darüber diskutieren, sondern einfach hören. Und das eine Cassotto klingt mehr so, das andere so und jedem gefällt eines, das andere nicht...

Freuen wir uns doch lieber über die Vielfalt, die uns der Akkordeonbau ermöglicht. :)

Viele Grüße

Ippenstein
 
M
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Verstoß gegen Board-Regel #12
Ich hatte heute wieder Unterricht und meine Lehrerin hatte ihr Profi-Teil dabei. Das klingt ja unglaublich cremig/sahnig, heilige Scheiße! So muss ein Cassotto klingen. Ich hab aus Anstand erst gar nicht gefragt, was das gekostet hat, war aber auch ein MIII mit Converter und Knopf. Ein Pigini oder so ähnlich, kennt die jemand? ;) Kleiner Scherz.

Ich glaub, ich muss mal demnächst im Lotto gewinnen, so einen Klang will ich auch haben :)

Gregor
 
Wenn du Glück hast, findest du aber auch irgendwo ein Schnäppchen. Für mein Paolo Soprani (Internazionale V, gebraucht) hab ich vor dreieinhalb Jahren nur 1400 Euro bezahlt - neu kosten vergleichbare Instrumente 4 - 5 Tausis.
Der Grund, warum der alte Herr mit dem Preis so weit runter gegangen ist, war nur, weil hierzulande kaum jemand B-Flachgriff sucht.
 
Hallo,

ich selbst habe nun schon einige Cassotto-Instrumente besessen und würde auch sagen, dass man nicht unbedingt 4-5 t€ ausgeben muss:

Angefangen habe ich mit dem Akkordeon vor ca. 10 Jahren mit Mitte 30. Ich wollte, völlig unmusikalisch wie ich war, mal eine neue Herausforderung :D.
Habe begonnen Unterricht zu nehmen und mir erstmal für 500DM eine gebrauchte Hohner Verdi II gekauft.

Ziemlich schnell habe ich gemerkt, dass die Volksmusik nicht mein Ding ist und dass das zweichörige "Tremolo" (eigentlich ist's ja eine Schwebung) nicht recht zu der Musik passt, die ich spielen wollte. Dann habe ich zum ersten Mal ein flach gestimmtes Cassotto Instrument gehört und wußte: das will ich auch haben !

Da ich nicht so viel Geld hatte, habe ich eine ganze Weile gesucht und dann eine gut überholte, recht flach gestimmte Weltmeister S4 für 1300€ erstanden. Ich finde bis heute, dass das ein ganz hervorragendes Instrument war, vielleicht nicht mit einer Morino oder einer Bugari vergleichbar, was Optik und Haptik angeht, aber klanglich wirklich gut. Ich habe in der Zeit dann auch diverse "Schnäppchen" bei Ebay ersteigert, dabei hatte ich dann mal phasenweise eine Scandalli mit Sax-Klappen, eine Royal Standard Selecta (auch Cassotto) etc. Allerdings war mir die S4 lieber und ich diese Instrumente dann wieder in ebay verkauft, meist sogar mit einem kleinen Gewinn ;)

Wieder eine Weile später fehlte mir dann, z.B. bei Musette-Stücken, doch der Schwebungsklang :rolleyes:
Die Entscheidung war klar, es sollte ein fünfchöriges Cassotto-Instrument her, dass sowohl den flachen, volltönigen Cassotto-Klang als auch das breite, offene Tremolo hat.

Zunächst habe ich eine gebrauchte Weltmeister S5 erstanden, die mich aber weder vom Gewicht her (15kg!) als auch vom Klang her richtig überzeugt hat...

Nachdem ich dann eine Weile gesucht, aber nichts wirklich passendes gebraucht gefunden habe (ich hätte gerne eine Cantus V probiert, aber die war nirgends zu bekommen) , habe ich mir schließlich in Castelfidardo ein neues Instrument gekauft, eine Fisitaila 41.55TC mit handgemachten Stimmen
http://www.fisitalia.com/acc-4155tc.aspx
Ein sehr schönes und auch von der Haptik her ganz tolles Instrument... Die S4 musste ich leider aus Geldmangel verkaufen, im Nachhinein ärger ich mich deswegen, ich hätte sie besser behalten :(

Auch bei der Fisitalia gibt es noch Potential, nachdem ich mal eine Morino mit Winkelstimmstöcken im Bass gespielt hatte, kam mir meine Fisitalia im Bass doch etwas zu zart vor :gruebel:

Vor kurzem bin ich nun zufällig auf eine Hohner Imperator V gestoßen, die zwar schon ein paar Jährchen (ca. 40) auf dem Buckel hat und von den Stimmen und der Mechanik nicht an eine Morino oder die Fisitalia heranreicht, aber dennoch mit ihren 5 Chören in Diskant und Bass, Casotto und Winkelstimmstöcken im Bass einen tollen Klang entfaltet. Das gute Stück habe ich für knapp 1000€ erstanden, die Tastenfilze habe ich selber getauscht, die Bassmechanik ebenfalls ein wenig nachgestellt, so dass sie sich jetzt sehr schön spielen lässt. Ich werde sie demnächst nochmal durchstimmen lassen, so dass ich dann für ca. 1400€ ein Super Instrument habe.

Fazit: wenn man ein wenig sucht und bereits ist, auf den Luxus einer Morino, Bugari, Pigini und Co. zu verzichten und mit ein klein wenig "Patina" leben kann, dann kann man auch für ca. 1500€ ein tolles Instrument finden. :great:

Liebe Grüße
Holger
 
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Hallo Holger,

hat Dein Käufer nicht mehr die S4? Schreib ihn doch mal an und biete einen Rückkauf an. Die Imperator ist nicht viel anders als die Morino. Bei der Imperator wollte man zeigen, was man drauf hat. Sie hat wie viele alte Morinos Artiste-Stimmplatten, Winkelbaß usw... grundsolide und gut.

Bei Deiner Fisitalia könnte es sein, daß sie im Baß ev. nur bis c geht, während die Imperator bis zum E runterbrummt.

Viele Grüße

Ippenstein
 
Also ich kann durchaus mit Patina leben. Und ich gehe auch davon aus, dass man für deutlich weniger als ca. 5.000.- Euro ein wirklich gutes gebrauchtes Instrument finden kann, was einem gut gefällt. Allerdings würde ich es ungern von privat kaufen, sondern dann entweder von einem Handzuginstrumentenmacher oder meinetwegen auch von privat, wenn klar ist, dass vor kurzem ein HZIM es aufwändig überholt hat. Ich schaue jedenfalls schon regelmäßig die Kleinanzeigen durch :)

Ich würde ja auch gerne mal zu einem Händler fahren, der mehrere solcher Instrumente vorrätig hat. Aber hier in der Gegend sieht es anscheinend eher schlecht aus mit gut sortierten Händlern. Ich mach mal ein neuen Thread auf zu dem Thema Händlersuche. Zum Thema Cassotto kann ich noch sagen, dass ich mich entweder für ein Neuinstrument im Bereich von 5.000.- interessiere oder halt gebraucht für wesentlich weniger. Als Neuinstrument könnte ich mir die Weltmeister Supita vorstellen, nach allem was ich gelesen habe. Und ich hab sie auch schon mal in der Hand gehalten (glaube ich) und sie hat mich begeistert. Allerdings war ich damals spieltechnisch noch nicht so weit und hatte keinerlei Vergleiche.

Gregor
 
Hallo Ippenstein,

Der Mensch, der die S4 gekauft hat, gibt sie nicht mehr her, ich habe Ihn schonmal angeschrieben :redface:

Die Imperator klingt wirklich gut, kann schon sein, dass die Stimmplatten die gleichen wie in einer alten Morino sind... allerdings laut dem Büchlein von Wolf Linde sind da A-E Platten drin, wie in einer alten Atlantic.... Woran erkenne ich, welche Platten drin sind ?

Mechanisch ist die Imperator in jedem Fall eher auf dem Atlantic Niveau, im Bass hat sie eine normale Block-Mechanik mit Fingerschiebern und so, wie halt andere Mittelklasse Instrumente aus der Zeit auch. Daher rasselt die Mechnik mehr als eine auf der Füllung aufgebauten Mechanik einer Morino oder Fisitalia, Bugari etc. und lässt sich nicht ganz so exakt spielen, weil mehr Spiel drin ist. Nachdem ich sie mit ruhiger Hand nachgestellt habe, ist sie jetzt aber schon ziehmlich nah dran :D

Im Diskant hat die Imperator Plastiktasten auf einem V-förmigen Alu-Rechen die über ein Filzröllchen geführt werden, ebenfalls wie bei einer alten Atlantic. Im Prinzip nicht schlecht, wenn die Filzröllchen neu sind, aber von Anschlag her nicht so satt, wie die Holzkerntasten der Fisitalia, merkt man bei einem schnellen Staccato.

Aber ich will nicht meckern, die Imperator ist ein super Instrument und für den Preis unschlagbar, es wäre unfair, sie mit einem Instrument mit den 5 fachen Preis zu vergleichen, das wäre ja wie ein Dacia Logan gegen eine E-Klasse von Mercedes :)

Zum Bass der Fisitalia: ich denke der Tonumfang ist ähnlich, die Imperator hat die Winkkelstimmstöcke im tiefen Bass, die bringen glaube ich den Unterschied... aber ich werde mal nachsehen, es kann durchaus sein, dass auch der "Oktavsprung" bei der Imperator ein paar Töne tiefer liegt.

Die Fisitalia ist im Bass nicht schlecht, aber halt deutlich dezenter, je nachdem was man spielt, ist das eine oder das andere geeigneter.

Danke und Gruß
Holger

---------- Post hinzugefügt um 09:36:54 ---------- Letzter Beitrag war um 09:24:49 ----------

Hallo Gregor,

das ist halt immer so eine Sache, wenn Du ein altes Instrument von einem Instrumentenmacher überholt kaufst, dann zahlst Du die Überholung halt mit und musst es so nehmen, wie es ist. Wenn Du von privat gebraucht ein Instrument kaufst, was mechanisch in Ordnung ist !! und es dann so überholen lässt, wie Du es willst (Stimmung!), dann kommt Dich das nach meiner Erfahrung nicht teurer und Du hast mehr Möglichkeiten.
Hier z.B. http://www.akkordeon-fairplayone.de/product_info.php?manufacturers_id=4&products_id=816 ist ein gebrauchtes Cassotto Instrument vom Händler. Wenn Du eine Weile suchst, findest Du die Cantus IV wahrscheinlich für unter 1000€ gebraucht, eine Komplettüberholung sollte für 600-800 € machbar sein, wenn wirklich viel zu machen ist, wenn es nur ums Nachstimmen geht, sind eher 200-330€ zu erwarten...

Gruß
Holger
 
Hallo Holger,

auf den Stimmplatten steht auf der einen Seite "Artiste", auf der anderen ist ein kleiner Punkt eingraviert. Ein besonderes Kennzeichen ist der tellerförmige fette Nietkopf. So viele Bilder ich schon gesehen habe, ich dachte immer, nur Artiste-Stimmplatten in den Imperators gesehen zu haben. Es kann auch sein, daß die AE-Platten der Artiste sehr ähnlich sind. Ich frag gern mal meinen Akkobauer. Der hat oft genug welche offen. :)

Viele Grüße

Ippenstein
 
Hallo ,

ich bin z. Zt. bei der Überlegung mir ein 5-chöriges Akkordeon mit Cassotto zuzulegen. Von Hohner Morino bin ich etwas abgekommen. Du hast offensichtlich die Fisitalia direkt vor Ort gekauft. Kannst Du etwas über deinen Einkauf in Italien erzählen, Preisvorteil, Gewährleistung, Verständigung in Italienisch oder Deutsch, Probespielen etc.. Ich habe mir sagen lassen, die Qualtität und das Preis/leistungsverhältnis ist bei den Italienern besser. :gruebel:

Vielen Dank und viele Grüße
Shanty
 
Hallo, die Kommunikation lief in Deutsch, da es dort eine Mitarbeiterin gibt, die aus Südtirol stammt und daher sehr gut deutsch spricht. die Instrumenet werden dort wirklich handgemacht (kann man sich ansehen) es sind aber auch immer genügend vorgefertigte Baugruppen da, die dann für den Kunden finalisiert werden. Sonderwünsche sind möglich. Ich habe dort mit dem Meister die Stimmung besprochen, so wie ich sie haben wollte. Probespielen geht vor Ort auch...
Gewährleistung ist kein Problem, allerdings muss man das Instrument entweder hinschicken oder halt hinfahren :-( es gibt keine Vertragswerkstadt in Deutschland.

Ich habe für das 5 Chörige Cassotto Instrument 3700€ neu bezahlt, das ist etwas Mehr als die Hälfte eines vergleichbaren Neu-Instruments hier...

Gruß
Holger
 
S
  • Gelöscht von maxito
  • Grund: offtopic! Leiferanfragen und Reparaturkosten bitte in den dazu passenden Themen nachfragen!
H
  • Gelöscht von maxito
  • Grund: offtopic! Leiferanfragen und Reparaturkosten bitte in den dazu passenden Themen nachfragen!
Bevor das Ganze hier zu einem reinrassigen Reparaturkostenthread oder Beschaffungs-/Schnäppchenmarkt-Thread mutiert, möchte ich doch dringend darauf hinweisen, das der Eingangsfragesteller nach schaltbarem Cassotto und dessen Funktion gefragt hat.

Deshalb jetzt bitte wieder zurück zum Thema!

Gruß, maxito
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Deiner Fisitalia könnte es sein, daß sie im Baß ev. nur bis c geht, während die Imperator bis zum E runterbrummt.

Viele Grüße

Ippenstein

Hallo, nein, bei der Fisitalia geht der Bass auch runter bis zum E, er ist einfach nur zarter als der sehr brummige Bass der Imperator... Naja, Nomen est Omen :rolleyes:

Gruß
Holget
 
Noch eine Frage zu Cassotto, bzw. deren Registern. Jetzt weiß ich schon mal, dass es üblicherweise der 16' und ein 8' Chor sind, die durch das Cassotto gehen. Was aber ist mit dem Bass? Geht der üblicherweise auch durch ein Cassotto bei Cassotto-Instrumenten? Ganz oder nur teilweise? Ich hab nämlich schon mal bei manchen Instrumentenbeschreibungen gelesen: Cassotto im Bass. Ich glaub es war eine Hohner Verdi V? Egal. Würde das dann bedeuten, dass nur der Bass bzw. ein Teil des Basses Cassotto hat?

Gregor
 
Hallo Gregor,

die Verdi hat gar nix. Und eine geschlossene Baßhaube ist noch kein Cassotto. Sich also da nichts aufschwatzen lassen ;)

Es gibt 4 im Baß eingesetzte Konstruktionsmöglichkeiten (es gäbe noch ganz andere Erfindungen, werden nur nicht hergestellt):

- Der Winkelstimmstock schaut von der Seite aus betrachtet wie ein "L" aus und liegt über den anderen. Auf ihm sind die Baßplatten. Das kommt v.a. bei hochpreisigen Hohnerinstrumenten vor.
- Der Umlenkstock (inzwischen in zwei Ausführungen) hat für die Baßplatten vor der Kanzelle noch eine weitere geschaltet. Damit wird der Luftweg extrem verlängert. Findet sich ab den mittelpreisigen Weltmeister-Instrumenten aufwärts. http://www.youtube.com/watch?v=-XFSOUHgung
http://www.youtube.com/watch?v=ibpTWFCCC84

Diese beiden werden fälschlicherweise oft als "Baßcassotto" bezeichnet. Sie sind es aber nicht.

Baßcassottos:

- tatsächlicher Schacht wie im Diskant: Wurde bei einigen wenigen Hohnerexemplaren in den 30er Jahren gebaut. Sehr aufwendig und daher normal nicht zu finden.
- Füllungscassotto: Eine Cassottoplatte wird den Klappen im Baß vorgeschalten. Der Aufbau und die Wirkung sind dann dem im Diskant gleich. Nicht so aufwendig wie bei Hohner. Wird bei der Weltmeister Supita II (und der Cantora) eingesetzt.

Viele Grüße

Andreas
 
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  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: OffTopic
Nun will ich mich als Themenersteller auch mal wieder zu Wort melden, ist ja einige Zeit vergangen seit dem. Ich habe mittlerweile ein Serenellini Imperator IV Compact und bin sehr zufrieden damit. 4 Chöre im Diskant, 16 und 8 Fuß im Cassotto, dazu noch ein normaler 8 und ein normaler 4 Fuß. Das Tremolo ist deutlich flacher als bei meinem Dino Baffetti. Ich nutze das Serenellini ausschließlich für Jazz, den ich momentan leider viel zu selten auf Akkordeon spiele. Der Grund dafür: ich hatte einen Jazz-Akkordeon Lehrer gesucht, aber keinen gefunden, der mir gefällt. Also habe ich seit September wieder Jazz Piano Unterricht, der mich mit jeder Unterrichtsstunde nach vorne katapultiert hat. Schließlich hatte ich ca. 15 Jahre nicht mehr aktiv Jazz gespielt, früher aber schon. Das Ziel ist, mich zumindest auf dem Klavier und somit auch mit der rechten Hand wieder einigermaßen fit zu machen und das Ganze dann in Eigenregie auf das Akkordeon zu übertragen.

Leider komme ich vor lauter Klavier üben kaum zum Akkordeon üben. Ich nehme nur gelegentlich das Akkordeon in die Hand und versuche, den aktuellen Jazz-Standard aus dem Klavierunterricht zumindest mal auf dem Akkordeon anzuspielen, so dass das Akkordeon nicht ganz in Vergessenheit gerät. Das sollte ich öfter tun :(

Wenn ich aber auf dem Akkordeon spiele, dann ausschließlich die Cassotto Register, je nach Stück 16 oder 8 Fuß. Falls gewünscht, könnte ich ja auch das normale 8 Fuß Register spielen, aber für Jazz soll es schom Cassotto sein. Das zum Thema ein- und ausschalten.

Das einzige, was mir evtl. an dem Akkordeon noch fehlt, ist ein Bass-Cassotto. Wenn schon cremig, dann überall ;) Aber so kann ich auch damit leben. Schließlich muss ich mich mit den höllisch schweren Jazzakkorden der linken Hand sowieso noch viel intensiver befassen, da ist der Klang zweitrangig. Aber der kann sich auch so im Bass schon hören lassen, auch ohne Cassotto.

Insgesamt bin ich mit dem Serenellini rundum zufrieden und es hat einen wunderschönen Cassotto Sound. Genau das, was ich für Jazz gesucht hatte.

Gregor
 
Ist es nicht so, dass sich zur dunklen rechten Hand eine offene linke viel besser mischt?
Zwei mal weich ist garnicht so erstrebenswert.

Wenn Du in den seltenen Fällen zumm Akkordeon greifst, um die Standarts dort zu spielen, was empfindest Du da? Trockenheit? Schwierigkeit? Oder klingt auf dem Akkordeon alles gleich besser?
 
Wenn Du in den seltenen Fällen zumm Akkordeon greifst, um die Standarts dort zu spielen, was empfindest Du da? Trockenheit? Schwierigkeit? Oder klingt auf dem Akkordeon alles gleich besser?

Erst mal Schwierigkeit, vor allem die Interaktion von linker und rechter Hand. Halt nicht zu versuchen, ständig alle Akkorde mitzubraten, sondern akzentuiert einzusetzen so wie Big Band Einwürfe. Und bei der rechten Hand das Blindspiel bei Improvisation. Ich starre noch zu sehr auf die rechte Hand. Als ich noch Akkordeonunterricht hatte, bei dem ich Stücke nach Noten gespielt habe, hatte ich mir das Blindspiel schon ganz gut angewöhnt, bei Improvisation muss ich mich da erst wieder herantasten.

Aber ich liebe den Cassotto Klang bei Jazz. Und wenn ich Akkordeonjazz spiele, vergleiche ich mich nicht ständig mit anderen Akkordeonisten, weil ich das viel zu selten höre. Jazzpiano ist halt omnipräsent und da denke ich oft: meine Güte, da komm ich ja nie hin. Ich hasse Erfolg, zumindest bei Anderen ;) Aber wenn ich dann mal einen Standard mit Cassottosound spiele - und sei es nur die rechte Hand - dann finde ich schon, dass es einfach nur schön klingt, und das beflügelt mich dann halt.

Mein Plan ist momentan, bis zu den Sommerferien den Klavierunterricht fortzusetzen, und danach mich nur noch dem Akkordeon zu widmen. Und bis dahin immer wieder zwischendurch mal das Akkordeon in die Hand zu nehmen und mindestens die rechte Hand zu spielen, evtl. auch mal die Akkorde der linken Hand anzuschauen. Und ja, vermutlich hast du Recht, dass zu viel Cassotto (also auch im Bass) vielleicht auch nicht so schön wäre. Aber auch da hätte man ja die Möglichkeit, bei Bedarf andere Register ohne Cassotto zu wählen, also das Cassotto "auszuschalten".

Gregor
 
Hallo Gregor,

da du das Akko ja mit sehr deutlichem Schwerpunkt bei Jazz benutzen willst, wäre vielleicht eine Modifikation deines Instrumentes als Alternative zum schaltbaren Cassotto eine Möglichkeit.

Viele Jazz-Spieler (wie auch viele Klassik Spieler) lassen ihr Instrument komplett ohne Schwebeton auf "Null" stimmen. Wenn du nun beim Fachmann deine Registerzuordnung ändern lässt, kannst du zumindest den 8´Chor dann als "im Cassotto" und "Nicht Cassotto" schalten. Evtl. auch gewisse Kombinationen untereinander.

Den 16´Chor hast du dann last leider trotdem nur einfach und im Cassotto, aber zumindest für andere Belange hast du dann auch einen Klang ohne Cassotto. Wäre zumindest ein angenäherter Kompromiss.

Tja- schaltbares Cassotto würde cih mir auch ab und zu wünschen, aber leider ist das nicht möglich, da die Bauweise, die für Cassotto benötigt wird, dies nicht zulässt.

Gruß, maxito
 
Wie gesagt, da ich ausschließlich die Cassotto Register in der rechten Hand spiele, brauche ich das "normale" 8´ eigentlich gar nicht. Aber das mit dem schwebungsfrei Stimmen wäre dann natürlich sinnvoll, wenn ich es bräuchte.

Mit dem Bass Sound könnte man natürlich auch noch herumexperimentieren. Ich glaube, es war in dem Buch von Seidel über Jazzakkorde, da war ein Tipp drin zum Bass leiser machen: den Bass einfach mit einem Stück Stoff dämpfen oder so. Zumindest habe ich es so in Erinnerung. Und je nachdem, was man da nimmt, dürfte sich der Klang auch wohl verändern (und nicht einfach nur leiser werden). Somit hätte man eine reversible (falls es doch nicht mehr gefällt) Klangänderung erreicht. Allerdings fällt das dann eher nicht in die Rubrik ein- und ausschalten: Akkordeon-Verdeck aufschrauben, Stoff entfernen, wieder zuschrauben. Da braucht man wohl längere Pausen in einem Song :)

Hat das eigentlich hier schon jemand mal versucht mit der "Stoff-Dämpfung"? Oder wurde das hier evtl. sogar schon mal diskutiert??

Gregor
 

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