Öffentliche Vergewaltigung einer Maton

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Heinrich III.
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Im Rahmen des 15. Köpenicker Blues & Jazzfestivals, im berühmten Köpenicker Rathaus, hatte sich gestern Abend ein Künstler angesagt, der die Anwesenden mit Musik unterhalten wollte. So gut so schön, Eintritt 30,- Euro, da kann man nicht viel falsch machen.
Gegen 19.30 Uhr trat ein Mittfünfziger mit grauen Haaren auf die Bühne und in der Hand hielt er, ja es war mal eine Gitarre, es war eine Maton. Ich habe schon so manche Gitarre gesehen, aber das Ding, selbst Jiko wäre an dem Teil vorbei gegangen, so schlimm sah das Teil aus, spottete jeder Beschreibung. Es gab Stellen, es waren nicht mehr viele, da glänzte noch etwas Lack, ansonsten war das aufgekratzte blanke Holz an vielen Stellen zu sehen. Kurz und knapp gesagt, eine traurigere Git hab ich noch nie gesehen.
Und dann ging das Spektakel los…… vielleicht hätte er sich mal einen Gitarrenlehrer nehmen sollen, der ihm zeigt, wie man mit einem solchen Instrument umgeht. Egal, er zog eine Show ab es war die Hölle…… meine weibliche Begleitung bekam feuchte Augen und eine Dame hinter mir rief nur noch: Oh Gott oh Gott! ….. sowas hatte ich nicht mehr gehört seit ......… ach lassen wir das, sonst sind hier gleich wieder 5,- € für die Cauvi-Kasse fällig :D
Der Typ auf der Bühne war aber noch lange nicht warm, er fing an sich richtig in Rage zu spielen und dann nahm er so eine Art Schneebesen und fing an zu trommeln, auf dem Micro, auf der Git, ach einfach überall und mit dem Pleck spielte er sogar über dem Sattel…. hab ich noch nie gesehen, dass man da spielen kann… er konnte es. Er lieferte eine Show ab, wie ich sie noch nie in meinem Leben gesehen hatte. Die Krönung von allem aber war, er nannte es: The sound of Nature und erzählte, dass es die Musik und die Laute der Aborigines gewesen sind, die ihn zu diesem Stück inspiriert hätten. Mit geschlossenen Augen konnte ich diese Ureinwohner plötzlich sogar sehen…. da klang nichts mehr wie eine Gitarre.
Am Nachbartisch redete einer sogar von einem Ohrenorgasmus…… wie dem auch sei, ich habe noch nie jemanden gesehen, der die Gitarre so lebt….. und man hatte den Eindruck, dass er während des gesamten Konzerts am Grienen war.

Ich hab doch den Namen von dem grauen Herren schon wieder vergessen, aber ich hab ja noch die Eintrittskarte, mal schauen was da steht:

The Australien God of Guitar: Tommy Emmanuel………..
http://www.youtube.com/watch?v=x346VoDX3pA
 
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Kanntest du Tommy Emmanuel vorher nicht??
Er ist tatsächlich der Beste. Und Maton Endorser. Er ist quasi das Aushängesschild dieser Firma. Und ich finds auch garnicht schlimm das seine Maton aussieht wie sie aussieht.
btw Schonmal Willie Nelsons Gitarre gesehen?? :D
 
Kanntest du Tommy Emmanuel vorher nicht??

Von den Videos kannte ich ihn, aber da kommt er nicht so rüber ..... aber live war so geil, da hab ich sogar ne feuchte Hose bekommen :D
Das ganze für 30 Euretten war ein Lacher...... die Karte würde ich mir auch 150,- kosten lassen.... wenn er wieder hier ist, bin ich wieder bei ihm.

Ich habe gerade ein Foto gefunden, von Nelsons Git........ O.K. Tommy seine sieht dagegen aus, wie aus dem Laden....
http://gallery.photo.net/photo/6980590-md.jpg
 
Ja, wenn man den mal live erlebt, hat man es eigentlich hinter sich. Wird unheimlich schwer das irgendwie zu steigern.
Ich hatte das Glück ihn hier in Dortmund im Konzerthaus zu sehen. Mit Joscho Stefan als Vorband. Definitiv das mit Abstand beste Konzert, das ich bisher gesehen hab.
Sowohl Show, als auch spielerische Leistung und der Sound (mein Gott..), da passte alles wie Faust auf's Auge.

Und seine Gitarren nehm ich hier immer gerne als Beispiel wenn jemand fragt wie man seine Gitarren pflegen muss, damit sie lange halten.. ;-)

Es lohnt sich auch extrem seine (aktuelle?) DVD zu kaufen "At her Majesty's Theatre". Auch soundmäßig ganz weit vorne.
 
Willie Nelson ist aber auch kaum zu toppen. Ich hab eine der Crossroads DVDs wo er dabei ist. Ich hab auf dem Boden gelegen als er mit dem Teil auf die Bühne kam.
"Abgerockt" bekam einen neuen Sinn :)
Ich hab eine Live DVD von Tommy. Er ist schlicht unschlagbar. Dagegen sind Paco de Lucia und John McLaughlin mitsamt Al Di Meola die reinsten Warmduscher :)
 
Ja, wenn man den mal live erlebt, hat man es eigentlich hinter sich. Wird unheimlich schwer das irgendwie zu steigern.

Ich würde Euch so gerne meine ganze Begeisterung hier rüber bringen, aber es geht nicht..... und über ihn kann man auch noch lachen. Als es anfing zu regnen, ging er zum Bühnenrand, schaute nach oben, murmelte irgendetwas, ging zurück und fing an: "Here comes the sun" von den Beatels zu spielen..... alles hat nur noch gelacht..... aber nicht das ihr denkt, er hätte es auch so langweilig wie die Beatels gespielt.
 
Ich kann mich der allgemeinen begeisterung nur uneingeschränkt anschliessen. Tommy live ist sensationell!

Dann der schock als ich heute den browser öffnete und hier im board folgendes lesen musste :eek:
heinrichiii.png


Heinrich, bist du OK?

:D :D

Gruss, Ben
 
Ich bin mehr oder weniger zufällig und kurzfristig in ein Konzert von Tommy Emmanuel in Basel hineingeraten, und das war die absolute Erleuchtung! :hail::hail::hail:
Ich hoffe, es war nicht das letzte Mal - ich werde jedesmal wieder hingehen, wenn er bei uns spielt! :great:

(Ich habe zuerst ziemlich gestutzt, als ich den Titel deines Threads gelesen habe... :confused:;) Es gab in Basel durchaus auch Leute, die in der Pause gegangen sind...)
 
das hier könnte das besagte konzert sein..
http://www.youtube.com/watch?v=9shQ5aackbg
♪♫

Schaut Euch die Stelle so bei 4:00 an, obwohl er gestern Abend noch mehr abgegangen ist......
meine Gitarrenlehrer hat mir versucht beizubringen, wie man die Gitarre hält und spielt, dass kann er seit gestern vergessen........ sorry, aber es war eine Vergewaltigung ;)

.....schaut mal, was er bei 7:15 macht.
 
Tommy Emmanuel ist einer der ganz ganz wenigen Gitarren-"Helden" für mich (und ich bin von Haus aus E-Gitarrenspieler).
An Musikalität kaum zu überbieten, vom Handwerk müssen wir erst mal so richtig gar nicht sprechen. Dann noch ein Sympath der Oberklasse. Ich konnte mal 3-4 Worte mit dem wechseln, mannmannmann, davon hätte ich gerne das ein oder andere Scheibchen.
Und ja, der könnte in so mancher Band auch gerne mal den Drummer ersetzen. Wirklich, ein absolut unglaublicher Musiker. Mann muss eigentlich jedes Mal, wenn man T.E. sieht, an die nächsten eBay Auktionen denken, in denen man dann sein komplettes Geraffel veräußert.

- Sascha
 
seine Maus ist ne Legende :)
Ich vermute er hat Mombasa gespielt, andere Lieder kenne ich nicht mit Besen : )
 
Was denn für eine Maus???

Ja, war Mombasa.
 
er nennt seine Gitarre so ^^
 
Oha...... na dann hat er bestimmt keine zweibeinige Maus, wenn er seine Git so nennt ;)
 
Hmm, habe ihn bisher nur auf einer DVD gesehen. Ist gut, sehr hohe Bühnenpräsenz - aber wenn man die Augen zumacht, dann ist's alles nicht mehr so neu und besonders. Um nicht falsch verstanden zu werden: Ein toller Gitarrist, vermutlich sehr hoher Live-Show-Spaß-Faktor - aber IMHO als Musiker nicht "noch-nie-dagewesen". Und auf alten Gitarren spielen auch andere. Als "Performer" vermutlich wichtiger als als Musiker.
 
Hmm, habe ihn bisher nur auf einer DVD gesehen.

Das ist in etwa so, als wenn Du den Schokoladenpudding von meiner Oma, nach einem Foto, geschmacklich beurteilst.
 
Hmm, habe ihn bisher nur auf einer DVD gesehen. Ist gut, sehr hohe Bühnenpräsenz - aber wenn man die Augen zumacht, dann ist's alles nicht mehr so neu und besonders. Um nicht falsch verstanden zu werden: Ein toller Gitarrist, vermutlich sehr hoher Live-Show-Spaß-Faktor - aber IMHO als Musiker nicht "noch-nie-dagewesen". Und auf alten Gitarren spielen auch andere. Als "Performer" vermutlich wichtiger als als Musiker.

du solltest dich mit dem Begriff C.G.P. mal auseinander setzen, Tommy war neben Chet Atkins einer der wichtigsten Einflussgeber im Fingerstyle...
 
Das ist in etwa so, als wenn Du den Schokoladenpudding von meiner Oma, nach einem Foto, geschmacklich beurteilst.

... na ja, Musik hat primär etwas mit Hören (und mit Selbstmachen) zu tun. Sehen ist auch gut, aber nicht so primär. Von daher hinkt der Puddingvergleich meines Erachtens.


(Nachtrag: the proof of the pudding is in the eating - nicht im Bildergucken, aber bei Musik auch nicht unbedingt im Konzert gucken, sondern im Konzert hören ...)
 
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