Bassaufnahme per DI-Box gegen Mikrofonierung/Verstärker

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pablovschby
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Hallo liebes Forum

Es geht um straighte Rockmusik.

Bisher haben wir den Bass einfach per DI-Box direkt aufgenommen und letztlich mit dem EQ den gewünschten Sound erzeugt. Der verantwortliche Soundengineer hat uns auch dazu geraten und alle waren immer zufrieden. Der Soundengineer sagte u.a. auch, er habe schon oft für Puristen Bässe über Verstärker aufgenommen, wobei aber parallel das direkte Signal mitaufgenommen wurde. Praktisch immer habe er dann letztlich aber im Schluss-Mix selbst das direkte Signal genommen, da dort alle Frequenzen schön vorhanden sind.

Nun möchte der neue Bassist im Studio aber unbedingt den Bass über einen mikrofonierten Verstärker aufnehmen. Warum, weiss er auch nicht so genau (vom technischen her).

Was sind die Vorteile einer Aufnahme des Basses über mikrofonierten Verstärker? Ist der Unterschied wirklich soooo hörbar, dass sich das auch für eine Band lohnt, die halt möglichst sparend en geiles Album aufnehmen will?


Per DI-Box ist halt alles so einfach. Da kann der Bassist alles schön zu Hause im Wohngebiet aufnehmen. Warum also Mikrofonie bei E-Bässen für Rockmusik?

Danke euch&schönes Weekend
Pablo
 
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Hallo, Pablo,

ich glaube sehr, daß das ein Glaubensartikel ist ;) Bei Gitarristen ist das oft noch schlimmer, allerdings macht da vielfach die verwendete Amp-/Boxenkombination noch mehr am Sound aus... Da ja aber das Spielen über Modeler bzw. Reamping immer moderner wird, ist das auch nicht mehr gar so extrem wie früher.

Meine eigene Aufnahmeerfahrung sowohl früher mit der eigenen Band als auch mit Bands, die bei mir Demos aufgenommen haben: Ausnahmslos JEDER Bassist hat sich gesträubt, über DI einzuspielen. Ich habe mich dann gegen das Nur-Mikrofonieren gesträubt ;) und als Kompromiß kam die Zweikanal-Lösung raus: Eine Spur DI, eine Spur Mic. Bei den Herren von der tiefen Fraktion wurden die Ohren beim Hören meistens sehr groß, und für den Mix kam praktisch immer hauptsächlich das DI-Signal, je nachdem gemischt mit ein wenig Mic, zum Einsatz.

Was allerdings Tatsache ist: Viele Bassisten haben sich beim Einspielen wohler gefühlt, wenn ihr Amp im Hintergrund "bollerte", unabhängig davon, ob letztlich das Mic-Signal gar keine Verwendung fand. Ob das jetzt mit dem "Spüren der Töne" zu tun hat? Vermutlich...

Viele Grüße
Klaus
 
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Wenn der Bassist wirklich einen "speziellen" SOund braucht is die Aufnahme per Amp nicht das schlechteste. Ich würd aber in jedem Fall auch ein DI-Signal mit reinnehmen, weil dieses hinter im Mix wesentlich leichter zu handhaben ist... und mit dem Bass vernünftig umzugehen ist schon gar nich so einfach
 
Verstärker und Box spielen beim Bass keine so große Rolle, wie Beispielsweise bei der Gitarre (und ich bin selber Bassist). Mit dem DI Signal, einem oder zwei Kompressoren, EQ und je nach Bedarf einen Zerrer (evtl. parallel nur für hohe Frequenzen) baue ich den Sound, den ich brauche. Abnahme von Bass Verstärker mit Mikro abnehmen kann man sicher auch machen, aber insbesondere für uns Amateure halte ich das für unsinn. Wie das im Studio aussieht kann ich nicht einschätzen, aber ich glaube kaum, dass es notwendig ist.

Etwas ganz anderes ist das mit Wumms. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das eine Rolle spielt. So ein Monitoring über Kopfhörer oder ein paar Nahfeld Monitore ist einfach nicht das gleiche :D

Grüße
Nerezza
 
und für den Wums kann man auch das PLEASUE BOARD von TEC - AMP nehmen :)

Wer hat der hat.


Ne ich denke der Druck vom Bassverstärker ist für das Spielgefühl immer recht nett, auch wenn man dann das DI-Signal nimmt.

Inzwischen hatte ich aber auch schon viele Bassisten die einfach nur das DI-Signal wollten und ich unterstütze diesen Ansatz :)


Gruss Mark
 
Basselch hat es auf den Punkt gebracht, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen; allerdings ist Nerezzas Anmerkung zu Effekten und Monitoring eine sinnvolle Ergänzung. Damit ist dann wirklich alles gesagt. Wenn doch alle Threads so kompetent beantwortet würden... :great: :great:
 
Danke euch für eure tollen Antworten.

Grüsse
 
Leider werden in den meisten produktionen der bass sowiso irgendwo in den letzten hintergrund geschoben. hier ist es auch völlig egal, ob man ein signal aus einer di box oder aus einem sm57 hat. einen unterschied hört man laut aussage der produzenten nur, wenn der bass nicht da ist, denn er schaffe ja ein fundament und bla, bla, bla.

ich hab die schnauze voll von dem müll. ich halte das für überholt und für ne ausrede der techniker.
mit nem richtigen micro und ein wenig probieren kann man ohne grosses budget oder viel aufwand nen bassound auf cd bannen, der einen eigenen charakter mit sich bringt und sich dennoch in den sound der band einfügt.

ich habe ja nix dagegen, dass man das di signal mitschneidet. ich mach das auch so. ich mach das auch bei der gitarre, damit sich ev. mit dem ampsimulator noch was dazu mischen lässt oder man "re-ampen" kann.

ich halte es für ein gerücht, dass die boxen und der amp bei der gitarrre mehr färbt als am bass. wer die unterschiede nicht hört, mag dafür seine gründe haben, aber das heisst ja nicht, dass sie nicht da sind.
ich verstehe jeden basser, der seinen amp auf der cd hören will und nicht irgend einen einheitssound. wem das nicht so wichtig ist, der kann es ja auch anders machen und damit gute ergebnisse erziehlen.

es gibt aber keinen generellen grund den bass nicht über amp und box einzuspielen. auch nicht bei recording anfängern. es gibt gründe für beide herangehesnweisen, aber ich halte es für faulheit und/oder halb/nixwissen, wenn man sagt, dass es beim bass nicht so wichtig wäre.

ich würde jetzt gen nen ab vergleich hochladen den ich gerade aus meinem aktuellen projekt habe. nur lamt das board bei mir nach wie vor und so ist es mir nicht möglich, dateien hochzuladen. wer es haben will, schreibe mir per pm seine emai ladresse, dann gibts ne hörprobe:great:
 
Eine Gitarrenbox schneidet das Signal bei ca. 7Khz ab. Bassboxen (insbesondere solche mit Horn) geben ein wesentlich gößeres Frequenzspektrum ab. Eine Gitarre würde ohne das Beschneiden des Frequenzspektrums furchtbar klingen, ein Bass nicht. Daher sind Amp und Box bei der Gitarre unverzichtbar, beim Bass jedoch nicht. Natürlich kann man auch beim Bass den Sound des Verstärkers wollen oder damit den einen Sound erreichen. Am Ende zählt, dass es klingt. Ob das jetzt mit oder ohne Mikro klingt ist erstmal unwichtig. Bei uns Amateuren besteht allerdings oft das Problem, dass man zuhause keinen Amp wirklich aufreißen kann (im Proberaum ist das sicher was anderes). Und wenn die Akustik des Raumes nicht passt hat man als Amateur ein noch größeres Problem (die akustik vieler Proberäume finde ich eher nicht so optimal, von einem Wohnzimmer mal ganz zu schweigen). Und die nötigen Umbauarbeiten will ich meiner Regierung nicht erklären müssen :D

Grüße
Nerezza
 
Eine Gitarrenbox schneidet das Signal bei ca. 7Khz ab. Bassboxen (insbesondere solche mit Horn) geben ein wesentlich gößeres Frequenzspektrum ab. Eine Gitarre würde ohne das Beschneiden des Frequenzspektrums furchtbar klingen, ein Bass nicht.
abgesehen davon, dass ich die frequenzen in meiner software sowieso ändern und auch beschneiden muss, sehe ich deine argumentation ein.
wer aber im wohnzimmer bei zimmerlautstärke aufnimmt, wird auch keinen guten gitarrensound aus dem amp bekommen. genauso wie ein proberaum kein studio ist und den sound von allem beeinflusst, was dort aufgenommen wird. auch kein argument gegen bass über den amp, die drums macht man ja dann auch nicht mit nem e-drum oder nem trigger.
 
Ich habe bis jetzt ganz unterschiedliche Erfahrungen mit den Sounds aus Bassamps gemacht. Selbst ein dickes Ampeg Stack (ob man die Dinger nun mag oder nicht) ist noch lange kein Garant dafür, dass das auch aufgenommen gut klingt. Wobei man mit der Kombination guter Basser, guter Bass und ne gute DI Box schonmal eine perfekte Grundlage hat um das Instrument eben nicht im Mix versumpfen zu lassen. Die Unterschiede im Holz sind hier enorm groß. Klar sollte man alle kreativen Möglichkeiten ausschöpfen und dazu gehört auch, sich das restliche Equipment einfach mal genauer anzuhören, aber ich muss gestehen, dass ich beim Bass auf jeden Amp verzichten kann, wenn ich ein gutes DI Signal bekomme. Daraus kann man einen entsprechenden Sound formen, der anschließend perfekt mit den Drums den Song schubst. Aber gerade beim Bass kann man richtig kreativ werden für charakterstarke Sounds. Ich greife zum Beispiel gerne auch mal zu einer Gitarrenbox, weil ich manchmal die 12" Speaker knackiger finde, als die 10er, aber auch das hängt immer vom Equipment ab.
Viele Bassisten spielen auch leider mehr "Lautmacher" als "Charakterformer". Reines Laut machen spielt für mich keine Rolle und den EQ Einstellungen eines Musikers ist eh nicht zu trauen. ;) Hier sollte man wirklich bei der Verwendung eines Bassamps ein genaues Ohr drauf werfen was der eigentlich macht. Macht der nur laut? Klingt der nur "anders" weil der EQ nicht flat ist, oder gibt er wirklich Charakter ab. Ich für mein Teil hör mir das genau an und wenn der gut klingt, dann wird er mikrofoniert und mitgenommen oder hinterher in Ruhe ge-reampt.
 
du gehst auf jeden fall mal mit dem nötigen engagement auf die sache ein. da spricht ja nix dagegen.
allerdings solltest du dir im basser forum mal die threads über die verwendung von gitarrenboxen mit bass druchlesen, bevor dir da mal was kaputt geht. btw es gibt viele 12er für bass und die grösse des lautsprchers sagt gar nicht so viel über dessen "knackigkeit" aus.
 
Yop, das mach ich immer relativ vorsichtig und nutze die Gitarrenbox meist hinter der Frequenzweiche (wenn der Amp das hergibt). Hab da zum Beispiel mit Slapbass sehr gute Erfahrungen gemacht. Kombiniert mit nem saubern LowEnd aus dem DI Signal kann man da richtig schön basteln :)
Wir haben mal just4fun das Yamaha Subkick vor nen 15" gestellt, das hat auch Spaß gemacht, war aber letztendlich zu nah an der Bassdrum, trotzdem ein witziges Experiment.
 
wenns geht nimm alles was du kriegen kannst ^^ sprich: reines DI signal, DI vom amp und nochn mikro vor die box. kommt auch immer drauf an wie der song gemischt wird. hat der bass eine tragende rolle wie z.b. bei rhcp und ist als solo instrument wichtig, tendiere ich auf jeden fall zum reinen di signal den amp aufzunehmen. der sound is dann einfach "plastischer" (ich hasse es sound zu beschreiben ;)). bei metalcore oder sonstigen musikrichtungen in denen der bass einfach nur die gitarren untenrum bissl anpustet, reicht in der regel reines DI signal
 
Ich muss Rubbl uneingeschränkt recht geben.

Bei den meisten ist es Faulheit. Bei vielen auch unfähigkeit. Die meisten schlechten und mittelmässigen Mischer, die keine Bassisten sind, haben ein Problem mit dem Bass. Wenige können hören was da unten (Frequenzmässig) wirklich abgeht (Hint: der Grundton vom Bass ist 30Hz - H bis 55Hz oder leicht höher, der Grundton der Bassdrum ca. 60-100Hz, also eine Oktave höher!). Desweiten wissen sie nicht welche Frequenzen beim Bass wirklich gebraucht werden. Z.B. ist auch der Mittenbereich um 800-1k wichtig.

Wenn DI dann über einen speziellen preamp oder ein bessere DI-Box.

Ich finde Bass über DI klingt tot. Mit Amp klingt es viel besser. Man lasse mal beide Spuren im Vergleich laufen! Und/oder schaue sich nur mal die Waveform genau an. Ein Amp lebt auch wenn er clean ist - wobei leichte Verzerrung beim Bass gar nicht schlecht ist. Man sollte aber fast immer das DI-Signal als Lebensversicherung und zum Nachschieben der ultra-tiefbässe (viele Boxen machen unter 50Hz Feierabend.) mit aufnehmen: kost ja nix ...

Wenn ich Bass per Amp aufgenommen habe, dann habe ich fast immer das Amp Signal genommen.

Es gibt noch ein Grund warum viele Mikros am Bassamp scheuen: ihr Studio ist von der Akustik Mist und es dröhnt und klappert (das Inventar) zudem wenn man zu faul ist, den Amp durchs Zimmer zu schieben bis es nicht mehr dröht.

Was ich aber gar nicht verstehe ist, dass ein Bassist Bässe hören will. Ich will beim Einspielen Draht hören! Im Gegenteil ich höre immer mit den JBL Control 1 ab - weil die kaum Bässe bringen.
 
die drums macht man ja dann auch nicht mit nem e-drum oder nem trigger.

Doch. Das ist leider mittlerweile Standard im harten Metal *kotz*. Wenn wenigstens nicht immer die selben DrumKitFromHell Samples genommen werden würden ...
 
Wenn der Bass über DI tot klingt dann ist das Instrument Mist. Gerade ein gute DI Signal zeigt mir, was aus dem Sound zu machen ist. Klingt es da schon tot, dann macht es ein Amp auch nicht lebendig, egal wie viel Obertonzerre er mit reinwurschtelt. Sry, dass ich das so hart sage und es ist auch nur meine persönliche Meinung.
Aber mehr noch als bei Gitarren finde ich ein Bass DI Signal sehr wichtig, einfach weil sich im Mix leicht herausstellen kann, dass der Bass eben nicht so gut passt. Außerdem ist das Basssignal extrem von der Spielweise abhängig, ich kenne genug Basser die sowohl Plek, Finger und Slaps benutzen. Selten klingt der eingestellte Amp für alle Techniken gleich gut und bevor ich dann vor jeder Technik an den Settings schraube, setz ich mich lieber in Ruhe mit dem DI Signal auseinander und reampe es meinetwegen auch gerne durch das Equipment des Musikers. (wenn das was taugt) Man muss natürlich schon im Vorfeld ein Bild vom gewünschten Sound im Kopf haben, das ist ganz klar, aber für mich persönlich ist Drums + Bass so wichtig, dass ich dort nichts dem Zufall überlasse. Klingen die Drums nicht ist die gesamte Aufnahme im Eimer, da kann auch keine tolle Gitarre mehr was ausrichten. Erzeugen Drums + Bass keinen Druck und kein Feeling ist die Aufnahme ebenfalls verloren. (mal von einer Standard Rock Besetzung ausgehend)
 
Wenn der Bass über DI tot klingt dann ist das Instrument Mist.
Oder die DI-Box!

Es soll ja sogar Leute geben, die meinen, einen passiven Bass einfach in einen Mischpult-Eingang zu stecken, wäre "DI". Es muss aber mindestens eine Impedanz-Anpassung stattfinden.
 
Davon mal abgesehen. :) Mindestens eine gute DI Box sollte man in seinem Sortiment haben. Und auch für die Bühne ist das nicht schlecht. Was so mancher Amp da hinten als DI verkauft ist oftmals auch in höheren Amp - Preislagen wirklich gruselig.
 

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