War nur eine ironische Anmerkung zu gewissen Plugins die völlig ungerechtfertigt Rechenleistung fressen wie nichts gutes, halt als würden sie nebenher noch ne Menge anderes tun.
Manches ist einfach schlecht programmiert. Aber das hat erstmal nichts mit dem Thema zu tun.
Bleibt auch die Frage inwieweit man in Zukunft den alten Sound haben will.
Klar, wenn man genau den Sound einer alten Produktion haben will dann ist es auch nur sinnvoll auch genau dieses Setup zu benutzen.
Und wenn es um dem Liebhaberwert geht ist sowieso jedes rationale Argument fehl am Platz. Aber mir geht es eher um die Alltagssituation.
Ob man auch in Zukunft unbedingt diesen einen Saturationseffekt eines EQs haben will oder ob es einem ausreicht einen sauberen EQ zu benutzen und man zusätzliche Intermodulationsprodukte lieber seperat mit anderen Mitteln und dann ganz gezielt in den Mix einbringen will halte ich für fraglich.
Nach meinem Verständnis soll ein EQ halt linear arbeiten und ein Verzerrer nicht - ich erwarte dann nicht von dem EQ dass er verzerrt.
Wobei ich zugeben muss dass ich nie in den ganz großen Studios stand, wie gesagt, ich bin es gewohnt In-The-Box zu arbeiten. Aber eigentlich sind fast alle aktuellen Produktionen die ich richtig stark finde eben ohne diese Monster entstanden, zumindest soweit ich das nachvollziehen kann.
Gibt es denn aktuelle Produktionen wo der Vorteil zu hören ist?
Diese Diskussion würde ins Uferlose führen.
Ich schrieb ja schon Musik wird subjektiv empfunden.
Auf den heutigen platt gemachten Masters höre ich oft gar keine Musik mehr sondern nur noch alles gleichförmig betont.
Wenn ich aber zum Beispiel alle Spuren über meine Bandmaschine laufen lassen und dann anfange zu Mischen merke ich klare Unterschiede zu Plug Ins. Die Fokussierung des Sounds ist anders ich brauche weniger Kompression es mischt sich leichter.
Das kann jeder mal testen einfach in ein Studio latschen seine Spuren über Band jagen und wieder mit heim nehmen.
Auch ich bin aus Kostengründen Kind der DAW habe mich aber sehr darüber gefreut zweimal in der analogen Welt zu gast sein zu dürfen...es hat mich viel Energie gekostet, die Arbeitsweise war für meinen Geschmack defenitv ruhiger und übersichtlicher, langsamer dafür überlegter.
Natürlich das Hammer Argument für die DAW ist Total Recall.
Was bei SSL Recall ist... das nervt schon und verbrät jede Menge Zeit......
Trotzdem möchte ich auch Dich zu einem Test anregen der auch mich sehr stutzig gemacht hat. Das analoge Summieren.
Geh zu einem Händler Deines Vertrauen und leih Dir für eine Woche einen Dangerous 2 BUS LT. Mische mal einige Songs mit dem Teil und vergleiche das Ergebnis mit dem digitalen Summen Bus älterer Mischungen.
Ich will nicht damit sagen das es Tag und Nacht ist aber, das Arbeiten macht viel mehr Spaß weil Du mehr Headroom hast. Die Effekte bekommen nochmals an Deutlichkeit was dazu... alleine der Headroom und das Einbinden von Hardware war eine so große Arbeitserleichterung, das ich definitiv spätestens unterm Wiehnachtsbaum den LT liegen haben werde.
Im direkt Vergleich beim Mixdown möchte ich sagen: Ja ich merke Unterschiede zu echtem Outbaord.
Ob diese für das Endergebnis wichtig sind... das weiß nur der Liebe Gott und im Blindvergleich würde ich sicher auf die Fresse fallen.
Jeder hat seine Vorlieben und sicherlich auch deine Arbeitsweise so transparent und ohne Saturation wie möglich hat sicher auch seine Berechtigung. Aber ganz ohne Saturations Artefakte wäre zumindest meine Audiowelt ein wenig NACKT, vor allem weil ich dadurch gerade ITB wichtigen Headroom gewinne.
Und nicht zuletzt Dein Argument ist nicht ohne Grund das hier zeigt wie weit der Sound ITB heute ist.
Nämlich so weit das es fast unmöglich ist im Blindtest zu sagen wo man steht, ich lag in über 60% der Fälle daneben:
http://www.digidesign.com/index.cfm?langid=100&navid=49&itemid=25669
Gruß
Andreas