Tonabnehmer - hoher Widerstand = hohe Ausgangsleistung?

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Hallo!
Neulich hab ich mich mit einem bekannten über Tonabnehmer unterhalten und kam dann halt darauf, dass Tonabnehmer XY mit 15 ohm eine hohe Ausgangsleistung hat.
Dann meinte er, dass er doch dorch den hohen widerstand eher eine geringe Ausgangsleistung hat.
Ich kenne es aber so, dass Pickups mit hoher Ohmzahl eine hohe ausgangsleistung haben (z.b. EMG HZ mit 13,6 ohm glaub ich)

Dann habe ich gelesen, dass eine hohe Ausgangsleistung durch viele Umwicklungen zustande kommt - und viele Umwicklungen bedeuten auch einen hohen Widerstand.

Er sagt nun ,dass die Wicklungen unwesentlich mit dem Widerstand zu tun haben und faselt irgendwas von "saugen" der vorstufe vom verstärker

was ist nun richtig?
kann mich/uns mal bitte jemand aufklären? :D
 
Eigenschaft
 
Hallo,

der (Gleichstrom-)Widerstand des Pu sagt nichts über dessen Ausgangsleistung aus.

Tendenziell ist die Annahme korrekt, dass je höher der Widerstand, desto größer die Ausgangsleistung.
Aber hilt gilt das alte Sprichwort: "Ausnahmen bestätigen die Regel".

Grüße,
Schinkn
 
viele wicklungen = hoher widerstand = mehr output
so isses mir bekannt ums mal ganz einfach aus zu drücken ^^

edit:
"Ausnahmen bestätigen die Regel"
welche ausnahmen gibts denn und wovon hängt das denn noch ab? von der stärke des magneten?
 
also sein hauptargument ist, dass ohm genrell widertsand bedeutet (ist ja richtig denk ich), und dass der widerstand dann die leistung abschwächt
ich hab schon diverse seiten bei google durchsucht, aber irgendwie imemrnoch nichts gescheites gefunden.
 
Die Ausgangsleistung hat niemals was mit dem Amp zu tun!!!!
Mit swm Widerstand schon eher, allerdings gibt es ja verschiedene Drähte mit verschiedenem Widerstand pro Meter.
Also kann man nicht direkt vom Widerstand auf eine Windungszahl schließen.
Einen großen Einfluß hat auch der Magnet, Keramikmagnete haben ein stärkeres Magnetfeld, also würde tb bei der selben Spule,nur bei Tausch des Magnettyps von Alnico auf Keramik die Ausgangsleistung steigen, natürlich mit gleichzeitiger Klangänderung.

Also man kann sagen, dass es von allem abhängt, aber niemals vom Amp, denn die Ausgangsleistung wird direkt am Pickup gemessen.

Man darf auch nicht das Frequenzspektrum vernachlässigen was eventuell sich anhören kann wie mehr Output, obwohl nur bestimmte Frequenzen im insgesamt schwächeren Signal mehr betont werden.


Hoffe alle Klarheiten sind beseitigt :D
 
Tonabnehmer haben übrigens Widerstände im kOhm Bereich, also nichts mit 15 Ohm oder so. Die Zahlen sind aber realistisch, da fehlt nur der Faktor 1000
 
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allerdings gibt es ja verschiedene Drähte mit verschiedenem Widerstand pro Meter.
Also kann man nicht direkt vom Widerstand auf eine Windungszahl schließen.
ok das leuchtet ein - aber kann man generell sagen ,dass ohm = leistung bedeutet?
ja ich hab ein "k" bei "ohm" vergessen vergessen - ups
 
Ich bring mal meines wissens Licht ins Dunkel:

Also die Gleichung hoher Widerstand = hoher Output stimmt. Der Widerstand erhöht sich mit steigender Windungszahl der Spule(n). Ein Tonabnehmer hat ein Magnetfeld in dem die Saite dann schwingt. Durch die Schwingung der Saite im Magnetfeld des Tonabnehmers wird ein Strom in der Spule induziert (Induktionsgesetz). Je größer die Spule bzw je länger der Wicklungsdraht (=je höher der Widerstand) umso höher ist die induzierte Spannung bzw der induzierte Strom. Und je höher dieser Strom umso höher ist die Ausgangsleistung des Tonabnehmers. Die stärke des Magnetfeldes Spielt dabei auch eine Rolle (größeres Magnetfeld =Größerer Strom = größere Ausgangsleistung)
 
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Naja, generell kann man sagen mehr Wicklungen und stärkere Magnet bedeutet mehr Leistung.
 
herrlich!
also hatte ich weitestgehend recht - das gefällt mir immer ;)
ich bedanke mich recht herzlich! *bewert*
 
aber kann man generell sagen ,dass ohm = leistung bedeutet?

NEIN!

Der Widerstand gibt nur Auskunft darüber wie groß der Gleichstromwiderstand ist.
Dieser Widerstand ist abhängig von der Länge und dem Durchmesser des Wicklungsdrahtes.

Andere Größen, welche die Ausgangsleistung eines Pu bestimmen sind z.b. die Stärke des Magnetfeldes oder die Packung und Form der Wicklungen.
So kann es sein, dass ein Pu mit 8kΩ Rdc eine größere Ausgangsspannung liefert als ein Pu mit 12kΩ Rdc.

Im übrigen kann der Amp Einfluss auf die Ausgangsleistung nehmen.
Ist der Eingangswiderstand niederohmig, dann wird der Tonabnehmer stärker belastet und gibt weniger Spannung aus.
Typisch ist eine Eingangsimpedanz von 1MΩ, aber es gibt auch abweichende Amps wie z.b. der Epiphone Valve Junior mit "nur" 68kΩ Eingangswiderstand.

Grüße,
Schinkn

PS: Wer das genauer wissen möchte, der lese des Onkels Guitar Letters oder Manfred Zollners "Physik der Elektrogitarre"
 
Zuletzt bearbeitet:
Bierschinken du hast Recht, allerdings hat der Pickup ja dieselbe Ausgangsleistung, nur wird die eben mehr belastet.
Dann liegt trotz der selben Leistung am Input des Amps eine niedrigere Spannung an, oder nicht?
 
Hallo,

bei der Betrachtung des Gitarrensignals würde ich völlig von der Leistung weggehen, denn die Vorstufen sind allesamt Spannungsgesteuert und nicht Leistungsgesteuert.
Wenn man das bedenkt, dann ist klar, dass mit höherer Belastung des Pu die Spannung und damit die Lautstärke sinkt. :)

Grüße,
Schinkn
 
Moment mal,
Man darf nicht verwechseln das die höhere ohmzahl ein Produkt ist, und keine Ursache,
oder sehe ich das falsch?
Nehmen wir an 2 Spulen mit der gleichen windungszahl, wovon eine aber Materialbedingt weniger Wiederstand hat,
wäre doch die mit weniger wiederstand "ausgangsstärker"
Das ist so ähnlich wie wenn man sagt
Wenn es regnet kann man daraus schließen das die straßen nass sind, wenn die straßen nass sind, kann man daraus jedoch nicht schließen, dass es geregnet hat.

Ich weiß es nicht, allerdings ist das für mich am logischsten.
mfg Stubi
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke schon, dass man das so sagen kann, dass der hohe Widerstand einfach ein Produkt der vielen Wicklungen ist, dass man daraus aber nicht unbedingt Rückschlüsse ziehen kann
 
In der Praxis kann man insofern Rückschlüsse ziehen, daß man ähnlich konstruierte PU's vergleichen kann. Wenn ein Hersteller einen Satz Strat-PU's anbietet, die grundsätzlich identisch aufgebaut sind, dann hat evtl. der Steg-PU mehr Wicklungen und einen höheren Widerstand und klingt ggf. tendenziell lauter, mittiger und weniger brilliant als die anderen. Das sind aber Nuancen. Fender hat den gleichen Effekt auch schon erreicht, indem sie zwei Schrauben in den Pickup drehen und damit das Magnetfeld verändern. Klare Ursache-Wirkung-Zusammenhänge sind bei E-Gitarren selten nachweisbar.

Wenn ich aber einen Tele-Hals-PU mit 9,5 kOhm habe und einen Humbucker mit 8,5 kOhm, kann trotzdem der HB lauter sein. Im Vergleich unterschiedlicher Pickup-Konstruktionen sagt der kOhm-Wert alleine so gut wie nichts aus. Weder über den Output noch über den Klang.
 
sehr interessantes thema wie ich finde.
wenn ich jetzt einen splittbaren tonabnehmer mit meinetwegen 10 kohm habe und den splitte, gibts da eine bestimme formel, wieviel kohm der gesplittete tonabnehmer dann hat oder is das von PU zu PU unterschiedlich?
 
Wenn die beiden Spulen identisch sind, hat eine Spule logischerweise einen Widerstand von 5kOhm, da bei Humbuckern die Spulen in den allermeisten Fällen in Reihe geschaltet sind. Wenn die Spulen unterschiedlich sind, ist das nicht so zu sagen, aber einfach zu messen.
 
Hallo,

bei einem üblichen Humbucker sind die Spulen symmetrisch gewickelt um maximale Brummkompensation zu erreichen. Demzufolge hat eine Einzelspule die Hälfte des Gesamtwiderstandes.

Grüße,
Schinkn
 
Man könnte sagen, dass bei zwei nahezu identischen Tonabnehmern mit gleichstarken Magneten, gleicher Drahtdicke (bzw. ums genau zu machen auch gleichem Widerstand pro laufenden Meter), gleicher Bodenplatte und Kappe (und für die Vodoos auch der Holz- oder Plastikspacer) der Tonabnehmer mit dem höheren Gleichstromwiderstand auch (bei gleicher äußerer Beschaltung) mehr Output hat.

Die Tendenz stimmt also, deshalb hält sich die Behauptung ja auch so gut. :rolleyes:

BTW: Gestern hab ich die HBs meiner Tokai mal rausgemacht um zu gucken, was ich da für andere reinmach. Hatte dann noch nen SH6, den ich mal an die Bridge geknallt hab und musste dann feststellen, dass der mir fast ein wenig zu kratzig ist. Erstaunt war ich jedoch, als ich kurz später meine andere Klampfe nahm, in der an der Bridge ein alter Epi-HB mit nachträglich eingebautem Keramikmagnet sitzt. SH6 und der Epi sind sich im Klang schon sehr ähnlich (wenn auch in zwei recht unterschiedlichen Gitarren getestet - daher nur halb richtig). Einziger unterschied ist, dass der SH6 trotzdem noch etwas mehr Output hat.

Gruß
 

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