shrotty
Registrierter Benutzer
Hallo zusammen,
es folgt eine Besprechung mit mir selbst über die Charvel Pro Mod SO-CAL Style 1 HH Black Floyd Rose
Ich schreibe dieses Review bewusst erst, nachdem ich nun sechs Wochen ausgiebig getestet habe und die Anfangseuphorie alias "AWESOME" verflogen ist.
Einleitung
Ich wollte mir nach meiner ersten Einsteigergitarre (Yamaha Pacifica 120) mein erstes richtiges, qualitativ hochwertiges Power/Epicmetalbrett kaufen, mit dem ich mich aber auch im Southern Rock nicht verstecken muss. Ich will ja auch mal mit meinem Dad jammen.
Im Fokus waren zuerst die Ibanez der Prestigeserie, einige Jacksons, ESP LTDs und auch Schecters. Preislich sollte bis maximal 1000EUR gehen. Der Name Charvel war mir bis dato unbekannt.
Meine Entscheidung reifte über eine ganze Woche, in der ich fast jeden Tag nach der Arbeit im Gitarrenladen war. Geduldig wurden mir die Gitarren gereicht, auch wenn es mal über die Öffnungszeit hinweg ging. Ich wollte mir einfach sicher sein und bei einem Tausender schaut man dann doch gern genau hin. An dieser Stelle nochmals ein dickes Danke an btm-guitars in Nürnberg.
Die Charvel wurde mir bereits an Tag 1 gereicht. Bereits da war ich hin und weg. Trotzdem schaute und spielte ich alles andere im Preisbereich an und überstürzte nichts. Letztendlich nach ich doch die So-Cal mit nach Hause.
Die Spezifikationen
- Superstrat made in USA
- Korpus: Erle (Alder) "Ey Erle, Alder!"
- Hals: einteilig Ahorn, geölt, mit Korpus verschraubt
- Griffbrett: Ahorn
- Inlays: schwarze Dots
- Bünde: 22, Dunlop 6100 Jumbo
- Brücke: Floyd Rose
- Sattel: Floyd Rose R3
- Tonabnehmer: DiMarzio Tone Zone DP-155 (Brücke), DiMarzio Evolution DP-158 (Hals)
- Mechanik: Grover Mini Rotomatic
- 3-Wege-Schalter
- Regler: Lautstärke
- Schlagbrett: ja, schwarz
- Sonstige Hardware: schwarz
- Farben (Stand August 2009): schwarz, Candy Plum (lila), Pagan Gold (gelb), Candy Green (grün), Candy Tangerine (orange, offiziell ausverkauft -> Dealer fragen), alle drei Monate soll es eine neue Farbe geben
- Zubehör: Gigbag (taugt kaum zum Mitnehmen), Inbusschlüssel, Krimskrams
- Preis: zwischen 999,- und 1049,-
Quelle:
http://www.charvel.com/pdf/SC%20Style%201rev2.pdf
Allgemeines
Wayne Charvel verkaufte seine Firma 1978 an Grover Jackson, der 1989 an AMIC (Japan) weiterverkaufte. Die Produktion wurde aus Amerika nach Japan verlagert, bis die Marke im Jahr 2002 schließlich von Fender gekauft wurde. So kam sie wieder nach Amerika und wird auch wieder dort produziert. Neben der "Stangenware" betreibt Charvel auch einen Customshop (http://www.charvel.com/custombuilt.html).
Die momentan gebauten Modelle sind Neuauflagen ("Reissues") der 80er Modelle.
Weg aus dem Gestern, hin zum Heute:
Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, also entschied ich mich für die schwarze Version. Zur Auswahl standen auch noch lila ("Ahhhhh"), grün ("hmmm.. weird") und gelb ("Uuuund diiiiese Biiiene die ich meine die heißt Maaajaaa").
Das Charvel-Gigbag habe ich zu Hause direkt getauscht. Es bietet kaum Schutz, kaum Taschen, die Träger sind nur fingerdick und somit nicht angenehm auf dem Rücken. So kam die Charvel in mein Rockbag.
Verarbeitung (Korpus und Hals)
Der hochglanzlackierte Erlenkorpus hat keine Macken, wie bei jedem schwarzen Hochglanzmodell sieht man natürlich schnell Spielspuren (Fingerabdrücke, Lack an einigen Stellen stumpf). Kurz trocken drüberwischen und wie neu. Die Abdeckung des Vibratosystems habe ich noch nicht aufschrauben müssen, da ich momentan den Standardsaitensatz mit 9-42 spiele, für diese passen die Einstellungen.
Die hohen Bünde sind leicht zu erreichen, die Gurtpins sind gut positioniert.
Der Ahornhals ist naturbelassen und nur leicht geölt, durch eine leichte "Rauigkeit" ist er angenehm bespielbar. Binding gibt es keines, die Inlays sind sauber verarbeitet.
Der helle Hals bietet einen optisch schönen Kontrast zu der ansonsten komplett schwarz gehaltenen Resthardware.
Halskrümmung und Saitenlage wurden akzeptabel eingestellt, ich habe die Saitenlage noch etwas nach unten korrigiert.
Mechaniken und restliche Hardware
Das originale Floyd Rose hält die Stimmung, was man in diesem Preisbereich und vom Original durchaus auch erwarten darf. Das Volumepoti macht laut - auch das darf mal wohl erwarten. Die Bundstäbchen sind nach genauer Begutachtung alle in Ordnung. Die Klemme zwischen Hals und Kopfplatte sitzt fest und sieht solide aus.
Bespielbarkeit
Ich habe noch nicht all zu viele Vergleiche, mein geringer Erfahrungsschatz blickt auf das Handling einer Pac120, einer Epiphone Les Paul Standard und einer Ibanez GRG 250DX zurück.
Nach der oben genannten minimalen Korrektur der Saitenlage flitzt die Greifhand über das Griffbrett. Oftmals treffen die Finger zwar noch die falschen Töne, da es zum Yamaha Griffbrett doch eine Umstellung ist, das ist aber nicht weiter wild. Die Breiten sind mit 43mm und 57mm ähnlich dem Ibanez Wizard II Hals.
Deadnotes habe ich bis heute keine gefunden.
Das Gesamtgewicht mit 3,2kg würde ich als "mittel" - also einer Strat angemessen - bezeichnen. Geschmackssache.
Sound
Momentan nutze ich die Charvel an einem Roland Cube 30X. Ein neuer Amp steht bald an, aber selbst an diesem verhältnismäßig günstigen Amp habe ich bereits jede Menge Spaß.
Ich würde den Sound der Gitarre insgesamt als "aggressiv" bezeichnen. Der Tone Zone Pickup an der Brücke bietet einen kräftigen, "crunchy" Rocksound. Mit hohem Gain wird es nicht matschig, die So-Cal ist einfach ein richtiges Metalbrett.
Der Evolution Pickup am Hals tendiert schon fast zur Gibson SG. Ich bin in Soundbeschreibungen sehr schlecht, evtl. schaut Ihr Euch lieber die beiden folgenden Videos an.
Soundproben auf Youtube:
http://www.youtube.com/watch?v=3Jls44-q7Rc
http://www.youtube.com/watch?v=tyU_KguOpAM
Persönliches Fazit
Ich habe ein Powermetalbrett gesucht und habe es für mich gefunden. Preis/Leistung stimmt, für Made in USA mit der Hardware kann man wirklich nicht meckern.
Werde hier weiter updaten, falls mir noch was einfällt. Mehr Fotos bei Gelegenheit. Kritik am Review eindeutig erwünscht!
es folgt eine Besprechung mit mir selbst über die Charvel Pro Mod SO-CAL Style 1 HH Black Floyd Rose
Ich schreibe dieses Review bewusst erst, nachdem ich nun sechs Wochen ausgiebig getestet habe und die Anfangseuphorie alias "AWESOME" verflogen ist.
Einleitung
Ich wollte mir nach meiner ersten Einsteigergitarre (Yamaha Pacifica 120) mein erstes richtiges, qualitativ hochwertiges Power/Epicmetalbrett kaufen, mit dem ich mich aber auch im Southern Rock nicht verstecken muss. Ich will ja auch mal mit meinem Dad jammen.
Im Fokus waren zuerst die Ibanez der Prestigeserie, einige Jacksons, ESP LTDs und auch Schecters. Preislich sollte bis maximal 1000EUR gehen. Der Name Charvel war mir bis dato unbekannt.
Meine Entscheidung reifte über eine ganze Woche, in der ich fast jeden Tag nach der Arbeit im Gitarrenladen war. Geduldig wurden mir die Gitarren gereicht, auch wenn es mal über die Öffnungszeit hinweg ging. Ich wollte mir einfach sicher sein und bei einem Tausender schaut man dann doch gern genau hin. An dieser Stelle nochmals ein dickes Danke an btm-guitars in Nürnberg.
Die Charvel wurde mir bereits an Tag 1 gereicht. Bereits da war ich hin und weg. Trotzdem schaute und spielte ich alles andere im Preisbereich an und überstürzte nichts. Letztendlich nach ich doch die So-Cal mit nach Hause.
Die Spezifikationen
- Superstrat made in USA
- Korpus: Erle (Alder) "Ey Erle, Alder!"
- Hals: einteilig Ahorn, geölt, mit Korpus verschraubt
- Griffbrett: Ahorn
- Inlays: schwarze Dots
- Bünde: 22, Dunlop 6100 Jumbo
- Brücke: Floyd Rose
- Sattel: Floyd Rose R3
- Tonabnehmer: DiMarzio Tone Zone DP-155 (Brücke), DiMarzio Evolution DP-158 (Hals)
- Mechanik: Grover Mini Rotomatic
- 3-Wege-Schalter
- Regler: Lautstärke
- Schlagbrett: ja, schwarz
- Sonstige Hardware: schwarz
- Farben (Stand August 2009): schwarz, Candy Plum (lila), Pagan Gold (gelb), Candy Green (grün), Candy Tangerine (orange, offiziell ausverkauft -> Dealer fragen), alle drei Monate soll es eine neue Farbe geben
- Zubehör: Gigbag (taugt kaum zum Mitnehmen), Inbusschlüssel, Krimskrams
- Preis: zwischen 999,- und 1049,-
Quelle:
http://www.charvel.com/pdf/SC%20Style%201rev2.pdf
Allgemeines
Wayne Charvel verkaufte seine Firma 1978 an Grover Jackson, der 1989 an AMIC (Japan) weiterverkaufte. Die Produktion wurde aus Amerika nach Japan verlagert, bis die Marke im Jahr 2002 schließlich von Fender gekauft wurde. So kam sie wieder nach Amerika und wird auch wieder dort produziert. Neben der "Stangenware" betreibt Charvel auch einen Customshop (http://www.charvel.com/custombuilt.html).
Die momentan gebauten Modelle sind Neuauflagen ("Reissues") der 80er Modelle.
Weg aus dem Gestern, hin zum Heute:
Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, also entschied ich mich für die schwarze Version. Zur Auswahl standen auch noch lila ("Ahhhhh"), grün ("hmmm.. weird") und gelb ("Uuuund diiiiese Biiiene die ich meine die heißt Maaajaaa").
Das Charvel-Gigbag habe ich zu Hause direkt getauscht. Es bietet kaum Schutz, kaum Taschen, die Träger sind nur fingerdick und somit nicht angenehm auf dem Rücken. So kam die Charvel in mein Rockbag.
Verarbeitung (Korpus und Hals)
Der hochglanzlackierte Erlenkorpus hat keine Macken, wie bei jedem schwarzen Hochglanzmodell sieht man natürlich schnell Spielspuren (Fingerabdrücke, Lack an einigen Stellen stumpf). Kurz trocken drüberwischen und wie neu. Die Abdeckung des Vibratosystems habe ich noch nicht aufschrauben müssen, da ich momentan den Standardsaitensatz mit 9-42 spiele, für diese passen die Einstellungen.
Die hohen Bünde sind leicht zu erreichen, die Gurtpins sind gut positioniert.
Der Ahornhals ist naturbelassen und nur leicht geölt, durch eine leichte "Rauigkeit" ist er angenehm bespielbar. Binding gibt es keines, die Inlays sind sauber verarbeitet.
Der helle Hals bietet einen optisch schönen Kontrast zu der ansonsten komplett schwarz gehaltenen Resthardware.
Halskrümmung und Saitenlage wurden akzeptabel eingestellt, ich habe die Saitenlage noch etwas nach unten korrigiert.
Mechaniken und restliche Hardware
Das originale Floyd Rose hält die Stimmung, was man in diesem Preisbereich und vom Original durchaus auch erwarten darf. Das Volumepoti macht laut - auch das darf mal wohl erwarten. Die Bundstäbchen sind nach genauer Begutachtung alle in Ordnung. Die Klemme zwischen Hals und Kopfplatte sitzt fest und sieht solide aus.
Bespielbarkeit
Ich habe noch nicht all zu viele Vergleiche, mein geringer Erfahrungsschatz blickt auf das Handling einer Pac120, einer Epiphone Les Paul Standard und einer Ibanez GRG 250DX zurück.
Nach der oben genannten minimalen Korrektur der Saitenlage flitzt die Greifhand über das Griffbrett. Oftmals treffen die Finger zwar noch die falschen Töne, da es zum Yamaha Griffbrett doch eine Umstellung ist, das ist aber nicht weiter wild. Die Breiten sind mit 43mm und 57mm ähnlich dem Ibanez Wizard II Hals.
Deadnotes habe ich bis heute keine gefunden.
Das Gesamtgewicht mit 3,2kg würde ich als "mittel" - also einer Strat angemessen - bezeichnen. Geschmackssache.
Sound
Momentan nutze ich die Charvel an einem Roland Cube 30X. Ein neuer Amp steht bald an, aber selbst an diesem verhältnismäßig günstigen Amp habe ich bereits jede Menge Spaß.
Ich würde den Sound der Gitarre insgesamt als "aggressiv" bezeichnen. Der Tone Zone Pickup an der Brücke bietet einen kräftigen, "crunchy" Rocksound. Mit hohem Gain wird es nicht matschig, die So-Cal ist einfach ein richtiges Metalbrett.
Der Evolution Pickup am Hals tendiert schon fast zur Gibson SG. Ich bin in Soundbeschreibungen sehr schlecht, evtl. schaut Ihr Euch lieber die beiden folgenden Videos an.
Soundproben auf Youtube:
http://www.youtube.com/watch?v=3Jls44-q7Rc
http://www.youtube.com/watch?v=tyU_KguOpAM
Persönliches Fazit
Ich habe ein Powermetalbrett gesucht und habe es für mich gefunden. Preis/Leistung stimmt, für Made in USA mit der Hardware kann man wirklich nicht meckern.
Werde hier weiter updaten, falls mir noch was einfällt. Mehr Fotos bei Gelegenheit. Kritik am Review eindeutig erwünscht!
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