Harley Benton Bass EUB 500 Modifikationsthread

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Vorweg, ja dieser Thread würde auch in die Bastelecke passen. Ich habe mich nach Absprache mit "Der Bruno" nun entschieden ihn hier zu plazieren - letztendlich ist er vor allem interessant für die Kontrabasser ob nun bereits aktiv oder potentiell - so wird er vermutlich hier doch besser aufgehoben sein.

Das Thema ist einerseits gedacht für potentielle Käufer/Interessenten des HB EUB500, aber auch andererseits für Kontrabass-Spieler, die eventuell den einen oder anderen Tipp aus ihrer Spielerfahrung mit einbringen können.

Ich habe den EUB500 nun ein paar Wochen, das Review ist im entsprechenden Bereich zu lesen und zeigt auf, dass der Bass doch einige Möglichkeiten für Verbesserungen aufweist - obgleich ich inzwischen einige Aussagen im Review differenzieren muss.
Der HB ist baugleich mit dem Palatino und ist in verschiedenen Ländern auch noch unter ein paar anderen Namen erhältlich. Als Palatino ist er am verbreitetsten, entsprechend gibt es, vor allem englischsprachige Foren in denen auf viele Modifikationsmöglichkeiten eingegangen wird.

In den folgenden Beiträgen werde ich nacheinander meine Modifikationen und deren mehr oder weniger erfolgreiche Wirkung darstellen - wie gesagt zum einen für geneigte Nachahmer oder aber um den einen oder anderen fachlichen Tipp zu erhalten.
So sollte eine nachvollziehbare, mit Fotos belegte Sammlung entstehen, die hilft das Maxiumum aus dem HB EUB500 herauszuholen.

Ich weiß, dass es noch nicht sehr viele Boardmitglieder diesen Bass besitzen, hoffe aber dennoch auf rege Resonanz.

Mehr dazu morgen - die ersten erfolgreichen Modifiationen habe ich bereits durchgeführt, die Bilder und Beschreibung folgen morgen im Laufe des Tages.
 
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Stegposition

Das ist im Prinzip keine richtige Modifikation sondern die Einstellung der Steglage. Im Vergleich mit anderen KBs reagiert der EUB500 hier meiner Meinung nach deutlich sensibler.
Der Steg sitzt in einem Stegrahmen, das ist im Prinzip eine Holzwanne mit etwas größeren Innenmaßen im Vergleich zum Steg. Der Flächenpiezo liegt in dieser Wanne und die Stegfüße pressen links und rechts auf die Piezoflügel. Durch eine Bohrung wird das Anschlusskabel des Piezos in den Korpus geführt.

attachment.php

Stegrahmen oder Stegwanne

Es zeigt sich, dass diese Auflagepunkte sehr empfindlich auf eine Neigung des Steges reagieren. Das liegt zum einen an kleinen Unebenheiten in der Stegwanne zum anderen am Anschlusskabel und Schrumpfschlauch des Piezos welche eine flache Auflage nicht zulassen.
Die Bohrung (siehe Pfeil) ist zusätzlich nicht ganz in der Mitte des Rahmen, was einen symmetrischen Einbau des Piezos nicht zulässt (dazu mehr in einer späteren Modifikation).

Folgende Vorgehensweise bringt gute Ergebnisse:

1. Der Steg besteht aus drei Teilen (Steg, linker Fuß, rechter Fuß) und ist nicht symmetrisch! Beim Einbau unbedingt darauf achten, dass die Füße nicht vertauscht oder verdreht werden. Beim Steg selbst kann das normalerweise nicht passieren, denn durch die verschieden großen Saitenkerbungen ist klar wo links und rechts ist.

2. Die Füße des Steges dürfen die Ränder der Stegwanne nicht berühren und sollten symmetrisch in ihr sitzen, d.h. gleiche Abstände zu den Rändern nach allen Seiten. Berührt ein Fuß den Rand geht Sustain verloren, das kann man deutlich hören – zusätzlich klingt es auf komische Weise gedämpft.

3. Den optimale Punkt für Neigung des Steges kann man leicht herausfinden indem man den Bass bei kleiner Lautstärke an einen Verstärker anschließt. Durch vorsichtiges Neigen in Richtung Griffbrett bezw. Saitenhalter ist deutlich hörbar, dass es mehrere Punkte mit deutlich mehr Signal und Fundament gibt – diese „sweet spots“ sind leicht zu finden und bei meinem Instrument eher bei Neigung in Richtung des Saitenhalters vorhanden.


attachment.php

Einstellen des "Neigungswinkels"


Das Ganze ist in hohem Maße von der Stegwanne und Piezoform abhängig und die Einstellung kann durch die nächste Modifikation noch vereinfacht werden.

Generell ist diese Einstellung sehr wichtig und trägt viel zur Verbesserung des gesamten Signalweges bei. Vor allem kann dadurch ein weiterer Problempunkt deutlich verbessert werden. Die Elektronik neigt wie im Review erwähnt zum Rauschen, d.h. es ist sehr wichtig so viel als möglich Nutzsignal aus dem Piezo zu holen, dadurch kann die Lautstärke an der Elektronik zurückgenommen werden und der Signal-Rauschabstand wird größer, das Rauschen insgesamt ist weniger präsent.
(Dieser Zusammenhang ist einfach vergleichbar mit einem Gesangsmikro in welches aus 1m Abstand hinein gesungen wird).
 

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Auffüttern Stegwanne/Piezo/Stegfüße

Bedingt durch das Zusammenspiel von unebener Stegwanne/Piezo/Stegfuß klingt der EUB recht dünn. Es gibt dazu in verschiedenen Foren mehrere Vorschläge diese Übergänge „aufzufüttern“ und dadurch mehr Fundament zu gewinnen.
Vorweg kann man sagen, dass es sehr darauf ankommt wie viel und vor allem mit welchem Material man „auffüttert“ oder auskleidet. Man muss hier einen Mittelweg finden, der sich sicher auch nach persönlichem Geschmack richten wird.
Klar ist, das zuviel des guten die hohen Frequenzen des Bass-Signals beschneiden wird und man zwar mehr Fundament aber auch mehr „Mumpf“ erhält.

Angeregt durch Beiträge im Web für die Modifikation von Palatinos, war meine ersten Versuche die Einlage von gummiähnlichen Materialien.
Hier gibt es zwei Ansatzpunkte, den Übergang Stegwanne/Piezo und den Übergang Piezo/Stegfüße

Vorgehensweise:

1. Steg entfernen

2. Piezo vorsichtig aus der Wanne heben, dabei auf das Anschlusskabel achten.

3. Gummistück passgerecht ausschneiden, für das Kabel einen kleinen Schlitz vorsehen

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"Gummilösung"

4. Gummistück einpassen und Piezo vorsichtig einlegen

5. Gummistücke für die Piezofüße ausschneiden und anpassen

attachment.php

Gummipads an Stegfüßen

6. Steg montieren, auf mittige Lage der Gummipads achten

7. Steg nach Modifikation 1 optimal ausrichten


Für mich klingen die Gummimaterialien nicht optimal, muss aber nicht heißen, dass das anderen Personen nicht gefallen könnte – es gibt viele Palatino-Besitzer die auf Gummi schwören. Meine beiden Versuche führte ich mit folgenden Materialien durch:

- Fahrradschlauch-Gummi, relativ hart
- Unterseite eines Mauspads, relativ weich



Beide Versionen konnten mich nicht wirklich begeistern, der Fahrradschlauch brachte nur wenig Effekt, der weiche Gummi des Mauspads verwandelte das Signal in einen Sumpf.

Als Klarinettist hat man für die Wartung und Reparatur der Klappen mit Kork zu tun. Genau für diese Anwendung gibt es Platten in verschiedenen Stärken aus sehr hochwertigem Kork.
Der Versuch lag nun nahe mit dem Kork quasi ein Mittelding zwischen den beiden Gummi-Extremen zu finden.

Vorgehensweise:

1. Steg entfernen

2. Piezo vorsichtig aus der Wanne heben, dabei auf das Anschlusskabel achten.

3. Zwei Korkplättchen (0,8mm stark) für die Piezoflügel auschneiden und einpassen – es zeigt sich, dass durch die Unebenheiten am Piezokabelanschluss kein durchgängiges Material notwendig ist, ja sogar eher eine unnötige „Durchbiegung“ des Piezos mit sich bringt. Außerdem liegen die Stegfüße sowieso nur links und rechts auf.

attachment.php

Korkplättchen in Stegwanne

4. Piezo vorsichtig einsetzen

5. Korkplättchen für die Piezofüße ausschneiden und anpassen, hier habe ich etwas dickeren Kork benutzt (1,5mm) – klang für mich besser als der dünne, was aber eventuell subjektiv ist.

attachment.php

Korkplättchen für Stegfüße

6. Steg montieren, auf mittige Lage der Korkpads achten

attachment.php

Montierter Fuß


7. Steg nach Modifikation 1 optimal ausrichten


Die Modifikation bringt gleich drei Vorteile. Zum einen hat der Bass nun deutlich mehr Fundament und klingt ausgeglichener mit den nötigen Tiefen, zum anderen ist die optimale Stegpostion viel leichter zu finden, denn es gibt nur noch zwei „sweet spots“, die auch noch leichter anzufahren sind.
Der dritte Vorteil ist, dass zum ersten Mal der Klangregler einen wirklichen Sinn ergibt - vorher war im Prinzip nur ein Überstreichen von dünnem auf noch dünnerem Sound möglich. Mit den Pads ergibt sich ein sehr schöner Regelkontrast von bassig tief (vielleicht sogar etwas zuviel bei Regleranschlag) bis transparent ohne jedoch dünn zu wirken. Ich denke eine Position irgendwo dazwischen wird sich bei mir etablieren.
Man könnte sogar noch ein weiteres Plus erwähnen: Wie schon in Modifikation 1 beschrieben ist es wichtig das Signal/Rauschverhältnis zu vergrößern – der nun satte Übergang Stegwanne/Piezo/Stegfuß zeigt eine deutlich bessere akustische Kopplung und damit eine Signalanhebung – das wir wiederum indirekt dem Rauschen entgegen.
 

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Sehr interessant! Was ich allerdings nicht verstehe: wie ist denn der Piezo montiert? Liegt der unter den Stegfüßen (kann eigentlich nicht sein, denn dann kann er brechen) oder wird der zwischen Stegfuß und Wannenrand eingeklemmt? Das Prinzip erinnert mich an frühe Barcus Berry Piezopickups, welche nur mit einer Klebemasse am Stegfuß befestigt wurden.

Das Korkprinzip leuchtet ein. Vielleicht könntest du, falls es noch einen Teil 3 gibt, mal ein Detailfoto von der eingebauten Lage des Piezos machen. Wenn nämlich der Stegfuß nur Kontakt zur Holzwanne hat und diese uneben ist, wäre es doch naheliegend, diese Auflagefläche zu ebnen. Beim Kontrabass wird ja auch Wert auf guten Kontakt zur Decke gelegt.
 
Sehr interessant! Was ich allerdings nicht verstehe: wie ist denn der Piezo montiert? Liegt der unter den Stegfüßen (kann eigentlich nicht sein, denn dann kann er brechen) oder wird der zwischen Stegfuß und Wannenrand eingeklemmt? Das Prinzip erinnert mich an frühe Barcus Berry Piezopickups, welche nur mit einer Klebemasse am Stegfuß befestigt wurden.

Das Korkprinzip leuchtet ein. Vielleicht könntest du, falls es noch einen Teil 3 gibt, mal ein Detailfoto von der eingebauten Lage des Piezos machen. Wenn nämlich der Stegfuß nur Kontakt zur Holzwanne hat und diese uneben ist, wäre es doch naheliegend, diese Auflagefläche zu ebnen. Beim Kontrabass wird ja auch Wert auf guten Kontakt zur Decke gelegt.

Der Piezo liegt tatsächlich einfach nur lose in der Wanne und die Stegfüsse drücken direkt darauf.
Man muss allerdings noch dazu sagen, dass es ein flexibler Piezo ist. Ich mach noch ein etwas besseres Foto des Piezos an sich und der Lage in der Wanne.
Es folgen übrigens noch ein paar Teile - bin nur noch nicht soweit zum umbauen gekommen.
 
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Saitenhalter-Dämpfung

Ein vielfach in Palatino-Foren bemerktes Problem tritt auch beim HB EUB500 auf: Der Saitenhalter neigt zum „Wummern“ – das kann vor allem beim lauteren Spielen über Amp
sehr lästig werden.
Generell ist die Ausführung mit dem Drahtbügel etwas unglücklich geworden. Die Verbindung von Saitenhalter-Drahtgeflecht-Korpus ist starr und damit extrem gut akustisch gekoppelt. Das ist bei einem normalen Kontrabass nicht so – hier wir eher das Gegenteil gesucht. Eine Einhängsaite oder ein Einhängseil entkoppeln den Saitenhalter gegen den Korpus.
Dazu kommt noch die verschnörkelte Drahtschleife die zusätzlich noch zum mitschwingen neigt.
Damit ist schon offensichtlich warum beim EUB500 dieser Bereich so hellhörig ist.
Eine deutliche Verbesserung kann man erreichen, wenn man das Drahtgeflecht (gut zu sehen auf dem unteren Foto) dämpft. Praktische Lösungen im Web beschreiben das unterklemmen von Tennisbällen, Filzballen und ähnlichem. Ein einfacher Test mit einem Stück zusammengefaltetem Stoff zeigt schon, dass man hier mit einfachen Mitteln viel verbessern kann.

Vorgehensweise (für einen zylinderförmigen Dämpfer)

1. Ein Stück Stoff (z.B. Filz oder in meinem Fall Samt) in einen 7cm breiten und ca. 90cm langen Streifen schneiden

2. Ein Stück Styropor 2x2x7cm ausschneiden

attachment.php

Erstellung des Dämpfers


3. Stoff um den Styroporkern wickeln

4. Unter dem Drahtgeflecht des Saitenhalters festklemmen

attachment.php

Position unter dem Drahtgeflecht


Sieht nicht besonders schick aus, hilft aber hervorragend – mit sauber zugeschnittenem Filz wird man einen Dämpfer zustande bringen, der so aussieht als ob er zum Bass gehört.
Wer keine weiteren Verbesserungen am Saitenhalter vornehmen möchte, wird mit dem Dämpfer zufrieden sein, im Prinzip ist diese Modifikation ausreichend.

Ich möchte allerdings schon mal anmerken, dass ich den Versuch machen werde das Drahtgeflecht mit einem Einhängseil zu ersetzen. Mehr dazu später.

Festhalten möchte ich an dieser Stelle noch, dass der Bass mit den bisher beschriebenen Modifikationen zum Preis von ein paar Euro (bestimmt unter 10€), auch mit Originalsaiten schon sehr gut klingt und absolut bühnentauglich wäre.
 

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Grr, ich liebäugel mit dem Gerät seit es beim großen T aufgetraucht ist. Deine Beiträge tragen in KEINSTER Weise dazu bei, daß ich mir die Idee weiterhin ausreden kann! :p
 
Neben den vorgestellten Modifikationen erhoffe ich mir ja auch wie erwähnt die Antwort oder Einschätzung zu dem einen oder anderen Punkt.

Eine Sache wäre ein Gedanke zum Steg. Durch die Korkpads ist die Höhenverstellung komplett eingefahren, d.h. die Rändelschrauben haben vollen Kontakt nach unten zu den Stegfüßen gezw. nach oben zum Steg.
Würde es eine Verbesserung bringen, wenn anstelle der Metall-Rändelschrauben Holz zum Einsatz kommt.
Praktisch die Höhenverstellung entfernen und den Zwischenraum plus Bohrungen mit Ahorn versehen...wäre dann im Prinzip ein massiver Steg, rein holztechnisch keine große Sache und auch sauber auszuführen...
 
Im Prinzip ist das Ersetzen des Steges durch einen nichthöhenverstellbaren möglich. Allerdings sind Kontrabässe etwas empfindlich, was Klimaschwankungen betrifft, nicht zuletzt wegen der langen Mensur. Da kann ein leichtes Verschieben des Steges schon helfen, eine brauchbare Saitenlage wieder zu erhalten.

In den USA, wo mehrere Klimazonen existieren, sind Kontrabässe häufig mit höhenverstellbaren Stegen ausgestattet. Die klangliche Einbuße durch die Metallspindel ist vorhanden, jedoch gering und werden von der Vorteilen der leichteren Anpassbarkeit aufgewogen. Wen es dennoch stört, für den hat Kolstein Ebenholzspindeln im Programm:
kols_adj.gif

Sind sauteuer.

Wahrscheinlich ist der HB da relativ unempfindlich. Aber ich würde den Effekt eine massiven Steges auch nicht überbewerten und mir davon klanglich nicht zuviel versprechen. So eine Höhenverstellung ist schon sehr praktisch; vielleicht lohnt sich ein Anpassen an die neuen (Kork-)Gegebenheiten eher als ein komplett neuer Steg (wäre eine schöne Laubsägearbeit für die gemütlichen Winterabende...;))
 
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Oder einfach mehrere Stege? Die zu wechseln ist ja nicht so ein Akt wie beim Kontrabass, denn wo kein Stimmstock ist ...

Hier ist ein Rohling für die langen Winterabende. Ich glaube ich würde mir einmal so einen zurechtfeilen (ohne Verstellschrauben) und gut is'. An meinem KB hab ich auch Verstellschrauben, aber benutzt habe ich sie nur ganz zu Anfang, um einmal die richtige Höhe zu finden. Ich glaub auch nicht, dass der EUB sehr klimaempfindlich ist, also würde ich mich auf Dauer eher gegen die Schrauben entscheiden.

Schöner Thread, schöne Bilder! :great:

Gruß,

Pablo
 

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Ich habe beim Versteigerer einen EUB entdeckt, der dem HB sehr ähnelt, aber die von dir bemängelten Schwächen beim Steg und Saitenhalter in "traditioneller" Bauweise gelöst hat. Du könntest einen normalen Basssaitenhalter nehmen, den kürzen oder von vorneherein das 1/8 Modell nehmen. Sieht so aus:

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Ich habe beim Versteigerer einen EUB entdeckt, der dem HB sehr ähnelt, aber die von dir bemängelten Schwächen beim Steg und Saitenhalter in "traditioneller" Bauweise gelöst hat. Du könntest einen normalen Basssaitenhalter nehmen, den kürzen oder von vorneherein das 1/8 Modell nehmen. Sieht so aus:

Die Idee ist nicht schlecht!!
Der Saitenhalter müsste ich allerdings schon stark kürzen, denn beim HB ist der Abstand von Steg zum Bassende einiges kürzer als beim Modell auf dem Foto.

Ich werde mal vorher testen wie es ist das Drahtgeflecht zu entfernen und einfach nur ein Einhängseil zu nehmen. Das könnte auch einem kleinen Problem entgegen kommen welches Du schon angesprochen hast - die Mensur ist kleiner als 104cm. Ich habe inzwischen 3/4 Helicores besorgt und mal hingehalten, und in der Tat wird das aufgewickelte Saitenstück um den Wirbel schon ziemlich lang wenn man 4-5cm von der Umspinnung dranlässt. Mein Gedanke wäre den Saitenhalter mit dem Einhängeseil etwas in Richtung Bassende zu rücken, damit könnte ich die nötigen 3-4cm herausholen. Könnte allerdings auch so gehen.

Die Idee mit dem klassisch orientierten Saitenhalter könnte auch für meinen Vorhaben von Vorteil sein, denn ich befürchte, dass der vom Drahtgeflecht befreite kleine Holzhalter kippen wird - momentan wird er ja durch das Drahtgeflecht recht starr festgehalten.

Ein anderer Punkt ist das Einhängen des Seils - klar ich kann einfach den vorhandenen Metallbügel nehmen (in welchem das Drahgeflecht eingehängt ist). Das könnte durch die dann starke Abkanntung des Seils Probleme geben. Alternativ müsste ich dann halt eine Einhängrolle an der Bassunterseite anbringen - was natürlich keine große Sache wäre...

Na ja, das sind die Dinge die mir momentan so druch den Kopf gehen - aber erst mal mach ich den Minimaltest ohne Drahtgeflecht mit Seil und der vorhandenen Aufhängung.
 
Hier schon mal ein erstes Soundample, auf die Schnelle aufgenommen - allerdings nur mit Mittelfinger gespielt, habe leider diese Woche meinen rechten Zeigefinger aufgeschlitzt...wenn's wieder besser geht mache ich noch ein paar bessere Samples.

 
Saitenhalter-Aufhängung

Ich habe den Saitenhalter ja bereits im 3.Beitrag gedämpft und erwähnt, dass das gesamte Konzept noch verbessert werden kann. Die Idee ist das hellhörige Drahtgeflecht (mit einer sehr direkten akustischen, und dadurch „hellhörigen“ Kopplung) durch eine eher Kontrabass-mässige Lösung zu ersetzen.
Teurer ist die Umsetzung der Idee eigentlich nicht. Die hochstabile Synthetikschnur aus dem Kontrabass-Web-Shop Lohse kostet 6€ und soll im Prinzip das Drahtgeflecht ersetzen.

Vorgehensweise:

1. Ausbau des Saitenhalters – nach Entfernen der Saiten, kann das Drahtgeflecht aus dem Metallbügel ausgehängt werden

2. Demontage Saitenhalter – dazu müssen lediglich die beiden Hutmuttern entfernt werden

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Demontierter Saitenhalter


3. Einhängeschnur einsetzen – die beiden Bohrungen im Holzhalter passen und die Schnurschlaufe wird mit einem Fischerknoten gesichert.

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Vergleich mit Eingängeschnur


An dieser Stelle sei gesagt, dass ich diesen Umbau genutzt habe um gleich noch neue Saiten aufzuziehen.
Diese Tatsache führt zu einem kleinen Problem: Die HB-Originalsaiten sind etwas kürzer als Standard ¾-Saiten – der EUB500 hat ja auch eine etwas kürzere Mensur.

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Längenunterschied Originalsaiten


Meine ausgewählten D’Addario Helicore Hybrids sind ca. 10cm länger und somit durchaus ein Problem für die Wicklung auf dem Wirbel. Lässt man wenigsten 4-5cm Geflecht am Saitenende ist es schon sehr schwierig, vor allem bei der E-Saite, die Saitenlagen unterzubringen.

Nun bei Nutzung des Einghängeseils kann man diesem Problem einfach entgegen wirken. Eine kleinere Schlaufe rückt den Holzhalter einfach in Richtung Aufhängung und holt so gute 4-5cm raus.

Eine kleine Anpassung muss allerdings noch sein – zumindest die Helicores benötigen für E- und A-Saite eine etwas größere Bohrung im Saitenhalter.

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Vergrößerte Saitenbohrungen


Das Resultat ist im Grunde durchaus positiv…hat aber auch einen deutlichen Haken.
Die Saiten klingen wirklich klasse – eine absolute Verbesserungen zu den Werkssaiten, ebenso ist die Einhängeschnur in Bezug auf Kopplung ideal, kein Wummern und das ohne zusätzlichen Dämpfer.
Aber…es mag einerseits am höheren Saitenzug der Helicores liegen, ebenso auch an der etwas anderen Richtung der Kraftübertragung der Schnur auf den Metallbügel – es ist aber zumindest bei meinem Instrument zuviel für den Bügel.
Leider habe ich davon kein Foto gemacht aber der Bügel biegt sich langsam und stetig nach außen – ich habe nun allerdings nicht gewartet bis er soweit aufgebogen war dass die Schnur heraus gerutscht wäre.

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An dieser Stelle biegt sich der Bügel auf


Das Foto zeigt nur die Stelle an welcher sich der Bügel aufbiegt – das Ganze natürlich wie erwähnt mit der eingehängten Schnur.
Der Metallbügel ist offenbar für meine Modifikation nicht stabil genug.
Also muss eine etwas radikalere Lösung her – denn ich werde auf keinen Fall mehr den Drahtbügel installierten und dann eventuell zusätzlich feststellen, das der Zug der Helicores auch dafür zu groß ist.
 

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Neuer Saitenhalter
Während die bisherigen Modifikationen eher harmlos waren, kommt nun was kommen muss: ein radikalerer Eingriff.

In Modifikation 4 wird klar, dass der Original-Drahtbügel nicht stabil genug für das Eingängeseil und Saiten mit höherem Zug ist. Auch hierfür gibt es ein paar verschiedene Ideen in den Palatino-Foren.

Ich hatte glücklicherweise noch einen Saitenhalter für einen akustischen Kontrabass herumliegen. Meine Hemmschwelle sinkt bei solchen Operationen sehr schnell und die folgende Modifikation ist zwar radikal aber hochgradig wirksam.

Vorgehensweise:

1. Saitenhalter kürzen (absägen) und in eine adäquate Form schleifen. Da es sich um einen Hartholz-Halter handelte habe ich die offenen Flächen mit schwarzer Beize behandelt.
Entsprechende Bohrungen für die Einhängeschnur müssen ebenfalls vorgesehen werden.

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Der neue Saitenhalter


2. Saitenaufhängung montieren – dazu eine Bohrung in der Unterseitenmitte anbringen. Für die Aufhängrolle habe ich einfach ein kleiner Kugellager und eine U-Scheibe benutzt. Das Ganze wird mit einer 5x50 Schraube fixiert.

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Die neue Seil-Aufhängung


3. Seilführung optimieren – der Seilverlauf wird durch die „Nase“ für den ehemaligen Metallbügel empfindlich gestört. Jetzt fallen die noch verbliebenen Hemmungen und zwei Bohrungen durch diese „Nase“ optimieren die Seilführung und verteilen die auftretenden Kräfte gleichmäßiger.


Hier nun die fertige Lösung:

attachment.php

Fertige Lösung


Mit dieser Aktion kann ich nun die Verbesserungen an Saitenhalter/Aufhängung/Steg abschließen – mit einem wirklich optimalen Ergebnis.

Das war’s nun erst Mal – jetzt wird der EUB erst Mal in einigen Gigs zum Einsatz kommen.
 

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Ah, endlich wieder eine neue Folge...:)

Tja, mit dem Saitenhalter hast du wohl die beste Lösung gefunden (hoffentlich rubbelt sich das Seil nicht auf an irgenwelchen scharfkantigen Bohrungen auf).

Hast du auch das Stringspacing vergrößert? Kommt mir so vor.

Kann den Beitrag leider nicht bewerten, weil ich erst andere bewerten muss...
 
hey!

danke für diesen geilen thread! ich werd mir, wenn mir nicht spontan das geld ausgeht, ebenfalls nen eub 500 zulegen. da ich nicht weit vom großen T weg wohne, sind nur 45 min autofahrt, fahr ich vielleicht gleich morgen mal vorbei und teste vor ort.

das basteln werd ich, bei erfolgreichem kauf, wahrscheinlich auch nicht lassen können. :)

vielen dank nochmal für die ausführlichen beschreibungen und bilder. :great:

Silverbass
 
Hallo Kontrabass-Freunde, ein neuer schreibt hier. Habe das Thema auch in der Bastelecke reingestellt!

Bin Kontrabassist (jazzig) spiele seit 20 Jahren einen 1/2 Wilfer Vollholzbass.

Für Proben und unwichtige Gig's habe ich kürzlich einen Harley Benton Stick Bass für wenig Geld gekauft, und umgebaut. Das Instrument klingt jetzt eher ein K-Bass als einem E-Bass.

Frage:
Beim spielen bekomme ich mit der linken Hand Probleme.
Möchte den Hals der Länge nach ca. 1/2 cm abschleifen, sodass dieser gleich wie mein Kontrabass ist. So obtisch finde ich dass es möglich wäre.

Hat jemand Erfahrung wieviel es leiden mag, ohne dass der Hals zu schwach wird ?
Wie wird ein roher Ahornhals behandelt, möchte ihn nicht lackieren ?

Besten Dank für Euer Zuschriften
Gruss Gugello

Wenn jemand Interesse hat stelle ich den ganzen Umbau in's Forum!

Edit Uli: Diesen und den Folgepost vom Bastel-Ufo hierher verschoben!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Stick-Bass ist jetzt (Zutaten, Masse, Elektronik) ähnlich wie mein ½ Wilfer Kontrabass:

Mensur 98,5cm Das heisst: (Länge der frei schwingende Saiten)

- Habe Griffbrett um 7cm verkürzt (abgesägt)
- Steg um 7cm heraufgesetzt, Stegfuss 3mm verkürzt, weil die Höhenverstellung von verstellbaren Steg auf den gewünschten
Saitenabstand auf dem Griffbrett nicht mehr möglich war.
- bestehendes Tonabnehmersystem ausgebaut.
- Mein Ersatz-Tonabnehmer Wilson im Steg eingebaut.
- Saitenhalter auf halbe Länge verkürzt.
- Nylon Anhängesaite mit Verschraubung am Saitenhalter eingebaut.
- Stachel mit konischer Ebenholzbirne eingebaut.
- Ersatzsaiten von meinem Kontrabass aufgezogen.

1. Versuch den Stachel einzubauen misslang das Holz unten am Instrument war zu weich, hat der Belastung der gespannten Saiten nicht gehalten. Habe dann beim Schreiner Haltholzstab d40x200mm gekauft.

- Unten im Instrument d40mm Loch gebohrt, Hartholzstab eingeleimt.
- d30mm Loch in Holzstab gebohrt und Ebenholzbirne eingearbeitet.

Dank der Hartholzbüchse ist jetzt der Stachel gut verankert!
Habe immer daran geglaubt dass es funktioniert, doch die Pannen zwischendurch haben Nerven gekostet. Dass ich es ohne fremde Hilfe geschafft habe, ist wahrscheinlich viel Glück und meiner Kreativität zu verdanken.

Material bei Fa. Thomann DE gekauft:
- Saitenhalter GEWA SAITENHALTER KONTRABASS HH ArtNr.: 115442
- Anhängesaite GEWA ANHÄNGESAITE BASS 1/2 ArtNr.: 228635
- Stachel mit Ebenholzbirne CHRISTOPHER KONTRABASS STACHEL DELUXE ArtNr.: 111497
 

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