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x-man
Registrierter Benutzer
Die meisten hier im forum, vor allem die jüngeren gitarristen, werden diesen amp überhaupt nicht kennen. Keine wunder, denn diese kiste wird nicht mehr produziert. ich glaube der johnson kam vor ca. 11 jahren auf den markt. Warum sich der amp nicht gegen die konkurrenz durchsetzen konnte lag vielleicht an dem recht hohem preis (ca. 4000 DM). An der ausstattung und am klang konnte es jedenfalls nicht liegen aber dazu später mehr. Die marke johnson amplification hat nichts mit den heutigen billigamps zu tun. Die alten johnsons wurden in den USA gebaut. Wenn man sich die front anschaut bemerkt man die große ähnlichkeit zum digitech 2112 preamp und das nicht ohne grund, denn die amps wurden auch von digitech hergestellt. (bitte korrigiert mich wenn ich falsch liege, es ist nämlich ziemlich schwer infos über die kiste zu bekommen).
Nach langer suche und einigen anderen modelingamps war es vor ein paar wochen endlich soweit, ich habe einen gefunden und ohne lange zu überlegen direkt zugeschlagen. Ich kann schon mal vorab sagen das sich das warten gelohnt hat. Davor habe ich, wie schon erwähnt, einige modeller (line6 flextone II plus, vox tonelab se, pod xt live...) ausprobiert. Ausserdem habe ich mich ausführlich mit dem spidervalve und zentera beschäftigt. In der band spiele ich nen line6 flextone III XL. Somit habe ich einen guten vergleich. Die gebraucht preise sind sehr niedrig, die amps sind halt ziemlich unbekannt. Ich habe für meinen gerade mal 400 euro + versand bezahlt. Dabei war auch der j3 fusstaster. Man kann aber jedes beliebige midiboard verwenden.
Wieso modelling ? ganz einfach, wegen der flexibilität und weil man alles an board hat. Ich bin nicht mehr der meinung das es unbedingt ein röhrenamp sein muss und das alles andere schlecht klingt obwohl der millennium selbst 2 röhren in der vorstufe hat. Das ist für mich aber nebensächlich. Davor hatte ich die verschiedenen formen von röhrenamps (combo, top + box, rack) ausprobiert und war auch teilweise zufrieden. Ich hatte aber zum einen die schlepperei satt und zum anderen spiele ich gerne einige effekt wodurch ich wieder viele zusätzliche sachen mit mir rumschleppen musste.
Hier mal die fakten des millennium (quelle: bedienungsanleitung)
- 2 eingänge (normal & bright)
- 2 x 75 watt stereo endstufe
- 2 x 12AX7 röhren in der vorstufe
- 2 x celestion vintage 30 speaker
- dual s-disc II prozessor
- bis zu vier effekte gleichzeitig
- die effekte können sich innerhalb einer effektkette wiederholen
- alle effekte und parameter können über midi gesteuert werden
- zusätzlicher boxenanschluss
- tuner
- umfangreiche aber einfache bedienung.
- Anschlussmöglichkeit für 2 expressionpedale
- Programmierbare speaker-simulator ausgänge in XLR ausführung.
Es gibt insgesamt 35 verschiedene modelle der bekanntesten amps wie zb. mesa rectifier, mk II, soldano, fender, marshall, vox, matchless aber auch ein paar eigenkreationen aus dem hause johnson. Von jedem modell gibt es den clean und verzerrten kanal. Dazu hat man noch die möglichkeit einige amps zu mischen. Es gibt unter anderem die kombination aus fender/mesa oder matchless/soldano usw. der erste teil bleibt clean der zweite verzerrt. Man kann also ein paar nette sachen mit basteln.
Die liste der effekte ist ebenso sehr umfangreich.
- reverb
- delay
- chorus/flanger
- phaser
- rotary speaker
- tremolo
- pitch shifter
- detuner
- whammy
- auto wah
- analog wah
- compressor
- equalizer (parametrisch, graphisch, 8 31 band)
- noise gate
alle effekte gibt es dann auch noch in verschiedenen versionen. (stereo reverb, pig pong delay, dual chorus usw usw)
die bedienung des millennium ist ziemlich einfach. Jedenfalls für mich. Liegt vielleicht aber auch daran das ich davor schon das eine oder andere spielzeug hatte. Das sehr große display ist sehr übersichtlich und die menüs sind gut strukturiert. Man kann sich gut durch die einzelnen seiten durcharbeiten und jeder drehregler hat seine feste zuordnung. Es gibt 100 factory und 100 user presets. Die factory presets find ich persönlich wie auch schon bei anderen modelling amps etwas überladen. Im gegensatz zu line6 oder vox kann man hier sehr schnell einen passenden und gut klingenden sound finden. Bei den anderen amps hat es ewigkeiten gedauert bis ich was passenden einstellen konnte und das ergebins hat mich auch nie zu 100 % befriedigt. Bei jedem einschalten habe ich immer noch etwas nachgestellt. Die einzige ausnahme ist der flextone III XL. Bei dem habe ich auch ein paar sehr gute sounds gefunden jedoch nicht in dem ausmaß wie beim johnson.
Sound:
Kommen wir zum wichtigsten part. direkt vorab, es ist alles geschmacksache und jedem gefällt was anderes. Im vergleich mit den anderen modellingamps hat der johnson aber eindeutig die nase vorn. ich würde ihn sogar auf die gleiche stufe mit dem H&K zentera stellen. Den vetta II find ich sogar schlechter. Ob die einzelnen modelle wirklich so klingen wie das orginal und ob die zwei vorstufenröhren für die doch vorhandene wäre verantwortlich sind kann ich nicht beurteilen. Ist mir ehrlich gesagt auch egal, hauptsache der amp klingt und das tut er. Der klang ist sehr direkt und dynamisch. Der johnson reagiert sehr gut auf den anschlag und klingt nicht so plastisch wie die anderen amps. Vor allem die marshall simulation verzeiht keine fehler. Die kiste hat egal ob verzerrt oder clean sehr viel druck und das auch bei zimmerlautstärke. Die fender sounds klingen ziemlich brilliant und offen. Der MK II klingt im gegensatz ziemlich dunkel und mit vielen mitten. Den clean kanal des rectifiers nutze ich wenn ich den bridgehumbucker laut spielen will. Der kanal hat sehr viel headroom und klingt sehr straff. Verzerrt reichen die gainreserven wirklich für jedermann. Ich habe gain nie höher als 5,5 eingestellt. Die sounds sind sehr druchsetzungsfähig und klingen eigentlich nie matschig. Gut, wenn man jetzt gain voll aufdreht und mit entsprechender eq-einstellung wirds irgendwann auch matschen. Für zerrsounds nutze ich meistens die rectifier simulation und die kombination aus soldano und fender bzw. matchless. Der recti hat mehr druck und klingt moderner. Die soldano/matchless kombi klingt rotziger/dreckiger und offener als der mesa. Mit der marshall sim. Kriegt man ziemlich gute crunchsounds hin. Was mir nicht so gut gefällt sind die vox modelle. Die klingen für mich etwas leblos. Durch die verschiedenen eqs kann man aus dem amp wirklich alles mögliche an sounds rausholen. Wer da nicht was passendes findet ist selber schuld.
Die effektqualität ist druch die bank spitze. Es gibt für alles mögliche parameter. Der chorus macht den cleansound schön voll. Mit rotary speaker kriegt man ziemlich gute vintagesounds hin. Lust auf U2 ? dann mal ab in die delay abteilung. Quad stereo delay an und los gehts . Reverb gibt es auch in allen möglichen varianten. In kombination mit dem detuneeffekt kann man schöne flechendeckende sounds erzeugen. Das einzige was mir überhaupt nicht gefällt ist das wah. Egal ob analog oder auto. Klingt für mich sehr dünn und nach blechdose. Tuner funktioniert auch einwandfrei, die anzeige kann man auch gut ablesen wenn man etwas weiter weg steht.
Fazit:
Ich habe den johnson eigentlich für zu hause gekauft werde ihn aber wohl auch live spielen. Wäre sonst viel zu schade. es ist der flexibelste amp den ich kenne. Soundmässig ganz oben mit dabei. Kann meiner meinung nach auch problemlos mit röhrenamps mithalten. Was die leute von johnson/digitech vor 11 jahren auf die beine gestellt haben ist aller ehrenwert. Da könnten sich ein paar aktuelle hersteller wirklich ne scheibe von abschneiden. Kurz und knapp der beste modeling amp den ich kenne. Der einzige kritikpunkt ist die wartung der vorstufenröhren. Man muss das ganze gehäuse aufschrauben und rausziehen um an die röhren zu kommen. Zum glück passiert das nicht so oft. Wenn es dann der fall ist sollte man es nicht gerade kurz vor dem gig machen, es kann nämlich schon etwas zeit in anspruch nehmen. Ich habe mit dem review etwas gewartet weil man meistens am anfang sehr euphorisch und es eben auch dauert bis man sich mit nem amp gut auskennt. Ich kann jetzt aber sagen das die euphorie eigentlich größer geworden ist und ich den amp von tag zu tag immer besser finde.
Sollte ihr die möglichkeit haben dann spielt den amp an, es lohnt sich.
Nach langer suche und einigen anderen modelingamps war es vor ein paar wochen endlich soweit, ich habe einen gefunden und ohne lange zu überlegen direkt zugeschlagen. Ich kann schon mal vorab sagen das sich das warten gelohnt hat. Davor habe ich, wie schon erwähnt, einige modeller (line6 flextone II plus, vox tonelab se, pod xt live...) ausprobiert. Ausserdem habe ich mich ausführlich mit dem spidervalve und zentera beschäftigt. In der band spiele ich nen line6 flextone III XL. Somit habe ich einen guten vergleich. Die gebraucht preise sind sehr niedrig, die amps sind halt ziemlich unbekannt. Ich habe für meinen gerade mal 400 euro + versand bezahlt. Dabei war auch der j3 fusstaster. Man kann aber jedes beliebige midiboard verwenden.
Wieso modelling ? ganz einfach, wegen der flexibilität und weil man alles an board hat. Ich bin nicht mehr der meinung das es unbedingt ein röhrenamp sein muss und das alles andere schlecht klingt obwohl der millennium selbst 2 röhren in der vorstufe hat. Das ist für mich aber nebensächlich. Davor hatte ich die verschiedenen formen von röhrenamps (combo, top + box, rack) ausprobiert und war auch teilweise zufrieden. Ich hatte aber zum einen die schlepperei satt und zum anderen spiele ich gerne einige effekt wodurch ich wieder viele zusätzliche sachen mit mir rumschleppen musste.
Hier mal die fakten des millennium (quelle: bedienungsanleitung)
- 2 eingänge (normal & bright)
- 2 x 75 watt stereo endstufe
- 2 x 12AX7 röhren in der vorstufe
- 2 x celestion vintage 30 speaker
- dual s-disc II prozessor
- bis zu vier effekte gleichzeitig
- die effekte können sich innerhalb einer effektkette wiederholen
- alle effekte und parameter können über midi gesteuert werden
- zusätzlicher boxenanschluss
- tuner
- umfangreiche aber einfache bedienung.
- Anschlussmöglichkeit für 2 expressionpedale
- Programmierbare speaker-simulator ausgänge in XLR ausführung.
Es gibt insgesamt 35 verschiedene modelle der bekanntesten amps wie zb. mesa rectifier, mk II, soldano, fender, marshall, vox, matchless aber auch ein paar eigenkreationen aus dem hause johnson. Von jedem modell gibt es den clean und verzerrten kanal. Dazu hat man noch die möglichkeit einige amps zu mischen. Es gibt unter anderem die kombination aus fender/mesa oder matchless/soldano usw. der erste teil bleibt clean der zweite verzerrt. Man kann also ein paar nette sachen mit basteln.
Die liste der effekte ist ebenso sehr umfangreich.
- reverb
- delay
- chorus/flanger
- phaser
- rotary speaker
- tremolo
- pitch shifter
- detuner
- whammy
- auto wah
- analog wah
- compressor
- equalizer (parametrisch, graphisch, 8 31 band)
- noise gate
alle effekte gibt es dann auch noch in verschiedenen versionen. (stereo reverb, pig pong delay, dual chorus usw usw)
die bedienung des millennium ist ziemlich einfach. Jedenfalls für mich. Liegt vielleicht aber auch daran das ich davor schon das eine oder andere spielzeug hatte. Das sehr große display ist sehr übersichtlich und die menüs sind gut strukturiert. Man kann sich gut durch die einzelnen seiten durcharbeiten und jeder drehregler hat seine feste zuordnung. Es gibt 100 factory und 100 user presets. Die factory presets find ich persönlich wie auch schon bei anderen modelling amps etwas überladen. Im gegensatz zu line6 oder vox kann man hier sehr schnell einen passenden und gut klingenden sound finden. Bei den anderen amps hat es ewigkeiten gedauert bis ich was passenden einstellen konnte und das ergebins hat mich auch nie zu 100 % befriedigt. Bei jedem einschalten habe ich immer noch etwas nachgestellt. Die einzige ausnahme ist der flextone III XL. Bei dem habe ich auch ein paar sehr gute sounds gefunden jedoch nicht in dem ausmaß wie beim johnson.
Sound:
Kommen wir zum wichtigsten part. direkt vorab, es ist alles geschmacksache und jedem gefällt was anderes. Im vergleich mit den anderen modellingamps hat der johnson aber eindeutig die nase vorn. ich würde ihn sogar auf die gleiche stufe mit dem H&K zentera stellen. Den vetta II find ich sogar schlechter. Ob die einzelnen modelle wirklich so klingen wie das orginal und ob die zwei vorstufenröhren für die doch vorhandene wäre verantwortlich sind kann ich nicht beurteilen. Ist mir ehrlich gesagt auch egal, hauptsache der amp klingt und das tut er. Der klang ist sehr direkt und dynamisch. Der johnson reagiert sehr gut auf den anschlag und klingt nicht so plastisch wie die anderen amps. Vor allem die marshall simulation verzeiht keine fehler. Die kiste hat egal ob verzerrt oder clean sehr viel druck und das auch bei zimmerlautstärke. Die fender sounds klingen ziemlich brilliant und offen. Der MK II klingt im gegensatz ziemlich dunkel und mit vielen mitten. Den clean kanal des rectifiers nutze ich wenn ich den bridgehumbucker laut spielen will. Der kanal hat sehr viel headroom und klingt sehr straff. Verzerrt reichen die gainreserven wirklich für jedermann. Ich habe gain nie höher als 5,5 eingestellt. Die sounds sind sehr druchsetzungsfähig und klingen eigentlich nie matschig. Gut, wenn man jetzt gain voll aufdreht und mit entsprechender eq-einstellung wirds irgendwann auch matschen. Für zerrsounds nutze ich meistens die rectifier simulation und die kombination aus soldano und fender bzw. matchless. Der recti hat mehr druck und klingt moderner. Die soldano/matchless kombi klingt rotziger/dreckiger und offener als der mesa. Mit der marshall sim. Kriegt man ziemlich gute crunchsounds hin. Was mir nicht so gut gefällt sind die vox modelle. Die klingen für mich etwas leblos. Durch die verschiedenen eqs kann man aus dem amp wirklich alles mögliche an sounds rausholen. Wer da nicht was passendes findet ist selber schuld.
Die effektqualität ist druch die bank spitze. Es gibt für alles mögliche parameter. Der chorus macht den cleansound schön voll. Mit rotary speaker kriegt man ziemlich gute vintagesounds hin. Lust auf U2 ? dann mal ab in die delay abteilung. Quad stereo delay an und los gehts . Reverb gibt es auch in allen möglichen varianten. In kombination mit dem detuneeffekt kann man schöne flechendeckende sounds erzeugen. Das einzige was mir überhaupt nicht gefällt ist das wah. Egal ob analog oder auto. Klingt für mich sehr dünn und nach blechdose. Tuner funktioniert auch einwandfrei, die anzeige kann man auch gut ablesen wenn man etwas weiter weg steht.
Fazit:
Ich habe den johnson eigentlich für zu hause gekauft werde ihn aber wohl auch live spielen. Wäre sonst viel zu schade. es ist der flexibelste amp den ich kenne. Soundmässig ganz oben mit dabei. Kann meiner meinung nach auch problemlos mit röhrenamps mithalten. Was die leute von johnson/digitech vor 11 jahren auf die beine gestellt haben ist aller ehrenwert. Da könnten sich ein paar aktuelle hersteller wirklich ne scheibe von abschneiden. Kurz und knapp der beste modeling amp den ich kenne. Der einzige kritikpunkt ist die wartung der vorstufenröhren. Man muss das ganze gehäuse aufschrauben und rausziehen um an die röhren zu kommen. Zum glück passiert das nicht so oft. Wenn es dann der fall ist sollte man es nicht gerade kurz vor dem gig machen, es kann nämlich schon etwas zeit in anspruch nehmen. Ich habe mit dem review etwas gewartet weil man meistens am anfang sehr euphorisch und es eben auch dauert bis man sich mit nem amp gut auskennt. Ich kann jetzt aber sagen das die euphorie eigentlich größer geworden ist und ich den amp von tag zu tag immer besser finde.
Sollte ihr die möglichkeit haben dann spielt den amp an, es lohnt sich.
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