bemymonkey
Registrierter Benutzer
Vor ein paar Wochen habe ich meinen Randall RG100SC G2 Combo hier im Flohmarkt zum Verkauf angeboten, und habe ein Tauschangebot gegen einen Laney VH100R bekommen (ich suchte etwas "rockiges") - da konnte ich nicht nein sagen, und habe ein Bisschen was draufgezahlt, um den Amp zu bekommen. Nun brauchte ich auch eine Box dazu, aber das Konto war... leer. Da dachte ich mir, ich sollte einfach mal eine moeglichst guenstige Box fuer den Uebergang kaufen, bis wieder etwas Kohle auf's Konto eingeflossen ist - da dachte ich eigentlich eher an die Harley Benton G212 mit Vintage 30 Speakern, aber dann hab' ich die G112 gesehen, und dachte mir, ich kann die ja auch mal ausprobieren, und wenn's nicht passt, schick ich sie zurueck und kauf' mir die G212Vintage.
So viel dazu. Ein paar Tage spaeter war sie da, und ich hab' mir erst mal ein Speakerkabel geloetet (Kauft Euch NIEMALS 2x2,5qmm Speakerkabel von Cordial, wenn Ihr die Dinger selbst loeten wollt - mann o mann war das ein Krampf, da die Zugentlastung der Klinken drueber zu kriegen ... fuer Gitarrenamps reicht auch 1,5qmm ). Amp drangefriemelt, aufgedreht, und erst mal ganz breit grinsen.
Ich kenn den Amp nur aus mehreren Anspielsessions im Music Store in Koeln und dem Guitar Center (Beyers Music), ebenfalls in Koeln, und hatte ihn da immer an relativ hochwertigen Boxen angeschlossen - mal ne Engl 4x12" mit V30, mal die Mesa Recto Oversized, mal ne Marshall 1960A. Deswegen ging bei mir erst mal ein riesig grosses Licht auf, als ich nach ner Stunde schrauben merkte, wie genial der Amp doch klingt - und das an der G112. Ich schweife ab, wieder zur Box - jetzt' geht's richtig los.
1. Features
Die G112 ist eine offene Box mit einem No-Name Speaker den Thomann wahrscheinlich irgendwo in China zu Spottpreisen bekommt. Der Speaker hat 12" und 4 Ohm, und vertraegt maximal 100w, laut Thomann.de. Das Ganze fuer 59 Euro, da konnte ich ja nicht nein sagen ...
2. Optik + Verarbeitung
Die Verpackung war Thomann-typisch super. Wenn ich mir recht erinner Schaumstoff im Karton, und die Box nochmal in Plastik eingetuetet. Da kann man nicht meckern. Also, erst mal rausgenommen und von allen Seiten begutachtet - und da kann man sich nicht beschweren.
Das Teil ist solide verarbeitet, auch beim mit der Faust drauf hauen und am Gehaeuse rumreissen verbiegen sich keine Waende usw. Unsaubere Verarbeitungsstellen habe ich gar keine gefunden, das Ding sieht so aus, wie halt ne Massenproduzierte Box aussehen soll.
Eine interessante Ueberraschung gab's natuerlich: Die Box hat vorne zwei Loecher drin, die von Anfaengern vielleicht fuer Bassreflexoeffnungen gehalten werden koennten. Da die Box aber hinten offen ist, macht das ja gar keinen Sinn. Ich vermute, die Marketing-Leute haben sich da was einfallen lassen, damit die, die sich nicht wirklich auskennen, denken, die Box waer' ein Bassmonster ...
Die Boxenwaende sind mit ca. 1,2cm Dicke eher duenn, und der Rahmen der Box besteht aus etwa 2,5cm dicken Leisten. Das Ganze macht die Box sagenhaft leicht, und da ich soundmaessig keine dadurch verursachten Verschlechterungen wahrnehmen konnte, stelle ich dies durchaus mal als positiven Aspekt dar.
3. Sound
Und schon waeren wir bei dem wichtigsten Thema. Im Allgemeinen war ich von der Box UNGLAUBLICH ueberrascht. Ich hatte etwas erwartet, was vielleicht den ~60 Euro gerade so angemessen ist. Aber nein, das Teil ist fuer die Kohle einfach nur ein kleines Wunder. Ich kann's immer noch nicht fassen, dass aus dem kleinen Kasten, fuer so wenig Geld, so ein Moerdersound raus kommt.
Der Speaker erinnert mich, wenn man ihn auf Kopfhoehe hat, sehr stark an den Celestion G12T75, der ja in vielen Marshall Boxen verbaut ist - koennte also durchaus eine Kopie sein. Der Wirkungsgrad scheint nicht gerade niedrig zu sein, meinen Laney habe ich nicht lauter bekommen als 3, vordem mir die Ohren weh taten.
Clean Sound: Glasklar. Die Hoehen sind sehr brilliant, Mitten gut definiert und Baesse wummern nicht. Was will man mehr? Mit jedem Pickup meiner beiden Gitarren genialer Sound, von Jazz bis Funk alles drin. Sehr lecker... Auch keine Spur von Verschmelzung der Toene - auch bei sehr "grossen" Akkorden sind die einzelnen Toene noch sehr definiert und stehen alle einzeln im Raum. Man nehme als Gegenbeispiel eine Marshall MG oder Valvestate Box, greife ein Dsus9 und schaudere ...
Crunch Sound: Hier zeigt die Box ihre Staerken - im Cleankanal des VH100R mit zugeschaltetem Boost denkt man hier, dass in der Box Malcolm Young haust... So ging's mir jedenfalls, als ich ein paar AC/DC Riffs angespielt hab. Wieder sehr klarer Sound (so langsam merkt man vielleicht auch, dass mir genau das sehr wichtig ist ), mit recht offenen Mitten (hoher Tiefmittenanteil, schoen rauh, hat was JCM800-maessiges) und leicht komprimierten Baessen. Wenn man den Volumeregler ein Wenig weiter aufdreht gehen die Tiefmitten ein Wenig zurueck und die Hochmitten und Hoehen kommen mehr zum Vorschein - sehr schoen durchsetzungsfaehig (damit hatte ich quasi schon meinen Sweet Home Alabama Solo-Sound gefunden ).
Rock Zerre: Tja, es wird wohl immer verzerrter - im Zerrkanal des Laney (ohne Boost) geht's ein Wenig Britisch aber auch ein Wenig Amerikanisch zur Sache - wuerde sagen Britische Hochmitten und Hoehen, aber durchaus Amerikanische Tiefmitten und Baesse (tight ohne Ende, wenn man den Lo-Gain Eingang des Tops nimmt). Hier kommt einem ein typischer Rock Rhythmussound entgegengesprungen, und die Box gibt ihn ohne Probleme wieder. Genau wie davor im Cleankanal, von Matschen keine Spur, und ein Punch der einem die Socken auszieht - sehr angenehm. Bass kommt zwar nicht viel raus, aber das was raus kommt ist schoen schlank und tight - keine Spur von Wummern oder Flattern. Mit ein Wenig Hall und Delay der Rock-Solosound.
High-Gain Zerre: So, jetzt wird's lustig - hier geht's zu Sounds wie Killswitch Engage, Bullet for my Valentine, Trivium und 36 Crazyfists. Hier zeigt die G112 ihre konstruktionsbedingte Schwaeche: Basswiedergabe. Wie schon erwaehnt, aus dem Ding kommt nicht besonders viel Bass - eigentlich logisch, bei ner offenen 1x12" Box. Aber das, was da ist, reicht durchaus in der von mir vorgesehen Musikrichtung (Top 40/Pop-Rock Coverband), und ist klar, definiert, und matschlos. Fuer Sachen wie Enter Sandman oder Iron Maiden reicht's auch noch locker, aber wenn man mit einer in Drop-C gestimmten Klampfe hier drueber spielt - naja, da wird man vermutlich eher weniger zufrieden. Aber dafuer nimmt man ja wie gesagt auch keine offene 1x12".
Ein paar generelle Bemerkungen noch zum Sound:
1. Durchsetzungsfaehigkeit war 1A - auch wenn ich auf der anderen Seite des Raums bei dem Bass oder beim Keyboarder stand (Proberaum ist ca... 8x8m oder so) hab' ich mich problemlos gehoert, obwohl ich direkt bei deren Monitoren stand usw. Und das bei der gleichen Lautstaerke, wie davor mit dem Randall. Liegt vermutlich an dem relativ hohen Hochmittenanteil des Speakers (der in der G112, nicht die im Randall).
2. Beaming ist durch das offene Gehaeuse im Vergleich zu nem Geschlossenen weniger auffaellig, und nicht so schlimm - Die Box klingt auch knapp unter Ohrhoehe voellig OK - bei ner geschlossenen Box kann ich das nicht ausstehen, da muss die mir ungefaehr gegen den Bauch schallen, damit mir der Sound gefaellt.
3. Der nicht vorhandene Ueberbass ist in meinen Augen durchaus positiv - wie viele Gitarrenanfaenger werden dadurch ein Soundgematsche im Bandgefuege vermeiden, weil sie aus ihrer Box gar nicht erst nen Sound rauskriegen, der den Bass zumatscht? Sollten doch mehr Hersteller ihre guenstigen Boxen im Bass drosseln, dann hat der Basser automatisch immer seinen Frequenzbereich fuer sich, so wie sich's gehoert. Wie gesagt - Death Metaller und andere Drop-Tuning-Fans sollten sich wohl ne andere Box suchen...
4. Allgemeines
Alles in allem kann ich die Box fuer kleine Geldbeutel nur empfehlen. Fuer die 59 Euro kriegt man einen sehr brauchbaren Sound geboten, der mit dem passenden Amp durchaus mit wesentlich teureren Boxen mithalten kann.
Fuer mich persoenlich kann die Box laengst nicht mit einer Engl 4x12" mit Vintage30 oder der Mesa Recto Oversized mithalten, aber das liegt daran, dass ich auch gerne mal etwas haerter zur Sache gehe . Wenn ich zwischen einer Marshall 1960A und der G112 die Wahl haette, wuerde die Wahl schon schwerer werden - und das hauptsaechlich aus Aesthetischen Gruenden (ne 4x12" sieht halt einfach genial aus ). Die Harley Benton klingt naemlich in meinen Ohren nicht unbedingt schlechter als die mit G12T75 bestueckten Marshalls. Die 1960AV/BV lassen wir jetzt mal aussen vor, die klingen mMn wieder ein Bisschen besser.
Insgesamt muss man halt wissen, was man will - wenn man Rock oder Blues-Rock spielt, koennte diese Box durchaus das Richtige sein. Und wenn nicht, einfach zurueck senden... oder anderen Speaker rein. Ich persoenlich werde meine auf keinen Fall zurueck schicken, da ich bei dem Preis masslos begeistert bin. Wenn's doch irgendwann eine 2x12" oder 4x12" wird, kommt die G112 halt nach hause und wird zusammen mit einer kleinen Endstufe als Multieffekt-Verstaerkungs-Speaker verwendet - oder dient als Backup, oder als Box fuer die kleinen Pub-Gigs.
So, mehr faellt mir nicht ein - in nem halben Jahr oder so gibt's wahrscheinlich nen Nachtrag zu dem Thema, da der Speaker sich ja sicherlich noch ein Wenig veraendert, wenn er oft laut gespielt wird (und das hab' ich vor! ). Kritik und Bemerkungen sind natuerlich wie immer erwuenscht...
So viel dazu. Ein paar Tage spaeter war sie da, und ich hab' mir erst mal ein Speakerkabel geloetet (Kauft Euch NIEMALS 2x2,5qmm Speakerkabel von Cordial, wenn Ihr die Dinger selbst loeten wollt - mann o mann war das ein Krampf, da die Zugentlastung der Klinken drueber zu kriegen ... fuer Gitarrenamps reicht auch 1,5qmm ). Amp drangefriemelt, aufgedreht, und erst mal ganz breit grinsen.
Ich kenn den Amp nur aus mehreren Anspielsessions im Music Store in Koeln und dem Guitar Center (Beyers Music), ebenfalls in Koeln, und hatte ihn da immer an relativ hochwertigen Boxen angeschlossen - mal ne Engl 4x12" mit V30, mal die Mesa Recto Oversized, mal ne Marshall 1960A. Deswegen ging bei mir erst mal ein riesig grosses Licht auf, als ich nach ner Stunde schrauben merkte, wie genial der Amp doch klingt - und das an der G112. Ich schweife ab, wieder zur Box - jetzt' geht's richtig los.
1. Features
Die G112 ist eine offene Box mit einem No-Name Speaker den Thomann wahrscheinlich irgendwo in China zu Spottpreisen bekommt. Der Speaker hat 12" und 4 Ohm, und vertraegt maximal 100w, laut Thomann.de. Das Ganze fuer 59 Euro, da konnte ich ja nicht nein sagen ...
2. Optik + Verarbeitung
Die Verpackung war Thomann-typisch super. Wenn ich mir recht erinner Schaumstoff im Karton, und die Box nochmal in Plastik eingetuetet. Da kann man nicht meckern. Also, erst mal rausgenommen und von allen Seiten begutachtet - und da kann man sich nicht beschweren.
Das Teil ist solide verarbeitet, auch beim mit der Faust drauf hauen und am Gehaeuse rumreissen verbiegen sich keine Waende usw. Unsaubere Verarbeitungsstellen habe ich gar keine gefunden, das Ding sieht so aus, wie halt ne Massenproduzierte Box aussehen soll.
Eine interessante Ueberraschung gab's natuerlich: Die Box hat vorne zwei Loecher drin, die von Anfaengern vielleicht fuer Bassreflexoeffnungen gehalten werden koennten. Da die Box aber hinten offen ist, macht das ja gar keinen Sinn. Ich vermute, die Marketing-Leute haben sich da was einfallen lassen, damit die, die sich nicht wirklich auskennen, denken, die Box waer' ein Bassmonster ...
Die Boxenwaende sind mit ca. 1,2cm Dicke eher duenn, und der Rahmen der Box besteht aus etwa 2,5cm dicken Leisten. Das Ganze macht die Box sagenhaft leicht, und da ich soundmaessig keine dadurch verursachten Verschlechterungen wahrnehmen konnte, stelle ich dies durchaus mal als positiven Aspekt dar.
3. Sound
Und schon waeren wir bei dem wichtigsten Thema. Im Allgemeinen war ich von der Box UNGLAUBLICH ueberrascht. Ich hatte etwas erwartet, was vielleicht den ~60 Euro gerade so angemessen ist. Aber nein, das Teil ist fuer die Kohle einfach nur ein kleines Wunder. Ich kann's immer noch nicht fassen, dass aus dem kleinen Kasten, fuer so wenig Geld, so ein Moerdersound raus kommt.
Der Speaker erinnert mich, wenn man ihn auf Kopfhoehe hat, sehr stark an den Celestion G12T75, der ja in vielen Marshall Boxen verbaut ist - koennte also durchaus eine Kopie sein. Der Wirkungsgrad scheint nicht gerade niedrig zu sein, meinen Laney habe ich nicht lauter bekommen als 3, vordem mir die Ohren weh taten.
Clean Sound: Glasklar. Die Hoehen sind sehr brilliant, Mitten gut definiert und Baesse wummern nicht. Was will man mehr? Mit jedem Pickup meiner beiden Gitarren genialer Sound, von Jazz bis Funk alles drin. Sehr lecker... Auch keine Spur von Verschmelzung der Toene - auch bei sehr "grossen" Akkorden sind die einzelnen Toene noch sehr definiert und stehen alle einzeln im Raum. Man nehme als Gegenbeispiel eine Marshall MG oder Valvestate Box, greife ein Dsus9 und schaudere ...
Crunch Sound: Hier zeigt die Box ihre Staerken - im Cleankanal des VH100R mit zugeschaltetem Boost denkt man hier, dass in der Box Malcolm Young haust... So ging's mir jedenfalls, als ich ein paar AC/DC Riffs angespielt hab. Wieder sehr klarer Sound (so langsam merkt man vielleicht auch, dass mir genau das sehr wichtig ist ), mit recht offenen Mitten (hoher Tiefmittenanteil, schoen rauh, hat was JCM800-maessiges) und leicht komprimierten Baessen. Wenn man den Volumeregler ein Wenig weiter aufdreht gehen die Tiefmitten ein Wenig zurueck und die Hochmitten und Hoehen kommen mehr zum Vorschein - sehr schoen durchsetzungsfaehig (damit hatte ich quasi schon meinen Sweet Home Alabama Solo-Sound gefunden ).
Rock Zerre: Tja, es wird wohl immer verzerrter - im Zerrkanal des Laney (ohne Boost) geht's ein Wenig Britisch aber auch ein Wenig Amerikanisch zur Sache - wuerde sagen Britische Hochmitten und Hoehen, aber durchaus Amerikanische Tiefmitten und Baesse (tight ohne Ende, wenn man den Lo-Gain Eingang des Tops nimmt). Hier kommt einem ein typischer Rock Rhythmussound entgegengesprungen, und die Box gibt ihn ohne Probleme wieder. Genau wie davor im Cleankanal, von Matschen keine Spur, und ein Punch der einem die Socken auszieht - sehr angenehm. Bass kommt zwar nicht viel raus, aber das was raus kommt ist schoen schlank und tight - keine Spur von Wummern oder Flattern. Mit ein Wenig Hall und Delay der Rock-Solosound.
High-Gain Zerre: So, jetzt wird's lustig - hier geht's zu Sounds wie Killswitch Engage, Bullet for my Valentine, Trivium und 36 Crazyfists. Hier zeigt die G112 ihre konstruktionsbedingte Schwaeche: Basswiedergabe. Wie schon erwaehnt, aus dem Ding kommt nicht besonders viel Bass - eigentlich logisch, bei ner offenen 1x12" Box. Aber das, was da ist, reicht durchaus in der von mir vorgesehen Musikrichtung (Top 40/Pop-Rock Coverband), und ist klar, definiert, und matschlos. Fuer Sachen wie Enter Sandman oder Iron Maiden reicht's auch noch locker, aber wenn man mit einer in Drop-C gestimmten Klampfe hier drueber spielt - naja, da wird man vermutlich eher weniger zufrieden. Aber dafuer nimmt man ja wie gesagt auch keine offene 1x12".
Ein paar generelle Bemerkungen noch zum Sound:
1. Durchsetzungsfaehigkeit war 1A - auch wenn ich auf der anderen Seite des Raums bei dem Bass oder beim Keyboarder stand (Proberaum ist ca... 8x8m oder so) hab' ich mich problemlos gehoert, obwohl ich direkt bei deren Monitoren stand usw. Und das bei der gleichen Lautstaerke, wie davor mit dem Randall. Liegt vermutlich an dem relativ hohen Hochmittenanteil des Speakers (der in der G112, nicht die im Randall).
2. Beaming ist durch das offene Gehaeuse im Vergleich zu nem Geschlossenen weniger auffaellig, und nicht so schlimm - Die Box klingt auch knapp unter Ohrhoehe voellig OK - bei ner geschlossenen Box kann ich das nicht ausstehen, da muss die mir ungefaehr gegen den Bauch schallen, damit mir der Sound gefaellt.
3. Der nicht vorhandene Ueberbass ist in meinen Augen durchaus positiv - wie viele Gitarrenanfaenger werden dadurch ein Soundgematsche im Bandgefuege vermeiden, weil sie aus ihrer Box gar nicht erst nen Sound rauskriegen, der den Bass zumatscht? Sollten doch mehr Hersteller ihre guenstigen Boxen im Bass drosseln, dann hat der Basser automatisch immer seinen Frequenzbereich fuer sich, so wie sich's gehoert. Wie gesagt - Death Metaller und andere Drop-Tuning-Fans sollten sich wohl ne andere Box suchen...
4. Allgemeines
Alles in allem kann ich die Box fuer kleine Geldbeutel nur empfehlen. Fuer die 59 Euro kriegt man einen sehr brauchbaren Sound geboten, der mit dem passenden Amp durchaus mit wesentlich teureren Boxen mithalten kann.
Fuer mich persoenlich kann die Box laengst nicht mit einer Engl 4x12" mit Vintage30 oder der Mesa Recto Oversized mithalten, aber das liegt daran, dass ich auch gerne mal etwas haerter zur Sache gehe . Wenn ich zwischen einer Marshall 1960A und der G112 die Wahl haette, wuerde die Wahl schon schwerer werden - und das hauptsaechlich aus Aesthetischen Gruenden (ne 4x12" sieht halt einfach genial aus ). Die Harley Benton klingt naemlich in meinen Ohren nicht unbedingt schlechter als die mit G12T75 bestueckten Marshalls. Die 1960AV/BV lassen wir jetzt mal aussen vor, die klingen mMn wieder ein Bisschen besser.
Insgesamt muss man halt wissen, was man will - wenn man Rock oder Blues-Rock spielt, koennte diese Box durchaus das Richtige sein. Und wenn nicht, einfach zurueck senden... oder anderen Speaker rein. Ich persoenlich werde meine auf keinen Fall zurueck schicken, da ich bei dem Preis masslos begeistert bin. Wenn's doch irgendwann eine 2x12" oder 4x12" wird, kommt die G112 halt nach hause und wird zusammen mit einer kleinen Endstufe als Multieffekt-Verstaerkungs-Speaker verwendet - oder dient als Backup, oder als Box fuer die kleinen Pub-Gigs.
So, mehr faellt mir nicht ein - in nem halben Jahr oder so gibt's wahrscheinlich nen Nachtrag zu dem Thema, da der Speaker sich ja sicherlich noch ein Wenig veraendert, wenn er oft laut gespielt wird (und das hab' ich vor! ). Kritik und Bemerkungen sind natuerlich wie immer erwuenscht...
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