vanDango
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Einleitung:
Seit ein paar Tagen habe ich nun endlich wieder einen Mesa/Boogie Studio 22+.
Vor ein paar Jahren habe ich leichtsinnigerweise einen ebensolchen Boogie verkauft. Schon damals habe ich das bereits nach kurzer Zeit bitter bereut - ich wollte eben einen Marshall.
Ich bin froh, wieder einen 22+ mein Eigen nennen zu dürfen und als Tribut an diesen wunderbaren Verstärker gibt es nun also dieses Review.
Viel Spaß damit!
Ein paar Wochen zuvor:
Ich entschloss mich also, wieder aktiv nach einem Studio 22+ zu suchen. Ich durchforstete diverse Kleinanzeigen, wurde aber nicht fündig. Ich habe dann auch einige Gesuchs-Anzeigen geschaltet, auf die ich dann mehrere Angebote bekommen habe, die mir aber alle aufgrund von Zustand oder Preis nicht zusagten.
Als ich die Hoffnung auf einen "schnellen" Studio 22+ schon fast aufgegeben hatte, meldete sich kein geringerer als Gregor Hilden auf mein Inserat hier im Board. Er schickte mir einen Link zu seiner Seite mit einer kleinen Beschreibung und Bildern - kurz darauf war es um mich geschehen...
Jetzt steht er bei mir im Wohnzimmer und ich darf schon sagen, dass gerade dieser 22+ was ganz Besonderes ist.
Ausstattung, Merkmale, Besonderheiten, Zahlen und Fakten:
Gregor Hilden hat den 22+ Combo in ein Edelholz-Gehäuse samt 1 X 12" Cabinet umbauen lassen!
Der Umbau in ein vollmassives Mahagoni-Gehäuse wurde von einem Schreiner professionell durchgeführt. Leider gibt es den 22+ serienmäßig nicht als Edelholz-Version - gegen großen Aufpreis wäre aber sicher ein "Custom Order" möglich (gewesen).
Der Clou ist, dass das originale Mesa Combo-Gehäuse mit dabei ist. Theoretisch könnte ich den Amp also mit ein paar Handgriffen ins das originale Gehäuse zurücksetzen. Das habe ich aber nicht vor - dazu aber später mehr...
Der originale Mesa-Federhall ist bekanntlich ja ein Recht "kurzer". Daher wurde ein längerer Fender-Federhall in das Top eingebaut. Das klangliche Ergebnis ist überraschend. Aber auch dazu wird es später noch mehr geben.
Befeuert wird das ganze mit 5 12AX7 Röhren in der Vor- und 2 EL84 Röhren in der Endstufe.
Daraus resultieren 22 Watt, die wesentlich lauter sind, als das ihre Leistungszahl vermuten läßt.
Ein kleines Schmankerl ist sicherlich der Electro Voice Speaker (EVM-12L). Der Speaker wurde nicht nachgerüstet und war wohl in manchen 22+ serienmäßig verbaut. Man kennt den 22+ wahrscheinlich eher mit dem "Vintage Black Shadow" Speaker, der auch in meinem vorigen Studio verbaut war.
Der EV ist für den Studio auf jeden Fall die bessere Lösung - aber eben auch die teurere...
Es gibt auch den Studio ohne "+". Der hat im Gegensatz zum großen Bruder aber kein Master-Volume und ist daher wirklich ein reiner Studio-Amp.
Die Live-Tauglichkeit wird aber durch die 22 Watt auf keinen Fall eingeschränkt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Amp - zumindest auf den Bühnen, auf denen ich spiele - an seine Leistungsgrenze kommt. Notfalls wird er sowieso abgenommen.
Der Studio 22+ hat einen zusätzlichen Equalizer, den ich aber recht unpraktisch finde. Ich kann mit dem Equalizer keine Einstellungen finden, die in meinen Ohren einen klanglichen Vorteil zum Standard-Signal darstellen. Ich habe ihn also meistens ausgeschaltet. Ich kenne viele, die auf den Equalizer schwören - meins ist es auf jeden Fall nicht. Aber wer hat, der kann...
Der Amp hat 2 Kanäle, die leider nicht unabhänig sind und sich den Equalizer teilen. Das kann man aber durchaus verschmerzen - das Master Volume tröstet sicher darüber hinweg. Der Reverb ist selbstverständlich röhrengebuffert.
Die Regler von links nach rechts:
Volume-Master-Lead Master-Treble-Bass-Middle-Presence-Equalizer-Schalter für Equalizer- Standby-Power
Hinten sind noch Anschlüsse für den Effekt-Loop + Fußschalter für denselbigen. Ebenso 2 Ausgänge für separate Speaker (beide 4 Ohm) und die Möglichkeit das Ganze per Regler auch separat zu regeln. (Direct Level).
Da ich bis auf wenige Overdrive-Pedale "effektlos" spiele, brauche ich den Effekt-Ausgang nicht. Daher kann ich auch nichts dazu sagen.
Sound:
Clean-Kanal:
Ich habe einen Weile regeln müssen, bis der Clean-Sound "perfekt" war. Und das ist er nun für mich.
Durch die längere Hallspirale geht das ganze schon recht eindeutig in die Fender-Ecke. Der Sound ist ein bisschen dichter und kompakter - aber in meinen Ohren auf jeden Fall nie britisch.
Der cleane Klang ist, wie oben erwähnt, eher fett. Dennoch klingt auch eine mit Humbuckern bestückte Gitarre stehts differenziert und niemals matschig oder undurchsichtig.
Was dicht, kompakt und fett ist, sieht sicher jeder anders.
Wenn man den Klang eines Verstärkers überhaupt mit meinen recht trivialen Begriffen beschreiben kann, dann würde ich sagen, dass der Studio 22+ kompakt und fett klingt - ein Blackface Delxue Reverb im Vergleich dazu aber eher schlank. Vielleicht wird das ganze durch diesen Vergleich verständlicher und anschaulicher.
Endstufenzerre ist bei Zimmerlautstärke auf jeden Fall nicht drin - auch wenn die 22 Watt das vermuten lassen.
Man muss schon ganz ordentlich ranlassen, damit die Endstufe in Sättigung kommt. Aus Rücksicht auf Familie und Nachbarn habe ich das bisher nur 1 mal ausprobiert.
Man liest recht oft, dass der Clean-Kanal des 22+ DEN Fender Sound produzieren kann. Das sehe ich nicht so.
Er ist zwar wahnsinnig "fenderig", doch klingt er immer nach Fender und nie wie Fender.
Was mich ein bisschen stört, ist der Bass-Regler. Man kann zwar hörbar Bässe rein- und rausdrehen - richtig wirklungsvoll ist das allerdings nicht.
Tone- und Middle-Regler sind hier wesentlich wirkungsvoller.
Der Clean-Kanal verträgt sich bestens mit meinen Overdrive-Pedalen. Getestet habe ich dies mit einem Ibanez Overdrive II (OD-855) und mit einem Maxon OD-808. Eines dieser beiden Pedale spiele ich vor jedem meiner Amps - nicht nur als Booster.
Als ich mit Gregor Hilden telefoniert habe, sagte er mir, dass der Electro Voice Speaker im separaten Gehäuse noch besser klingt, als im Combo. Das würde ich auf jeden Fall unterschreiben. Für mich ist das Cabinet in erster Linie im Clean-Kanal eine echte Bereicherung!
Lead-Kanal:
Im Lead-Kanal geht die Sonne auf.
Das ist genau der Sound, für den Mesa bekannt geworden ist und den Santana damals zu seiner berühmten Äußerung inspiriert hat.
So muss ein Gain-Kanal für mich klingen. Erdig, fett....wie heißt es immer so schön: cremig...einfach Boogie!
Ich muss den Sound leider wieder als kompakt beschreiben. Da passt kein Haar dazwischen - lückenlose Schönheit!
Der Amp kann auch schon ganz ordentlich zerren. Dennoch würde ich sagen, dass seine Stärken nicht im High-Gain Bereich liegen.
Ich mag den leicht angezerrten Sound dieses Verstärkers vor allem für klassische Blues- und Rocksounds.
Ich finde, dass der Lead-Sound niemals schmutzig oder gar dreckig klingt. Dafür ist der Studio viel zu brav. Die neuen Mesas bedienen diese Sparte wahrscheinlich eher, denke ich. Durchsetzungsfähig ist er aber auf jeden Fall!
Im Lead-Kanal drängt sich natürlich eine Vergleich zu Marshall auf. Aber auch hier finde ich, dass er zwar recht britisch klingen kann - es aber niemals 100% tut. Er ist und bleibt ein Mesa - und das ist auch gut so.
Auch im Lead-Kanal sehe ich den recht geringen Regelbreich des Bass-Reglers als kleines Manko. Ich spiele aber gerne mit recht viel Bass - und das geht auf jeden Fall.
Fazit:
Amps werden immer daran gemessen, ob sie das, was Gitarrist und Gitarre hergeben, auch 100% umsetzen können. Und das kann er! - Auch wenn mir das manchmal nicht so Recht ist...
Der Amp ist ein sehr guter Übersetzer dessen, was ich auf der Gitarre zustande bringe.
Es wird oft behauptet, dass Mesas schwer einzustellen und schwierig handzuhaben seien. Der Studio 22+ ist auf jeden Fall ein ganz "einfacher" Boogie mit fast spartansicher Ausstattung. Große Probleme sehe ich auf jeden Fall nicht.
Ein bisschen ausprobieren muss man sicher an jedem Amp. Wäre ja auch schlimm, wenn nicht.
Auf jeden Fall ist der Studio 22+ noch ein "richtiger" Boogie der alten Garde. Mir gefällt das und ich wollte keinen anderen. Die Marks haben mir zuviel Leistung und die Neuen sind mir zu "modern".
Die Kombination mit Top + Cabinet sieht nicht nur schöner aus - sie klingt auch so. Mit Sicherheit auch aufgrund des längeren Federhalls.
Nichtsdestotrotz finde ich es klasse, dass ich den Amp jederzeit mit wenigen Handgriffen auf Originalzustand zurückbauen und road-tauglich machen kann.
Ich würde ihn auf jeden Fall und jederzeit wieder kaufen!
Wer einen modernen, road-tauglichen Combo mit "Vintage-Charakter" sucht, der sollte den Studio 22+ auf jeden Fall in seine Überlegungen miteinbeziehen.
Hier noch ein paar Bilder:
Seit ein paar Tagen habe ich nun endlich wieder einen Mesa/Boogie Studio 22+.
Vor ein paar Jahren habe ich leichtsinnigerweise einen ebensolchen Boogie verkauft. Schon damals habe ich das bereits nach kurzer Zeit bitter bereut - ich wollte eben einen Marshall.
Ich bin froh, wieder einen 22+ mein Eigen nennen zu dürfen und als Tribut an diesen wunderbaren Verstärker gibt es nun also dieses Review.
Viel Spaß damit!
Ein paar Wochen zuvor:
Ich entschloss mich also, wieder aktiv nach einem Studio 22+ zu suchen. Ich durchforstete diverse Kleinanzeigen, wurde aber nicht fündig. Ich habe dann auch einige Gesuchs-Anzeigen geschaltet, auf die ich dann mehrere Angebote bekommen habe, die mir aber alle aufgrund von Zustand oder Preis nicht zusagten.
Als ich die Hoffnung auf einen "schnellen" Studio 22+ schon fast aufgegeben hatte, meldete sich kein geringerer als Gregor Hilden auf mein Inserat hier im Board. Er schickte mir einen Link zu seiner Seite mit einer kleinen Beschreibung und Bildern - kurz darauf war es um mich geschehen...
Jetzt steht er bei mir im Wohnzimmer und ich darf schon sagen, dass gerade dieser 22+ was ganz Besonderes ist.
Ausstattung, Merkmale, Besonderheiten, Zahlen und Fakten:
Gregor Hilden hat den 22+ Combo in ein Edelholz-Gehäuse samt 1 X 12" Cabinet umbauen lassen!
Der Umbau in ein vollmassives Mahagoni-Gehäuse wurde von einem Schreiner professionell durchgeführt. Leider gibt es den 22+ serienmäßig nicht als Edelholz-Version - gegen großen Aufpreis wäre aber sicher ein "Custom Order" möglich (gewesen).
Der Clou ist, dass das originale Mesa Combo-Gehäuse mit dabei ist. Theoretisch könnte ich den Amp also mit ein paar Handgriffen ins das originale Gehäuse zurücksetzen. Das habe ich aber nicht vor - dazu aber später mehr...
Der originale Mesa-Federhall ist bekanntlich ja ein Recht "kurzer". Daher wurde ein längerer Fender-Federhall in das Top eingebaut. Das klangliche Ergebnis ist überraschend. Aber auch dazu wird es später noch mehr geben.
Befeuert wird das ganze mit 5 12AX7 Röhren in der Vor- und 2 EL84 Röhren in der Endstufe.
Daraus resultieren 22 Watt, die wesentlich lauter sind, als das ihre Leistungszahl vermuten läßt.
Ein kleines Schmankerl ist sicherlich der Electro Voice Speaker (EVM-12L). Der Speaker wurde nicht nachgerüstet und war wohl in manchen 22+ serienmäßig verbaut. Man kennt den 22+ wahrscheinlich eher mit dem "Vintage Black Shadow" Speaker, der auch in meinem vorigen Studio verbaut war.
Der EV ist für den Studio auf jeden Fall die bessere Lösung - aber eben auch die teurere...
Es gibt auch den Studio ohne "+". Der hat im Gegensatz zum großen Bruder aber kein Master-Volume und ist daher wirklich ein reiner Studio-Amp.
Die Live-Tauglichkeit wird aber durch die 22 Watt auf keinen Fall eingeschränkt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Amp - zumindest auf den Bühnen, auf denen ich spiele - an seine Leistungsgrenze kommt. Notfalls wird er sowieso abgenommen.
Der Studio 22+ hat einen zusätzlichen Equalizer, den ich aber recht unpraktisch finde. Ich kann mit dem Equalizer keine Einstellungen finden, die in meinen Ohren einen klanglichen Vorteil zum Standard-Signal darstellen. Ich habe ihn also meistens ausgeschaltet. Ich kenne viele, die auf den Equalizer schwören - meins ist es auf jeden Fall nicht. Aber wer hat, der kann...
Der Amp hat 2 Kanäle, die leider nicht unabhänig sind und sich den Equalizer teilen. Das kann man aber durchaus verschmerzen - das Master Volume tröstet sicher darüber hinweg. Der Reverb ist selbstverständlich röhrengebuffert.
Die Regler von links nach rechts:
Volume-Master-Lead Master-Treble-Bass-Middle-Presence-Equalizer-Schalter für Equalizer- Standby-Power
Hinten sind noch Anschlüsse für den Effekt-Loop + Fußschalter für denselbigen. Ebenso 2 Ausgänge für separate Speaker (beide 4 Ohm) und die Möglichkeit das Ganze per Regler auch separat zu regeln. (Direct Level).
Da ich bis auf wenige Overdrive-Pedale "effektlos" spiele, brauche ich den Effekt-Ausgang nicht. Daher kann ich auch nichts dazu sagen.
Sound:
Clean-Kanal:
Ich habe einen Weile regeln müssen, bis der Clean-Sound "perfekt" war. Und das ist er nun für mich.
Durch die längere Hallspirale geht das ganze schon recht eindeutig in die Fender-Ecke. Der Sound ist ein bisschen dichter und kompakter - aber in meinen Ohren auf jeden Fall nie britisch.
Der cleane Klang ist, wie oben erwähnt, eher fett. Dennoch klingt auch eine mit Humbuckern bestückte Gitarre stehts differenziert und niemals matschig oder undurchsichtig.
Was dicht, kompakt und fett ist, sieht sicher jeder anders.
Wenn man den Klang eines Verstärkers überhaupt mit meinen recht trivialen Begriffen beschreiben kann, dann würde ich sagen, dass der Studio 22+ kompakt und fett klingt - ein Blackface Delxue Reverb im Vergleich dazu aber eher schlank. Vielleicht wird das ganze durch diesen Vergleich verständlicher und anschaulicher.
Endstufenzerre ist bei Zimmerlautstärke auf jeden Fall nicht drin - auch wenn die 22 Watt das vermuten lassen.
Man muss schon ganz ordentlich ranlassen, damit die Endstufe in Sättigung kommt. Aus Rücksicht auf Familie und Nachbarn habe ich das bisher nur 1 mal ausprobiert.
Man liest recht oft, dass der Clean-Kanal des 22+ DEN Fender Sound produzieren kann. Das sehe ich nicht so.
Er ist zwar wahnsinnig "fenderig", doch klingt er immer nach Fender und nie wie Fender.
Was mich ein bisschen stört, ist der Bass-Regler. Man kann zwar hörbar Bässe rein- und rausdrehen - richtig wirklungsvoll ist das allerdings nicht.
Tone- und Middle-Regler sind hier wesentlich wirkungsvoller.
Der Clean-Kanal verträgt sich bestens mit meinen Overdrive-Pedalen. Getestet habe ich dies mit einem Ibanez Overdrive II (OD-855) und mit einem Maxon OD-808. Eines dieser beiden Pedale spiele ich vor jedem meiner Amps - nicht nur als Booster.
Als ich mit Gregor Hilden telefoniert habe, sagte er mir, dass der Electro Voice Speaker im separaten Gehäuse noch besser klingt, als im Combo. Das würde ich auf jeden Fall unterschreiben. Für mich ist das Cabinet in erster Linie im Clean-Kanal eine echte Bereicherung!
Lead-Kanal:
Im Lead-Kanal geht die Sonne auf.
Das ist genau der Sound, für den Mesa bekannt geworden ist und den Santana damals zu seiner berühmten Äußerung inspiriert hat.
So muss ein Gain-Kanal für mich klingen. Erdig, fett....wie heißt es immer so schön: cremig...einfach Boogie!
Ich muss den Sound leider wieder als kompakt beschreiben. Da passt kein Haar dazwischen - lückenlose Schönheit!
Der Amp kann auch schon ganz ordentlich zerren. Dennoch würde ich sagen, dass seine Stärken nicht im High-Gain Bereich liegen.
Ich mag den leicht angezerrten Sound dieses Verstärkers vor allem für klassische Blues- und Rocksounds.
Ich finde, dass der Lead-Sound niemals schmutzig oder gar dreckig klingt. Dafür ist der Studio viel zu brav. Die neuen Mesas bedienen diese Sparte wahrscheinlich eher, denke ich. Durchsetzungsfähig ist er aber auf jeden Fall!
Im Lead-Kanal drängt sich natürlich eine Vergleich zu Marshall auf. Aber auch hier finde ich, dass er zwar recht britisch klingen kann - es aber niemals 100% tut. Er ist und bleibt ein Mesa - und das ist auch gut so.
Auch im Lead-Kanal sehe ich den recht geringen Regelbreich des Bass-Reglers als kleines Manko. Ich spiele aber gerne mit recht viel Bass - und das geht auf jeden Fall.
Fazit:
Amps werden immer daran gemessen, ob sie das, was Gitarrist und Gitarre hergeben, auch 100% umsetzen können. Und das kann er! - Auch wenn mir das manchmal nicht so Recht ist...
Der Amp ist ein sehr guter Übersetzer dessen, was ich auf der Gitarre zustande bringe.
Es wird oft behauptet, dass Mesas schwer einzustellen und schwierig handzuhaben seien. Der Studio 22+ ist auf jeden Fall ein ganz "einfacher" Boogie mit fast spartansicher Ausstattung. Große Probleme sehe ich auf jeden Fall nicht.
Ein bisschen ausprobieren muss man sicher an jedem Amp. Wäre ja auch schlimm, wenn nicht.
Auf jeden Fall ist der Studio 22+ noch ein "richtiger" Boogie der alten Garde. Mir gefällt das und ich wollte keinen anderen. Die Marks haben mir zuviel Leistung und die Neuen sind mir zu "modern".
Die Kombination mit Top + Cabinet sieht nicht nur schöner aus - sie klingt auch so. Mit Sicherheit auch aufgrund des längeren Federhalls.
Nichtsdestotrotz finde ich es klasse, dass ich den Amp jederzeit mit wenigen Handgriffen auf Originalzustand zurückbauen und road-tauglich machen kann.
Ich würde ihn auf jeden Fall und jederzeit wieder kaufen!
Wer einen modernen, road-tauglichen Combo mit "Vintage-Charakter" sucht, der sollte den Studio 22+ auf jeden Fall in seine Überlegungen miteinbeziehen.
Hier noch ein paar Bilder:
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