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MathiasL
HCA Harmonielehre
Hallo Zusammen!
Ich will im folgenden einige Grundprinzipien erläutern, sowie ein paar
elementare Übungsformen herausgreifen.
Ich kann hier beim besten Willen nicht alles aufschreiben, was es zu sagen gäbe, zumal
Gehörbildung, bzw das Üben, eine recht individuelle Sache ist, bei der die Arbeit
von Mensch zu Mensch, also Schüler Lehrer, nicht zu ersetzen ist.
Das Gehör ist sehr sensibel und im Grunde wenig belastbar.
Die Konzentration die beim angestrengten Hören aufzuwenden ist, ist beträchtlich.
Ergo kommt recht schnell Ermüdung. Man merkt dies meist, wenn man sich an einer
Stelle fest beisst und nicht weiterkommt.
Beim Mischen ist dies oft besonders problematisch,weil man den Mix verschlechtert
wenn man nicht aufpasst und zu lange gearbeitet hat.
Auch jeder, der schon mal viele Stunden zu spielen hatte, wird festgestellt haben, dass
da manchmal krasse Fehler passieren, die man sich eigentlich gar nicht erklären kann.
Das ist alles nachlassendes Gehör und das ist auch kein Wunder, denn es wird ja unablässig mit Schall zugedröhnt.(Und dann nat. noch nach dem Gig,..oder beim Nachhausefahren,..)
Ich höre z.B. beim Autofahren niemals Musik, ich bin froh, wenn mal Ruhe ist.
Tonales Hören:
Hierbei geht es um gefühlsmäßige Schwerpunkte, bzw. Unterschiede in
der Spannung der Töne zum Grundton oder noch anders: deren Gewichtung.
Ein Melodiediktat beispielsweise funktioniert NICHT, indem man die Intervalle
von Ton zu Ton bestimmt, sozusagen horizontales Hören, sondern indem
man jeden Ton in seiner Bedeutung zum Grundton in Beziehung setzt, vertikales
Hören also.
Um die grundlegenden Effekte des tonalen Hörens klar zu machen, bleiben wir zunächst
sinnvollerweise in Dur und um der Einfachheit willen in C-Dur. Kopfarbeit ist nämlich
hier zunächst überhaupt nicht angesagt.
Wenn wir uns mal folgende kleine Tonfolge betrachten bzw. singen: C-D-B-C,
und die Töne schön lange aushalten, stellen wir fest, dass die Töne D und B
IRGENDWIE um den Ton C kreisen.Man stelle sich z.B vor, es seien Monde,
die um einen Planeten kreisen. Es gibt sie, sie bleiben in ihrer Position, aber wäre da nicht die
Schwerkraft, würden sie doch zu gerne in den Planeten stürzen.
So fühlt es sich bei der Note B so an, dass sie zum Grundton hinstrebt und zwar mit
Vehemenz. Nicht umsonst heisst dieser Ton ja auch Leitton.
Das D hingegen hat die Tendenz abwärts zum C zu fallen, auch gerne über den Umweg nach B, wie in unserer kleinen Tonfolge.
Man kann nun diese Gefühlszustände durch Training sehr gut kultivieren, sodass
quasi ein inneres Assoziationszentrum aufgebaut wird.
Ein paar Bilder, die natürlich alle frei gewählt werden können:
Die Terz klingt sehr süßlich, fast schon kitschig oder: Honigtopf....
Die Quarte ist außerordentlich wackelig und droht ständig, in den Honigtopf zu fallen,..
Die Quinte löst das Gefühl der Urspannung aus, des absoluten Dranges, sich
mittels eines Quintfalls in den Grundton hin aufzulösen. Wir kommen gar nicht umhin,
automatisch den Dom7 unterbewusst mitzuhören, auch wenn nur ein Ton
erklingt.
Die Zielsetzung ist natürlich, irgendwann das direkte Bestimmen eines Tones, ohne Zuhilfenahme von Bildern/Assoziationen etc, indem dieses Zentrum übergangen werden kann. Es wird keine Hilfestellung mehr benötigt.
Dies macht Assoziationen etc. aber keinesfalls hinfällig.
Es gibt nämlich immer verschiedene Anforderungszustände. Man könnte also
z.B 100% sicher Dur von Moll unterscheiden, aber eben keine
2stimmige Melodie aufschreiben, sodass man hier, wenn man dann in den Bereich der
Leistungsgrenze kommt, jede Methode benutzen darf, die zum Ziel führt.
Und das sind eben die Assoziationen, Gefühle, Gefühlswerte, Spannungen/Gewichtungen.
Auch das Ausschließungsprinzip ist, hin und wieder, absolut praktikabel.
Empfohlene Übungen:
1)Tonleiterstudie: C-D-B-C // C-F-E-C // C-A-G-C // B-C (Oktave über der Anfangsfigur)
Dann wieder abwärts: A-G // F-E-D-C
Jeden Ton lange aushalten und sauber intonieren. Bilder entwickeln, Gewichte erfühlen,..
Es steckt sehr viel hinter dieser kleinen unscheinbaren Melo (Meister Joda lässt grüssen) .
2) Lieder aus dem Kopf aufschreiben.
Hierzu nimmt man am besten zunächst Kinderlieder oder ganz einfache Melos,
z.B. Bruder Jakob, Ghetto Superstar, Oh Tannenbaum, Big big girl in a big big world, etc...
Auf KEINEN Fall ein Instrument zu Hilfe nehmen, sondern des Werk zuende bringen ,
egal wie! Erst DANACH überprüfen und sich mit den Fehlern auseinandersetzen.
z.B. Wie konnte ich ne Terz hören, wenns doch eine Quinte war ?
.Dies weist auf individuelle Schwächen hin,...daran arbeiten,..am Ende
dieses ganzen Prozesses das Lied noch mal aufschreiben, und zwar sehr sauber. Dann
nat. absolut fehlerfrei.
3) Telefonnummern singen (oder Börsenkurse, wenns beliebt).
Die Zahlen stehen für die Stufen. Für Null und Neun muss man sich was einfallen lassen.
Kann jeder machen, wie er will.
Nicht Tonales Hören:
Dies kann Atonal bedeuten, aber auch z.B. Intervalle bestimmen, was man nicht zwingend
als Atonal bezeichnen kann, weil hier teilweise auch tonale Effekte eine Rolle
spielen können. Der Unterschied in den Anforderungen ist der, dass man
sich eben nicht unbedingt vor dem Hintergrund einer Tonart bewegt, wenn
man z.B. einen Tritonus erkennen soll.
Ich möchte mich an dieser Stelle zunächst auf das Hören von Intervallen beziehen
und diese erst mal grob vorsortieren und in drei Bereiche aufteilen.
1) Intervalle mit harmonischem Gehalt: Terzen und Sexten
2) Intervalle mit einer Spannung/Dissonanz: Sek/Sept/Tritonus
3) Intervalle die weder einen harmonischen Gehalt haben, noch eine Spannung darstellen. Also: Oktave/Quinte /Quarte
Wir sehen hier mal ein Beispiel für das Auschliessungsprinzip: es wird z.B. eine
Quarte gespielt. Der Hörer erkennt zunächst nicht direkt, was es ist, sehr wohl aber,
dass hier keine Reibung vorliegt, noch empfindet er ein deutliches Dur/Moll Gefühl.
Er darf dann ruhig zum Schluss kommen, was dieses Int. zunächst NICHT ist, um sich dann
viel entspannter um die verbleibenden Alternativen zu kümmern.
Die exakte Bestimmung darf sich dann wieder allerlei Hilfsmittel bedienen.
Liedanfänge sind beliebt und funktionieren gut.
Aber auch wieder Bilder, z.B. Quinte als hohler Baumstamm, bei dem das Mark fehlt,
oder von mir aus gerne auch Filme über das alte Rom , bei welchen die Fanfare das Grosse
Fressen der Löwen einläutet.
Der Tritonus wiederum entweder als Bestandteil eines Dom 7 Akkordes, oder als
Rahmenintervall des verminderten Dreiklangs, oder als Liedanfang Maria...
Empfohlene Übungen:
1) Intervallreihen singen.
a) Sekundreihe: grosse/kleine Sekunden aufwärts/abwärts
b) Terzreihe : grosse /kleine Terzen aufwärts /abwärts
c) Quinten/Quarten/Tritonuns ,genau wie bisher
d) Sexten
e) Septimen
Immer den ersten und letzten Ton gleich, um die Intonation zu überprüfen.
Vorher notieren!
Wer grosse und kleine Septimen problemlos und gut intoniert aufwärts und abwärts singen kann, darf sich bereits eines recht guten Levels erfreuen.
2) Drei und Vieklangsumkehrungen von EINEM Ton aus singen:zb
C-E-G (C-Dur Grundstellung).......C-Eb-Ab (Ab-Dur,1te).....C-F-A (F-Dur 2te)
Oder maj7:C-E-G-B,.....C-Eb-G-Ab (Abj7 1te) usw
3) Intervalle innerhalb einer Oktave
Prinzipiell ist zu sagen, dass das Üben am Klavier am besten scheint, da
der Klang eher neutral ist. Eine Gitarre klingt z.B. in den Lagen bzw. auf den
verschiedenen Saiten anders und das kann das Hören zunächst mal zusätzlich erschweren.Wer kein Instrument hat, soll bitte beim Singen bleiben!!,...dies ist nämlich eigentlich gar kein Nachteil, sondern eher die Hardcore Variante des Übens.
Alle Nichtpianisten können dagegen einfach die Augen schliessen, und die Hände
Überkreuz dann einfach auf die Klaviatur legen, bzw wahllos immer zwei Tasten
drücken.
Ein guter Pianist weiss dann sicherlich trotzdem, was er da gerade drückt, es
bleibt ihm also auch zunächst nur das Singen, bzw. das Üben zu Zweit, oder das
Organisieren von Übungscds o.ä.
4) Intervalle über mehrere Oktaven
Hier gelten keine neuen Erkenntnisse oder Effekte. Man sollte die gleichen
Bilder /Assoziationen verwenden wie vorher auch.Sie sind allerdings nicht mehr
so deutlich wahrzunehmen.
Umgekehrt könnte man sagen, man muss sein Sichtfeld auf die nächst feinere
Auflösung einstellen.
Intervalle schnell und sicher über mehrere Oktaven zu hören .liegt schon ungefähr in dem
Anforderungsbereich einer Aufnahmeprüfung für eine Musikhochschule.
Abschliessend:
VOR allen genannten Übungen steht erst mal das sichere Nachsingen bzw intonieren eines
EINZIGEN Tones, auch und vor allem, wenn er sich nicht in der Tonalge befindet, die man stimmlich besitzt. In diesem Fall muss man den Ton durch Oktavieren in seine Lage bringen.
Gerade diese Aufgabe ist für manchen anfangs gar nicht so leicht.
Intonieren üben!!: einen Ton ganz bewusst möglichst stufenlos nach oben oder unten
Pitchen,während man den zu intonierenden Ton gedrückt hält. Ja: Es SOLL
fürchterlich klingen, wenn man um die exakte Frequenz herumsingt,
bekommt man ein GEFÜHL dafür, wie geil es ist, genau zu treffen.
Da ist dann absolute herrliche Ruhe.
Einrichten einer Art Warnsystem, um überflüssige Fehler zu vermeiden.
Es passiert in der Tat häufig, dass jemand eine Melo notiert und sich schon in den
diversen Details verstrickt hat, ohne zu bemerken, dass er in einer völlig falschen Taktart
denkt.Ich benutze gerne das Bild eines Teleskops, bei dem man immer wieder mal
ran oder wegzoomen kann.
Gerade am Anfang eines Hörvorgangs sollte man sich erst mal ein paar grunsätzliche Dinge
klarmachen, um sein Spielfeld abzustecken,bevor man ins Detail geht.
Im Grunde ähnlich dem Ausschliessungsprinzip.
Grüße!
Ich will im folgenden einige Grundprinzipien erläutern, sowie ein paar
elementare Übungsformen herausgreifen.
Ich kann hier beim besten Willen nicht alles aufschreiben, was es zu sagen gäbe, zumal
Gehörbildung, bzw das Üben, eine recht individuelle Sache ist, bei der die Arbeit
von Mensch zu Mensch, also Schüler Lehrer, nicht zu ersetzen ist.
Das Gehör ist sehr sensibel und im Grunde wenig belastbar.
Die Konzentration die beim angestrengten Hören aufzuwenden ist, ist beträchtlich.
Ergo kommt recht schnell Ermüdung. Man merkt dies meist, wenn man sich an einer
Stelle fest beisst und nicht weiterkommt.
Beim Mischen ist dies oft besonders problematisch,weil man den Mix verschlechtert
wenn man nicht aufpasst und zu lange gearbeitet hat.
Auch jeder, der schon mal viele Stunden zu spielen hatte, wird festgestellt haben, dass
da manchmal krasse Fehler passieren, die man sich eigentlich gar nicht erklären kann.
Das ist alles nachlassendes Gehör und das ist auch kein Wunder, denn es wird ja unablässig mit Schall zugedröhnt.(Und dann nat. noch nach dem Gig,..oder beim Nachhausefahren,..)
Ich höre z.B. beim Autofahren niemals Musik, ich bin froh, wenn mal Ruhe ist.
Tonales Hören:
Hierbei geht es um gefühlsmäßige Schwerpunkte, bzw. Unterschiede in
der Spannung der Töne zum Grundton oder noch anders: deren Gewichtung.
Ein Melodiediktat beispielsweise funktioniert NICHT, indem man die Intervalle
von Ton zu Ton bestimmt, sozusagen horizontales Hören, sondern indem
man jeden Ton in seiner Bedeutung zum Grundton in Beziehung setzt, vertikales
Hören also.
Um die grundlegenden Effekte des tonalen Hörens klar zu machen, bleiben wir zunächst
sinnvollerweise in Dur und um der Einfachheit willen in C-Dur. Kopfarbeit ist nämlich
hier zunächst überhaupt nicht angesagt.
Wenn wir uns mal folgende kleine Tonfolge betrachten bzw. singen: C-D-B-C,
und die Töne schön lange aushalten, stellen wir fest, dass die Töne D und B
IRGENDWIE um den Ton C kreisen.Man stelle sich z.B vor, es seien Monde,
die um einen Planeten kreisen. Es gibt sie, sie bleiben in ihrer Position, aber wäre da nicht die
Schwerkraft, würden sie doch zu gerne in den Planeten stürzen.
So fühlt es sich bei der Note B so an, dass sie zum Grundton hinstrebt und zwar mit
Vehemenz. Nicht umsonst heisst dieser Ton ja auch Leitton.
Das D hingegen hat die Tendenz abwärts zum C zu fallen, auch gerne über den Umweg nach B, wie in unserer kleinen Tonfolge.
Man kann nun diese Gefühlszustände durch Training sehr gut kultivieren, sodass
quasi ein inneres Assoziationszentrum aufgebaut wird.
Ein paar Bilder, die natürlich alle frei gewählt werden können:
Die Terz klingt sehr süßlich, fast schon kitschig oder: Honigtopf....
Die Quarte ist außerordentlich wackelig und droht ständig, in den Honigtopf zu fallen,..
Die Quinte löst das Gefühl der Urspannung aus, des absoluten Dranges, sich
mittels eines Quintfalls in den Grundton hin aufzulösen. Wir kommen gar nicht umhin,
automatisch den Dom7 unterbewusst mitzuhören, auch wenn nur ein Ton
erklingt.
Die Zielsetzung ist natürlich, irgendwann das direkte Bestimmen eines Tones, ohne Zuhilfenahme von Bildern/Assoziationen etc, indem dieses Zentrum übergangen werden kann. Es wird keine Hilfestellung mehr benötigt.
Dies macht Assoziationen etc. aber keinesfalls hinfällig.
Es gibt nämlich immer verschiedene Anforderungszustände. Man könnte also
z.B 100% sicher Dur von Moll unterscheiden, aber eben keine
2stimmige Melodie aufschreiben, sodass man hier, wenn man dann in den Bereich der
Leistungsgrenze kommt, jede Methode benutzen darf, die zum Ziel führt.
Und das sind eben die Assoziationen, Gefühle, Gefühlswerte, Spannungen/Gewichtungen.
Auch das Ausschließungsprinzip ist, hin und wieder, absolut praktikabel.
Empfohlene Übungen:
1)Tonleiterstudie: C-D-B-C // C-F-E-C // C-A-G-C // B-C (Oktave über der Anfangsfigur)
Dann wieder abwärts: A-G // F-E-D-C
Jeden Ton lange aushalten und sauber intonieren. Bilder entwickeln, Gewichte erfühlen,..
Es steckt sehr viel hinter dieser kleinen unscheinbaren Melo (Meister Joda lässt grüssen) .
2) Lieder aus dem Kopf aufschreiben.
Hierzu nimmt man am besten zunächst Kinderlieder oder ganz einfache Melos,
z.B. Bruder Jakob, Ghetto Superstar, Oh Tannenbaum, Big big girl in a big big world, etc...
Auf KEINEN Fall ein Instrument zu Hilfe nehmen, sondern des Werk zuende bringen ,
egal wie! Erst DANACH überprüfen und sich mit den Fehlern auseinandersetzen.
z.B. Wie konnte ich ne Terz hören, wenns doch eine Quinte war ?
.Dies weist auf individuelle Schwächen hin,...daran arbeiten,..am Ende
dieses ganzen Prozesses das Lied noch mal aufschreiben, und zwar sehr sauber. Dann
nat. absolut fehlerfrei.
3) Telefonnummern singen (oder Börsenkurse, wenns beliebt).
Die Zahlen stehen für die Stufen. Für Null und Neun muss man sich was einfallen lassen.
Kann jeder machen, wie er will.
Nicht Tonales Hören:
Dies kann Atonal bedeuten, aber auch z.B. Intervalle bestimmen, was man nicht zwingend
als Atonal bezeichnen kann, weil hier teilweise auch tonale Effekte eine Rolle
spielen können. Der Unterschied in den Anforderungen ist der, dass man
sich eben nicht unbedingt vor dem Hintergrund einer Tonart bewegt, wenn
man z.B. einen Tritonus erkennen soll.
Ich möchte mich an dieser Stelle zunächst auf das Hören von Intervallen beziehen
und diese erst mal grob vorsortieren und in drei Bereiche aufteilen.
1) Intervalle mit harmonischem Gehalt: Terzen und Sexten
2) Intervalle mit einer Spannung/Dissonanz: Sek/Sept/Tritonus
3) Intervalle die weder einen harmonischen Gehalt haben, noch eine Spannung darstellen. Also: Oktave/Quinte /Quarte
Wir sehen hier mal ein Beispiel für das Auschliessungsprinzip: es wird z.B. eine
Quarte gespielt. Der Hörer erkennt zunächst nicht direkt, was es ist, sehr wohl aber,
dass hier keine Reibung vorliegt, noch empfindet er ein deutliches Dur/Moll Gefühl.
Er darf dann ruhig zum Schluss kommen, was dieses Int. zunächst NICHT ist, um sich dann
viel entspannter um die verbleibenden Alternativen zu kümmern.
Die exakte Bestimmung darf sich dann wieder allerlei Hilfsmittel bedienen.
Liedanfänge sind beliebt und funktionieren gut.
Aber auch wieder Bilder, z.B. Quinte als hohler Baumstamm, bei dem das Mark fehlt,
oder von mir aus gerne auch Filme über das alte Rom , bei welchen die Fanfare das Grosse
Fressen der Löwen einläutet.
Der Tritonus wiederum entweder als Bestandteil eines Dom 7 Akkordes, oder als
Rahmenintervall des verminderten Dreiklangs, oder als Liedanfang Maria...
Empfohlene Übungen:
1) Intervallreihen singen.
a) Sekundreihe: grosse/kleine Sekunden aufwärts/abwärts
b) Terzreihe : grosse /kleine Terzen aufwärts /abwärts
c) Quinten/Quarten/Tritonuns ,genau wie bisher
d) Sexten
e) Septimen
Immer den ersten und letzten Ton gleich, um die Intonation zu überprüfen.
Vorher notieren!
Wer grosse und kleine Septimen problemlos und gut intoniert aufwärts und abwärts singen kann, darf sich bereits eines recht guten Levels erfreuen.
2) Drei und Vieklangsumkehrungen von EINEM Ton aus singen:zb
C-E-G (C-Dur Grundstellung).......C-Eb-Ab (Ab-Dur,1te).....C-F-A (F-Dur 2te)
Oder maj7:C-E-G-B,.....C-Eb-G-Ab (Abj7 1te) usw
3) Intervalle innerhalb einer Oktave
Prinzipiell ist zu sagen, dass das Üben am Klavier am besten scheint, da
der Klang eher neutral ist. Eine Gitarre klingt z.B. in den Lagen bzw. auf den
verschiedenen Saiten anders und das kann das Hören zunächst mal zusätzlich erschweren.Wer kein Instrument hat, soll bitte beim Singen bleiben!!,...dies ist nämlich eigentlich gar kein Nachteil, sondern eher die Hardcore Variante des Übens.
Alle Nichtpianisten können dagegen einfach die Augen schliessen, und die Hände
Überkreuz dann einfach auf die Klaviatur legen, bzw wahllos immer zwei Tasten
drücken.
Ein guter Pianist weiss dann sicherlich trotzdem, was er da gerade drückt, es
bleibt ihm also auch zunächst nur das Singen, bzw. das Üben zu Zweit, oder das
Organisieren von Übungscds o.ä.
4) Intervalle über mehrere Oktaven
Hier gelten keine neuen Erkenntnisse oder Effekte. Man sollte die gleichen
Bilder /Assoziationen verwenden wie vorher auch.Sie sind allerdings nicht mehr
so deutlich wahrzunehmen.
Umgekehrt könnte man sagen, man muss sein Sichtfeld auf die nächst feinere
Auflösung einstellen.
Intervalle schnell und sicher über mehrere Oktaven zu hören .liegt schon ungefähr in dem
Anforderungsbereich einer Aufnahmeprüfung für eine Musikhochschule.
Abschliessend:
VOR allen genannten Übungen steht erst mal das sichere Nachsingen bzw intonieren eines
EINZIGEN Tones, auch und vor allem, wenn er sich nicht in der Tonalge befindet, die man stimmlich besitzt. In diesem Fall muss man den Ton durch Oktavieren in seine Lage bringen.
Gerade diese Aufgabe ist für manchen anfangs gar nicht so leicht.
Intonieren üben!!: einen Ton ganz bewusst möglichst stufenlos nach oben oder unten
Pitchen,während man den zu intonierenden Ton gedrückt hält. Ja: Es SOLL
fürchterlich klingen, wenn man um die exakte Frequenz herumsingt,
bekommt man ein GEFÜHL dafür, wie geil es ist, genau zu treffen.
Da ist dann absolute herrliche Ruhe.
Einrichten einer Art Warnsystem, um überflüssige Fehler zu vermeiden.
Es passiert in der Tat häufig, dass jemand eine Melo notiert und sich schon in den
diversen Details verstrickt hat, ohne zu bemerken, dass er in einer völlig falschen Taktart
denkt.Ich benutze gerne das Bild eines Teleskops, bei dem man immer wieder mal
ran oder wegzoomen kann.
Gerade am Anfang eines Hörvorgangs sollte man sich erst mal ein paar grunsätzliche Dinge
klarmachen, um sein Spielfeld abzustecken,bevor man ins Detail geht.
Im Grunde ähnlich dem Ausschliessungsprinzip.
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