NobbyNobbs schrieb:
Das eine Firma Einsteigern gute Instrumente zu einem geringen Preis anbietet ist sicher weder eine schlechte Firmenpolitik noch sonst irgendwas. Das dies nicht aus nächstenliebe sondern Profitgedanken kommt ist mir auch klar.
Stimmt. Das eine Firma Einsteigern gute Instrumente zu einem geringen Preis anbietet ist keine schlechte Firmenpolitik sondern sehr (!) lobenswert !
Nehmen wir nur mal Firmen wie Yamaha & Ibanez.
Beide bieten sehr gute Einsteiger Gitarren im "niedrigen Preisbereich" an und bei beiden bekommst du klar & deutlich gesagt was du bekommst !
Nur um eines im Vorfeld klarzustellen: Alle Instrumentenbauer kochen mit heißem Wasser. Niemand hat das Rad neu erfunden und auch Yamaha und Ibanez produzieren in Niedriglohnländern ! Bestimmte Dinge kann man in einem Preisrahmen von 200-500 einfach nicht anbieten - es ist einfach finanziell unmöglich außer man steht auf den sicheren Ruin !
Beispiel: Yamaha Pacifica 012BL (bzw. eigentlich die gesamte Pacifica Serie)
Yamaha will niemandem etwas vormachen. Es wird klar gesagt, welche Materialien verbaut wurden. Die Verarbeitung ist eigentlich grundsätzlich gut und die Instrumente sind auf jeden Fall brauchbar, teilweise sogar wirklich sehr gut.
Ich spiele selbst eine 604w und bin sehr, sehr zufrieden damit.
Diese "Hey, der spielt doch ne Siggi ist doch kein Wunder, dass der die 500 Gitarren mies findet" - Meinung kann ich also überhaupt nicht nachvollziehen.
Ich würde mir jederzeit wieder eine Yamaha Pcaifica (blind !) kaufen ! Kein Witz.
Ich weiß, dass ich mich auf eine Yamaha jederzeit verlassen kann und ich würde sie jedem empfehlen da sie das beste (!) Preis/Leistungsverhältnis bieten.
Das gleiche gilt für die Ibanez Gitarren. Viel Gitarre für wenig Geld ! Der Hersteller überschlägt sich nicht sondern bleibt wie Yamaha auf dem Boden.
Eine Gitarre für ~200 ist eben einfarbig lackiert bzw. durchsichtig ABER ohne darunter eine Fotodecke zu verstecken. Warum auch ? Wem will man was beweisen ? Niemandem !
Gegenbeispiel: Die Firmen Prestige, Johnson, etc.
Hier wirst du von Anfang bis Ende einfach nur verarscht - sorry, aber das ist die harte Realität !
Man ist nicht in der Lage 2x Humbucker zu schreiben (Wie es Yamaha und Ibanez bei "NoName" PUs handhaben) ... NEIN ! ... bei Prestige heißt das dann - aktuell bei Ebay -
"2x Spezial Humbucker". Was bitte ist ein Spezial Humucker ?
Auch nicht schlecht ist bei einer ~100 Gitarre der Satz "Ein Sammlerstück mit möglicher Wertsteigerung." :screwy:
Deutlichst (!) wird auf eine gewölbte und geflammte DECKE hingewießen !
Problem: Eine Decke entspricht einem massiven Stück Holz. Das würde man ohne weiteres am Binding erkennen ABER NEIN, der Hersteller klebt ein billiges Stück Plastik darüber. Wer macht denn sowas, wenn er einem eigentlich pures Holz bieten könnte ?
Es bleibt also theoretisch noch ein Furnier ABER es ist ja angeblich eine gewölbte (!) Decke. Ein 1-2mm starkes Furnier lässt aber keine Wölbung zu, sonst würde man vor lauter Fräsarbeiten schon wieder den Korpus sehen. ... hmm also doch Fotodruck ?
Ganz toll ist auch diese "Heritage Custom" ... in meinn Augen fast baugleich mit der Johnson und einfach "to much" ! Also man kann es in Bezug auf das Binding auch echt übertreiben
... vielleicht um von anderen Dingen abzulenken ?
# Solid Mahagoni Body
# Carbed, "AAA" grade Quilted Maple Top
# Abalone Body Binding
# 22 fret Rosewood Fingerboard w/ Mother of Pearl + Abalone "Vine" inlay
# Abalone neck binding
# Hard Maple neck
# Ebonized Headstock w/ Mother of Pearl Log and "Fleur de Lit" inlay
# All Gold Hardware
^^ Es tut mir wirklich leid ABER irgendwo muss ein Hacken sein, denn sowas lässt sich selbst in China nicht realisieren wenn man bedenkt, dass der VP 389 beträgt !
Das es sich um einen "Solid Mahagoni Body" handelt bezweifeln ich ernsthaft !
Es gibt dazu einen etwas älteren Beitrag von mir welcher einen Testbericht aus der guitar zitiert. Ich möchte diesbezüglich auch keine große Diskussion ausbrechen lassen ABER ein Hersteller darf den Begriff "Solid" verwenden, sobald ein massiver Kern vorhanden ist.
Sprich: Ein massiver Kubikzentimeter Mahagoni reicht vollkommen. Der Rest darf Pappe, Pressspahn, einfach alles sein !
Außerdem wird Mahagoni immer teurer - selbst die großen Firmen haben langsam Probleme Mahagoni zu beziehen und es wird immer öfters auf Cedro zurückgegriffen.
Wenn ihr mir erzählen wollt, dass die Chinesen in den Mahagoni Hälften nur so schwimmen, muss ich euch leider ein kleines bisschen Naivität vorwerfen.
Ein AAA Quilted Maple Top ist ja auch schön und gut ABER es ist einfach unwahrscheinlich, dass sich da tatsächlich ein massives Stück Ahorn befindet.
Und jetzt noch mal klar und deutlich:
Ich sage nicht, dass das eine schlechte Gitarre ist !
Ich sage, dass es mich stört, wenn einem Anfänger etwas vorgegaukelt wird !
Für 400 bekommt man bei Yamaha und Ibanez Spitzeninstrumente ! Bei Johnson und Co. verballert man dieses Geld in die Optik.
Mein Lieblingsbeispiel ist übrigens diese Gitarre *g*:
Link
NobbyNobbs schrieb:
Du scheinst zu denken, dass die Leute bei Harmony-Central nicht objektiv wären, aber da muss ich glatt sagen, dass du dort dann wohl noch nie vorbeigesehen hast.
Doch habe ich. Und meine Meinung dazu ist weiter oben nachzulesen.
Anfänger bewerten ihre Instrumente in aller Regel super.
Profis kritisieren bestimmte Dinge sehr kompetent.
Fazit: Am Ende hast du teilweise Transistoramps und Boutique Verstäker mit gleichem Punktestand.
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.
Nichts geht über das Antesten im Fachhandel.
NobbyNobbs schrieb:
Soundcheck schrieb über eine Les Paul Kopie von Johnson, die bei eBay neu für 330 zu haben ist, dass diese eine Kopie ist die jedem ans Herz zu legen ist der ganz nah an einer Gibson sein will aber nicht das Geld für das Original hat.
Optisch kommt sie vielleicht ganz nahe an sie ran - in Ordnung. Ein Laie erkennt auf den ersten und zweiten Blick, mit Sicherheit, keinen Unterschied.
Auch vom Sound und der Bespielbarkeit wird ein Anfänger kaum einen Unterschied feststellen können - da bin ich mir sicher.
Aber sorry, ich habe die Johnson mal angespielt. Wenn ein fortgeschrittener Gitarrist, der sich zudem für die Materie ein bisschen interessiert, nicht den Unterschied zwischen einer Gibson und einer Johnson feststellen kann hat er etwas falsch gemacht.
Und verdammt: Das heißt nicht, dass die Johnson schlecht ist und ich persönlich etwas gegen die Gitarren habe !
Ich habe etwas gegen diese Aussagen, dass man für 330 eine Gibson Les Paul bekommt bei der eben nicht Gibson sondern Johnson draufsteht. Diese Aussage ist einfach falsch.
Anfängern bzw. generell den Gitarristen wird da etwas vorgemacht was ich einfach nicht in Ordnung finde.
Fakt ist, - und das habe ich bei zahlreichen Tests festgestellt - dass eine Yamaha bzw. Ibanez grundsätzlich besser ist als eine, vom Preis entsprechende, Johnson, Prestige, etc. aber auch BC Rich & co.
Aber man liest nie, dass es eine Yamaha Pacifica locker mit einer 62er Fender Strat aufnehmen könnte.
In meinen Augen ist diese ganze "Johnson/Prestige/etc. - Aktion" ein rießiger Marketing Prozess. Die Nachfrage ist vorhanden und die Händler wären blöd, wenn sie darauf nicht eingehen würden - es bringt schließlich Geld und das kann zur Zeit jeder gut gebrauchen.
NobbyNobbs schrieb:
Ibanez stellt sehr gute Instrumente im Preissegment bis 500 her, aber wenn Johnson oder Prestige das machen ist es falsch?
Wenn sie mehr Wert auf das Musikalische, als auf die Optik, legen würden wäre es super !
NobbyNobbs schrieb:
Weil du sie noch nie angespielt hast und viel zu verbohrt bist ihnen eine Chance zu geben.
Wie bereits erwähnt: Ich habe sie getestet. Natürlich nicht alle aber genug um mir ein Bild davon machen zu können.
Und ich bin auch nicht verbohrt oder ähnliches. Ich besitze selbst zwei Yamaha Gitarren, die mit Sicherheit Massenwahre sind und in Billiglohnländern gefertigt wurden.
ABER bei diesen Gitarren wurde Wert darauf gelegt, dass es Gitarren sind. Hier kam das Instrument vor der Optik und bei Prestige & Co. ist das eben leider andersrum.
NobbyNobbs schrieb:
aber wer ein Anfänger oder einfach jemand mit wenig Geld ist der kann mit einer Johnson Professional nichts falsch machen.
Er kann sein Geld aber auch sinnvoller anlegen und in eine Yamaha oder Ibanez investieren.
NobbyNobbs schrieb:
Wie gesagt, ich habe mehrere angespielt und sie haben mich, gerade für diesen Preis, einfach umgehauen. Wenn du das nicht akzeptieren kannst, dann ist das dein Pech. Ich bin jedenfalls KEIN Anfänger und weiß wie ein gutes Instrument klingt, hatte schließlich von Gibson über Fender bis Ibanez alles in der Hand und kann sagen:
Die oben gezeigte Les Paul (nur halt von Johnson) ist vom P-/L- Verhältnis das beste was ich jemals gespielt habe
Ich kann das sehr wohl akzeptieren. Es ist dein persönlicher Geschmack und daran will ich auch gar nichts ändern. Nur verallgemeinern wollte ich das Ganze nicht.
Vielleicht ist der Sound einer Johnson ja genau das, was deinen Sound ausmacht. Warum auch nicht ? In meinen Augen bist du dann aber eher eine Ausnahme - was nicht negativ gemeint sein soll !!!
--> Fazit: Auf jeden Fall selber antesten.
NobbyNobbs schrieb:
1. es ist eine sache ob man sagt: "ich würde mich nicht dafür interessieren" oder "ich halte von diesen Gitarren garnichts" zweiteres ist nämlich absolut abwertend und vermittelt den Eindruck was teuer ist ist automatsich besser.
... vermittelt es nicht. Abgesehen davon lobe ich Yamaha und Ibanez, seit meiner Registrierung, in den Himmel.
Ich behaute sogar, dass es jede 250 Yamaha mit besagter Johnson aufnehmen kann.
Der Grundcharakter der Gitarren unterscheidet sich natürlich - keine Frage.
Was ich sagen will ist:
Die 250 Yamaha Pacifica ist näher an der Fender Strat als eine 400 Johnson an eienr Gibson Les Paul.
^^ Lasst euch das mal durch den Kopf gehen.
NobbyNobbs schrieb:
2. Selbst schuld, wer sich nicht für "billige" Gitarren interessiert der wird sicher das eine oder andere Schnäppchen und einige tolle Gitarren verpassen. und wer meint eine Gitarre sei automatisch schlecht weil sie wenig kostet der ist meiner meinung nach ein vollidiot.
... Ich ziehe zur Zeit den Kauf einer Ibanez Artcore in Betracht.
NobbyNobbs schrieb:
2. Lies dir mal den Test der Harley Benton vom letzten Monat durch, da kam schon klar durch, dass die nicht wirklich toll ist (zwischen den Zeilen lesen)
Zwischen den Zeilen lesen muss man auch bei der Gitarre&Bass - da ist es nur komplizierter. Zudem muss man bei der Gitarre&Bass immer beachten wer (!) den Test geschrieben hat.
Les einfach mal den Test der Johson und einer Gibson. Zumindest mir fällt da zwischen den Zeilen was auf.