Trollfest
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Guten Tag Leute.
Weil die Frage öfter mal im Raum schwebt welches Drum-VST am Besten sei für den und den Preis hab ich eine Übersicht für euch verfasst und gehe auf jedes der mir verfügbar gewesenen Plug-Ins ein.
Da ich selbst nur Superior Drummer und Superdrum FX besitze und mir *nur* für eine Review nicht weitere 500 Euro ausgeben möchte bin ich zu befreundeten Drummern die dieses Plugin haben gegangen, oder hab ihnen einfach die MIDI Datei zugeschickt und eine WAV zurückbekommen.
Unterteilt ist das Review in 6 Punkte.
1. Review von SuperDrum FX
2. Review von Addictive Drums
3. Review von Superior Drummer
4. Review von BFD2
5. Hörbeispiele
6. Abschlussfazit / Abschlusswort
Rechtschreibfehler/Grammatikfehler werden irgendwann korrigiert. Lesbar sollte es aber sein
#1 SuperDrumFX
Homepage
Kostenpunkt: Freeware
SuperDrumFX ist eine kostenlose Alternative zu den "großen" in dem Sektor.
Bedienung und Funktionsumfang:
SuperDrumFX ist sehr einfach in der Bedienung gehalten. Über ein Dropdown menü kommt man an die Einstellungen der Komponenten ran, die mit selbsterklärenden Bezeichnungen beschriftet sind. Mehr kann man sich nicht wünschen.
Das ganze sieht nicht so schön aus wie in den Konkurrenzprodukten, aber es erfüllt seinen Zweck und die anderen könnten sich teilweise eine Scheibe von abschneiden.
Intuitiv ist es alle male, Bedienungsanleitung braucht man nicht.
Das VST und die Samplelibrary müssen getrennt heruntergeladen werden. Im SDFX Forum gibt es auch von Usern erstellte Libraries.
Die einzelnen Samples muss man leider per Hand eintragen, das ist ein etwas langwieriger Prozess (naja. 10 Minuten vielleicht) im Vergleich zu den anderen, wo man die Komponente per Dropdownmenü oder Bild auswählen kann.
Technisches:
Vom Speicherverbrauch ist SDFX relativ Anspruchslos, weil nur eine Hand voll Samples geladen werden müssen. Im Prinzip müsste jeder PC auf dem eine DAW läuft auch mit den Speicheranforderungen zurechtkommen.
Auf der Festplatte braucht es weniger als 50MB Speicher.
Klang:
Ich bewerte hier NUR die Standardsamples die auf der Downloadseite mit angeboten werden. Man hat hier eine Fülle an Kits und Klängen zur Auswahl, die allesamt ordentlich aufgenommen sind und auch klingen. Für ein kostenloses Plugin sehr gut.
Der Knackpunkt kommt aber noch:
Ein realistischer Drumsound ist von vielen Komponenten abhängig.
Es braucht verschiedene Samples für verschiede Anschlagstärken. SDFX unterteilt die Samples meistens in "Hard" und "Soft", was zum Einen nicht genug ist. Zum Anderen kommt hinzu dass es nur für wenige Komponenten alterierende Sounds gibt, was ein weiterer wichtiger Punkt ist.
Die Hihat unterscheidet nicht zwischen verschiedenen Öffnungsstufen außer offen und geschlossen.
Fazit
Ganz gute Samples und der 0-Kostenpunkt sprechen für SDFX. Einen realistischen Klang erreicht man nicht.
Es klingt alles in allem einfach sehr künstlich, allerdings ziehe ich, aufgrund der gut klingenden Samples SDFX immer noch meinem TD-3-Klang vor, weil man eine gute Auswahl an echten Drumkomponenten hat.
Als Drumcomputer (wenn man nicht jeden einzelnen Schlag dynamisch programmieren möchte) eignet es sich nur wenig, weil es meist nur ein Sampel pro Anschlagstärke und Komponente gibt.
----
#2 Addictive Drums
Homepage
Kostenpunkt: 189 Euro bei Musik-Service.
Bedienung und Funktionsumfang:
Von der Bedienung her schafft es AD wie kein anderes VST eine intuitive Benutzeroberfläche mit vielen Einstellungsmöglichkeiten zu vereinen.
Das geschehen zentriert sich auf zwei Bildschirme, dem KIT und dem EDIT Feld.
In ersterem kann man durch einfaches klicken die einzelnen Komponenten auswählen die bildlich schön dagestellt werden, im zweiten kann man alles mögliche an Effekten und Soundeinstellungen wählen. Durch einfaches Reglerdrehen oder Kurve "zeichnen". Sehr löblich das Ganze.
Pitch/Pan/Compression/EQ/FX alles lässt sich mit ein paar wenigen Klicks einstellen.
Technisches:
Einen 512 MB Riegel sollte man mindestens bei AD mitbringen, das ist aber heutzutage ja schon ziemlich wenig. Die einzelnen Komponenten laden von den kommerziellen Plugins hier am schnellsten, was sehr angenehm ist. Auf der Platte braucht AD meines Wissens 1-2GB, was auch im unteren Bereich anzuordnen ist. Also recht genügsam das Ganze.
Offiziellen Support für E-Drums gibt es (gab es als ich das letzte mal auf der AD-Seite war, was etwas her ist) NICHT. Funktioniert natürlich trotzdem, mit Einschränkung.
Klang:
AD hat einen Recht eigenen Klang, ich kann das ganze schwer beschreiben, aber man hört in einer Aufnahme sofort wenn das Schlagzeug aus diesem Plugin kommt, das mag gut oder schlecht sein.
Man hat eine kleine Auswahl an Presets, besonders zu beeindrucken war hier "Vintage", das wirklich wie ein Vintage Set geklungen hat.
Ich hatte früher mal bei einem Kollegen die Zeit das Ganze ausführlich zu testen, und war soweit ganz zufrieden. Will man AD aber für Recording, oder im Kontext mit anderen Instrumenten benutzen ist einiges an Einstellungen nötig, damit man jede Komponente hört, oder damit keine Komponente ein anderes Instrument verdeckt.
Aus Mixingsicht natürlich üblich, aber meiner Erfahrung nach bei Addictive Drums wirklich überpräsent. Für mich schied es deshalb als Verwendung für unsere CD aus, wer viel Zeit investiert kann aber sicher Einiges rausholen.
Fazit
Addictive Drums ist nur ein paar Euro billiger als Vergleichsprodukte, und klingt gut - nicht falsch verstehen - aber vom Funktionsumfang und vor allem von der Samplelibrary haben die anderen sehr viel mehr zu bieten.
Für E-Drummer leg ich deshalb ein anderes Produkt nahe. Auch das Handling der Hihat ist nicht wirklich zufriedenstellend. Als ich es damals benutzt hatte konnte der Sound der geöffneten Hihat durch das schliessen nicht gestoppt werden. Peinlich. Aber bin mir nicht sicher ob es ein Einstellungsfehler war.
Wo AD Drums der Konkurrenz aber meilenweit überlegen ist ist beim benutzen von Programmierten, dynamikarmen MIDIs.
Mein in Guitar-Pro programmiertes Schlagzeug, das nur zwei Dynamikstufen (Ghostnotes und Normal) hat (und das auch nur in Fills benutzt) klingt mit AD auf einmal richtig realistisch. Im Vergleich zu den anderen die für das Anwendungsgebiet recht ernüchterne Resulate liefern.
Dafür ist auch die Investition wert, man muss sich halt seines Anwendungsgebietes bewusst sein.
Einen Fehlkauf legt man mit AD allerdings nicht hin, egal in welchem Fall.
----
#3 Superior Drummer
Homepage
Kostenpunkt: 219 Euro bei Musik-Service.
Bedienung und Funktionsumfang:
Man hat zwei Hauptbildschirme, einen zur Auswahl der Komponenten und zu grob Einstellungen (wie Lautstärke einer Komponente) oder MIDI-Anschlagsstufen und den Mixer der die Mikrofone kontrolliert und eine Effektkette von maximal 5 Plugins pro Mikrofon zulässt. Etwas komplizierter zu Bedienen als AD, aber geht auch beispielhaft einfach von der Hand. Das Micbleed und dessen Stärke lässt sich für JEDES Mikrofon einstellen, man hat also fast die volle Kontrolle über den Sound.
Technisches:
Bei Superior Drummer kann man sich aussuchen was man installieren will. Ein Basispaket oder ein Komplettpaket und diverse Zwischenstufen. In den kleineren Installationen fehlt beispielsweise Micbleeding (Überblenden eines Komponentensounds in ein anderes Mikrofon) für ein paar Mikrophone oder es gibt nicht alle Schlagtools (Sticks/Besen/Filzbeater/Plastikbeater).
Es verbraucht zwischen ca 1,5 und 20GB auf der Festplatte.
Der Speicherplatz im RAM hängt von der größe des Kits und dem Micbleeding ab. Wenn man alle 3 Roommics verwendet ist man schnell jenseits der 1GB Grenze, aber man kann den Speicherverbrauch reduzieren.
Wer einen resourcenarmen PC hat kann auch auf 16bit Sounds umschalten. Die Mindestmenge für ein gut klingendes Kit beruht sich auf ca 400MB Speicher, empfohlen sind meinerseits klar um die 1GB.
Klang:
Vom Klang her war ich von Superior Drummer im ersten Moment vollständig überzeugt. Größtenteils. Jede der Komponenten klingt gut, die Sounds sind angenehm und der Klang des Raumes in dem die Schlagzeuge aufgenommen worden sind ist göttlich. Bei AD und BFD schwingt subtil immer noch ein "dreckiger" Raumsound mit, selbst bei deaktivierten Raummics.
Man kann in der Effektkette Kompressoren, EQs, Highpass/Lowpass usw einstellen, leider keine Effekte, wie Hall, was ich Schade finde, weil ich innerhalb des VSTs schon die Kontrolle darüber haben möchte. Für Recordingmenschen finden sich natürlich andere Wege das zu erreichen.
Das Hihatverhalten ist göttlich, schlägt man eine Hihat halboffen an, und öffnet sie anschliessend wird dieser Sound realistisch vermittelt.
Bei den Snaredrums gibt es allerdings abzüge. Davon klingen für mich nur 2 verwendbar, die anderen vom Grundcharakter her viel zu ähnlich. Der Rest ist gut.
Superior Drummer ist das einzige Plugin dass einen sehr guten Sound hat ohne dass man groß bearbeiten muss. Das legt den Verdacht nahe dass die Samples vorbearbeitet sind, das stört mich aber nicht. Komfortabel und wohlklingend ist es.
Fazit
Für E-Drummer die ihr Set anschliessen wollen und keine Stunden mit Einstellungen verbringen können perfekt. Die Samples sind hochqualitativ, das aufgenommene Schlagzeug ist von einem echten nicht wirklich zu unterscheiden.
Für Studio/Drummer bestens geeignet.
Was etwas stört sind die einzelnen Velocitylayer. Hier braucht es manchmal ein wenig rumprobiererei dass die Dynamik vom E-Set auch richtig auf den Klang übertragen werden kann. Aber auch hier hab ich immer in Minutenschnelle sehr gute Ergebnisse erreichen können.
Mein glasklarer Favorit.
---
#4 BFD2
Homepage
Kostenpunkt: 269 Euro bei Musik-Service
Bedienung:
So, ein großes Sorry an alle BFD2 Verehrer an der Stelle. Ich hab es leider nicht unmittelbar zur Verfügung, so dass ich leider recht wenig zu BFD2 sagen kann. Ich hab es nur vor etwas längerer Zeit einmal bei wem antesten können, aber da war auch nicht viel Zeit vorhanden. Wer eine Ergänzung oder Korrektur hat, der kann sich gerne bei mir melden.
Komponentenauswahl ist wie gewohnt einfach, man drückt auf einen Knopf und hat dann eine bildliche Auswahl.
Wie in Superior Drummer gibt es hier eine Effektkette pro Mikrofon die man einbinden kann, mit den gängigen Dingen eben. Hier ein Vorteil gegenüber Superior Drummer: Reverb.
Von allen Plugins ist die Benutzerführung aber am unübersichtlichsten in diesem Plugin, das liegt wohl vorallem daran dass BFD den größten Funktionsumfang von allen hat, um mich da in allem zurecht zufinden hatte ich nicht genug Zeit, aber: Intuitiv war vieles *nicht*.
Natürlich, hätte ich das Benutzerhandbuch gelesen hätte ich es verstanden, aber das Argument bleibt: Die Einarbeitungszeit ist am Größten.
Technisches:
Bei der Installation kann man Set-weise auswählen. Also man kann den benötigten Speicher reduzieren in dem man einfach weniger Sets installiert. Bei Vollinstallation bewegt sich das Ganze in der >= 20 Gigabyteregion. Dafür bekommt man Samples von vielen hochwertigen Drumsetsgeboten.
Ein tolles Feature: Man kann die Komponenten schon anspielen bevor sie komplett geladen sind, weil BFD scheinbar immer ein kleines Sample schon vorläd. Halte ich für eine sehr geniale Idee.
Anderseits: Sowas haben die Macher sich auch einfallen lassen müssen, denn die Ladezeiten sind ein vielfaches höher als die der anderen.
Selbiges gilt für den Speicherverbrauch. 1GB sind hier Pflicht, selbst fürs 4-Piece Drumkit, darüber hinaus hab ichs nicht getestet aber man kann sich ja in etwa ausmalen was da gebraucht wird.
Klang:
Zwiespalt.
Soll ich den Klang bewerten der einfach so aus BFD rauskommt, oder den den man erreichen kann? Würde ich es so bewerten wie die anderen Sets müsste ich sagen: Schrecklich.
Bewerte ich es fair müsste ich sagen göttlich: Denn man hat die Kontrolle über alles. Hier ist nichts vorbearbeitet, was BFD bietet ist ein gut abgenommenes unbearbeitetes Klangbild. Wer also aus dem Sound was rausholen will muss Mixingtechnisch ganz schön fit sein. Für einen Anfänger sicher nichts.
Keins der Presets die ich getestet hab klang in seiner Grundform so gut wie Addictive Drums oder Superior Drummer, aber die Möglichkeiten aus den Sounds was rauszuholen liegt eben ungleich höher als bei den anderen Produkten.
Fazit
Ich denke BFD ist am ehesten Studiosoftware.
Man braucht ein hohes Wissen und eine hohe Einarbeitungszeit um was rauszuholen, DANN aber klingt es besser als jedes andere Plugin dass es gibt. Dazu verweise ich auf die Klangbeispiele auf deren Homepage die wirklich göttlich sind. Da bleibt wohl jedem Schlagzeuger die Kinnlade offen stehen.
Für die Klientel perfekt, für die anderen, würde ich andere Produkte nahelegen.
#5 Hörbeispiele
Ich hab zu jedem der Plugins ein kleines Sample eingespielt.
Jedes davon geht knapp über eine Minute und ist in 3 Teile geteilt, einmal "Rock" dann "Groove" und dann "Metal". Verzeiht mir bitte meine Spielkünste, der Rest meiner Erkältung nagt grad an mir, und ich hab es nur für den Vergleich gemacht.
In JEDEM der Programme hab ich nichts anderes gemacht ausser ein Preset auszuwählen und vielleicht 1-2 Komponenten zu ändern wenn mir der Sound nicht gefiel.
Das Verfahren wird BFD2 natürlich *nicht* gerecht, klingt eher als würde man gerade im Proberaum stehen, aber eine andere Möglichkeit gab es für mich nicht
Soundbeispiele für Addictive Drums
Soundbeispiele für BFD2
Soundbeispiele für Superdrum FX
Soundbeispiele für Superior Drummer
Zusatz: Bei dem Superior Drummerbeispiel hört man gut raus was ich als Kritikpunkt nannte. Und zwar hab ich mein Fußpedal nicht perfekt an mein TD-3 angeschlossen, der linke Beater war weiter entfernt von der Mitte als der Recht, dieses Dynamikproblem wird in Superior Drummer noch ziemlich verstärkt. Richtig eingestellt klappts aber perfekt.
#6 Abschlusswort
Hier noch ein Satz zu jedem der Plugins um alles sehr knapp zusammenzufassen.
SuperDrum FX - Für Leute ohne Geld gut.
Addictive Drums - Ordentliche Qualität, als Drumcomputer exzellent, leider zu teuer für die Leistung.
Superior Drummer - Hochprofessionell, toller Klang. Ein paar Funktionen fehlen allerdings und kleinere Macken hat es.
BFD2 - Das Studioprodukt überhaupt. Für alle die sich auskennen und alles selbst machen wollen
EZ Drummer konnte ich leider nicht testen. Vor Urzeiten hatte ich es mal irgendwo benutzt aber weiss nicht mehr genug um darüber zu berichten. Wird noch nachgeliefert
Weil die Frage öfter mal im Raum schwebt welches Drum-VST am Besten sei für den und den Preis hab ich eine Übersicht für euch verfasst und gehe auf jedes der mir verfügbar gewesenen Plug-Ins ein.
Da ich selbst nur Superior Drummer und Superdrum FX besitze und mir *nur* für eine Review nicht weitere 500 Euro ausgeben möchte bin ich zu befreundeten Drummern die dieses Plugin haben gegangen, oder hab ihnen einfach die MIDI Datei zugeschickt und eine WAV zurückbekommen.
Unterteilt ist das Review in 6 Punkte.
1. Review von SuperDrum FX
2. Review von Addictive Drums
3. Review von Superior Drummer
4. Review von BFD2
5. Hörbeispiele
6. Abschlussfazit / Abschlusswort
Rechtschreibfehler/Grammatikfehler werden irgendwann korrigiert. Lesbar sollte es aber sein
#1 SuperDrumFX
Homepage
Kostenpunkt: Freeware
SuperDrumFX ist eine kostenlose Alternative zu den "großen" in dem Sektor.
Bedienung und Funktionsumfang:
SuperDrumFX ist sehr einfach in der Bedienung gehalten. Über ein Dropdown menü kommt man an die Einstellungen der Komponenten ran, die mit selbsterklärenden Bezeichnungen beschriftet sind. Mehr kann man sich nicht wünschen.
Das ganze sieht nicht so schön aus wie in den Konkurrenzprodukten, aber es erfüllt seinen Zweck und die anderen könnten sich teilweise eine Scheibe von abschneiden.
Intuitiv ist es alle male, Bedienungsanleitung braucht man nicht.
Das VST und die Samplelibrary müssen getrennt heruntergeladen werden. Im SDFX Forum gibt es auch von Usern erstellte Libraries.
Die einzelnen Samples muss man leider per Hand eintragen, das ist ein etwas langwieriger Prozess (naja. 10 Minuten vielleicht) im Vergleich zu den anderen, wo man die Komponente per Dropdownmenü oder Bild auswählen kann.
Technisches:
Vom Speicherverbrauch ist SDFX relativ Anspruchslos, weil nur eine Hand voll Samples geladen werden müssen. Im Prinzip müsste jeder PC auf dem eine DAW läuft auch mit den Speicheranforderungen zurechtkommen.
Auf der Festplatte braucht es weniger als 50MB Speicher.
Klang:
Ich bewerte hier NUR die Standardsamples die auf der Downloadseite mit angeboten werden. Man hat hier eine Fülle an Kits und Klängen zur Auswahl, die allesamt ordentlich aufgenommen sind und auch klingen. Für ein kostenloses Plugin sehr gut.
Der Knackpunkt kommt aber noch:
Ein realistischer Drumsound ist von vielen Komponenten abhängig.
Es braucht verschiedene Samples für verschiede Anschlagstärken. SDFX unterteilt die Samples meistens in "Hard" und "Soft", was zum Einen nicht genug ist. Zum Anderen kommt hinzu dass es nur für wenige Komponenten alterierende Sounds gibt, was ein weiterer wichtiger Punkt ist.
Die Hihat unterscheidet nicht zwischen verschiedenen Öffnungsstufen außer offen und geschlossen.
Fazit
Ganz gute Samples und der 0-Kostenpunkt sprechen für SDFX. Einen realistischen Klang erreicht man nicht.
Es klingt alles in allem einfach sehr künstlich, allerdings ziehe ich, aufgrund der gut klingenden Samples SDFX immer noch meinem TD-3-Klang vor, weil man eine gute Auswahl an echten Drumkomponenten hat.
Als Drumcomputer (wenn man nicht jeden einzelnen Schlag dynamisch programmieren möchte) eignet es sich nur wenig, weil es meist nur ein Sampel pro Anschlagstärke und Komponente gibt.
----
#2 Addictive Drums
Homepage
Kostenpunkt: 189 Euro bei Musik-Service.
Bedienung und Funktionsumfang:
Von der Bedienung her schafft es AD wie kein anderes VST eine intuitive Benutzeroberfläche mit vielen Einstellungsmöglichkeiten zu vereinen.
Das geschehen zentriert sich auf zwei Bildschirme, dem KIT und dem EDIT Feld.
In ersterem kann man durch einfaches klicken die einzelnen Komponenten auswählen die bildlich schön dagestellt werden, im zweiten kann man alles mögliche an Effekten und Soundeinstellungen wählen. Durch einfaches Reglerdrehen oder Kurve "zeichnen". Sehr löblich das Ganze.
Pitch/Pan/Compression/EQ/FX alles lässt sich mit ein paar wenigen Klicks einstellen.
Technisches:
Einen 512 MB Riegel sollte man mindestens bei AD mitbringen, das ist aber heutzutage ja schon ziemlich wenig. Die einzelnen Komponenten laden von den kommerziellen Plugins hier am schnellsten, was sehr angenehm ist. Auf der Platte braucht AD meines Wissens 1-2GB, was auch im unteren Bereich anzuordnen ist. Also recht genügsam das Ganze.
Offiziellen Support für E-Drums gibt es (gab es als ich das letzte mal auf der AD-Seite war, was etwas her ist) NICHT. Funktioniert natürlich trotzdem, mit Einschränkung.
Klang:
AD hat einen Recht eigenen Klang, ich kann das ganze schwer beschreiben, aber man hört in einer Aufnahme sofort wenn das Schlagzeug aus diesem Plugin kommt, das mag gut oder schlecht sein.
Man hat eine kleine Auswahl an Presets, besonders zu beeindrucken war hier "Vintage", das wirklich wie ein Vintage Set geklungen hat.
Ich hatte früher mal bei einem Kollegen die Zeit das Ganze ausführlich zu testen, und war soweit ganz zufrieden. Will man AD aber für Recording, oder im Kontext mit anderen Instrumenten benutzen ist einiges an Einstellungen nötig, damit man jede Komponente hört, oder damit keine Komponente ein anderes Instrument verdeckt.
Aus Mixingsicht natürlich üblich, aber meiner Erfahrung nach bei Addictive Drums wirklich überpräsent. Für mich schied es deshalb als Verwendung für unsere CD aus, wer viel Zeit investiert kann aber sicher Einiges rausholen.
Fazit
Addictive Drums ist nur ein paar Euro billiger als Vergleichsprodukte, und klingt gut - nicht falsch verstehen - aber vom Funktionsumfang und vor allem von der Samplelibrary haben die anderen sehr viel mehr zu bieten.
Für E-Drummer leg ich deshalb ein anderes Produkt nahe. Auch das Handling der Hihat ist nicht wirklich zufriedenstellend. Als ich es damals benutzt hatte konnte der Sound der geöffneten Hihat durch das schliessen nicht gestoppt werden. Peinlich. Aber bin mir nicht sicher ob es ein Einstellungsfehler war.
Wo AD Drums der Konkurrenz aber meilenweit überlegen ist ist beim benutzen von Programmierten, dynamikarmen MIDIs.
Mein in Guitar-Pro programmiertes Schlagzeug, das nur zwei Dynamikstufen (Ghostnotes und Normal) hat (und das auch nur in Fills benutzt) klingt mit AD auf einmal richtig realistisch. Im Vergleich zu den anderen die für das Anwendungsgebiet recht ernüchterne Resulate liefern.
Dafür ist auch die Investition wert, man muss sich halt seines Anwendungsgebietes bewusst sein.
Einen Fehlkauf legt man mit AD allerdings nicht hin, egal in welchem Fall.
----
#3 Superior Drummer
Homepage
Kostenpunkt: 219 Euro bei Musik-Service.
Bedienung und Funktionsumfang:
Man hat zwei Hauptbildschirme, einen zur Auswahl der Komponenten und zu grob Einstellungen (wie Lautstärke einer Komponente) oder MIDI-Anschlagsstufen und den Mixer der die Mikrofone kontrolliert und eine Effektkette von maximal 5 Plugins pro Mikrofon zulässt. Etwas komplizierter zu Bedienen als AD, aber geht auch beispielhaft einfach von der Hand. Das Micbleed und dessen Stärke lässt sich für JEDES Mikrofon einstellen, man hat also fast die volle Kontrolle über den Sound.
Technisches:
Bei Superior Drummer kann man sich aussuchen was man installieren will. Ein Basispaket oder ein Komplettpaket und diverse Zwischenstufen. In den kleineren Installationen fehlt beispielsweise Micbleeding (Überblenden eines Komponentensounds in ein anderes Mikrofon) für ein paar Mikrophone oder es gibt nicht alle Schlagtools (Sticks/Besen/Filzbeater/Plastikbeater).
Es verbraucht zwischen ca 1,5 und 20GB auf der Festplatte.
Der Speicherplatz im RAM hängt von der größe des Kits und dem Micbleeding ab. Wenn man alle 3 Roommics verwendet ist man schnell jenseits der 1GB Grenze, aber man kann den Speicherverbrauch reduzieren.
Wer einen resourcenarmen PC hat kann auch auf 16bit Sounds umschalten. Die Mindestmenge für ein gut klingendes Kit beruht sich auf ca 400MB Speicher, empfohlen sind meinerseits klar um die 1GB.
Klang:
Vom Klang her war ich von Superior Drummer im ersten Moment vollständig überzeugt. Größtenteils. Jede der Komponenten klingt gut, die Sounds sind angenehm und der Klang des Raumes in dem die Schlagzeuge aufgenommen worden sind ist göttlich. Bei AD und BFD schwingt subtil immer noch ein "dreckiger" Raumsound mit, selbst bei deaktivierten Raummics.
Man kann in der Effektkette Kompressoren, EQs, Highpass/Lowpass usw einstellen, leider keine Effekte, wie Hall, was ich Schade finde, weil ich innerhalb des VSTs schon die Kontrolle darüber haben möchte. Für Recordingmenschen finden sich natürlich andere Wege das zu erreichen.
Das Hihatverhalten ist göttlich, schlägt man eine Hihat halboffen an, und öffnet sie anschliessend wird dieser Sound realistisch vermittelt.
Bei den Snaredrums gibt es allerdings abzüge. Davon klingen für mich nur 2 verwendbar, die anderen vom Grundcharakter her viel zu ähnlich. Der Rest ist gut.
Superior Drummer ist das einzige Plugin dass einen sehr guten Sound hat ohne dass man groß bearbeiten muss. Das legt den Verdacht nahe dass die Samples vorbearbeitet sind, das stört mich aber nicht. Komfortabel und wohlklingend ist es.
Fazit
Für E-Drummer die ihr Set anschliessen wollen und keine Stunden mit Einstellungen verbringen können perfekt. Die Samples sind hochqualitativ, das aufgenommene Schlagzeug ist von einem echten nicht wirklich zu unterscheiden.
Für Studio/Drummer bestens geeignet.
Was etwas stört sind die einzelnen Velocitylayer. Hier braucht es manchmal ein wenig rumprobiererei dass die Dynamik vom E-Set auch richtig auf den Klang übertragen werden kann. Aber auch hier hab ich immer in Minutenschnelle sehr gute Ergebnisse erreichen können.
Mein glasklarer Favorit.
---
#4 BFD2
Homepage
Kostenpunkt: 269 Euro bei Musik-Service
Bedienung:
So, ein großes Sorry an alle BFD2 Verehrer an der Stelle. Ich hab es leider nicht unmittelbar zur Verfügung, so dass ich leider recht wenig zu BFD2 sagen kann. Ich hab es nur vor etwas längerer Zeit einmal bei wem antesten können, aber da war auch nicht viel Zeit vorhanden. Wer eine Ergänzung oder Korrektur hat, der kann sich gerne bei mir melden.
Komponentenauswahl ist wie gewohnt einfach, man drückt auf einen Knopf und hat dann eine bildliche Auswahl.
Wie in Superior Drummer gibt es hier eine Effektkette pro Mikrofon die man einbinden kann, mit den gängigen Dingen eben. Hier ein Vorteil gegenüber Superior Drummer: Reverb.
Von allen Plugins ist die Benutzerführung aber am unübersichtlichsten in diesem Plugin, das liegt wohl vorallem daran dass BFD den größten Funktionsumfang von allen hat, um mich da in allem zurecht zufinden hatte ich nicht genug Zeit, aber: Intuitiv war vieles *nicht*.
Natürlich, hätte ich das Benutzerhandbuch gelesen hätte ich es verstanden, aber das Argument bleibt: Die Einarbeitungszeit ist am Größten.
Technisches:
Bei der Installation kann man Set-weise auswählen. Also man kann den benötigten Speicher reduzieren in dem man einfach weniger Sets installiert. Bei Vollinstallation bewegt sich das Ganze in der >= 20 Gigabyteregion. Dafür bekommt man Samples von vielen hochwertigen Drumsetsgeboten.
Ein tolles Feature: Man kann die Komponenten schon anspielen bevor sie komplett geladen sind, weil BFD scheinbar immer ein kleines Sample schon vorläd. Halte ich für eine sehr geniale Idee.
Anderseits: Sowas haben die Macher sich auch einfallen lassen müssen, denn die Ladezeiten sind ein vielfaches höher als die der anderen.
Selbiges gilt für den Speicherverbrauch. 1GB sind hier Pflicht, selbst fürs 4-Piece Drumkit, darüber hinaus hab ichs nicht getestet aber man kann sich ja in etwa ausmalen was da gebraucht wird.
Klang:
Zwiespalt.
Soll ich den Klang bewerten der einfach so aus BFD rauskommt, oder den den man erreichen kann? Würde ich es so bewerten wie die anderen Sets müsste ich sagen: Schrecklich.
Bewerte ich es fair müsste ich sagen göttlich: Denn man hat die Kontrolle über alles. Hier ist nichts vorbearbeitet, was BFD bietet ist ein gut abgenommenes unbearbeitetes Klangbild. Wer also aus dem Sound was rausholen will muss Mixingtechnisch ganz schön fit sein. Für einen Anfänger sicher nichts.
Keins der Presets die ich getestet hab klang in seiner Grundform so gut wie Addictive Drums oder Superior Drummer, aber die Möglichkeiten aus den Sounds was rauszuholen liegt eben ungleich höher als bei den anderen Produkten.
Fazit
Ich denke BFD ist am ehesten Studiosoftware.
Man braucht ein hohes Wissen und eine hohe Einarbeitungszeit um was rauszuholen, DANN aber klingt es besser als jedes andere Plugin dass es gibt. Dazu verweise ich auf die Klangbeispiele auf deren Homepage die wirklich göttlich sind. Da bleibt wohl jedem Schlagzeuger die Kinnlade offen stehen.
Für die Klientel perfekt, für die anderen, würde ich andere Produkte nahelegen.
#5 Hörbeispiele
Ich hab zu jedem der Plugins ein kleines Sample eingespielt.
Jedes davon geht knapp über eine Minute und ist in 3 Teile geteilt, einmal "Rock" dann "Groove" und dann "Metal". Verzeiht mir bitte meine Spielkünste, der Rest meiner Erkältung nagt grad an mir, und ich hab es nur für den Vergleich gemacht.
In JEDEM der Programme hab ich nichts anderes gemacht ausser ein Preset auszuwählen und vielleicht 1-2 Komponenten zu ändern wenn mir der Sound nicht gefiel.
Das Verfahren wird BFD2 natürlich *nicht* gerecht, klingt eher als würde man gerade im Proberaum stehen, aber eine andere Möglichkeit gab es für mich nicht
Soundbeispiele für Addictive Drums
Soundbeispiele für BFD2
Soundbeispiele für Superdrum FX
Soundbeispiele für Superior Drummer
Zusatz: Bei dem Superior Drummerbeispiel hört man gut raus was ich als Kritikpunkt nannte. Und zwar hab ich mein Fußpedal nicht perfekt an mein TD-3 angeschlossen, der linke Beater war weiter entfernt von der Mitte als der Recht, dieses Dynamikproblem wird in Superior Drummer noch ziemlich verstärkt. Richtig eingestellt klappts aber perfekt.
#6 Abschlusswort
Hier noch ein Satz zu jedem der Plugins um alles sehr knapp zusammenzufassen.
SuperDrum FX - Für Leute ohne Geld gut.
Addictive Drums - Ordentliche Qualität, als Drumcomputer exzellent, leider zu teuer für die Leistung.
Superior Drummer - Hochprofessionell, toller Klang. Ein paar Funktionen fehlen allerdings und kleinere Macken hat es.
BFD2 - Das Studioprodukt überhaupt. Für alle die sich auskennen und alles selbst machen wollen
EZ Drummer konnte ich leider nicht testen. Vor Urzeiten hatte ich es mal irgendwo benutzt aber weiss nicht mehr genug um darüber zu berichten. Wird noch nachgeliefert
- Eigenschaft
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