Sterben die Männergesangvereine aus?

  • Ersteller Effjott
  • Erstellt am
Effjott
Effjott
Helpful & Friendly User
HFU
Zuletzt hier
25.06.15
Registriert
05.01.07
Beiträge
3.473
Kekse
17.423
Ort
Emsiges Land
Nachdem ich heute Morgen einen Zeitungsartikel dazu gelesen habe, interessiert mich mal, ob das in Eurer Region auch so feststellbar ist.
Gemeint sind in erster Linie Laien-Männerchöre, die nach und nach aufgelöst werden. So heißt es in dem Artikel, dass vor 50 Jahren bundesweit noch ca. 12 000 Laien-Männerchöre existierten, heute gerade mal etwa 3 500.

Als Haupt-Ursache für den Rückgang wird der "Zeitgeist" genannt, dem sich die Männerchöre in ihren teilweise verkrusteten Strukturen weitgehend entziehen. Gemeint ist damit wohl die Tatsache, dass in den meisten Männerchören die Musik nicht im Vorgergrund steht, sondern die Geselligkeit.
Auch das Repertoire scheint eine Rolle zu spielen, wenn bei den typischen MGVs der deutsche Wald,der süße Wein und das lockende Weib (Die Loreley) angesagte Sujets sind und von vergangenen Zeiten in romantischer Manier schwärmen.


In unserer Gegend ist in der Tat ein starkes Schwinden bzw. Nachwuchsproblem dieser MGVs offensichtlich. Auch bei gemischten Chören - oft Kirchenchören - in den kleinen Ortschaften kann man solche Entwicklungen feststellen.

Wie sieht das bei Euch in der Region aus?
 
Eigenschaft
 
... In unserer Gegend ist in der Tat ein starkes Schwinden bzw. Nachwuchsproblem dieser MGVs offensichtlich. Auch bei gemischten Chören - oft Kirchenchören - in den kleinen Ortschaften kann man solche Entwicklungen feststellen.
Wie sieht das bei Euch in der Region aus? ...
Das ist in der Tat nicht nur auf Männerchöre beschränkt, das betrifft alle Arten von "Dorf-Chöre" (Dorf nicht negativ gemeint!), der Altersdurchschnitt steigt, in meinem Herkunftsdorf (habe ich vor 2-3 Wochen zufällig gelesen) liegt das Durchschnittsalter vom Gemischten Chor bei knapp 63 Jahren - totale Überalterung, kein Nachwuchs und die Unfähigkeit mit anderen gleichartigen (Nachbar-)Vereinen zu fusionieren, die das gleiche Problem haben.

Ich sehe den Hauptgrund nicht unbedingt nur in dem fehlenden Nachwuchs für diese Art Chöre (sonst würden Jugend- oder Junge Chöre) ja aus dem Boden schießen, sondern in der allgemeine Individualisierung der Gesellschaft. Selbst Sportvereine haben auf dem Dorf häufig das Problem komplette Mannschaften zusammenzubringen und bilden Spielgemeinschaften mit einem bzw. mehreren Nachbargemeinden.

Aber wie schon oben erwähnt, die Tradition, das Liedgut, der "Sinn" der Vereine fördert das Problem zusätzlich...
 
In den Städten sprießen "Junge Chöre" meiner Erfahrung nach wie Pilze aus dem Boden. Das Problem, dass die Männerstimmen fehlen bleibt allerdings.
Schwierig zu sagen, wieso das so ist, aber meiner Erfahrung nach wollen Jungs in eine Band, nicht in einen "Chor" - da steht schon das alte Image im Weg. Außerdem ist alles andere als "Lead-Gesang in der Band" voll uncool.
Bis sie dann alt genug wären, dass sie wieder Freude am Chorgesang hätten, haben die meisten die Lust am selber Musik machen verloren.
 
Ich kenne mich auf dem Land nicht so aus. Wie IceP schon sagt, gibt es als Gegenbewegung einen Run auf Chöre in den Städten - die sind allerdings in der Regel gemischt und tatsächlich haben viele eine höheren Bedarf an Männerstimmen... das Chorsingen scheint also momentan eher ein "Frauending" zu sein.

Die Antwort, die du in deinem Startpost mitgeliefert hast, klingt für mich durchaus schlüssig.: Die veralteten Strukturen und das Repertoire müssen wohl mal überdacht werden. Es braucht also nicht nur eine neue Generation von Chormitgliedern, sondern vorher noch eine neue Generation von Chorleitern - die es in der Stadt eben schon länger gibt.

Der gesellschaftliche Individualisierungsprozess mag ebenfalls ein Grund dafür sein. Allerdings hat jener meiner Ansicht nach seinen Höhepunkt bereits hinter sich. Zumindest in den Städten ist eine starke Tendenz zu organisierten Gemeinschaften - auch bei jüngeren Leuten - bemerkbar. Mag sein, dass es auf dem Land noch ein bißchen zeitversetzt ist.
 
Es braucht also nicht nur eine neue Generation von Chormitgliedern, sondern vorher noch eine neue Generation von Chorleitern - die es in der Stadt eben schon länger gibt.

Das scheint mir auch ein wesentlicher Grund zu sein für den Schwund bei den Chören in den kleinen Ortschaften.
Zumindest habe ich die Erfahrung gemacht, dass es da einige gibt, die sich sehr selbstzufrieden in ihrem Chorleiter-Dasein geben, sowohl, was das musikalische Niveau des Chores angeht, als auch bei der Auswahl der Stücke.
Bleibt zu hoffen, dass diese "neue Generation" von Chorleitern, die es ja offensichtlich in größeren Städten schon gibt, bald auch auf dem Lande zu finden ist.;)
 
Also hier im Südwesten hat der Prozess, dass allerorts junge Chöre um meistens ebenfalls junge Chorleiter entstehen, bereits vor ein paar Jahren seinen Weg auch in die Dörfer gefunden. Die haben natürlich alle mit dem Liedgut der traditionellen Gesangsvereine absolut nichts am Hut und auch zu den klassischen Kirchenchören gibt es kaum Überschneidungsbereiche. Die alte Form der Chöre scheint dagegen wirklich auszusterben. Zur Frage, ob es bedauerlich ist, dass damit eine alte Tradition und ein Kulturgut verloren geht, ist meine persönliche Meinung: Es war auch eine alte Tradition Hexen zu verbrennen und Dieben die Hände abzuhacken. Die Abschaffung dieser "Kulturgüter" war imho auch nicht besonders bedauerlich. Okay, ganz so schlimm wie Hexenverbrennung sind Gesangsvereine nun doch wieder nicht, aber nach den Beschreibungen, die ich von Leuten gehört habe, die einem solchen Verein eine Weile angehörten, bevor sie sich mit Grausen abwandten, ist der qualitative Unterschied zur Hexenverbrennung teilweise nicht allzu groß... ;)

Überalterung bis hin zum Aussterben ist allerdings ein Problem jeglicher Vereinigung die sich nicht ausreichend um Nachwuchs kümmert (wozu natürlich überhaupt erst mal ein auch für jüngere Leute ansprechendes Programm / Image gehört). Lässt man altersmäßig nach unten ein zu großes Loch aufreißen, ist es schwierig, dieses wieder zu stopfen. Die wenigsten Jugendlichen proben gerne mit einer Gruppe von lauter "Ü40s". Bei Chören kommt leider immer noch das "uncoole" Image erschwerend hinzu, das über einen sehr langen Zeitraum von den altmodischen Chören geschaffen wurde.

Ich habe allerdings neuerdings den Eindruck, dass - wohl gerade durch das Aufkommen der jungen Chöre - dieses negative Bild ein wenig zu bröckeln beginnt. Naja, vielleicht täusche ich mich auch, weil selbst das weitere Umfeld von Tübingen (die Stadt mit dem niedrigsten Altersdurchschnitt Deutschlands, da ca. ein Drittel Studenten) evtl. nicht repräsentativ ist. Ich bin jedenfalls gespannt, wie sich das die nächsten Jahre entwickeln wird.
 
Eben erst fand ich diesen Thread, obwohl ich am Sonntag ein Sängerfest (als Tontechniker) hatte.

Dieses Treffen wird alle Jahre veranstaltet, letztes Jahr waren es 7 oder 8 Chöre, diesmal immerhin 13 von 20 eingeladenen. Ja, die Chöre müssen sich um den Nachwuchs Sorgen machen, Sorgen im Sinne von Gedanken. Wie kann ein Laienchor interessant für junge/jüngere Menschen sein/werden?
Der Dirigent meines Lieblingschores hat seinen eigenen Weg gefunden - er arrangiert vieles auf recht moderne und durchaus auch witzige Art und Weise, am Sonntag war Premiere des Prinzen-Songs "Der Mann im Mond", noch nicht ganz perfekt, trotzdem toll :).
Ich glaub, daß das Interesse an den üblichen Kirchenliedern, die ja bei den meisten Chören recht beliebt sind, so langsam nachläßt, wenn ich da so an den Adventssonntag letzten jahres denke, bei dem in der kleinen Dorfkirche drei Chöre auftraten und der Männergesangsverein Schönau eindeutig den stärksten Applaus erhielt, bestärkt mich das. Die gekonnte Modernisierung des Liedgutes ist dabei nicht zu unterschätzen, ein bißchen Pepp, eine Prise Humor - und schon geht die Post ab :D.

Hier die Standfotos der 13 Chöre:

 
Hallo Tonstudio2!
Gratuliere, wenn du einen Männerchor gehört hast, der ansprechend gesungen hat. Vor einigen Wochen hat es in Dortmund einen Gesangstag gegeben (Kulturhauptstadt usw...) und ich bin voller Neugier raus und habe mir die Chöre auf mindestens drei Bühnen angehört. Alle bis auf einen Kinderchor, der aber nicht in diesen Thread gehört, waren so, wie man sich das immer vorstellt. Es klang großväterlich und leierig. Leider, leider.
Da war ich, wieder zu Hause, richtig sauer. Andererseits, wenn du meinst, daß es doch Chöre gibt, die über das alte Klischee herausgewachsen sind, habe ich vielleicht einfach nur Pech gehabt und bin an die Verkehrten geraten. Aber, das, was ich da gehört habe, war zum Abgewöhnen.
An und für sich finde ich den Klangkörper "Chor" schon faszinierend. Ich habe vor etwas längerer Zeit in Minden in der Kampa-Halle eine Gospel-Veranstaltung mit buchstäblich Hunderten von Sängerinnen und Sängern gehört und das war absolut Klasse.
 
Hallo Tonstudio2!
Gratuliere, wenn du einen Männerchor gehört hast, der ansprechend gesungen hat...

Naja, bei dem Attribut "ansprechend" werd ich ein bissel stutzig, weil das auch mit subjektiven Kriterien zu tun hat, mir hat's jedenfalls gefallen und die paar falschen Töne (sofern vorhanden) haben mich im Zusammenhang mit der Veranstaltung (Laienchöre, Liveauftritt) nicht im mindesten gestört...mag sein, daß da für mich der Spaß-/Geselligkeits-/Freundschaftsfaktor gegenüber dem Kunst- und Perfektionsfaktor bei weitem überwiegt ;)

Schönauer Männerchor e.V., Arr. und Dirigent: Manfred Ebel:



Lauchaer Männerchor, Leitung: Manfred Erck:



(auf den Fotos weiter oben ist das einmal der erste sowie der letzte Chor ;))



Ich weiß ja nun wirklich nicht, ob das gut oder schlecht ist, ich hatte bis vor wenigen Jahren außer mit dem Opernchor des Theaters, den es nun nicht mehr gibt, nichts weiter mit Chören zu tun, hat sich nicht so ergeben... :nix:.
Aber seit ich den Manfred Ebel kennengelernt habe, hat sich das geändert.
Der hatte mir vor...?...Jahren mal eine Kassette mit dem Mitschnitt eines Auftrittes des Petkuser Männerchores (aus Wutha-Farnroda) gegeben, mit der Bitte... -> CD draus zu machen. War recht viel Arbeit, weil ziemlich mäßig mitgeschnitten, aber das hat mir trotzdem wegen des frischen Inhaltes viel Spaß gemacht :). Sowohl die Songtexte als auch die Moderation hat mich öfters belustigt und, naja, so bin ich halt da dazu gekommen :).

Mein allergrößtes Problem derzeit ist, daß ich zum Sängertreffen in Deubach 2011 nicht dabei sein kann, weil ich arbeiten muß, daß ärgert mich wirklich heftig...
Ich wollte beschallungstechnisch mal ein bißchen so richtig aufrüsten, das Material hätte ich zum absoluten Freundschaftspreis bekommen können, der Fahrplan war eigentlich klar, aber ich selbst bin im Theater gebunden, und ob ich einen Toni meines Vertrauens finde, der das ebenfalls für einen Freundschaftspreis macht (und dabei nebenher noch einen sauberen Mitschnitt hinbekommt), weiß ich noch nicht...

naja, aber das schweift hier ab, sry... :redface:
 
Ich habe fast 3 Jahre in einem Folklore/Gospel Chor gesungen, und war als *präsenter* Tenor wichtig (sag ich mal so). Die (wenigen) anderen Tenöre wurden jedenfalls leise, wenn ich mal keinen Durchblick hatte. :redface::gruebel:

Im meinem letzten Jahr bekam ich zwar einen sehr geschätzten Mitsänger an die Seite, die Last war somit nur noch halb so schwer, aber 2+3 Tenöre gegen 15-20 Soprane oder 12-15 Alt sind immer noch knapp. :redface:

Auch der Bass zählte nur 3-5 Stimmen, also ein offensichtliches Männerdefizit. :eek:

Ich war wegen der Chorführung (nicht musikalisch) etwas genervt (zuviel Vereinsmeierei), deswegen habe ich mich anderweitig umgeschaut.

Durch Zufall war ich auch bei einer Probe bei einem Männerchor (A Capella, nannte sich die 12, mit *Nachwuchssorgen*).

Fand ich echt klasse, hab's aber nicht über's Herz gebracht den anderen Chor zu verlassen.

Letztendlich bin ich doch wegen einer Rock/Blues-Band ausgestiegen, aber dass (Männer-)Gesangsvereine ein Problem haben unterschreibe ich blind. :redface:
 
Ich stimme tonstudio2 vollkommen zu! Mit dem richtigen Repertoire und einer guten Choreographie sind Chöre auch für junge Leute mehr als ansprechend. Mein persönlicher Liebling ist ja ein Chor aus Wales, den ich erst vor Kurzem bei den World Choir Games in China gesehen habe. Dort haben sie zum Beispiel auch "Rhythm of life" gesungen, das haben sie auch schon mal bei einer britischen Fernsehsendung gezeigt, ich habs bei youtube gefunden. Hier sieht man erst, was ein Chor leisten kann!

Kennt jemand vielleicht einen deutschen Chor, der damit vergleichbar ist? Bei mir in der Gegend (Ostwestfalen) bin ich bisher nicht fündig geworden...
 
Ich singe seit zweieinhalb Jahren in einem jungen Männerchor. Es ist ein Ehemaligen-Chor, sprich wir sind alle Abgänger der selben Schule. Damit ist die Nachwuchsfrage ist bei uns relativ praktisch gelöst, denn unser Chorleiter ist Musiklehrer an der Schule und rekrutiert direkt aus dem Schuhlchor. Unsere Besetzung ist mit um die 20 Mann allerdings auch nicht die grösste, dh. man kann mit der Mitglieder-Fluktuation recht gut Schritt halten. Unser Niveau ist denke ich für einen Laienchor zimlich anständig.
Repertoirmässig haben wir denke ich einen guten Mix. Wir singen teils klassische Chorliteratur, teils eher popiges. Die Mischung macht's und hält bei Laune. Auch die Zusammenarbeit mit dem städtischen Musikkolegium ist immer wieder eine tolle Erfahrung. Aber auch die Geselligkeit kommt natürlich nicht zu kurz, denn irgendwo gehört das zum Chor-Dasein ja auch dazu. Nach der Probe gehts ins Stammlokal. ;)
 
Schön, dass du den wichtigsten Punkt des Chordaseins wieder in den Fordergrund rückst: das Singen muss Spaß machen! Was dann dabei raus kommt, steht an zweiter Stelle, was bei Laienchören auch vollkommen in Ordnung ist.
 
Natürlich macht Singen Spaß oder sollte es zumindest, denn sonst geht keiner freiwillig in den Chor, da gibt es reichlich andere Gelegenheiten in zahllosen Vereinen, um Geselligkeit zu pflegen.
Geselligkeit gehört bei Laienchören dazu, das sehe ich genauso. Allerdings sollte auch was für die Sache "Musik" herauskommen, Lernzuwachs beim Sänger wie auch beim Dirigenten.

Was ich kritisiere ist, dass es Laienchöre, hier vor allem Männerchöre samt Leiter, gibt, die vor lauter Selbstgefälligkeit nicht bereit sind, sich musikalisch weiter zu entwickeln und sich auch noch für die Kulturträger der Region halten.
 
Was ich kritisiere ist, dass es Laienchöre, hier vor allem Männerchöre samt Leiter, gibt, die vor lauter Selbstgefälligkeit nicht bereit sind, sich musikalisch weiter zu entwickeln und sich auch noch für die Kulturträger der Region halten.

Das scheint zu passen...

Erst vor kurzem hatte ich ein Gespräch mit dem Dirigenten meines Lieblingschores, der sagte, daß der Chor immer öfter zu Treffen nicht eingeladen wird und umgekehrt viele andere Chöre die Teilnahme an von "meinem" Chor organisierten Treffen verweigern...
Der (vermutete) Grund dafür dürfte in Deinen Worten zu sehen sein:

die vor lauter Selbstgefälligkeit nicht bereit sind, sich musikalisch weiter zu entwickeln

(und weil sie bemerkt zu haben scheinen, daß sie etwas tun müßten, um ihre Qualität anzupassen...)

Denn der Schönauer Männerchor ist dank des Fleißes und Engagement seines Dirigenten Manfred Ebel sehr modern. Weit über 100 Lieder griffbereit (!) im Repertoire, ständige kommen neue dazu, musikalische Ideen ohne Ende... Dabei ist der Mann gut über 70, aber er strebt immer weiter, immer vorwärts. In Ordnern, die Regalmeter füllen, sammelt er Aufzeichnungen über Auftritte ebenso wie Fragmente und Ideen, die er noch mit dem Chor verwirklichen will...
 
Das klingt interessant..ich würde den Chor gern einmal hören. Gibt es irgendwo im Internet vielleicht Aufnahmen zu sehen oder zu hören? Hat dieser Chor auch schon mal an Wettbewerben teilgenommen? Ich meine jetzt nicht unbedingt die World Choir Games, sondern es gibt ja in Deutschland auch viele andere, kleinere Wettbewerbe. Ich finde dies immer eine gute Gelegenheit, mehrere Chöre hintereinander zu hören, so kann man deren Niveau ganz gut vergleichen..

LG, H.
 
Das klingt interessant..ich würde den Chor gern einmal hören. Gibt es irgendwo im Internet vielleicht Aufnahmen zu sehen oder zu hören? Hat dieser Chor auch schon mal an Wettbewerben teilgenommen?

Hallo Hpunkt, zunächst willkommen hier im Board :)!

Meinst Du mit Deiner Frage mich bzw. "meinen" Chor? Wenn ja: Bilder und eine Hörprobe habe ich weiter obern verlinkt, Post #7 und 9 ;).

Und ansonsten: nein, an "öffiziellen" Wettbewerben hat dieser Chor (noch?) nicht teilgenommen, man hatte zum 125. Jahrestag eine große Feier in der Hörselberghalle, ansonsten trifft man sich regelmäßig mit anderen Chören aus der Region und tritt bei Geburtstagen, Hochzeiten, Dorffesten etc. gern auf :).
 
Hallo Peter,

ja, ich meinte Dich. Danke für das Willkommen :). Ich hab die Hörproben in Post 9 leider übersehen, aber jetzt hab ich sie mir angehört und find sie gar nicht mal schlecht ;). Ihr wärd bestimmt wettbewerbstauglich :).

Ich denke ja, dass gerade öffentliche Auftritte und auch Wettbewerbe dazu beitragen können, dass die (Männer-) Gesangsvereine eben NICHT aussterben, was ja immer noch die Frage dieses Threads ist. Wenn man auf einer Bühne steht und dann auch noch eine Bewertung für seine Leistung bekommt oder auch mal so einen Wettbewerb gewinnt, ist das ja immer auch eine gute Möglichkeit, im Rampenlicht zu stehen und so neue, junge Mitglieder zu gewinnen. Und wenn mit den Nachwuchssorgen Schluss ist, macht das Singen doch noch viel mehr Spaß!

Ich weiß, das was ich hier beschreibe ist schon eher eine idealistische Träumerei...aber wie denkt ihr denn darüber? Hat von Euch schon mal jemand Erfahrungen mit Gesangswettbewerben oder Ähnlichem gemacht?

LG
hpunkt
 
Meine Cousine ist niedergelassene Musiklerherin oder so und hat mir folgendes erzählt:

Sie leitet eine Männerchor bei dem sich die Gesangsgesellen selbst zusammengerauft haben und danach nach einem Leiter/Leiterin gesucht haben. Der Chor an sich ist wohl noch sehr Ausbaufähig und ein Überraschungsständchen zu Ihrer Hochzeit war wohl auch eher von grenzwertiger Qualität, aber dafür seien sie wohl doppelt so lusitg.
Vielleicht entstehen ein paar Chöre unter anderen Bedingungen neu wenn die Chöre mit überaltertem Material aus Wandlungsunfähigkeit aussterben.

In dem Dorf meiner Eltern gab es bis vor einem Jahr wohl auch ein sehr guten Chorleiter der mit seinen Angetrauten auch entsprechende Stimmbildung durcheführt haben soll. Soweit ich weiss ist der auch aus mangelnder Motivation seiner Chorlinge gegangen.

Singen ist eben immer auch sehr viel Fleiss.

Cheers,

Tsala
 
Männerchöre werden wohl immer mehr Mangelware - habe ich selbst so erfahren. Ein Freund bat mich, nach der Auflösung seines Männerchores einen anderen solchen Chor zu suchen, an den die vorhandenen Noten verschenkt werden könnten. Ergebnis: fast gleich null! Ich habe in der Stadt und auf dem Land gesucht, ein solcher Chor ist eine große Seltenheit.

Aber etwas ganz anderes kann ich erzählen: "Chor" wirkt wohl auf viele auch sehr verpflichtend, was die Freizeit und die Mitarbeit betrifft. "Singkreis", so zum eigenen Vergnügen, entspannende singende Geselligkeit, scheint doch ein Hit zu werden! Allerdings sind Auftritte dann nicht drin, aber zumindest kann Liedgut gepflegt werden und seelisches Wohlfühlen ist garantiert.

Belkanta
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben