Sprache anspruchsloser als Gesang oder Instrumente?

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Seit einiger Zeit beschäftigt mich eine Überlegung, die allerdings mal wieder in so einige Subs hier passen würde: PA, Mikrofone, vielleicht auch Knowhow oder Musikpraxis - aber ich versuche es mal hier in der Recording-Plauderecke, also:

Immer wieder höre und lese ich bei Fragen nach dem Equipment: "... muß nichts besonderes sein, es geht doch nur um Sprache".

Nun habe ich aber irgendwie ganz andere Erfahrungen, sowohl mit Sprachübertragung live, als auch mit Sprachaufnahmen. Bin ich da zu pingelig oder habe ich (zugegebenermaßen) zu wenig Erfahrung mit anderen Schallquellen?
Ja, die Aufnahmen sind meistens wunderbar einfach zu schneiden, Versprecher, Atem- und Lippengeräusche meistens leicht zu liquidieren, aber die Auswahl des Mikros und vor allem die Positionierung des Sprechers davor?

Wie sind Eure Erfahrungen damit?

Sind für Sprache preiswertere Mikrofone ausreichend gut geeignet, während für Gesangsaufnahmen in die teurere Liga gegriffen werden sollte?
 
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Sind für Sprache preiswertere Mikrofone ausreichend gut geeignet, während für Gesangsaufnahmen in die teurere Liga gegriffen werden sollte?
Das kommt sicher auf die Anwendung an. Wenn es sagen wir mal um Podcasts geht, dann Priorität Nummer Eins Sprachverständlichkeit. Da kann ein günstiges Røde schon eine echte Wohltat sein. Ansonsten werden da gerne Headsets verwendet, bei Sprechern ohne Mikrofonerfahrung bringt das am Ende mehr Qualität als ein Neumann an dem vorbei gesprochen wird...

Bei einer Hörbuchproduktion oder Hörspiel sieht das sicher wieder ganz anders aus, aber da hab ich kaum Erfahrung.
Wenn es rein um Informationsvermittlung geht mögen die Qualitätsanforderungen anders gelagert sein, da reicht dann auch untere Mittelklasse. Spätestens wenn das Signal noch einmal durch Skype gequält wird was bei Podcasts nicht ganz unüblich ist relativiert sich da eh einiges...
Andererseits kann man auch Gesang mit Mikros in der Preisklasse ordentlich aufnehmen.


Ich denke ich würde da keinen großen Unterschied machen. Im öffentlich rechtlichen Rundfunkstudio steht ja im Grunde die gleiche Liga rum wie im höherklassigen Musikstudio. Und im unteren Bereich erfreuen sich die gleichen Geräte sowohl für Sprache als auch Musik gleichermaßen Beliebtheit.
 
Ich hab jetzt bei weitem nicht täglich den direkten Vergleich, daher kann ich mich in meinen Ansichen auch gut irren.

Der Klang einer Stimme ist bei Gesang eigentlich so gut wie immer sehr Wichtig.
Die einzigen gegen Bsp. die mir einfallen sind Übungssituationen, wo es entweder nur um die Tonhöhe, oder den Text geht.
Das gilt sowohl für Live als auch fürs Studio.
Es ist eigentlich nie unbedeutend wie die Sängerin/der Sänger klingt.

Hingegen bei reiner Sprache ist es fast umgekehrt. Meist geht es um reine Informationsweitergabe.
Wie zB. Telephon, Konferenzen, Ansagen, Diktiergeräte usw.
Der Fall, dass der Klang hier wichtig ist, kommt auch vor, allerdings im Zeitlichen vergleich viel seltener.
Beispiele brauche ich einem Theatermenschen wie dir sicher nicht zu sagen. ;)

Reine Sprachverständlichkeit herzustellen ist heutzutage mMn (bei Zimmerlautstärke) mit recht billigen Mitteln zu bewerkstelligen.
Jedes Laptopmic reicht dafür aus.
Wenn man allerdings den Klang einer Stimme so wie den Klang einer Singstimme betrachtet, dann gelten mMn einfach die gleichen Regeln.
Da würde ich dann keinen großen Unterschied mehr machen.

Lg Jakob
 
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Wenn eine Stimme richtig gut klingen soll, geht an einem richtig guten Mikrofon kein Weg vorbei, ob nun gesungen oder gesprochen wird. Ich denke eher, dass bei Sprache die Bandbreite der Qualität noch deutlich weiter nach unten als noch akzeptabel empfunden wird.

Aber es ist nun schon ein Unterschied, ob es sich um eine Ansage im Supermarkt handelt oder eine Werbung für das neueste Aftershave. Einmal reicht Sprachverständlichkeit aus und es interessiert wirklich niemanden, ob man den Sprechenden an der Stimme überhaupt wiedererkennen würde. Im anderen Falle transportiert evtl schon der Klang der Stimme die eigentliche Botschaft. Und dann ist auch der selbe Aufwand am Start wie für die Sänger-Zunft.
 
Sind für Sprache preiswertere Mikrofone ausreichend gut geeignet, während für Gesangsaufnahmen in die teurere Liga gegriffen werden sollte?

Im Gegenteil. Da Sprache in der Regel pur rüberkommen muss, braucht es eine hohe Qualität. Ausnahmen sind Pod-Casts oder Telefonansagen. Profesionelle Telefonansagen werden meistens aber trotzdem im guten Studio aufgenommen.
Weit verbreitet ist für Sprachaufnahmen das U 87 von Neumann. Beim WDR kommt auch das Neumannstereomikro SM 69 zum Einsatz. Manche Studios, die auf Hörspiel/Audiobooks spezalisiert sind haben auch ein U 47 wie Audio Vision in Berlin. Ich habe im Sommer eine Else-Lasker-Schüler-CD mit der exzellenten Sprecherin Claudia Gahrke aufgenommen. Da wurde das U 47 durch ein ADT-Pult benutzt. Die Aufnahme wird nun von Prof. Dr. Anselm Goertz als Referenz für Sprachsachen bei der Tontechnik benutzt. :) Soundbeispiel auf http://www.kreisende-weltfabrik.de/

Die Aussage "Es ist ja nur Sprache" kommt meistens von Leuten mit sehr wenig Erfahrung.

Live sieht das nicht viel anders aus. Wenn eine Tontechniker ein SM58 für Sprache oder Reden benutzt, macht mich das ärgerlich. Da sind das Sennheiser ME36, AKG 747 oder Schoepse durchaus angebracht.

Ansonsten gute Handheld-Mikros für Sprache sind das Beta 87 und KSM9 von Shure, das Neumann KMS 105 oder das Sennheiser 865. Als Headsets/Earsets begeistern mich Countryman E 6 oder dpa.

Ideal wenn die Speaker das auch rüberbringen. Die FÖÖN Clia sind in meinen Ohren unübertroffen, nicht nur was Sprache angeht.
 
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Hallo,

da stimme ich dem bisher Gesagten gerne zu - ich mag auch gerne einen angenehmen Sprach-Sound, und den gibt's halt nicht für billig. Kürzlich wurde ich um Rat gefragt, eine aufgenommene CD mit Texten und Erklärungen zu Feldenkrais-Übungen klänge nicht so richtig. In diesem Falle war es sogar so, daß die Stimme, die gerade in diesem Kontext Entspannung vermitteln sollte, vom Klang her genau das Gegenteil bewirkte - beinahe wie Fingernägel auf Glas. Die Frage "Wie wurde aufgenommen?" ergab die Antwort "Das hat ein Bekannter gemacht...".

Bei den zitierten SM58 sehe ich einen einzigen praktischen Vorteil bei Rede-Anwendungen, und den auch nur beschränkt, und das ist ihre Robustheit. Nämlich in kleineren Bürgerhallen und vergleichbaren Lokalitäten. In unserer Bürgerhalle (kleiner Vorort, mehr ein "Vor-Dorf") wurden früher reihenweise Sennheiser MD421 durch absolute Laien-Anwender geradezu zerbröselt. Seit man dort auf SM58 umstellte, ist nichts mehr kaputtgegangen. Besser klingen tut's nicht unbedingt, aber gut, wenn der Redner es bevorzugt, das Mic wie eine Eistüte vor die Brust zu halten...

Viele Grüße
Klaus
 
Ich denke, das einzige, was Sprache nicht anspruchsloser aber dafür unproblematischer macht, ist die Monitoringsituation. Es ist meistens nicht zwingend erforderlich, zu einer Vorlage synchron zu sprechen.

Ansonsten gilt alles, was für Gesang gilt, genauso für Sprache. Es gibt unterschiedliche Stimmcharaktere, also gibt es auch zwangsläufig besser oder schlechter geeignete Mikrofone.

Und wer sich mal tapfer durch diverse Podcasts hört, dem wird sehr schnell sehr traurig bewusst, wie viel man da falsch machen kann. Und das nicht nur von der
tontechnischen Seite.
Wie Artcore schon schreibt, steht Sprache meistens ganz alleine da. Schmatzer, Schlucken Räuspern etc. sind nur durch eine richtige Sprechvorbereitung (oder nachträgliches Schneiden) in den Griff zu kriegen.

Fakt ist für mich: gut gemachte Sprache kann ein Genuss sein - genau wie bei Musik - und schlecht gemachte Sprache ist ebenso ein Graus.

Clemens
 
Ich danke Euch für Eure Beiträge, auch wenn ich nach Podcasting erst mal googeln mußte ;).

Nein, so etwas meinte ich ebensowenig, wie Telefonübertragung oder Kaufhallenwerbung.

Wobei erstere sehr viel qualitativer geworden ist, als vor 10 oder 15 Jahren und die Kaufhausbeschallung nach meiner Erfahrung ebenfalls so gut verständlich aus den kleinen ELA-Lautsprechern in den hall- und lärmüberfüllten Raum schallt, daß ich mir sicher bin, daß auch hier bessere Mikrofone als Gamerheadsets bei der Aufnahme verwendet wurden :).

Nein, ich meinte Sprachaufnahmen, die dem Anspruch der Gesangs- oder beispielsweise Klavieraufnahmen ebenbürtig sind, sonst hat meine Frage ja gar keinen Sinn.

Also "sendereife" Aufnahmen, wie bei Rundfunk/TV, Kinofilme oder Hörbücher. Ich selbst kann ja nur von Aufnahmen, die im Theater bei Inszenierungen zu dramaturgischen Zwecken eingespielt werden, sprechen.

Ich weiß, daß die Kollegen in Meinigen dafür Neumann oder Gefell verwenden, ich habe keine Neumänner und nehme dafür Gefell oder Rode. Wenn genug Zeit ist auch beides und wähle dann die geeignetere Spur aus.
 
Ich finde, dass vor allem Sprache einen richtig gut trockenen Raum braucht. Und der kommt meistens eben auch nicht von alleine zustande.
 
Du (901) meinst also, daß in einem optimierten Raum auch mit preiswerteren Mikrofonen gute Aufnahmen entstehen können?
Ja, dem stimme ich (bis zu einer Untergrenze der Mikrofone) auch zu.

Live bestehen wieder andere Anforderungen, da kann ein SM58 besser als ein 0815-Mikro gegen die Rückkopplungen sein, ein MD421 total daneben sein (eigene Erfahrung) während ein Gefell M70 am Rednerpult alles rausreisst :).

Leider sind meine Testmöglichkeiten für Livebetrieb extrem eingeschränkt, daher kann ich nicht viel probieren oder muß den den totalen Flop riskieren :(
 
Hm, ja, ich denke auch dass Sprachaufnahmen den höheren Anspruch an die technische Seite (und notfalls das editing) stellen, während bei Gesang die Gewichtung primär auf den Fähigkeiten des Künstlers liegt. Die akustische Umgebung ist in beiden Fällen ähnlich wichtig, wenn auch vorzugsweise nicht von gleicher Beschaffenheit. Jedenfalls wenn es um besagte, qualitativ anspruchsvolle Aufnahmen geht. Ein gutes Hörbuch zu produzieren kann ein enormer Marathon sein, bei dem ein guter Sprecher selbstverständlich wichtig, aber auch nur die halbe Miete ist. Die andere Hälfte sind guter, angenehmer Klang und Regiearbeit - und kilometerlange Nerven.
 
Bei den zitierten SM58 sehe ich einen einzigen praktischen Vorteil bei Rede-Anwendungen, und den auch nur beschränkt, und das ist ihre Robustheit.
Das SM58 mag ja robust sein, hat aber den Nachteil, dass wenn der Sprecher sich bewegt oder den Kopf dreht, das Gesprochene leise bzw. unverständlich wird. Da macht das Beta 87 einen wesentlich besseren Job und ist auch robust.

Du (901) meinst also, daß in einem optimierten Raum auch mit preiswerteren Mikrofonen gute Aufnahmen entstehen können?
Ja, dem stimme ich (bis zu einer Untergrenze der Mikrofone) auch zu.
Einsteigermikros wie das NT1-A halte ich nicht für so toll. Für einfache Sachen nehmen ich das TLM 102. Das halte ich für die Untergrenze. Bei vielen studiogerüsteten Sprechern ist ja auch das TLM 103 im Einsatz.

Es gibt unterschiedliche Stimmcharaktere, also gibt es auch zwangsläufig besser oder schlechter geeignete Mikrofone.

Das habe ich bei Sprache so noch nicht erlebt. Das U 87 macht auf Sprache generell einen guten Job. Die billigen Mikros klingen dagegen verwaschen, die Chinakracher auch noch zu künstlich in den Höhen.

Generell halt ich Sprache für die hohe Schule der Tontechnik.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei vielen studiogerüsteten Sprechern ist ja auch das TLM 103 im Einsatz.
Das 103er als weit verbreiteten Kandidat für Sprachaufnahmen kann ich bestätigen. Ich selbst habe auch kein Neumann, sondern nehme eben eines meiner anderen guten Mikros dafür.
Auf die Idee sowas wie ein SM58 oder vergleichbares für Studio-Sprachaufnahmen auch nur anzufassen käme ich nicht. Diese Keulen sind ok für Live Moderation und als Notnagel, ansonsten bleibt der Koffer zu, Basta.
Ob Sprache nun "die" hohe Schule ist kann man angesichts der Vielfalt der Herausforderungen im Recordingbereich wohl diskutieren, aber ganz sicher ist es keineswegs so banal wie es sich anhört. Durch die hohe Dynamik, ausgeprägte Transienten und den vergleichsweise geringen Gesamtspegel können hier gute Preamps/Channelstrips ihre Stärken vielmehr ausspielen als bei allen anderen Aufnahmesituationen.
 
Ich danke Euch für Eure Beiträge, auch wenn ich nach Podcasting erst mal googeln mußte ;).

Nein, so etwas meinte ich ebensowenig, wie Telefonübertragung oder Kaufhallenwerbung.
Nun, die Anforderungen sind beim Podcasting im Grunde nicht geringer als bei Radio. Die Voraussetzungen sind sogar noch besser da dort niemand das Signal mittels Optimod vergewaltigt.
Nur ist dort bei vielen das Geld für ein Studio nicht vorhanden und wer sagen wir mal extrem viel über Politik zu sagen hat ist nicht automatisch in der Tontechnik erfahren, deswegen ist die Qualität dort manchmal etwas zweifelhaft.
Als Standardlösung hat sich da mittlerweile das Beyerdynamic dt297 etabliert. Das geht allerdings dann schon ganz brauchbar, ich würde nicht prinzipiell gegen Headsets schießen. Die bekannteren Podcasts die mit so etwas aufgenommen wurden lassen sich imo nicht von Radio-Podcasts unterscheiden in der Klangqualität.

Als Budget Lösung finde ich auch das Røde NT1a gut. Das rauscht wenig, hat ein konsistentes Aufnahmeverhalten rundherum und die leichte Höhenanhebung ist imo für Sprache auch ganz passend.
 
Ob Sprache nun "die" hohe Schule ist kann man angesichts der Vielfalt der Herausforderungen im Recordingbereich wohl diskutieren, aber ganz sicher ist es keineswegs so banal wie es sich anhört. Durch die hohe Dynamik, ausgeprägte Transienten und den vergleichsweise geringen Gesamtspegel können hier gute Preamps/Channelstrips ihre Stärken vielmehr ausspielen als bei allen anderen Aufnahmesituationen.
Sprache ist in der Regel pur. Da kann man nichts im Mix verstecken!
 
Von Mix habe ich ja auch garnichts gesagt :D Aber "pur" im Sinne von unbearbeitet ist eine Sprachaufnahme heutzutage eigentlich nie. Die Liste der eingesetzten Bearbeitungswerkzeuge ist bei Sprache nicht selten sogar länger als es bei Gesang der Fall ist. Die Kunst dabei ist dann ähnlich wie bei den Maskenbildnern - tu was du kannst damit es so natürlich wie möglich aussieht. ;)
 
Pur im Sinne von unbearbeitet, habe ich auch nicht gemeint. :) Wobei eine gute Aufnahmekette schon die halbe Miete bei Sprachaufnahmen ist. Deswegen ist das Usi so beliebt. Außerdem gewährt es eine bestimmte Vergleichbarkeit und Austauschbarkeit bei den Aufnahmen.
 
Hallo,

ich denke hier müssen 2 ganz separate Fälle betrachtet werden.

1. Die Sprache soll (inhaltlich) verständlich übertragen werden.
z.B. Fußballplatz, Marktschreier, Durchsagen in Flughafen, Kirche..... .
In diesem Fall kommt es nicht auf Klangqualität und natürliche Wiedergabe an. Auch ein leises Rauschen in den Sprechpausen stört hier (meist - große Ausnahme= Kirche-) nicht. Hauptsache die Zuhörer verstehen die Beiträge.
Das Mittel zum Zweck wären hier z.B. Druckkammerlautsprecher oder eine für Sprache optimierte ELA.

2. Die Sprache soll (möglichst) natürlich wiedergegeben werden.
Dies wären z.B. Hörbücher, Podcasts, Vorträge von Schauspielern im Theater, Beiträge im Rundfunk.... .
Speziell bei Hörbüchern ist hier eine hohe Anforderung an die Rauscharmut gestellt. IMHO sogar noch höher als an Gesangsaufnamen. Rauschen in Sprechpausen zwischen den Wörtern bzw. der starke Einsatz eines Gates ist für den Zuhörer unangenehm / Iritiewrend.

Ich schreibe das so ausführlich weil Pkt.1 gerne mit "Minderwertigem Equipment" gleichgesetzt wird. Aber Sprachübertragungsanlagen für die Lösung von Pkt. 1 sind keinesfalls grundsätzlich Minderwertig sonder spezialisiert auf Ihren Anwendungsfall.

Fazit:
Auch für eine ordentliche Sprachübertragung ist gutes Material nötig. Allerdingd darf es -je nach Anforderung (pkt. 1)- gerne auch spezialisiertes Material sein.

Gruß

Fish
 
Was mich bei der ganzen Geschichte ein bisschen wundert, ist das: Selbst Rundfunkstudios, die sich problemlos ein Mikro der 4fachen Preisklasse leisten könnten (sollte man jedenfalls meinen?), stellen ein SM-7B oder RE20 für die Sprecher hin.

Oder schätze ich die Größe dieser Studios falsch ein?
 
Ich hatte letztens bei einer Sprachaufnahme aus der Not geboren auch ein SM57 im Einsatz. Zwei Sprecher und nur ein brauchbares Mikrofon zur Hand. ;) Ich hab das eigentlich nur um es an eine Snare zu klemmen, selbst E-Gitarren überlasse ich lieber anderen Mikrofonen.

Ich war vom Ergebnis dann doch überrascht. Gegenüber einem ordentlichen Großmembraner klang es deutlich unnatürlich und verfälscht. Allerdings durchaus auf eine sehr praxistaugliche Art und Weise. Der Sprachverständlichkeit ist es definitiv nicht abträglich, im Gegenteil.

Ich würde das im Zweifel anderen günstigen Lösungen vorziehen und ich hab auch schon mit deutlich teurerem Equipment schlimmeres gehört. Zur Regel werde ich das trotzdem nicht werden lassen. ;)


Radio und Podcast (ich würde die bieden Sachen im Grunde zusammen fassen da es quasi das Gleiche über ein anderen Medium ist) befinden sich imo auf dem Grenzbereich der beiden von Fish genannten Kategorien. Als erstes geht es um die Information, und gehört wird oft in lauten Umgebungen. Also, Sprachverständlichkeit geht über alles. Ist das gegeben darf es dann auch ruhig noch schön klingen.
Wo das gerne kollidiert ist wenn Sprechern fett der Bass reingedreht wird was dann in guter Abhörumgebung auch sehr überlebensgroß wirkt, mit Straßenbahngeräuschen im Hintergrund aber nur unverständliches Gemumpfe übrig bleibt.


Was ich bei Hörbüchern immer sehr bitter finde ist wenn man bemerkt dass die eigene Abhöre offensichtlich eine Oktave tiefer geht als die im Studio und man sämtlichen Trittschall ungefiltert frei Haus bekommt...
 

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