egal wie gut das Phonic ist, finde ich jedenfalls die Entwicklung bei den günstigeren Digitalpulten sehr positiv: immer mehr Hersteller trauen sich da Alternativ-Produkte zu attraktiven Preisen zu positionieren - und das wünscht sich doch die ganze Meute schon seit Erscheinen des UR-01V.
Das ist sicherlich eine positive Entwicklung, wobei ich ehrlich gesagt meine Zweifel gegenüber Phonic habe (allein schon was die Bedienung angeht).
Das Beispiel Presonus zeigt ja auch, wie erfolgreich solche Produkte heute auch auf professioneller und semiprofessioneller Ebene sein können (dabei ist Presonus nun wirklich kein alteingesessener Pultkonstrukteur).
PreSonus ist ja noch eine recht junge Firma, hat in der relativ kurzen Zeit aber doch schon einiges bewegt. Auch mein Eindruck auf der PLS: Da ist richtig Energie hinter, das Entwicklerteam powert da grade erst richtig los, schaut aber wenigstens ab und an zur Seite. Man darf gespannt sein, was da noch kommt.
PreSonus ist sich im Klaren darüber, dass sie das Pult relativ schnell auf den Markt geschmissen haben und es u.a. deshalb noch ein paar kleine Macken hat. Die wissen aber auch, dass die Bugs abgestellt werden müssen und ermöglichen es, in Zukunft Ergänzungen per Software zu realisieren.
Noch während meines Gesprächs mit der Product Plannerin telefonierte sie mit einem der Softwaremenschen. Grob: "Es ist mir egal wieviel Ihr grade zu tun habt, findet diesen Bug und stellt ihn ab!".
Aber hier geht es ja um's Summit:
Da habe ich den Eindruck, dass (mal wieder) etwas Altbekanntes mit einigen kleinen Anpassungen kopiert wurde, ohne sich große Gedanken darüber zu machen, was die Anwender heute, 12 Jahre nach dem Ur-01V, wollen.
Die Bedienung in großen Teilen auf das Display zu verlegen halte ich für keine gute Idee, zumal ich an dem Pult auf Anhieb keine physischen Aux-Returns gefunden habe. Stellt sich die Frage, ob man die auf Kanäle routen könnte - dann allerdings verliert man ja schon wieder mindestens zwei der ohnehin knappen Eingänge. Stereo-Inputs habe ich auf den Fotos auch nicht gesehen.
Spontane no-gos:
- Externes Netzteil mit Hohlstecker. Einmal im Vorbeigehen hängen geblieben und aus isses
- Keine Stereo-Eingänge
- Keine auf der Oberfläche befindlichen FX-returns
- Sends on Fader. Eigentlich nett, da aber (physisch, außer vermutlich im entsprechenden Layer) keine Aux-Master vorhanden sind, will man das eigentlich nicht
- Nett, dass da Gruppen dran sind. Die kann man aber nur benutzen, wenn man das Pult in den Master-Layer schaltet. Dabei wiederum hat man keinen Zugriff mehr auf die Eingangskanäle sondern nur noch Aux- und Gruppen-Master.
Da kein freies Patchen möglich ist (wie beim 01V96 oder iLive), taugt das IMHO nicht.
- Preis: Für die gleiche Kohle bekomme ich ein StudioLive. Das hat zwar nur 4 Gruppen, von denen in den meisten Fällen 1-2 für FX-returns draufgehen, allein die Bedienung ist aber deutlich durchdachter - und die PreAmps klingen großartig, was ich Phonic ehrlich gesagt nicht zutraue.
- Keine Direct-Outs. Damit ist das Pult inkl. zusätzlichem Interface fast teurer als ein StudioLive, wo das Interface schon drin ist. Weiß man, ob das Summit echtzeit-Plugin-fähig ist (FW-returns)?