Ist das in erster Linie auf die Schaltfunktionen zurückzuführen oder kann man alleine mit dem EQ schon einiges machen?
Und kannst du die Sounds ein bischen beschreiben, z.B. welche Stilrichtungen man damit abdecken kann?
In erster Linie sind's die Schalter, die das machen, insbesondere der "USA/AC/Brit" Schalter.
"USA" boostet ein spezifisches Hochmittenband, das den "Fender-Twang" macht.
"Brit" boostet tiefer gelegenen Mitten, die den "Marshall-Roar" verursachen und etwas dreckiger wirken.
"AC" nimmt Mitten raus und macht den Sound hohler und weicher, Voxy halt.
Das ist alles keine 100%igen Klangkopien, aber sehr deutlich vernehmbare und wiedererkennbare Charakteristiken.
Der "Vintage/Modern" Schalter erweitert den Frequenzgang und verändert die Ansprache.
Und den Rest macht man dann halt mit dem EQ, der ziemlich effektiv ist.
Sounds beschreiben ist vor den Hintergrund schwer möglich. Ich hab bis jetzt für jeden mir gängigen Gitarrenstil (und das sind eine ganze Menge) einen passenden Sound mit dem Ding hingekriegt. Und einige mehr. Zwischen Chet Atkins und Rammstein geht fast alles. M.E. ist der Amp nicht festgelegt. Anders ausgedrückt: Die meisten Gitarristen haben viel weniger stilistische Optionen zur Verfügung als dieser Amp.
Doch, halt, Einschränkung: Was mir bislang nicht so ganz gelungen ist, sind sehr schmutzige Sounds, für die man wohl Verzerrer-Pedale braucht. Der Grundsound des Amps ist nach meinem Empfinden eher elegant und smooth, mehr cream als scream. Um es mal in meine kleine siebziger-Jahre-Welt zu übersetzen: "Brian May", "Keith Richards", "Dickey Betts", "Jimi Page" hab ich sofort gefunden, "Billy Gibbons", "Rory Gallagher" nur teilweise, "Neil Young" noch nicht.... wenn ihr wisst, was ich meine.
Vielleicht fehlt noch ein "Tweed"-Schalter
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