Decke aus Leisten unterschiedlicher Hölzer

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Hallo zusammen,

da ich noch eine ganze Menge Leisten unterschiedlicher Hölzer hier habe dachte ich mir, es wäre vielleicht schön alle Reste zu einer Gitarrendecke zu vereinen.
Um das mal zu verdeutlichen habe ich die Leisten mal zusammengelegt, fotografiert und in Photoshop grob in Gitarrenform gebracht.

Jetzt meine Frage:
Kriege ich da irgendwann Probleme das sich die Hölzer unterschiedlich dehnen und es Risse gibt oder ist das unproblematisch.

Die Leisten sind aus Palisander, Ahorn, Kirsche und Nussbaum und ca. 15x30mm im Querschnitt, die dünnen teilweise nur 15x5mm.

Streifen_03.jpg

Die Decke soll 15mm stark werden, der Korpus teilweise hohl (zwei Kammern, aber in der Mitte durchgehend) der Boden, nur aus Palisander und Nussbaum Leisten ca. 5-8mm stark.
Und, Ja, es soll nur einen Halspickup geben.

Grüße

Cyrill
 
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Wenn die Hölzer alle gleich sind, was den Trockenheitsgrad angeht, dürftest Du keine Probleme bekommen. Es gibt ja auch Hälse, die aus verschiedenen Streifen verleimt sind, was eine hohe Verwindungsfestigkeit ausmacht. Bist Du Dir in dieser Sache nicht absolut sicher, leime sie auf eine dünne einteilige oder zweiteilige "Unterlage" Akustikdeckenholz, ca. 2-3mm. Dann bist Du auf der sicheren Seite, und optisch noch ein Schmankerl mehr?
 
Krass, sieht die schön aus! Wenn schon nur ein Pickup, dann echt ganz am Hals und nicht wenigstens Mitte? Was machst Du für Mucke?
 
@ Gitarrophob Danke für das Lob. Ich versuche mich in Jazz, etwas Blues und Latin, bisschen Santana...

@ murle1 Danke für den Tipp mit der Zwischenlage. Und wenn das bei Hälsen mit den Streifen geht sollte es mit der Decke auch klappen.

Das Ganze steht bisher nur auf dem Papier, ob da so bald was draus wird...
Aber das kann ja noch werden.
 
Hallo Cyrill Robert,

sieht ja echt total schön aus der Entwurf (Foto), bitte achte bei der Verarbeitung das alle Hölzer eine Restholzfeuchte von 4-7 % haben. Um den Schwundverhalten des Holzes zusätzlich entgegen zu wirken empfehle ich Dir bei der Breitenverleimung darauf zu achten, das Du Kern an Kern und Splint an Splint verleimst. Viel Spaß und vor allem Erfolg !
 
@ murle1 Danke für den Tipp mit der Zwischenlage. Und wenn das bei Hälsen mit den Streifen geht sollte es mit der Decke auch klappen.

Das Ganze steht bisher nur auf dem Papier, ob da so bald was draus wird...
Aber das kann ja noch werden.

Bei den Herstellern solcher Hälse ist es aber auch gewährleistet, das diese Hölzer alle gleich sind. Ich nehme an, Du hast kein Messgerät dafür?? Dann die sichere Seite annehmen.
 
Mir hat es ja keine Ruhe gelassen und so bin ich in den Keller gegangen und habe mal probeweise die Leisten für den Boden auf gleiche Stärke gehobelt und miteinander verleimt.

Boden verleimen.jpgBoden.jpg

Innen ein Streifen Ahorn, dann je ein Streifen Nussbaum, der Rest Palisanderreststücke.
Die besseren (dunkleren) Stücke habe ich für die Decke aufgehoben sodass für den Boden nur die nicht so ansehnlichen übrig geblieben sind, aber das werde ich am Ende mit etwas Beize noch angleichen. Hat aber etwas rustikalen Flair:) Was sich auf jeden Fall rausgestellt hat, der Boden braucht tatsächlich noch eine Schicht dünnes Holz zur Stabilisierung.
Bei der Decke bin ich da zuversichtlicher, die soll etwa 17mm stark werden, der Boden hat jetzt 6-7mm. Für dazwischen habe ich noch was Mahagoni da mit 30mm sodass ich insgesamt auf eine Korpusdicke von etwa 54mm komme.
Damit das alles nicht zu schwer wird werde ich wohl zwei große Kammern aus dem Mahagoni aussparen. Vielleicht bekommen die ja noch F-Löcher. Mal schauen.
 
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@ Cyrill Robert, sieht gut aus und auch fachmännisch :) wenn auch ganz schön knapp gemessen an den Umrissen auf Foto 2...aber das passt schon :D den dunklen Streifen würde ich an Deiner Stelle jedoch bei der Decke weg lassen oder mittig einleimen weil seitlich gibt das nicht so einen schönen Kontrast..es sei denn Du hast 2 Leisten in dem Ton. Nur so am Rande...ist ja alles Geschmacksache ;)

Weiterhin viel Spaß !
 
Ja, der dunkle Streifen wird noch angepasst bzw. der Rest an den Streifen. Das habe ich schon probiert und es sieht gut aus.
Aber das wird je sowieso der Boden, da waren nicht mehr genug Reststücke übrig um ein gleichmäßigeres Bild hinzukriegen.
D-h. eigentlich hatte ich noch eine Leiste mehr, die auch gepasst hätte, aber die hatte Risse :-(
Die Decke habe ich schon zur Hälfte zusammengeleimt (die zweite Hälfte wird spiegelgleich), hier sieht man auch dass dafür die besseren Stücke übrig geblieben sind.
Zur Ansicht habe ich die mal auf den Bodyrohling gelegt.
Die hellen Bereiche werden ausgesägt und bilden den Hohlraum.
Vor dem sägen muss ich aber noch die Halsfrage klären.
Ich könnte einen Mahagonihals fertig bundiert und zum einleimen bekommen mit Bird Inlays (das ist mir aber schon sehr PRS like)
Oder ich kann auch einen Mahagoni Halsrohling zum schrauben nehmen, das ist zwar mehr Arbeit, lässt dafür aber auch mehr eigenes Design zu.


Body_Decke.jpg
 
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Nur ein Rat von jemandem, der viele "hohle" Gitarren gebaut hat: Lass an den Stellen wo ggf. ein Bauch und ein Armshaping sein könnte wenn es nicht so wie so sein soll... etwas mehr Material stehen. Sonst könnte es diese Fräsungen einschränken, weil Gefahr besteht in den Hohlraum zu schleifen. So wie es mir beim ersten mal passiert ist. Auf dem Bild siehst Du meine Schablone. Die Stege in der Mitte dienen nur der Stabilität, und werden später "per Hand" weggefräst.
Nachtrag: Habe soeben beim Vergößern des Bildes gesehen, das es nicht die Schablone ist, sondern ein Sumpfesche Korpus mit der Schablone ausgefräst (die Augen lassen nach!!)
 

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So, der Body ist ausgesägt und die Deckenleisten sind erstmal verleimt. Nachdem ich mir zwischendurch noch einen Trommelschleifer gebaut habe um die Kanten schön im rechten Winkel zu schleifen stellt sich mir folgende Frage:

Wie weit sollte man die Innenseiten des Korpus bearbeiten damit sich der Schall später so richtig wohlfühlt?
Einfach so gesägt lassen?
Oder ändert sich das Resonanzverhalten des Holzes wenn man auch die Innenseiten von Korpus, Decke und Boden fein schleift bzw. poliert?
Ist das dann nur Voodoo oder klingt ein poliertes Stück Holz anders als ein nur gesägtes?


Der Boden bekommt übrigens kein Shaping sondern wird nur aufgesetzt und leicht abgerundet.

Body_Decke_Drumsander.jpg
 
@Cyrill, wenn du mit Innenseiten des Korpus die Fläche wo Decke und Boden aufgeleimt werden meinst, dann,ich sag es mal so aus dem Blickwinkel eines Möbelbauers (Holzwurm), rein optisch gesehen kommt das auf den Sägeschnitt an, ist der schnittfein oder sieht man feine Riefen ?, wenn Du Riefen schon mit dem bloßen Auge erkennen kannst würde ich die Oberfläche des Korpus kalibrieren, das geht idealerweise in einer Tischlerei und dauert wenige Minuten, oder du kannst eine Ziehklinge benutzen und es selbst machen.
Wenn du mit Innenseiten die Flächen die vermutlich mit einer Pendelhub-Stichsäge ausgesägt wurden meinst, würde ich die von Hand etwas glatt schleifen, obwohl es letztendlich unsichtbar ist.
In wieweit oder ob überhaupt sich das Resonanzverhalten des Holzes verändert weiß ich nicht, (ich denke nein, solange nirgendwo ein Holzspan vorsteht), aber das beantwortet Dir besser ein Gitarrenbauer.
Rein optische Betrachtung, je ebener die Flächen sind, die auf einander geleimt werden, desto sauberer wird die Leimnaht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich meinte tatsächlich die innen offen liegenden Flächen. Ich werden sie wohl auch polieren, das ist nicht so der große Aufwand und es sieht nett aus wenn man den Elektronikfachdeckel öffnet.
Wenn sich klanglich etwas ändern sollte dann wohl eher zum positiven, also schaden kanns dann nicht.
 
Heute habe ich den Aufleimer für die Kopfplatte zugesägt, Mit einer Sägehilfe und einer Kataba ging das erstaunlich gut.

Aufleimer saegen.jpg

Aufleimer.jpg
 
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Das wird sowas von stark
 
Dat Jefühl hab ick ooch!!!
 
So, jetzt habe ich die Decke mal grob ausgesägt und mich spontan noch für ein Schalloch passend zu den Bird-Inlays entschieden.
Das Kopfplattenfurnier ist aufgeleimt und zum Teil schon gebohrt.
Mittlerweile habe ich mich auch für einen Pickup entschieden, ein Tesla VR60 Classic. Ursprünglich sollte es ein Schadow AZ 49 werden, da bin ich aber wieder von abgekommen.
Als Bridge und Saitenhalter eine Schaller 455.
Ein wenig graust es mir schon davor, der Decke die richtige Form zu geben. Palisander ist zwar schön aber leistet doch erheblichen Widerstand.
Beim Finish schwanke ich noch zwischen poliert und geölt oder glänzend lackiert mit einem klaren Bootslack auf Ölbasis (Le Tonkinois Marine No.1)
Da muss ich aber noch ein paar Tests machen.

Decke und Hals.jpg
 
Sofern das bei Korpusdecken auch funktioniert...(Bei Hälsen funktionierts zumindest prima)...dann kann ich Dir Hartwachsöl empfehlen. Das habe ich in mehreren Durchläufen aufgetragen und es ist einfach toll!!! Es glänzt ganz ganz leicht und fühlt sich wirklich Klasse an + Es ist ein reines Naturprodukt, kostet nicht viel Geld und es kann jeder "Vollidiot" ;) (Ich geh da von mir persönlich aus...) :D

Sofern Du dich dafür entscheiden solltest, können Dir hier einige eine genaue Auskunft über die Vorgehensweise beim Auftragen erläutern, sofern überhaupt Bedarf bestehen sollte. :)

Gibts in jedem gut sortiertem Fachgeschäft. z.B. Osmo Color, Levo etc. Ist denk ich sowieso alles das Gleiche, da Naturprodukt.
 
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Der Farbkontrast der Decke sieht jetzt schon (vor der Oberflächenveredelung) total schön aus, echt Hammer ! :great: und die Bird-Inlays (auch mein Geschmack) vom Feinsten, trotz der Anzahl immer noch dezent werden die ein Blickfang...entgegen einigen Gitarren die mit großen Inlays ziemlich überladen wirken, weniger ist manchmal mehr, aber das liegt natürlich auch wieder im Auge des Betrachters und ist reine Geschmacksache. Vielleicht wäre ein Seidenmatt glänzend auf Ölbasis ja noch eine Alternative, weniger empfindlich als hochglänzend alle male. Das vorherige Schleifen der Oberfläche ist dabei das A und O,
Ich würde in der Reihenfolge die Schleifpapier-Körnung 100er-120er-180er-240er empfehlen und anschließend den Schleifstaub sehr gründlich aus den Poren blasen...naja aber wem sag ich das...ich glaube da
ist bereits ein Gitarrenbauer am Werk :D
 
Am Wochenende habe ich nun die Decke und den Korpus verleimt sodass ich demnächst an die Formgebung der Decke gehen kann.
Die Höhe auf die ich die Decke am Rand runterschnitzen will habe ich mit Klebeband abgeklebt und mit einem Marker angezeichnet.
Eigentlich ist alles gut gegangen nur eine kleine Macke muss ich noch ein bischen auffüllen (Leim und Schleifstaub)
Auf dem Rest der Kopfplatte habe ich ein paar Versuche mit Beize und danish oil (oben) bzw. danish oil pur (unten) gemacht.
Zum Vergleich daneben die unbehandelte Kopfplatte.

Decke verleimen.jpg
Hoehe anzeichnen.jpg
Streifen.jpg
Macke.jpg
Kopflatte.jpg
 
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