[GB] Doppelhälsige SG

Michi
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Hallo Leute,

ich habe nach unzähligen Lektüren der Bauthreads beschlossen mich selbst mal an so ein Projekt zu wagen und es mit euch zu teilen. Da ich mit meiner Paula und der SG zufrieden bin und ohnehin schon länger auf eine doppelhälsige Gitarre schiele, hab' ich beschlossen mir bei Matthias List einen Bausatz für die bestellt. Bei 197 Euro mit Schaller Security Locks kann man da meiner Meinung nach wirklich nichts sagen (zumal das Gibson Original a bissl über meinem Budget liegt... ;)).

Also Montag Abend bestellt, Dienstag morgen war die Versandbestätigung schon da und am Mittwoch lag schon das Paket bei mir zu Hause. Leider war ich da noch beim studieren in Heidenheim und so hab ich mir den Bausatz wohl oder übel von meinem Bruder per Facetime zeigen lassen müssen. :rolleyes: Aber was ich da sehen konnte, war das, was mich da zu Hause erwartete, wirklich die Vorfreude wert.
Also frohen Mutes gestern Abend nach Hause und gleich das Paket auf. Und wirklich, ein toller Bausatz. Als Grundlage wirklich solide. Der Korpus besteht aus drei Teilen, was bei der Größe mMn aber auch wirklich ok ist. Besonders angetan bin ich auch vom sechs-saitigen Hals. Wirklich ein tolles Griffbrett und eine tolle Maserung auf der Rückseite, sogar mit dezenter Flammung (sagt man das so? :confused:)! Heute morgen hab' ich dann mal alles ausgepackt und fotografiert:

IMGP9807.jpg

IMGP9815.jpg

IMGP9818.jpg

Ach ja ich hab' ja noch nichts dazu gesagt, wie's den werden soll...
Ich will da eigentlich ganz klassisch bleiben. Sprich, roter Nitrolack (-> Danke noch mal an Pekri für die Hilfe bei der Entscheidungsfindung. :great:) und auch die Kopfplatten sollen ein Shaping wie die großen Originale erhalten. Ich habe gleich zwei Dosen rotbraunen Nitrolack mitbestellt, da Matthias meinte für den Nitrolack braucht man schon 8-10 Schichten und deshalb wird eine wohl nicht reichen. Dosen deshalb, weil ich leider keine professionelle Lackierausrüstung daheim habe und eigentlich auch nicht extra deswegen eine kaufen wollte. :redface: Durch den Nitrolack und die damit verbundenen langen Trockenzeiten wird das Projekt wohl einige Zeit in Anspruch nehmen. Außerdem werde ich die PUs die dabei sind wohl gegen die Tonabnehmer aus meiner SG austausche die ich noch rumliegen habe und dann vielleicht in der Bucht noch nach einem anderen Paar schauen. :)

Ein Problem hab' ich heute jetzt aber leider doch noch entdeckt. Auf dem sechs-saitgen Hals ist der 14. Bund nicht ganz versenkt und hat einen kleinen "Knick"...:(
Was meint ihr dazu? Könnte man das gegebenenfalls mit en paar leichten Schlägen mit dem Gummihammer und ein wenig nachschleifen korrigieren? Ich hoffe ich habe es auf den Fotos unten einigermaßen festhalten können. Ich werde auf jeden Fall mit Matthias Kontakt aufnehmen und ihn nach seiner Meinung fragen. Allerdings würde ich den Hals nur ungern zurück schicken, weil er mir sonst wirklich gut gefällt.

IMGP9809.jpg

IMGP9813.jpg

Heute werde ich wohl noch die Kopfform ausschneiden und dann mal weiter sehen. Die nächste Woche bin ich arbeitstechnisch ein wenig eingespannt, so dass ich noch nicht weiß zu wie viel ich komme, aber ich halte euch auf dem laufenden. :)
Bis dahin, pfiad eich und schon mal schöne Feiertage

Michi
 
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Ich bin zwar kein Experte dafür, aber in einer Dokumentation auf YouTube habe ich mal gesehen, dass die Bünde in der Fabrik auch nur mit einem Hammer eingeschlagen werden. Insofern sehe ich da kein großes Problem. Warte aber lieber noch ein paar weitere Antworten ab, da ich am Ende nicht für eventuelle Schäden verantwortlich sein will ;).

Ansonsten finde ich das Projekt sehr interessant, zumal ich die Doppelhals-SG sehr schön finde. Wie sieht das eigentlich mit dem Gewicht der Gitarre aus?

Auf jeden Fall wünsche ich dir vie Erfolg

Gruß Theo
 
Danke, den werd' ich hoffentlich haben.
Vom Gewicht her ist es nicht so schlimm wie ich erwartet habe. Die Küchenwaage zeigt beim Body alleine genau 2350 Gramm an. Die Hälse haben 618 und 758 Gramm wegen der unterschiedlich großen Kopfplatten. Insgesamt 3726 Gramm ohne Hardware.
Nichts, was ich den ganzen Abend spielen möchte, aber auch nicht überbordend schwer.

Gruß
Michi
 
Hallo Michi,
versuch´s mal vorsichtig mit einem kleinen "entschärften" Hämmerchen (dickes Tape um die Kopfkanten kleben, Plastikhammer wäre besser). Wenn der Bund dann drin bleibt, ist alles ok.
Falls nicht: Einkleben mit Sekundenkleber: gerades Hartholz-Stück nehmen, das mehrere Bünde überspannt. (Metallstück ist genau so gut). Zwingen beschaffen. Trockentest machen, ob Dein Hartholz den Bund in die richtige Höhe niederdrücken kann (Keine Gewalt bitte). WENIG dünnflüssigen Sekundenkleber unter den Bund laufen lassen und sofort niederklemmen. Mit etwas Glück war´s das schon. Eventuell musst Du jetzt noch den getrockneten, rausgesifften Sekundenkleber abschaben und falls das Bundstäbchen noch zu hoch ist, es an die Höhe der anderen Bünde angleichen... aber das ist eine andere Baustelle.
Viel Erfolg
Uwe.s.
 
Danke für deinen Tip Uwe. Ich hoffe, dass es sich auch ohne kleben beheben lässt. Toi, toi, toi,... :hail:
Matthias hat mir geantwortet und gemeint, dass es sich mit ein paar Schlägen beheben lassen sollte... Probier ich dann gleich mal aus.

Ich habe jetzt in der Zwischenzeit den Body das erste Mal mit 180, 400 und 600er Schleifpapier geschliffen und angefeuchtet, damit sich die übrigen Härchen aufstellen und beim nächsten mal mitgehen.

IMGP9819.jpg

Michi
 
Durch den Nitrolack und die damit verbundenen langen Trockenzeiten wird das Projekt wohl einige Zeit in Anspruch nehmen.

NC-Lacke gehören wg. ihres hohen Lösemittelanteils (ca. 75%) zu den am schnellsten trocknenden Beschichtungen.
Aber: Lieber mehrmals dünn auftragen (mit Wartezeiten von 10 - 30 min. zwischen den Lackiergängen, je nach Belüftung und Temperatur), als einmal dick (wg. Nasenbildung)
Und evt. noch ne Dose holen und erstma an nem Probestück üben.
 
Hallo Michi,
Gratuliere dir, dass du es wagst.:) Tipps betreffend dem Bund hast du ja schon einige bekommen.:great: Die Basis sieht schon mal toll aus.:hail: Gehe es langsam an, es lohnt sich. Viel Erfolg. Grüsse von Peter:)
 
Ich habe jetzt in der Zwischenzeit den Body das erste Mal mit 180, 400 und 600er Schleifpapier geschliffen und angefeuchtet, damit sich die übrigen Härchen aufstellen und beim nächsten mal mitgehen.

Ich lese sowas hier immer wieder ...
600'er Schleifpapier ist für rohes Holz VIEL zu fein. Auch 400'er ist ungeeignet.
Um "rohes" Holz lackierfertig zu schleifen benötigt man:
  • 100-120'er. Zur Entfernung gröberer Unebenheiten und Riefen. Bei einem sicherlich schon im Werk vorgeschliffenen Gitarrenbody würde ich mit 120'er starten. Evt. auch weglassen, kommt halt auf den Zustand drauf an.
  • 150'er. Hiermit wird die "Hauptarbeit" verrichtet.
  • 180-210'er. Der Feinschliff. Je nach Holzart (grobporig/fein-garnichtporig) und angestrebter Lackierung (Seidenmatt/Hochglanz) werden hier letzte Riefen entfernt. Was jetzt noch an "Riefen und Furchen" da ist, wird von der Grundierung bzw. dem Füller gefüllt.

Der Sinn des Schleifens ist es nicht nur Riefen und Unebenheiten zu beseitigen, sondern auch dem Holzschutzmittel (Lack/Öl/Lasur,etc.) eine vergrößerte, "griffige" (weil rauhe, oder besser microrauhe ;)) Oberfläche zu bieten. Mit 600'er Papier (hier als Beispiel für deutlich zu feine Körnungen) konterkariert man dieses Bestreben.
Es ist viel zu fein um überhaupt effektiv größere Unebenheiten abtragen zu können; es setzt sich mehr oder minder SOFORT mit Holzstaub zu, den man dann mehr schmierend als schleifend auf der Oberfläche verteilt. Mit wenigen Worten: Ineffektiv, unnötig = Rausgeschmissenes Geld & Zeit.
Selbst beim Lackzwischenschliff sind Körnungen größer 400 imho unangebracht. Hochglanz ist im DIY bis semiprofessionellen Bereich nur durch Politur erreichbar, und nur da machen solche feinen Schleifmittel Sinn.

Bei Selbstbauprojekten mit vorgefertigten Teilen würde ich (wenn überhaupt) als allererstes Wässern, noch vor jedem Schleifen. Normalerweise macht man dieses Wässern nur bei Behandlungen mit wässrigen Oberflächenbehandlungsmitteln (Beize/Lasuren). Bei Lacken/Ölen auf Lösemittelbasis stellen sich keine Fasern auf.
 
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Die Basis sieht schon mal toll aus.:hail: Gehe es langsam an, es lohnt sich. Viel Erfolg.
Danke Peter. Das hoffe ich auch. :)

Ok, nachdem ich gestern wegen Verwandtschaftsbesuch nichts geschafft habe, habe ich jetzt mal die Shapings für die Kopfplatten angegangen.
Ich bin eigentlich ganz zufrieden. Mit 'ner CNC-Fräse wär's natürlich einfacher... :D

IMGP9823.jpg

Danach habe ich heute noch begonnen eine provisorische Lackierkabine aus ein paar Holzlatten gebaut. Ich will die noch mit Karton umkleiden, und eine Seite vielleicht mit Folie verhängen, so dass die Kabine dann rundum abgeschlossen ist und man trotzdem reinsehen kann.

IMGP9827.jpg

An der Mittelstrebe will ich die Werkstücke dann aufhängen.
Die nächsten Tage werd' ich, wie gesagt, zu nicht viel kommen, weil ich arbeitstechnisch sehr eingespannt sein werde...

Was ich aber noch einmal ausdrücklich loben will, ist der super Service von Matthias!!! Montag Abends um knapp halb zehn kommt innerhalb von 5 Minuten eine Antwort!!! Absolut SPITZE. :)

Pfiad eich bis dahin
Michi
 
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Die Kopfplattenformen sind echt gut geworden. Wie das Original. :great:
 
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Danke Theo. :)
Ich hab einfach auf einem Stück Pappe die Kopfplattenform von meiner Paula nachgefahren.
Dann ausgeschnitten und und auf das Holz aufgezeichnet. Das ganze mit der Laubsäge ausgeschnitten und mit Feile und Schleifpapier nachgearbeitet.
 
Auch von mir: Chapeau, gut gemacht.:great:
 
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Hallo SG-Mike. Glückwunsch und gutes Gelingen zu Deinem Projekt. Da hast Du Dir ja reichlich Holz bestellt. War alles was auf dem Blid ganz oben zu sehen ist für 197 € dabei und mich würde ja schon mal interessieren was das alles zusammen wiegt. Der gute Jimmy P. hat sich die EDS 1275 ja immer nur für "Stairway to Heaven" umgehängt, um mitten im Song die Gitarre nicht wechseln zu müssen. Nur Charlie Whitney, der Gitarrist von "Family" hatte genug Eier um seine 1275 immer über die gesammte Distanz zu spielen. Ich hatte auch schon öfter mal eine in der Hand schätze so etwa 6 bis 7 kg. Das ist eben eine richtige Männer Gitarre. :)
 
Find ich sehr spannend das Projekt , allerdings fällt mir auf dass es natürlich von der konstruktion schon ziemliche unterschiede gibt , Mahagoni wäre eigentlich das Originale holz , wobei ich es gut finde dass man bei der bastel gitarre darauf verzichtet hat (mahagoni ist ein sehr gefährdetes gewächs auch /unter anderem durch den gitarrenbau..und gibson sticht da nicht gerade mit umweltbewusstsein raus )
dann ist das original auch kein Geschraubter , sondern ein "set" neck , also geleimt .
Die unsauberen Bünde sind auf jedenfall problematisch , ich drück dir echt die daumen dass du es hinbekommst und wenigstens "Stairway" drauf spielen kannst:cool:
Ich werde mit spannung weiter beobachten und wenn alles Komplett fertig ist (Lass dir zeit ) würden wir uns bestimmt auch über eine kleine vorführung per video freuen .
Viel erfolg !

- - - Aktualisiert - - -
 
Ach SG-Mike: Glückwunsch btw. zu deinem Gewinn :D
Und die "Lackierkabine" is ganz weit vorne. :great: Ernsthaft. Ich würde aber bei den Seiten die mit Karton verschlossen werden sollen, noch Diagonalen reinschrauben. Nichts wäre ärgerlicher, als eine kleine unachtsame Kollision mit dem Konstrukt, wenn gerade alles zum Trocknen drin hängt. Es sei denn der Karton ist steif genug und ordentlich angetackert, dann kannste dir die Diagonalen sparen.
Wobei mit Diagonalen könnteste ringsrum Folie (die billige knistrige Abdeckfolie ausm Baumarkt) antackern, das hätte den Vorteil, daß die Folie durch ihre statische Aufladung den trockenen Sprühnebel und umherfliegenden Staub gut bindet.

Edit: @Jimmy666 - Das für den Gitarrenbau verwendete Mahagoni (bzw. Tropenholz im Allgemeinen) ist im Vergleich zur gesamten Holzeinschlagsmenge verschwindend gering. Würde das Holz NUR für den Gitarrenbau benutzt, gäbe es die Problematik nicht. Aber diese Diskussion wäre im Biergarten besser aufgehoben, von daher warten wir lieber gespannt, wie es mit der Doppelhals-SG weitergeht.;)
 
Hallo SG-Mike Glückwunsch zum Bausatz :great:
werde ende dieser anfang nächster Woche mit dem gleichen anfangen :D

Dein Thread ist auf jedenfall mal abonniert
 
@Armin: Ich werde sie gern für dich wiegen, wenn sie fertig ist. Das Holz alleine wiegt auf jeden Fall unter 4 Kilo. Ca. 3,7 Kilo.

@Jimmy: Die Hälse waren/sind ja aich beim Original aus Ahorn. Ich habe Matthias gefragt, ob es möglich ist, dass man den Bausatz auch aus Mahagoni bestellen kann. War leider nicht möglich... Den hals leime ich vielleicht später noch ein. Zuerst will ich ihn aber nur schrauben, damit ich es zuerst zur Not noch mal auseinander bauen kann.

@Miko: Danke Miko. Ich hab das Holzgestell nur gestern Abend noch schnell zusammengeschraubt. Es fällt wenigstens nicht um wenn man jetzt anrennt. :D

@Morison: Schon mal viel Glück und vor allem Spaß.

Gruß
Michi
 
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Oh verdammt, wollt' ich eigentlich danach noch schreiben...
Dann, Morison, noch viel Erfolg.
 
Ok, ich melde mich zurück.
Hab heute den Body zum zweiten mal geschliffen. Zuerst mit 120er, dann 180er und zum Schluss noch mit 240er Schleifpapier. (Wie empfohlen ;). Danke!)
Body nach dem Schleifen:

IMGP9829.jpg

Und anschließendem Anfeuchten:

IMGP9831.jpg

Ich denke es sollten jetzt alle Unebenheiten beseitigt sein. Später will ich noch mal mit dem 240er Schleifpapier die jetzt aufstehenden Holzfasern wegschleifen.
In der Zwischenzeit bin ich am überlegen, wo ich am geschicktesten die Lackierkabine hinstelle. Im Arbeitskeller ist es etwas kalt und ich bin noch am überlegen, ob ich den Raum mit der Elektroheizung aufheizen will oder doch einen anderen Raum aussuche.

Ich habe währenddessen schon, auf Zuruf ;), noch eine Strebe in das Holzgestell der provisorischen Kabine gebaut.

IMGP9834.jpg

Ich werde zwei der Seiten mit Karton verkleiden und die komplette Kabine dann mit Folie umspannen. So eine die man zum Abdecken bei streichen verwendet.
So weit zumindest der Plan, wir werden sehen, ob es sich so umsetzen lässt... :rolleyes:

Michi
 

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