Versuch eines Blogs: Herstellung einer Selfmade Rick Turner Model 1

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Hallo liebe Gemeinde.

Wer kennt Sie nicht? Den eindrucksvollen Allrounder der durch Lindsey Buckinghman, dem Gitarristen von Fleetwood Mac, bekannt wurde. Die Gitarre, aus der so viele wundervolle Klänge kommen, die violinenartig, akustisch oder derbe rockig klingen können. Die Gitarre, die durch ihr unverwechselbares Design jedesmal Stirnrunzeln auch bei eingefleischten Fans der Musikszene hervorruft, wenn man sie zum ersten Mal sieht.

Seit 1997, als ich zum ersten Mal die Fleetwood Mac Aufnahme des Konzerts "The Dance" sah, ist mir dieses Instrument in Erinnerung geblieben und hat letztlich dafür gesorgt, dass ich Jahre später mit dem Gitarrenspiel angefangen habe. Wer immer noch nicht weiss, wovon ich rede, der kann sich hier ein Bild machen.
2turner.jpg

Wer sich klanglich einen Eindruck verschaffen möchte, kann das gerne hier tun. Eine Performance, die mich auch nach 15 Jahren immer wieder beeindruckt.





Was also zeichent diese Gitarre aus?
  • Es scheint die unglaubliche Breite an Einsatzmöglichkeiten zu sein, von der erfahrene Gitarristen schwärmen.
  • Dazu scheint eine unglaubliche Vielfalt an Soundvariationen zu kommen, ohne, dass ein Effektgerät benutzt werden muss.
  • Der brilliante Klang der Model1 erinnert eher an eine Akustik als an eine Elektrik.
  • Rarität - dieses Kunstwerk hat nicht jeder.
  • der Preis

Die Idee
Da es für mich wie "Perlen vor die Säue" werfen wäre, mir diese Gitarre zu kaufen, habe ich bereits in 2011 nach der Fertigstellung meiner ersten Gitarre (Stratocaster) den Entschluss gefasst, mich an dieses Projekt zu wagen. Dazu habe ich auch hier im Forum einige Tipps bekommen, musste das Projekt aber aufgrund privater Umstände erstmal einfrieren. Nun wird es aufgetaut und mal sehen, was daraus wird.

Das Ziel
Eine Gitarre alleine macht nicht den Sound, der Mensch dahinter soll einen maßgeblichen Einfluss darauf haben. Hab' ich gehört. :p
Ich hoffe aber mit viel Geduld, einigem angelesenen Know-How und der Unterstützung eines Tischlers, Gitarrenbauers, eines Feinelektriker und des Forums ein anständiges Ergenis liefern zu können. Dabei erhebe ich keinesfalls den Anspruch darauf, eine 1:1 Replica zu erstellen. Vielmehr hoffe ich, dem Design und den Eigenschaften dieser Gitarre nahe zu kommen.

Die Vorbereitung
Plant man, eine Telecaster, Stratocaster oder eine Paula selber zu bauen, so lässt sich darüber viel Literatur in den Buchläden und auch im Internet finden. Dazu eine Menge User mit viel Sachverstand, die diesen gängigen Instrumenten und den Erbauern unter die Arme greifen können. Anders ist es mit der Model1. Es gibt wenige Privatleute, die diese Gitarre besitzen und dazu noch Informationen Preis geben. Preis ist das Stichwort. Damit wird oft geglänzt, denn 3000 Eur ist kein Pappenstil und da darf man auch oft drauf rumreiten, dass man diese Kohle dafür hingeblättert hat.

Woher also die Informationen bekommen?
In einer frühen Phase meiner Recherche stieß ich auf ein Dokument, welches sich "Making the Turner Guitar" nennt und aus handschrifltichen Zeichnungen von Barry Price besteht. Hier wird grob und wirklich grob ein Einblick in die Fertigung gegeben. Das reichte mir aber natürlich nicht.
Meine anschliessende Idee war ziemlich braun. Bei den offziellen Vertrieblern nachfragen. Leider ohne Erfolg. Oft wurde mir gar nicht erst geantwortet. Einzig allein Rick Turner selbst und auch Ed Roman haben geantwortet - zunächst sehr nett sogar. Dass Rick mir keinen Bauplan schickt war klar, aber das er mir keine Komponenten (wie den PU) verkauft fand ich entwas enttäuschend.
Ed Roman zog es vor, für seine eigene Replica (Tiberius) Werbung zu machen und antwortete auf die Anfrage zum Kauf von Komponenten nicht mehr. Ich stand also wieder am Anfang meiner Suche.

Ich entdeckte dann bei Youtube einen Nutzer, der mit dieser Gitarre einiges anzustellen wusste und habe ihn angeschrieben. Ich erhielt die Antwort, er habe das Instrument wegen Geldmangels wieder verkauft und könne mir daher nicht weiter helfen. Sackgasse.

Es blieb mir also nichts anderes übrig, als mich selber auf die Suche zu machen, nach allen brauchbaren Informationen. Der erste Schritt war der Weg in die Buchhandlung, in der ich mir das Buch "E-Gitarrenbau. Eine Selbstbauanleitung" von Martin Koch kaufte. Mit dieser Fibel des Gitarrenbaus erhielt ich wichtige Informationen zu den Schritten der Planung, der Theorie und natürlich der Ausführung. Wer bisher noch auf der Suche nach einem Nachschlagewerk ist, der ist mit diesem Buch bestens bedient. Eine klare Empfehlung von mir.
Dazu dann viele viele Bilder der Model1, stöbern in diversen Foren - eine sehr zeitintensive Suche. Mir ist dabei mal wieder aufgefallen, wie viele Nutzer ein Forum für einen ganz privaten Plauderplatz halten und Diskusisonen oft nicht mehr sachlich geführt werden und man seitenlange OffTopics durchlesen muss. Nervig.

Ich entschloss mich eine Maßstabszeichnung anzufertigen und druckte mir dazu auf einem großen DINA4 Blatt ein Bild einer liegenden Model1 aus. Da ich die Mensur damals aufgrund der Nähe zu den Gibsons auf 62.8cm einschätzte, hatte ich einen Referenzwert für den Maßstab. Diese Werte habe ich dann übertragen und konnte so die ca Maße ermitteln um die Bestellung des Mahagonisblocks einzuleiten.
Ich kam dann zu folgendem Ergebnis:

Max Länge des Korpus : 37.12 cm
Max. Breite des Korpus: 27.64 cm

Irgendwie erschien mir das aber zu wenig und Geduld ist nicht nur eine Tugend, sondern auch zielführend. So stiess ich irgendwann in den Tiefen eines Forums auf einen Link, der mich zu folgender Tabelle brachte, die ich gerne mit Euch teilen möchte.

Abmaße.jpg



Das war doch mal eine Auskunft.


Der Kompromiss
Ein derartiges Meisterstück herzustellen, übersteigt einfach meine Fähigkeiten. Daher musste ich mir nach einigen Tagen eingestehen, das ich auf viele bestehende Komponenten zurückgreifen muss, unter anderem auch auf einen fertigen Hals. Die Herstellung eines solchen ist mir zu aufwendig. Daher habe ich für mich beschlossen, einen Flying-V-neck zu kaufen und diesen dann zu modifizieren. Im Original besitzt die Model1 24 bespielbare Bünde, mein Nachbau wird 22 haben.
Ebenso wird es Limits bei der Elektronik geben und sicherlich auch beim Tonabnehmer. Dieser ist im Original split- und auf einem Teller drehbar. Splitbar wird sicherlich machbar sein, drehbar schwierig. Ich werde sehen, wo dort die Reise hinführt. Alles in allem für mich ein gangbarer Weg, der mich meinem Ziel näher bringt.


Die Komponenten

Holz für den Korpus
Au Man. Auch das war eine echte Herausforderung. Während es in der technischen Beschreibung der Model1 nur "Mahagoni" heisst, erschlug mich die Artenvielfalt und zudem der Aufwand, der für den Import von speziellen Mahagoniarten betrieben werden muss. Da gibt es rötlich, bräunlich, grau, quer, längs, rosafurzgeblümt usw. Unfassbar.
Nun. Ich bin Laie und erkläre es mal schnell und sicherlich auch verbesserungswürdig, warum die Auswahl so genau getroffen werden sollte. Je härter das Holz des Korpus, desto kräftiger schwingen die Saiten, desto klarer wird der Ton. Weiches Holz hingegen dämpft den Schwingeffekt der Saiten und klingt darduch dumpfer. Die Holzart bestimmt grundsätzlich schon die Härte, genauer wird es aber, wenn man sich die Dichte anschaut. Je dichter, desto härter. Klingt logisch, oder? Weiches Holz franst zudem beim Sägen sehr schnell aus, härteres hingegen gar nicht. Entsprechende Plackerei wird es beim Sägen. Wenn man nicht gleiche eine Bandsäge vorhalten kann, tut es auch die Stichsäge mit feinstem Holzsägeblatt, es soll aber wirklich unglaublich anstrengend sein. Ich werde es sehen.
Es gibt verschiedenen "Tonholzhändler", das Angebot ist riesig. Alle kontaktierten Händler waren wirklich freundlich und sehr hilfsbereit. Ich kann nur empfehlen zu telefonieren und nicht zu schrieben. So kommt man schnell ans Ziel und dazu noch kostenlos im Gespräch immer noch den einen oder anderen Tipp und lernt etwas über die Holzarten. Wichtig: Immer darauf hinweisen, dass ihr das Holz sofort bearbeiten wollt, damit ihr trockenes Holz geliefert bekommt und keines, welches erst lagern muss!

Holz für den Hals
Wie oben beschrieben habe ich mich für den Kauf eines fertigen Halses entschieden. Ich möchte hier in diesem Thread keine Werbung machen, daher verweise ich auf einen sehr laaaangen Thread hier im Forum, der sich mit dem Selbstau von Gitarren beschäftigt und einige Tipps zum Bezug der Bausätze eines bestimmten Gitarrenbauers (Grüße) gibt.
Es wird also ein Flying V-Neck dessen Kopfplatte ich modifizieren werden. Bilder dazu dann zu entsprechender Zeit

Gitarrenhardware:
Der Einfachheit halber, liste ich einfach mal die Komponenten auf, die bisher auf meiner Liste stehen, unsortiert:

  • Flying V-Neck
  • Buchsenplatte oval/chrom
  • 6,3 mm Stereoklinkenbuches (damit die geplante aktive Einheit durch das Einstecken des Gitarrenkabels aktiviert bzw. deaktiviert wird)
  • Security Lockpins (nicht das mir das gute Stück hinschergelt)
  • LP-Style Brücke mit einzelnen Piezoabnehmern
  • Brücken/Saitenhalterkombination, chrome
  • Gitarrenmechaniken der Firma Wilkinson, 3links, 3 rechts, chrome
  • Potiknöpfe in schwarz
  • Mini Switches in chrome
  • Pickup EMG 89-X-R BK (wobei das NICHT endgültig ist und noch einiger Überlegung Bedarf)
  • D'addario EXL115 (11er Saitensatz, wobei diese Information vom Techniker von Lindsey Buckingham stammt, der auch gerne mal Saitensätze mischt. Nix endgültiges also!)
  • Hals überlege ich mit Klarlack zu überziehen
  • Korpus soll gebeizt werden




Für's erste soll es das gewesen sein. Ach der Preis? Bisher liege ich bei einem Einkaufspreis von ca. 450 Eur.
 
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Hi Saut_Jusa,
das ist ja ein hochinteressantes Projekt.
Bezueglich des Korpus sind die Angaben in dem Datenblatt etwas verwirrend.
Da steht auf der einen Seite "Solidbody" und auf der anderen "Maple with Chambered Cedar Cedar Core" mit flamed maple Top.
Das würde dafür sprechen das der Body hohl ist und ueber einen Hartholzkern verfügt. Ähnlich wie die Red Special.
Andererseits könnte der Body der Originalgitarre aber evtl. auch ganz hohl sein.
http://www.premierguitar.com/Magazine/Issue/2011/Jan/Rick_Turner_The_Father_of_Boutique_Guitars.aspx
Irgendwie sieht die Gitarre in den Videos auch nicht nach Mahagoni aus.
Das wird wahrscheinlich Ahorn sein.
Wenn du den "Eigenschaften dieser Gitarre" nahe kommen willst dann würde ich das mit dem Mahagini nochmal überdenken.

Gruss
Hans
 
Hi Hans,

Danke für Deinen Einwand. Die Angaben sind wirklich etwas verwirrend. Es gibt verschiedenen Modelle unter anderem auch eine "Featherweight" Ausführung. So wie ich das verstanden habe, wird hier Material anders eingesetzt und genau wie Du sagst eher ein "hoherl" Body mit Klangkörperblöcken aus Mahagoni eingesetzt. Wie gesagt. So weit ich das verstanden habe.

Wie Du auf dem beigefügten Anhang sehen kannst, werden hier zwei Mahagoniblöcke verleimt. Ich bin daher überzeugt, dass ich das richtige Tonholz bestellt habe.
screen001.jpg

Dazu dann die Angabe bei Ed Roman:
http://www.edroman.com/guitars/turner_model_one_for_sale.html

und bei Rick Turner ebenso:
http://www.rickturnerguitars.com/model-1-guitar-mahogany.php
 
Hi,

schön, dass es mit Deinem Projekt jetzt doch was wird!

Vielleicht kann ich ein paar Anmerkungen zum bisherigen Stand Deiner Überlegungen loswerden. Das "Making The Turner"-pdf hast Du ja schon, aber da kann man vielleicht noch ein bisschen mehr rauslesen, wenn man es sich mit anderen Informationen zusammenreimt.

- Ein Flying V-Neck ist kein schlechte Idee, aber in der Regel wird er aus Mahagoni sein. RT baut allerdings den Hals mehrstreifig aus Ahorn und Purple Heart, einem Hartholz, das meines Wissens auch Amaranth genannt wird. In sofern dürfte der Klang sich deutlich unterscheiden; Material und Konstrukton des Halses sind halt schon sehr wichtig für den Gesamtsound. Das hat wesentlich mehr Auswirkung als die genaue Unterart von Mahagoni, die Du für den Body nimmst. Vielleicht bekommst Du einen Hals aus Ahorn, der kommt sicher näher ran. Mehrstreifig wäre noch besser, schon die Verleimung als solche macht viel aus, vielleicht mehr als das Material der Zwischenstreifen.

- Der Hals sollte möglichst weit eingeleimt sein; auch das hat auf Ansprache und Sustain Einfluss. Die oberen der 24 Bünde dürften beim Original nur schwer zu bespielen sein, das lange Griffbrett scheint mir eher dazu zu dienen, den ungewöhnlich langen Halsfuß zu verdecken. RT scheint darauf jedenfalls viel Wert gelegt zu haben.

- Nachdem ich mich jetzt erstmals näher mit der Gitarre selbst beschäftigt habe, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob der EMG die bestmögliche Wahl ist. Sicher ein guter PU, aber im Original ist ja laut Artikel in Premier Guitar ein Bartolini verbaut, und eben kein selbstgebastelter (und unmöglich zu bekommender) HB von RT selbst. Wenn Du den haben willst, solltest Du daher nicht bei RT oder Ed Roman nachfragen, sondern bei Bartolini. Die bauen ja ein bisschen eigenwillige Pickups, die man eher weniger in Standard-Gitarren findet (wobei sie sich preislich durchaus im normalen Bereich bewegen). Bekannt sind sie vor allem für ihre Bass-Pickups, bei Gitarren sieht man ihre Humbucker am häufigsten im Jazz-Bereich. Interessant könnte für Dich sein, dass sie auch ihre älteren Modelle noch immer bauen. Ich würde mal nett anfragen, ob sie Dir so einen RT-Pickup bauen oder ob sie Dir sagen können, welcher aus dem Standard-Programm dem am Nächsten kommt. Leider ist die Website etwas merkwürdig, und ich habe auf die schnelle keine E-Mail-adresse gefunden, aber vielleicht kann Dir der Domestic Sales-Manager telefonisch weiterhelfen (Achtung - Zeitverschiebung beachten!):

http://www.bartolini.net/contact.htm

- Aus den Zeichnungen von RTs Lehrling ist schön zu sehen, dass der Body Kammern hat und die Decke an den Seiten gewölbt ist. Darüber schreibst Du bisher nichts, aber es scheint mir für den Klang auch nicht ganz nebensächlich zu sein. Außerdem ist die Gitarre dann natürlich leichter zu tragen und die Armauflage ist angenehmer.

- Auf den drehbaren PU würde ich nicht verzichten. Du wirst eine Menge Arbeit in die Gitarre stecken müssen, da wirst Du es glaube ich bereuen, wenn dieses markante Detail hinterher fehlt (selbst wenn der Einfluss auf den Klang jetzt nicht so extrem sein dürfte). Wenn Du das Kabel auf der Unterseite des Drehtellers mit einer Zugentlastung versiehst und den Drehwinkel mit einem Anschlag auf den sinnvoll nutzbaren Bereich beschränkst, sehe ich auch kein Problem für die Haltbarkeit.

Gruß, bagotrix
 
Hi,

sehr interssantes Projekt!

Auch mir fällt sofort die Wahl des Halses auf.
Ich bin auch auf die Idee gekommen mir eine Überteuerte Gitarre für einen Bruchteil des Preises (nach ersten Berechnungen ca. 1/3) nachzubauen. Und auch ich werde keine 1:1 Kopie erstellen, jedoch versuchen so nah wie möglich am Orginal bleiben.
Zurück zum Thema: ich würde nicht so große Kompromisse eingehen und zu "nur" 22 Bünden greifen. Stattdessen würde sich eher ein PRS Hals anbieten. Wenn ich mir die Model1 anschaue, würde ich mich eher bei Akkustikhälsen umgucken (gibt es die überhaupt mit 24 Bünden???) oder gar einen anfertigen lassen.
Es ist natürlich etwas komisch, wenn als aller erster Beitrag in einem Forum gleich "Werbung" enthält, aber ich würde mich vielleicht mal mit TMGuitars in Verbindung setzen. Auf den bin ich gekommen auf der Suche nach meinen Wunschparts zu bezahlbaren Preisen.

Auch den drehbaren PU würde ich versuchen umzusetzen. Vielleicht mit einem Kontaktring?!

Gruß...

*EDIT*
...wie ich grade entdeckt habe, hat auch die Brian May Rhapsody 24 Bünde und eine vergleichbare Kopfplatte (verglichem mit anderen Bildern der Model1 als dem in ersten Post). Das bekräftigt es meine Meinung nach einer Alternative zum Flying V-Nec ... ist aber nur meine persönliche Meinung ;)
 
Das Problem beim Hals ist ja auch das der Halsfuß ähnlich wie bei einer Akustischen Gitarre bzw. wie bei einer alten Archtop ausgeführt ist.
Und der Übergang zum Korpus liegt am 15 Bund. (bei einem Griffbrett mit 24 Bünden)
Das wird evtl schwierig werden einen fertigen Hals zu finden der zu dem Gitarrenprojekt dazupasst.
Aber einen Hals selbst zu bauen ist eigentlich auch gar nicht so schwer.

Gruss
Hans
 
Hi,

schön, dass es mit Deinem Projekt jetzt doch was wird!

Ja. Irgendwie haben Trennungen auch oft einen positiven Einfluss auf alte, fast vergessenen Sachen!

Vielleicht kann ich ein paar Anmerkungen zum bisherigen Stand Deiner Überlegungen loswerden. Das "Making The Turner"-pdf hast Du ja schon, aber da kann man vielleicht noch ein bisschen mehr rauslesen, wenn man es sich mit anderen Informationen zusammenreimt.

- Ein Flying V-Neck ist kein schlechte Idee, aber in der Regel wird er aus Mahagoni sein. RT baut allerdings den Hals mehrstreifig aus Ahorn und Purple Heart, einem Hartholz, das meines Wissens auch Amaranth genannt wird. In sofern dürfte der Klang sich deutlich unterscheiden; Material und Konstrukton des Halses sind halt schon sehr wichtig für den Gesamtsound. Das hat wesentlich mehr Auswirkung als die genaue Unterart von Mahagoni, die Du für den Body nimmst. Vielleicht bekommst Du einen Hals aus Ahorn, der kommt sicher näher ran. Mehrstreifig wäre noch besser, schon die Verleimung als solche macht viel aus, vielleicht mehr als das Material der Zwischenstreifen.
- Der Hals sollte möglichst weit eingeleimt sein; auch das hat auf Ansprache und Sustain Einfluss. Die oberen der 24 Bünde dürften beim Original nur schwer zu bespielen sein, das lange Griffbrett scheint mir eher dazu zu dienen, den ungewöhnlich langen Halsfuß zu verdecken. RT scheint darauf jedenfalls viel Wert gelegt zu haben.

Danke für diesen Hinweis. Ich traue mir aber ernsthaft nicht zu, einen Hals selber zu fertigen. Daher muss ich auf einen fertigen Hals ausweichen oder einen anfertigen lassen. Ich habe aber keine Ahnung, was mich so eine Aktion kosten wird. Die Kirche muss auch irgendwo im Dorf bleiben. Blätter ich 1000 Eur hin, bekomme ich eine Ed Roman Replica dafür. Hört sich bescheuert an, aber das kann ja nicht Sinn sein, so nah an den Preis zu kommen um dann hinterher fest zu stellen, man hätte auch kaufen können. Das mit dem Einleimen ist auch so eine Sache Bagotrix. Es gibt verschiedensten Angaben über den Hals. Manchmal ist er aus einem Stück mit der Gitarre gefertigt, manchmal geleimt als Set Neck. Die Frage, die ich mir dazu gestellt habe ist: Was passiert, wenn gerade beim ersten Selbstbau, eine weitere Arbeit fällig ist. Einen Set-Neck unfallfrei wieder heraus zu nehmen ist eine Kunst und die Gefahr alles zu zerschergeln ist sehr groß. Wäre es denn möglich "neck through body", aber verschraubt zu machen?


- Nachdem ich mich jetzt erstmals näher mit der Gitarre selbst beschäftigt habe, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob der EMG die bestmögliche Wahl ist. Sicher ein guter PU, aber im Original ist ja laut Artikel in Premier Guitar ein Bartolini verbaut, und eben kein selbstgebastelter (und unmöglich zu bekommender) HB von RT selbst. Wenn Du den haben willst, solltest Du daher nicht bei RT oder Ed Roman nachfragen, sondern bei Bartolini. Die bauen ja ein bisschen eigenwillige Pickups, die man eher weniger in Standard-Gitarren findet (wobei sie sich preislich durchaus im normalen Bereich bewegen). Bekannt sind sie vor allem für ihre Bass-Pickups, bei Gitarren sieht man ihre Humbucker am häufigsten im Jazz-Bereich. Interessant könnte für Dich sein, dass sie auch ihre älteren Modelle noch immer bauen. Ich würde mal nett anfragen, ob sie Dir so einen RT-Pickup bauen oder ob sie Dir sagen können, welcher aus dem Standard-Programm dem am Nächsten kommt. Leider ist die Website etwas merkwürdig, und ich habe auf die schnelle keine E-Mail-adresse gefunden, aber vielleicht kann Dir der Domestic Sales-Manager telefonisch weiterhelfen (Achtung - Zeitverschiebung beachten!):

http://www.bartolini.net/contact.htm

Ich habe heute Morgen den Artikel nur überflogen und wundere mich jetzt ein wenig. Selbst Rick Turner schrieb mir, er fertigt die Dinger selber. Aber genau das ist der Grund, warum ich mein Vorhaben hier präsentiere. Mehrere Köpfe, gehen eben verschieden an die Informationsbeschaffung ran. Ich werde mich dort auf jeden Fall umsehen. Danke auch für Deine bisher richtig gute Pickupberatung Bagotrix!
EDIT:
Bartolini ist nicht zu erreichen, die haben aber einen Deutschen Vertrieb mit dem ich telefoniert habe. Sehr nett und hilfsbereit, sehr interessiert. Soll eine Email schreiben. Erfolgsaussichten sind jedoch eher gering, denn die für einen bestimmten Hersteller produzierten Pickups sind geschützt und nicht als Einzelkomponenten zu verkaufen.

- Aus den Zeichnungen von RTs Lehrling ist schön zu sehen, dass der Body Kammern hat und die Decke an den Seiten gewölbt ist. Darüber schreibst Du bisher nichts, aber es scheint mir für den Klang auch nicht ganz nebensächlich zu sein. Außerdem ist die Gitarre dann natürlich leichter zu tragen und die Armauflage ist angenehmer.

Auch das habe ich aus den Zeichnungen vernommen und auch die Tabelle mit den Maßen gibt das her. Aber wenn Du Dir die RT Seite und auch die von Ed Roman ansiehst, dann ist dort nichts von einer gewölbten Decke zu sehen. Ich sage ja. Diese Gitarre wirft mir nicht umsonst viele Rätsel auf.

- Auf den drehbaren PU würde ich nicht verzichten. Du wirst eine Menge Arbeit in die Gitarre stecken müssen, da wirst Du es glaube ich bereuen, wenn dieses markante Detail hinterher fehlt (selbst wenn der Einfluss auf den Klang jetzt nicht so extrem sein dürfte). Wenn Du das Kabel auf der Unterseite des Drehtellers mit einer Zugentlastung versiehst und den Drehwinkel mit einem Anschlag auf den sinnvoll nutzbaren Bereich beschränkst, sehe ich auch kein Problem für die Haltbarkeit.

Ich denke schon, dass das Einfluss auf den Klang haben wird. Du änderst ja den Winkel und daher werden einige Saiten stärker betont. Ob das mit meinem begrenzten Gitarrenspiel unabdingbar ist, sei mal dahin gestellt, aber klar ist das ein Detail auf das ich ungern verzichten möchte. Ich habe dazu nur noch keinen konkrenten Plan, wie ich es umsetze. Der Plastikring auf dem der PU montiert ist, wird vermutlich in einer gefrästen Nut unter dem Drehteller laufen. Die gesamte Mechanik dieses Drehtellers ist dann von hinten mit einer Art Stab verschraubt und kann mittels Inbus auf der Rückseite der Gitarre gelockert oder angezogen werden. So der Plan.



Hi,

sehr interssantes Projekt!

Auch mir fällt sofort die Wahl des Halses auf. (...)
(...) ich würde nicht so große Kompromisse eingehen und zu "nur" 22 Bünden greifen. Stattdessen würde sich eher ein PRS Hals anbieten. Wenn ich mir die Model1 anschaue, würde ich mich eher bei Akkustikhälsen umgucken (gibt es die überhaupt mit 24 Bünden???) oder gar einen anfertigen lassen.
Es ist natürlich etwas komisch, wenn als aller erster Beitrag in einem Forum gleich "Werbung" enthält, aber ich würde mich vielleicht mal mit TMGuitars in Verbindung setzen. Auf den bin ich gekommen auf der Suche nach meinen Wunschparts zu bezahlbaren Preisen.

Auch den drehbaren PU würde ich versuchen umzusetzen. Vielleicht mit einem Kontaktring?!

Hallo und willkommen im Forum und Danke für Deine Meinung. Wie ich bereits etwas weiter oben ausführte, wird das mit der Eigenfertigung des Halses eher weniger etwas. Ich danke Dir aber für den Tipp, auch dort schaue ich mich mal um.
Meinst Du soetwas wie einen Schleifkontakt? Das ist nicht nötig, da die Rotation auch im Original begrenzt ist und wäre sicherlich ein immenser Störfaktor.

...wie ich grade entdeckt habe, hat auch die Brian May Rhapsody 24 Bünde und eine vergleichbare Kopfplatte (verglichem mit anderen Bildern der Model1 als dem in ersten Post). Das bekräftigt es meine Meinung nach einer Alternative zum Flying V-Nec ... ist aber nur meine persönliche Meinung ;)

Das sieht wirklich ähnlich aus.

Das Problem beim Hals ist ja auch das der Halsfuß ähnlich wie bei einer Akustischen Gitarre bzw. wie bei einer alten Archtop ausgeführt ist.
Und der Übergang zum Korpus liegt am 15 Bund. (bei einem Griffbrett mit 24 Bünden)
Das wird evtl schwierig werden einen fertigen Hals zu finden der zu dem Gitarrenprojekt dazupasst.
Aber einen Hals selbst zu bauen ist eigentlich auch gar nicht so schwer.

Gruss
Hans

Tach Hans. Hast'e Bock den zu machen? Spass beiseite. Klar habe ich auch die Theroie hier liegen, wie so etwas geht. Aber ich traue es mir nicht zu.
Das der Übergang bereits am 15 Bund liegt, wird stetig bemängelt, da es die höheren Bünde wenig freundlich bespielbar macht.
Vermutlich ist das aber der Konstruktion geschuldet, sodass es sehr viel Stabilität bietet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte noch mal auf das Ausgangsmaterial des Bodys zurück kommen. Nachdem ich heute Zeit gehabt habe. mir den von Dir verlinkten Artikel bei "Premier Guitar" durch zu lesen Hans. Ich zitiere mal aus dem Text:


"With those roots, as well as the soundhole look of its unique, rotating pickup assembly, it's not surprising that most people think the Model 1 is hollow. "But it isn't,"; Turner says. "It's a solidbody. I wanted a mahogany body that would give it warmth like the original Les Paul Custom, the 'Black Beauty'—which is all mahogany and doesn't have the maple cap. I was looking for the warmth and sustaining quality of the mahogany and the clarity of the Strat.";

Insofern möchte ich Deine Bedenken nun ganz wegwischen! ;)
 
OK. Du hast recht:).
Bist du eigentlich bezueglich des Halses schon weitergekommen?
Bzw. hast du schon einen passenden gefunden?
Wenn du dir einen kompletten Halsbau nicht zutraust könntest du evtl auch auf einen Rohling aufbauen.
So ähnlich z.B (ähnliche sind gelegentlich auch in Ahorn zu finden)
http://www.ebay.de/itm/MAHAGONI-HAL..._Musikinstrumente_Zubehör&hash=item3a7bafcfe7
Dann noch ein Griffbrett (geschlitzt und mit Radius), ein Trussrod und ewas Buddraht dazu.
Damit könntest du für unter 100 EUR einen genau passenden Hals herstellen.

Gruss
Hans
 
Ich war auch am überlegen, ob ich nicht einen Halsrohling vorschlagen soll. Die gibt es auch schon weiterverarbeitet (also weniger "Roh") mit der passenden Nut für den truss rod sowie (entgegen des von hansg vorgeschlagenen) geformten Halsrücken etc. Auch hier bei den üblichen Verdächtigen gucken und ggf. absprechen. Sicher lässt sich da was passend vorbereitetes organisiern.
 
Bin ich.

Hals
Ich habe heute ein weiteres, sehr nettes Gespräch mit einem Gitarrenbauer gehabt. Die Arbeitsschritte für die Anfertigung hat er mir gut erklärt und ich bin bei meinem Entschluss geblieben. Ich werde den Hals nicht selber fertigen. Alleine das Griffbrett ist ein unglaublicher Aufwand, bei dem auch noch sehr genau gearbeitet werden muss. Ich wiederhole mich ungerne, aber ich traue mir das nicht zu. Er hat mich dann auf einen Katalog seiner Firma hingewiesen, den ich nachher mal studieren werde. Den Hals den ich möchte, würde er mir für ca. 140 EUR anbieten. Der Hals muss allerdings verleimt werden, diesen Punkt haben wir klar herausgearbeitet, da das Verleimen einen wesentlichen Anteil zur Stabilität und damit zum klaren Ton haben wird.

Pickup:
Auch hier bin ich dem ganzen ein Stück näher. Mir wurde heute das bestätigt, was ich mir schon etwas länger dachte, dass bei Pickups der Name auch einen wesentlichen Anteil am Preis hat. Er hat mich auf den TESLA AH-3 hingewiesen. Das was ich finden konnte, spricht für sich. Einfach mal googlen und youtuben.


Heute ist das Tonholz angekommen. Schwerer Klotz ist das. Aber ich freue mich, bald beginnen zu können. Der nächste Schritt ist nun die Anfertigung einer Schablone. Dafür werde ich eine masstabsgetreue Vergrößerung machen und diese dann zunächst auf eine MDF Platte übertragen. So habe ich einen Eindruck, was mich beim Sägen erwartet und letztlich eine stabile Schablone.

Anhang anzeigen 259467Anhang anzeigen 259468
 
Update, 31.01.2013

Die Erstellung der Schablone erwies sich gestern als großes Problem. Nachdem ich mir ein Bild der Model1 ausgedruckt hatte, machte ich mich an den Maßstab. Wer das bisher noch nicht gemacht hat, dem gebe ich hier eine Anleitung und meine Erfahrungen.

Die Theorie

  1. Ein Bild ausdrucken, dass die Gitarre in "Draufsicht" zeigt.
  2. Der Ausdruck sollte mit der Option "ganzseitiger Ausdruck" erstellt werden, damit genug Platz ist, etwas zu vermessen.
  3. Es sollte ein Lineal und ein Zirkel bereit liegen, ebenso ein Taschenrechner.
  4. Auf dem Ausdruck, suchen wir uns nun einen Referenzpunkt. Prinzipiell ist die Mensur einer Gitarre immer eine guter Referenzpunkt. Die Standardmensur einer Stratocaster ist 64,8cm, die einer Telecaster ebenso, die einer Gibson 62,8. In meinem Fall hatte ich zusätzlich noch die Tabelle der Abmaße aus dem ersten Post, was dem ganzen zuträglich war.
  5. Mit dem Zirkel wird nun die Spannweite so eingestellt, dass die Distanz zwischen den bekannten Referenzpunkten stimmt. In meinem Fall waren das die Mensur (Länge Zwischen Steg und Saitenauflage bzw Tune-O-Matic Bridge), die Länge des Bodys, die untere maximale Breite, die obere maximale Breite.
  6. Es ergibt sich dann folgender einfacher Dreisatz: Reale Länge des jeweiligen Referenzpunktes * 1 : gemessene Länge des jeweiligen Referenzpunktes auf der Zeichnung.
  7. Das Ergebnis ist dann (Beispiel) 1,7698. Das heisst, dass 1 cm auf der Zeichnung, 1,7698cm in der Realität entsprechen.
  8. Der Maßstab ist dann 1:1,7698. Ich habe deswegen mit so vielen Nachkommastellen gerechnet, da sich ansonsten aufgrund der Umrechnungen von Inch auf cm und der dann erfolgenden Maßstabsberechnung zu viele Rundungsfehler eingeschlichen hätten.
  9. Es ergab sich dann also, dass der Ausdruck den ich gemacht habe 54% der Realgröße besaß.
  10. Will man nun wie ich, in einem Copyshop die Zeichnung auf die Realgröße kopieren lassen, ist ein weiterer Schritt nötig. Kopierer können nur Vergrößern, wenn man Ihnen einen Vergrößerungsfaktor in Prozent angibt. Dabei ist es wichtig, dass die ausgedruckte Ansicht der Model1 in diesem Fall 100% ist und nicht nur 54%.

Leider war das alles aber nur über Umwege möglich, denn wie mir nach mehreren Gegenrechnungen auffiel, war die Gitarre nicht komplett in der Draufsicht fotografiert, sondern leicht schräg abfotografiert.
Das war ein großes Problem, denn es enstanden so Abweichung von bis zu 2,5 cm realer Länge.
Ich habe mich dann darauf verständigt, ein arithmetisches Mittel zu bilden (Durschnitt), da mir ja mehrere Realwerte vorlagen. Ganz genau wurden die Werte dennoch nicht, aber mit einer der Bodygrößenabweichung von 4 mm kann ich leben.
 
Zuletzt bearbeitet:
...aber mit einer der Bodygröße von 4 mm kann ich leben.
Cool und dann eine Streichholzschachtel als Case? :great::rofl:


Tolles Projekt! Wünsche dir gutes Gelingen, werde still mitlesen und hoffen, dass du die weiteren Schritte auch so ausführlich dokumentierst!
 
HUUUUUUPS!

Da fehlte wohl noch das Wort "Abweichung". Es war noch früh! ;)
 
Weiter geht es.

Heute habe ich die Vorlage vergrößern lassen. Leider liess sich das nicht so einfach machen, wie ich es gerne gehabt hätte. Die Dame beim Copyshop erklärte, dass sie nur eine feste Größe eingeben kann und die anderen dann stumpf vergrößert werden. Ein Dehnen sei so ohne weiteres nicht möglich.

Die Abweichung beträgt im unteren Teil damit schon immerhin 2,5cm und das sit nicht tolerabel. Mir wurde dann angeboten die Datei einzusenden, sodass der Shop diese dehnt und streckt bis es passt. Leider bin ich von der gesamten Aktion etwas missmutig gestimmt.
Denn....was passiert beim Dehnen und Strecken? Verschlimmbessert man die ganze Sache dann nicht noch? Ist das nicht schon eine zu große Verzerrung?
Dennoch. Ich werde das probieren und anschliessend nachberichten.

Einen Ausweichplan habeich aber auch schon in der Tasche. Da mir die Abweichung bekannt ist, die "Schablone" auf Rasterpapier legen und dann die Teile und Rundungen ergänzen, die der Vergrößerung zum Opfer gefallen sind.

Ich habe trotzdem mal ein paar Fotos aneghängt, damit das ganze hier nicht zu trocken wird!

2013-01-30 12.22.13.jpg2013-02-01 15.30.32.jpg2013-02-01 15.33.37.jpg2013-02-01 15.34.16.jpg
 
Kennst du das Programm Inkscape?
Damit könntest du relativ einfach eine relativ genaue Zeichnung für den Copyshop erstellen.
http://www.heise.de/video/artikel/Inkscape-digital-abgepaust-1772804.html
Dabei bietet es aber an nicht nur das Bild vom Korpus zu importieren sondern gleich auch noch des Griffbrett.
Eine passende Zeichnung für das Griffbrett lässt sich z.B mit dem "Fret Calculator" erzeugen.
http://ukeland.co.uk/tools/fretcalc
Die benötigten Werte eingeben und das Ganze als pdf speichern.
Das ergibt ein Bild des Griffbretts mit den Bünden und den Saiten.

Das pdf in Incscape importieren. Dann das Bild vom Korpus importieren. Übereinanderlegen, ausrichten skalieren etc.
Das Bild von Griffbrett hat den Vorteil das du dann eine Mittellinie hast an der du den Korpus ausrichten kannst.


Gruss
Hans
 
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Hi Hans.

Der Tipp war SU P E R K L A S S E!!! Ich habe damit genau nach der Anleitung eine Vektorengrafik erzeugen können. Ebenso eine PNG Datei. Eninzig allein die gerade am Ende des Halses wollte nicht so richtig, aber das passt dennoch.
Ich werde nachberichten, was der Copyshop dazu sagt.Vektorgrafik Model 1 als png.png
 
Servus!

Da hast Du dir aber ein ordentliches Projekt vorgenommen! Ich bin gespannt drauf, wie's weitergeht. :great:
 
Update:

Der Copyshop hat die Vergrößerungen 1a erledigt. Allerdings war ich bei dem Preis erschrocken. 2 Abzüge kosteten 24 Eur. Vermutlich weil es digital bearbeitet und dann auch noch ausgedruckt statt kopiert wurde. Das Ergebnis war aber eine 1a Papierschablone, die ich dann ausgeschnitten habe. Das ganze war aber sehr wackelig und hat mich in meinen ersten Überlegungen bestärkt, aus einer kleinen geleimten Faserplatte eine richtige Schablone anzufertigen. Aufgezeichnet und ausgeschnitten. Die Kanten geschliffen, fertig war die richtige Schablone, die den Weg ins Archiv finden wird. Entschuldigt bitte die schräbbelige Qualität der Fotos.
fertige schablone.jpg



Anschliessend habe ich die Holzschablone auf den Mahaghoniblock gelegt. Dabei solltet ihr darauf achten, dass ihr auf das bereits zugesägte Mahaghonistück mittig auflegt, damit die eventuell ausgefransten Ränder (wie bei mir...danke an den Paketdienst) nicht hinterher Bestandteil des Korpus werden.

Ich habe hier ja zu Beginn geschrieben, dass ich versuchen werde alles zu dokumentieren...dazu gehören natürlich auch nicht so pricklende Erlebnisse. Das Sägen war genau so ein Erlebnis.

Das Aussägen musste ich aufgrund der fehlenden Bandsäge mit einer Stichsäge erledigen. Hut ab vor dem Holz. Es hat sich anständig gewehrt, letzlich aber doch verloren. Drei Sägeblätter später übrigens!!!
Das Holz ist wirklich hart und bei der Dicke von 5,7cm war es schon mal nicht einfach, ein passendes Sägeblatt zu finden, dass die entsprechende Länge hat. Als ich gesägt habe, habe ich ganz langsam gearbeitet und besonders an Rundungen nichts erzwungen. Ganz langsam die Säge gedreht, wenn es gequalmt oder gerappelt hat, habe ich sofort aufgehört und neu angesetzt.
Aufpassen: Durch das harte Holz glühen die Sägeblätter aus. Bitte rechtzeitig wechseln und Vorsicht beim Wechseln...SEHR heiss!!!

Es stellt sich bei einer Stichsäge und der dicke des Werkstücks ein sehr grosses Problem ein. Da der Druck auf die Stichsäge und damit auf das Blatt recht weit oben liegt, wird unten an dem "frei schwingenden Bereich" nicht genügend Druck erzeugt und das Sägeblatt verbiegt sich zur Aussenseite. Das Sägeblatt macht zwar oben auf der horizontalen einen geraden Schnitt, aber der Block wurde immer dicker, sodass ich zwar oben auf dem 1/3 die gewünschten 5,7cm hattem unten jetzt aber locker bei 6,5 cm liege, weil eben das Sägeblatt sich krumm gebogen hat. Im Profil sah das etwa so aus.

profil.jpg

Was tun? Zuerst kam mir die Idee, die Schablone auf der anderen Seite nochmal aufzulegen und einfach nocheinmal drumherum zu schneiden. Ich habe das sehr schnell verworfen und habe mich dazu entschieden, dass ich diesen "Überstand" abschleifen werde. Ich werde dafür zwei Tage einplanen und mir eine Konstruktion mit eingespannten Bandschleifer im Schraubstck und einer Art Winkel basteln, damit ich nicht zuviel abschleife. Ja....der geneigte Leser wird sich genau so die Haare raufen wie ich es gestern getan habe. Man sieht mal wieder, dass nicht nur Ideen und Handwerkskunst gefragt sind, sondern auch die richtigen Maschinen und Werkzeuge einen bedeutenden Teil dazu beitragen das Werkstück zügig und präzise fertigen zu können.
Ich habe zudem Bedenken, dass meine Oberfräse mit dem Hartholz fertig werden wird. Gestern habe ich mich noch etwas geärgert, heute sehe ich das viel entspannter. Es ist eben der erste Versuch und was oll es.....so ist das eben. Falls es schief geht, beim zweiten Mal wird es bestimmt besser!

Zum Schluss noch der fertig ausgesägte und noch nicht weiter bearbeitete Korpus aus Mahaghoni. Die Abschnitte habe ich mir aufbewahrt, weil ich daran Schleif- Bohr- und Fräsversuche machen will.

ausgeschnittener korpus.jpg


Stay tuned!
Ich werde berichten!
 
Servus!

Danke für den Zwischenbericht!
Bevor Du den Bandschleifer eine "zu" wackelige Konstruktion baust, schau Dir eventuell diesen Bericht an. Hier wird eine recht praktische Halterung (mit kurzer Anleitung) beschrieben
 

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