JPage
Registrierter Benutzer
Hallo zusammen!
Im Zuge neuer Pickups habe ich mich entschlossen auch gleich eine andere Schaltung in meine Epiphone-LP einzubauen. Was läge da näher, als die original Jimmy Page #1 Schaltung?
Also: Schaltplan vom Gibson-Vertrieb besorgt, studiert, Fotos vom E-Fach der Gibson JP Signature angeschaut usw. usf.
1. Komponenten
Benötigt werden für die Schaltung aus Pages #1 Les Paul ein normaler Humbucker mit Kappe für den Hals und ein 4-adriger ohne Kappe für den Steg. Der Steg-Humbucker kann durch einen Zug am ebenfalls benötigten 500kΩ Push-/Pull-Poti gesplittet werden, außerdem ist er in Mittelstellung des Toggle-Switches out-of-Phase gegenüber dem Hals-Humbucker geschaltet. Der Rest der Elektronik ist Les Paul-Standart (2x 500kΩ Vol.-Potis; 1x 500kΩ Tone-Poti).
Den Schaltplan habe ich hier zum Download bereitgestellt, wobei die Angaben zu den Volume-Potis nicht stimmen, es sind beides 500kΩ, alles andere erscheint mir persönlich absolut unschlüssig.
2. Schaltmöglichkeiten
Neben den normalen Möglichkeiten, dass je ein Pickup einzeln betrieben werden kann, bietet die Jimmy Page-Schaltung noch folgende Schaltvarianten:
1.1: Nur Bridge-HB, gesplittet
1.2: Beide Pickups, out-of-Phase
1.3: Beide Pickups, out-of-Phase, Bridge-Humbucker gesplittet
Es ergeben aich also statt den normalen 3 nun 5 Grund-Schaltmöglichkeiten, die sich nicht gegenseitig überschneiden, wie das bei manchen "überschalteten" Gitarren der Fall ist.
Jetzt hat die JP-Schaltung aber eine Besonderheit: Durch die out-of-Phase Schaltung des Bridge-Humbuckers nähert man sich durch herunterdrehen der Lautstärke eines Humbuckers in Mittelstellung des Toggles wieder der normalen Schaltung an. Dreht man ein Volume-Poti auf etwa 8 zurück, hat man das Gefühl, dass man die Phasenumkehr plötzlich wieder abgeschaltet hat.
Somit werden aus den 5 Grundsounds mehr als genug Klangfarben herausgeholt.
3. Klang
Während die einzelnen Humbucker natürlich ganz normal klingen, hat man durch das Splitting und die out-of-Phase-Schaltung mehr oder weniger exotische Klangfarben.
Der gesplittete Bridge-PU klingt merklich dünner, klarer und höhenlastiger. Er hat allerdings noch genug Mitten und Bässe, um auch alleine gut zu klingen, was mich zuerst wirklich gewundert hat. Ich hatte eher mit Ohrenbluten gerechnet. In Kombination mit dem Neck-PU ergeben sich außerdem durchaus sehr brauchbare Klänge, vor allem für schöne, brizzlige Cleansounds.
Die out-of-Phase-Schaltung löscht Frequenzen, die von beiden Tonabnehmern abgenommen werden aus. Für Physiker: Es liegt eine destruktive Interferenz der beiden Signale vor.
Und genau so klingts dann auch: Etwas leiser als sonst, merklich hohler aber trotzdem nicht so funky, wie ich erwartet hatte. Verzerrt ist der Sound manchmal etwas schräg, etwas sägend, genau wie bei Page selbst. Das erste, was ich mit der Mittelstellung gespielt habe war "Whole Lotta Love" - Volltreffer. Darin liegt also zusammen mit dem Sola Tonebender das Geheimnis des Sounds...
4. Fazit
Ich bereue nicht, mich für diese Schaltung entschieden zu haben. Beim heutigen Testlauf bei einer Musicalaufführung habe ich mich schon innerlich für die Flexibilität bedankt, mich aber auch einmal beim Herumschalten erwischt...
Für einige Led Zeppelin-Sachen erscheint mir diese Schaltung fast unumgänglich, jetzt weiß ich, warum u.A. "Whole Lotta Love" vorher nie so klang wie es sollte.
Ich kann die Schaltung jedem Led Zeppelin-verehrenden Gitarristen empfehlen, dem das nötige Kleingeld für die echte Gibson Jimmy Page Signature Les Paul fehlt!
MfG
Pagey
Im Zuge neuer Pickups habe ich mich entschlossen auch gleich eine andere Schaltung in meine Epiphone-LP einzubauen. Was läge da näher, als die original Jimmy Page #1 Schaltung?
Also: Schaltplan vom Gibson-Vertrieb besorgt, studiert, Fotos vom E-Fach der Gibson JP Signature angeschaut usw. usf.
1. Komponenten
Benötigt werden für die Schaltung aus Pages #1 Les Paul ein normaler Humbucker mit Kappe für den Hals und ein 4-adriger ohne Kappe für den Steg. Der Steg-Humbucker kann durch einen Zug am ebenfalls benötigten 500kΩ Push-/Pull-Poti gesplittet werden, außerdem ist er in Mittelstellung des Toggle-Switches out-of-Phase gegenüber dem Hals-Humbucker geschaltet. Der Rest der Elektronik ist Les Paul-Standart (2x 500kΩ Vol.-Potis; 1x 500kΩ Tone-Poti).
Den Schaltplan habe ich hier zum Download bereitgestellt, wobei die Angaben zu den Volume-Potis nicht stimmen, es sind beides 500kΩ, alles andere erscheint mir persönlich absolut unschlüssig.
2. Schaltmöglichkeiten
Neben den normalen Möglichkeiten, dass je ein Pickup einzeln betrieben werden kann, bietet die Jimmy Page-Schaltung noch folgende Schaltvarianten:
1.1: Nur Bridge-HB, gesplittet
1.2: Beide Pickups, out-of-Phase
1.3: Beide Pickups, out-of-Phase, Bridge-Humbucker gesplittet
Es ergeben aich also statt den normalen 3 nun 5 Grund-Schaltmöglichkeiten, die sich nicht gegenseitig überschneiden, wie das bei manchen "überschalteten" Gitarren der Fall ist.
Jetzt hat die JP-Schaltung aber eine Besonderheit: Durch die out-of-Phase Schaltung des Bridge-Humbuckers nähert man sich durch herunterdrehen der Lautstärke eines Humbuckers in Mittelstellung des Toggles wieder der normalen Schaltung an. Dreht man ein Volume-Poti auf etwa 8 zurück, hat man das Gefühl, dass man die Phasenumkehr plötzlich wieder abgeschaltet hat.
Somit werden aus den 5 Grundsounds mehr als genug Klangfarben herausgeholt.
3. Klang
Während die einzelnen Humbucker natürlich ganz normal klingen, hat man durch das Splitting und die out-of-Phase-Schaltung mehr oder weniger exotische Klangfarben.
Der gesplittete Bridge-PU klingt merklich dünner, klarer und höhenlastiger. Er hat allerdings noch genug Mitten und Bässe, um auch alleine gut zu klingen, was mich zuerst wirklich gewundert hat. Ich hatte eher mit Ohrenbluten gerechnet. In Kombination mit dem Neck-PU ergeben sich außerdem durchaus sehr brauchbare Klänge, vor allem für schöne, brizzlige Cleansounds.
Die out-of-Phase-Schaltung löscht Frequenzen, die von beiden Tonabnehmern abgenommen werden aus. Für Physiker: Es liegt eine destruktive Interferenz der beiden Signale vor.
Und genau so klingts dann auch: Etwas leiser als sonst, merklich hohler aber trotzdem nicht so funky, wie ich erwartet hatte. Verzerrt ist der Sound manchmal etwas schräg, etwas sägend, genau wie bei Page selbst. Das erste, was ich mit der Mittelstellung gespielt habe war "Whole Lotta Love" - Volltreffer. Darin liegt also zusammen mit dem Sola Tonebender das Geheimnis des Sounds...
4. Fazit
Ich bereue nicht, mich für diese Schaltung entschieden zu haben. Beim heutigen Testlauf bei einer Musicalaufführung habe ich mich schon innerlich für die Flexibilität bedankt, mich aber auch einmal beim Herumschalten erwischt...
Für einige Led Zeppelin-Sachen erscheint mir diese Schaltung fast unumgänglich, jetzt weiß ich, warum u.A. "Whole Lotta Love" vorher nie so klang wie es sollte.
Ich kann die Schaltung jedem Led Zeppelin-verehrenden Gitarristen empfehlen, dem das nötige Kleingeld für die echte Gibson Jimmy Page Signature Les Paul fehlt!
MfG
Pagey
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