Lauten-Userthread

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Uschaurischuum
Uschaurischuum
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Darf ich vorstellen, meine sechssaitige Gitarrenlaute, auch Bastardlaute und Deutsche Laute genannt. Sie wurde im Jahr 1981 von Günther Denzel in Marktneukirchen gebaut, also dort, wo jetzt Framus und Warwick ihren Firmensitz haben. Sie ist, nebenbei bemerkt, legal in die BRD importiert worden. Und sie ist noch recht jung für eine Laute, meine Ovation ganz aus Holz mit zwei Cutaways.
Es macht Spaß, auf ihr Stücke aus der Renaissance und dem Barock zu spielen. Es hat aber auch etwas sehr meditatives, ganz einfach mit ihr zu improvisieren.
 
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Lauten finde ich generell auch sehr interessant, mit dem Problem, dass ich preislich doch zu eingeschränkt bin, um mir alles zuzulegen, was ich interessant finde.
Aber eine nahe Verwandte hat eine rund 100 Jahre alte Laute, die ich hoffe, irgendwann mal zu Gesicht zu bekommen. :D


Peter55 dürfte sich auch noch melden... ;)
 
Ich besitze auch so ein Teil, allerdings nicht gerade das hochwertigste, soweit ich das beurteilen kann. Es handelt sich dabei um ein Instrument der Firma Gewa und denke es wird seinem Wandervogellauten-Dasein gerecht, eine kostengünstige Gitarrenalternative zu sein.
Sie lag eine Weile auf dem Speicher rum, bis ich sie geborgen habe.
Die fehlenden Pins am Steg habe ich durch Holzdübel aus dem Baumarkt ersetzt...diy ;) (siehe auch hier: https://www.musiker-board.de/vb/zupfinstrumente/196932-einige-fragen-einer-gitarrenlaute.html)

Nachdem ich das Instrument also aus seinem Dornrösschenschlaf erweckt und ein wenig darauf rumgedudelt habe, stand es eigentlich die meiste Zeit in der Ecke.
Ab und an spiele ich darauf. Auch wenn es sich nicht so super anhört (der Korpus ist leider zerbrochen und - soweit ich das beurteilen kann eher dilettantisch - geleimt), macht es trotzdem einigen Spaß, und ist bisweilen sogar inspirierend. Ich spiele darauf meistens das eine oder andere "mittelalterliche" oder volkstümliche Melodiechen, improvisiere aber die meiste Zeit etwas, was mitunter - wie gesagt - durch die Andersartigkeit fruchtbringend ist.

Aber find' ich interessant, dass noch mehr hier solche Dinger haben :)

Falls Interesse besteht, kann ich auch schauen, ob ich noch eines von den Photos finde, die ich aus dem anderen Thread inzwischen entfernt habe.
 
Lauten finde ich generell auch sehr interessant, mit dem Problem, dass ich preislich doch zu eingeschränkt bin, um mir alles zuzulegen, was ich interessant finde.
Aber eine nahe Verwandte hat eine rund 100 Jahre alte Laute, die ich hoffe, irgendwann mal zu Gesicht zu bekommen. :D


Peter55 dürfte sich auch noch melden... ;)

Es ist heute kaum vorstellbar, dass eine DDR Laute in den achtziger Jahren praktisch gleich viel kostete wie eine gute japanische Westerngitarre der renommierten Marken. Ich denke mal, der Aufwand, eine Laute zu bauen, dürfte ungleich höher sein, mit der Rückseite aus "Spänen", so nennt man glaube ich die verschiedenen Stücke, und den Schnitzereien an Rosette und Kopfstück.
Damals war ich diesbezüglich recht gedankenlos. Die DDR brauchte halt Devisen und wurde wahrscheinlich von der BRD gnadenlos in den Preisen nach unten gedrückt. Auf Anfrage ließen sich DDR Instrumente ganz einfach in einem normalen Musikladen bestellen. Das taten jedoch wohl nur ganz wenige Kunden.
Der Preis von älteren Lauten wird heute sicherlich auch nach oben geschraubt, weil so mancher Sammler so ein Instrument haben will, ohne wirklich darauf zu spielen. Eben die Antiquitäten- und Dekorationsfritzen!

Demnächst folgt noch etwas zur Geschichte und zu den unterschiedlichen Typen, wenn das eben noch sonst niemand vorhat.
 
Falls Interesse besteht, kann ich auch schauen, ob ich noch eines von den Photos finde, die ich aus dem anderen Thread inzwischen entfernt habe.

Das fände ich toll! Ich habe mit großem Interresse den etwas älteren Briefwechsel verfolgt. Spielst Du noch ab und zu darauf?


Ich fange heute, wie angekündigt, mit einer kleinen Hintergrungbeleuchtung zur Laute an. Das soll aber ganz Un-Wikippedia-haft werden.

Also, die Wurzeln der Laute kommen aus dem arabischen Raum, wo es dieses Intrument schon vor langer Zeit gab und auch heute noch gibt. Dort heißt die Laute Oud, und sie hat keine Bünde am Hals. Allerdings gibt es auch eine chinesiche Laute, die Pipa. Sie hat vier Saiten, und jeder Fan von Eastern wie Tiger and Dragon oder House of the flying Daggers dürfte ihren Klang kennen.
Links seht ihr die Oud, und rechts die Pipa.
 
Zuletzt bearbeitet:
@threadersteller:

der ort heißt markneukirchen ;) !

ich hab auch ne laute mit 6 saiten. leider ist der schnörkel am kopf abgebrochen... aber ich spiele sie nur sehr selten. sie sieht einfach hübsch aus...
 
Peter55 dürfte sich auch noch melden... ;)

Hi Jiko & all,

das tut er ... ;) :D

Ich habe den Thread erst entdeckt und werde am Wochenende mal ein paar Bilder meiner Gitarrenlaute posten.

@Uschaurischuum: eine schöne Idee für einen User-Thread :great:

Greetz :)
 
@threadersteller:

der ort heißt markneukirchen ;) !

ich hab auch ne laute mit 6 saiten. leider ist der schnörkel am kopf abgebrochen... aber ich spiele sie nur sehr selten. sie sieht einfach hübsch aus...

Danke für die Richtigstellung! Tatsächlich habe ich mich davon anstecken lassen, Marktneukirchen statt Markneukirchen zu schreiben. Das liegt sicherlich auch daran, dass im bei mir benachbarten Bayern so viele Orte mit "Markt" anfangen.

Ich habe bei meiner Laute auch leider schon am Schnörkel leimen müssen, das ging glücklicherweise leicht. Wie alt ist denn deine Laute wohl, und wer hat sie gebaut?

Ich möchte noch etwas über ältere Lautentypen schreiben.

Die älteren Lauten hatten meist doppelte Chöre, wie wir es von einer 12-saitigen Gitarre her kennen, allerdings war der erste Chor meist einfach gefertigt. Die Anzahl der Chöre schwankte, es wurden wohl im Laufe der Zeit immer mehr. Dann kamen auch noch Saiten dazu, die neben dem eigentlichen Hals harfenartig parallel liefen. Dies ermöglichte ein Spiel in Tonraten, wo wir uns auf der Gitarre schon ganz schön abrackern müssen. Aus diesem Grunde sind viele Stücke für Laute für die heutigen Gitarren in eine andere Tonart transponiert worden. Kurioserweise lassen sich solche Stücke auf einer einfachen Gitarre oft leichter spielen als auf einer Gitarrenlaute, denn nach dem 12ten Bund geht bei einer Gitarrenlaute nicht mehr sonderlich viel!

Dann schauen wir uns doch einmal den genialen Jan Akkermann auf einer "richtigen" Laute an, um einen Eindruck zu bekommen, wie sich das anhören kann:

http://youtube.com/watch?v=xQs2ensxUzk

Er hat eine ganze Serie solcher Stücke bei YouTube eingestellt!

Bis zum nächsten Mal, Uschaurischuum
 
auf dem ettikett (schreibt man das so?) in meiner laute steht p. stoß, vogtländisches musikhaus, dresden. ich hab bis jetzt noch nix darüber in erfahrung bringen können. kennt einer von euch den namen?
hier noch paar bilder von meinem "staubfänger"
ich hab die laute leider schon mit kaputtem kopf bekommen. und natürlich fehlt dieses stück :(

gruß chinaski

Laute 001.jpg

Laute 002.jpg

Laute 003.jpg

Laute 004.jpg
 
Etikett nur mit einem Doppel-T hinten ;)

Ansonsten sehr schöne Laute - und das bissel, was am Kopf fehlt ist auch wohl nicht wirklich relevant (Außer, was die Optik angeht). Schöner Schwan :)
 
guten morgen,

ich war gestern zu besuch bei meinem onkel im taubertal und er hat mir die gitarrenlaute meines großvaters geschenkt. der hat sie sich ca. 1910 gekauft da sein traum immer war gitarre zu spielen. da mir das gute stück sehr gefällt und sie definitiv zu schade zum wegschmeißen ist wollte ich mal fragen ob hier jemand weiß was so eine restauration beim gitarrenbauer kosten wird? sie ist eig. in einem rel. guten zustand. sachen die zu machen sind: auf der rückseite haben sich an 2 der ''leisten'' die leimstellen gelöst, ich bekomme die pins von den saiten nicht raus und oben am kopf ist einer der ''metallstäbe'' (da wo die saite aufgedreht wird) fast durchgebrochen.
bilder werde ich heute nach dem putzen machen.

danke schonmal!

MfG

edit:



 
guten morgen,

wollte ich mal fragen ob hier jemand weiß was so eine restauration beim gitarrenbauer kosten wird?

Du frägst am besten einen Saiten-Instrumentenbauer. Falls Du keinen kennen solltest, kann ich Dir einen in Kirchberg/Jagst nennen, das ist so 70 km von Heilbronn entfernt. In Dinkelsbühl gibt es auch einen.

Gruß, U.
 
Servus alle zusammen. Zuerst möchte ich euch mittteilen, wie überrascht und erfreut ich bin, dass sich schon so viele Menschen mit ihren Lauten in diesem Thread gemeldet haben. Das hatte ich wirklich nicht erwartet!


Hi all,

wie versprochen also heute einiges zu meiner Gitarrenlaute.

)

Deine Laute ist ja wirklich ein schönes Stück. Sie sieht jetzt in der Tat sehr gut aus, und den Schwan finde auch ich sehr beeindruckend. Bist Du jetzt auch mit der Bespielbarkeit zufrieden?

auf dem ettikett (schreibt man das so?) in meiner laute steht p. stoß, vogtländisches musikhaus, dresden. ich hab bis jetzt noch nix darüber in erfahrung bringen können. kennt einer von euch den namen?

Wahrscheinlich kann ich dazu nicht mehr sagen, als Du ohnehin schon weißt.
Im Vogtland gibt es den sogenannten Musikwinkel, mit sind die Orte Markneukirchen bekannt, aus dem Saiteninstrumente kamen und die dort ja immer noch hergestellt werden, andererseits der Ort Klingenthal, wo die verschiedenen Ziehharmonikas und Mundharmonikas hergestellt wurden, allen voran die Marke Weltmeister.

Dresden liegt ca 170 km von Markneukirchen entfernt. P. Stoß könnte also jemand gewesen sein, der im Vogtland eingekauft hat und die Instrumente in seinem "Shop" in Dresden verkaufte. Wenn es so stimmt, würde es uns sagen, dass zum Zeitpunkt des Einkaufs Deiner Laute der Händler eine wichtigere Referenz darstellte als der Hersteller!

Auch Deine Laute stellt ein beeindruckendes Beispiel für künstlerische Verarbeitung im Saitenmusikinstrumentenmacher-Handwerk da. Vielleicht findest Du ja einmal einen Schnitzer, der Dir etwas schönes macht, dass Du an den abgebrochenen Schnörkel aufseten lassen kannst.

Anbei einen Briefmakensatz mit Instrumenten aus dem Vogtland.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich habe jetzt kontakt zu einem geigenbauer der jegliche instrumente restauriert, werde da vermutlich heute mal hinfahren. ist glücklicherweise nur 2 kilometer von mir entfernt :)
aber trotzdem danke für die auskunft, ich hoffe nur es wird kein vermögen kosten. da es ein erbstück ist soll es wieder richtig schön werden, was heißt, dass auch eine neue schellack-lackierung drauf soll-->teuer teuer teuer :redface:

MfG
 
Hi, misch mich mal ein, denn ich bin seit einigen Tagen stolzer Besitzer einer solchen Laute:

http://www.guriema.de/Flachlaute.htm

allerdings mit diesem

http://www.shadow-electronics.com/viewpro.html?id=73

Tonabnehmersystem, dass den Vorteil hat, nicht das Holz des Instruments zu schädigen weil er sich im Kabel befindet. Danke an den Instrumentenbauer, er hat ein tolles Stück gebaut. Natürlich (!) kommt er aus Markneukirchen :great:

Wie es klingt, könnt Ihr in den ersten Takten dieses

http://www.testosteron.rockverein.de/5.html

Liedes ganz gut hören, es ist eine Probeaufnahme zu einem Liederzyklus mittelalterlicher Themen, worum es geht ist glaube ich selbsterklärend.

Gruß an alle Barden !
 
Deine Laute ist ja wirklich ein schönes Stück. Sie sieht jetzt in der Tat sehr gut aus, und den Schwan finde auch ich sehr beeindruckend. Bist Du jetzt auch mit der Bespielbarkeit zufrieden?

Hi Uschaurischuum,

danke! Die Bespielbarkeit ist leider nicht sehr gut. Am 12.Bund beträgt der Abstand zwischen Saite und Bundoberkante über 1 cm! In den unteren Lagen läßt sie sich ganz gut spielen. Es ist für mich mehr ein Liebhaberstück, ich spiele sie sehr selten. Dafür, wie defekt sie war, ist die Restaurierung wirklich gut gelungen. Der Gitarrenbauer hat sich sehr viel Mühe gegeben und mir damals einen "Liebhaberpreis" von - glaube ich - 120,- DM gemacht. Der Korpus war ja an mehreren Stellen gerissen, am unteren Ende, wo der Gurtpin sitzt, war sie eingedrückt, die Decke hatte Risse, Bünde fehlten. Ich bin aber mit dem optischen Ergebnis sehr zufrieden!

btw: den Briefmarkensatz habe ich auch (komplett), ich hatte den sogar schon zu einer Zeit, als er noch gültig war ...

Greetz (auch an Sursulapitschi ;) - ich liebe die Augsburger Puppenkiste!) :)
 
hallo,

ich komme gerade vom geigenbauer zurück. also: den bauch leimt er wieder zusammen, kein problem. auch der lack ist wieder herstellbar-ebenfalls kein problem. allerdings hat der gute mann festgestellt dass der hals leicht gebogen ist. ist ansich auch kein problem, allerdings treibt die hals-biege-aktion den preis derb nach oben. er meinte er müsse das unter umständen mehrmals machen. naja, ich habe auf jeden fall mit ca. 150€ gerechnet-Pustekuchen! das ganze kostet mich im endeffekt 250-300€ für alles. was man nicht alles für erinnerungsstücke tut :redface:

MfG
 
Hi, misch mich mal ein, denn ich bin seit einigen Tagen stolzer Besitzer einer solchen Laute:

Danke an den Instrumentenbauer, er hat ein tolles Stück gebaut. Natürlich (!) kommt er aus Markneukirchen :great:

Gruß an alle Barden !

Toll, ein beeindruckendes Instrument, und schön, dass so etwas weiterhin gebaut wird!
Deine Laute ist die erste in unserer Runde, die noch nicht die Volljährigkeit erreicht hat, sie befindet sich ja noch im zartesten Kindesalter, nehm' dich ja in Acht, wenn sie ins Flegelalter kommt!

Spielst Du auf Mittelaltermärkten und ähnlichen Veranstaltungen? Das Hörbeispiel hat mir sehr gefallen!

Gruß, U.
 
Toll, ein beeindruckendes Instrument, und schön, dass so etwas weiterhin gebaut wird!
Deine Laute ist die erste in unserer Runde, die noch nicht die Volljährigkeit erreicht hat, sie befindet sich ja noch im zartesten Kindesalter, nehm' dich ja in Acht, wenn sie ins Flegelalter kommt!

Spielst Du auf Mittelaltermärkten und ähnlichen Veranstaltungen? Das Hörbeispiel hat mir sehr gefallen!

Gruß, U.

LOL, Ab wann ist denn eine Laute volljährig ? Auch ab 18 oder 21 ? Vielleicht sieht das bei historischen Instrumenten ja auch anders aus und es ist erst mit 100 volljährig ? Ich finde aber dass sie sehr schön klingt. Sie hat eine Saitenlage, wie eine gute Gitarre und ein tolles Vibrato.

Ich spiele das, was ich im Hörbeispiel eingestellt habe nur für mich privat (Hobby). In der Band machen wir "Feinen Alten Rock", weshalb wir uns F.Altenrock nennen (s. Signatur-Link).
 

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