Hallo, ich würde gern...

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Lacrima
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Hallo erstmal,
ich komme aus Berlin und bin Studentin.

Ich höre sehr gern Dudelsackklänge.
Leider bin ich total unmusikalisch. :gruebel:
Kann auch kein Musikinstrument spielen.

Würde aber gern das Dudelsack spielen erlernen.
Ich hab schon einige Topics in Forum gelesen und schon ein bisschen auf anderen Seiten geschnöckert.

Ich komme mal zu meiner grundlegenden Frage.
Denkt ihr ich würde das schaffen, irgendwann ein Dudelsack spielen zu können? (ich bin sehr hartknäckig,
wenn ich etwas lernen möchte)
Zweitens es gibt ja wie es aussieht 3 Dudelsackarten (oder mehr..., wenn ja welche?)

  • Mittelalter Dudelsack
  • Marktsack
  • Great Highland Bagpipe
Für den Mittelalter Dudelsack, sollte ich an einer Blockflöte lernen.
Marktsack - Hümmelchen.
Great Highland Bagpipe an einen Practice Chanter. Richtig?

Ich bin aber sehr unsicher, welchen ich nun genau lernen möchte...
finde alle klingen toll, wenn die jedenfalls bei den Videos auf den
üblichen Plattformen nicht irgendwas manipuliert haben. :gruebel:

Könntet ihr mich irgendwie bei meiner Entscheidung unterstützen oder
mehr Informationen geben?
Kann mir noch nicht vorstellen das ich genug Luftdruck erzeugen kann...

mfg :great:
 
Eigenschaft
 
Ebenfalls, Hallo erstmal und willkommen im Forum,

Dass du Dudelsackmusik magst, macht dich schonmal um zehn Punkte sympathischer ;)

Und was deine Musikalität angeht, zweifle ich frecherweise mal einfach an deiner Aussage. Meiner Meinung nach gibt es nur wenige Menschen die unmusikalisch sind und jene meist nur weil ihnen die Motorik fehlt. Die meisten haben einfach nicht das Verständniss, dass ein Instrument arbeit macht und auch nicht den Ehrgeiz diese durch zu ziehen und entschuldigen es mit unmusikalität. (Kommt wohl daher, dass es z.B. Ein Instrument spielen heisst und nicht ein Instrument Arbeiten ;) )
Jedenfalls würde ich mir darum keine Sorgen machen, wenn du deine Finger einigermaßen unter Kontrolle hast und im Takt mit dem Fuss wippen kannst, sollte die Grundvorraussetzung gegeben sein ... und wenn nicht, mit Ehrgeiz kann man auch das erlernen und den hast du nach eigenen Worten ja.

Dudelsackarten gibt es um einiges mehr als nur drei, manchmal kommt einem das Gefühl auf, dass jedes Volk Europas so seinen eigenen hat.

Da wären schon einmal von der schottischen/irischen Seite her:

Die Great Highland Bagpipes ( http://www.youtube.com/watch?v=Z4CRwrR_lBE )
Die Smallpipes ( http://www.youtube.com/watch?v=xW4YshMFlM8&feature=related )
Die Uilleann Pipes ( http://www.youtube.com/watch?v=aF3fW4Nox9U )

Aus Galizien gäbe es da z.B. Noch die

Gaita Gellega ( http://www.youtube.com/watch?v=uzF35iRocJA&feature=related )

Und wie du schon sagtest die diversen Marktsackpfeifen wie man sie von den gängigen Mittelalter Rock Bands kennt. Sowie, das Hümmelchen, welches glaube ich eher aus der Renessaince stammt und wohl mit der Smallpipe recht verwandt ist, aber davon habe ich keine Ahnung, da gibt es wie immer Menschen in diesem Forum die das besser wissen ;)

ABER:

Das eigentlich interessante sind gar nicht so sehr die unterschiedlichen Sackarten an sich, sondern die Frage welche Griffweise genutzt wird. Auf den ersten Blick mag man ja kaum einen Unterschied an den Spielpfeifen der Säcke feststellen, mal abgesehen von der Ulleann Pipe, welche recht kompliziert aufgebaut ist und diversen Modellen mit zwei Spielpfeifen. Sie unterscheiden sich aber darin, wie sie gegriffen werden, sprich es gibt eine geschlossene und eine offene Griffweise.

Wenn man sich eine der Griffarten angeeignet hat, und vor allem die ganzen Verzierungen gelernt hat und sie ja eher spontan und ohne nach zudenken schnell auf die Flöte hämmert, kann es schwer sein die andere Griffweise zu lernen und dann am Ende nicht beide durch einander zu werfen. Ich finde immer das ist ein wenig wie mit Spanisch und Italienisch reden, bzw. American und British English, man wirft beides laufend durcheinnder weil es anders aber doch ähnlich ist.

Welche beider Griffarten einfacher ist kann ich dir leider nicht sagen und auch nicht ob die eine der anderen gegenüber überlegen ist. Meiner Meinung nach ist es wie Akkorde lernen auf der Gitarre man setzt sich hin macht am Anfang vieles falsch aber wenn man am Ball bleibt hat man den Kram spätestens nach nem Monat im Schlaf drauf, dann ist einem egal ob das spielen eines c's nun 5 oder 6 Finger braucht, man macht es einfach, wie Fahrrad fahren, um ein beliebtes Beispiel auf zu greifen.

Damit wären wir aber schon beim nächsten Thema, versuch einmal ein c auf einer Great Highland Bagpipe zu spielen, dass ist nur in ausnahmefällen möglich, da das c auf dem GHB eigentlich ein c# ist. Um es also für einen absolouten Laien zu erklären. Die Musik die man mit einem GHB machen kann und jene, welche man mit einer Marktsackpfeife machen kann, klingt unterschiedlich. So kann man bestimmte Melodien die man so aus der Mittelalterszene kennt auf der GHB schwer bis gar nicht spielen.
(Mal davon abgesehen, dass man sich theoretisch einen Chanter also eine Spielflöte bauen lassen kann, welche ein C statt einem C# spielt das wäre dann wieder was anderes, aber es geht ja erstmal nur um den normalen Dudelsack da ich selber Student bin weiss man ja wie allergisch man auf das Wort Kosten reagiert ;) )

Im umkehrschluss ist es z.B. Schwer die schottischen und irischen Lieder auf dem Mittelaltersack zu spielen. (Auch hier unter vorbehalt ich weiss nicht genau wie es da mit angepassten Chantern aussieht.)

Und hier liegt der Hund begraben, wenn es um die Wahl der Pipe geht.

Warum magst du die Bagpipe?
In Extremo und Co.? Marktsackpfeife!
Zuviel Braveheart gesehen? Nein nicht GHB! Uilleann Pipe!
Interesse an schottischer Musik? Dann GHB!

Du musst halt einfach wissen was für Musik du machen willst und dir dann die Pipe zu legen die für diese Musik von den spielbaren Tönen her am besten geeignet ist.

Achja und was den Luftdruck angeht, das sollte gar klein Problem sein, so ein Practice Chanter lässt sich recht einfach spielen und bei der Pipe geht es ja weniger um Luftdruck als um Luftmenge, der Druck kommt ja nicht aus deinem Mund sondern aus dem Arm, deswegen hängt das Teil ja unter dem Arm und das ist nur Übungssache, ein Gitarrist hat am Anfang auch nicht die Muskeln schnell zu spielen, sowas kommt mit der Zeit, wie gesagt Dudelsack Arbeiten nicht spielen! ;)

MfG

Drakaz *Der Schotte*

P.S. Bei ungenauigkeiten und weiteren Fragen steht man gerne zur Verfügung ;)
 
hallo,
danke erstmal für die lange Antwort und die Begrüßung ^^
bin auf den Land groß geworden und
muss ehrlich sagen, da würden andere fähigkeiten abverlangt,
als musikizieren... zB entlaufene Kälbchen fangen usw...

ich geh einfach mal davon aus das ich unmusikalisch bin,
weil ich sanglich kein ton richtig singe ;)
und mir etwas das Notenverständnis fehlt,
bzw ich noch nicht motiviert genug war mich damit auseinander zu sehen.

ja, das liebe Geld. Ich weiss nicht mag den Klang.
Wusste ehrlich gesagt nicht, dass es sooooviele Dudelsäcke / Sackpfeifen gibt...
Genau da liegt das Problem :D Kenn mich nicht so gut aus und
wenn ich in den bekannten Musikplattformen suche gefallen mir eigentlich alle...,
wobei Unterschiede manchmal auffallen, ich aber nicht weiss ob das an Musiker liegt oder an Instrument.
- ja ich mag In Extremo und co (Lieblingsband unter anderen...)
http://www.youtube.com/watch?v=pTXknfRFct8
http://www.youtube.com/watch?v=RKYHZzfzZUw&feature=related (ist doch ein dudelsack zum anfang?) Oo
- subway to sally
http://www.youtube.com/watch?v=OLZ8jYHRdFw
- Braveheart ist einer meiner Lieblingsfilme
http://www.youtube.com/watch?v=9AN04imFDK8&feature=related *summt *
- schottische Musik finde ich auch toll... zb wenn Clover spielt hör ich mir das gern an (irish folk)


MfG
 
hi,
ich wollte auch mal dudelsack spielen. habs aber gelassen weil ich mit anderne instrumenten genug zu tun hatte..

ich glaube die richtige vorrangehensweise ist:

1. sich wirklich klar machen ob man es wirklich will. ich hatte letztens einen schüler der unbedingt saxopohn lernen will. ich habe ihn zu nem mietkauf geraten, aber er hat sich dagegen entschieden und hat sich gleich ein neues saaxophon für 800 euro gekauft. jetzt spielt er kaum noch drauf und unterrichten tu ich ihn auch nicht mehr.. nach ein paar monaten. das saxophon steht in der ecke - klasse.
2. in ein fachgeschäft gehen und alles mal probieren. am besten mit jemanden der sich auskennt z.b. einen dudelsacklehrer.
3. sich klar machen, dass musik machen nix mit talent usw zu tun hat, sondern mit regelmäßiger und sorgfältiger arbeit. danach üben und musizieren.

ich weiß das es in berlin irgendwo nen dudelsack spezialisten gibt.. ich muss nochmal gucken wo wir den hatten :)
 
Hi again,

Was wiesenforce zum besten gibt sollte man auf jedenfall bedenken und sich wie bei jedem Instrument klar machen, dass man es nicht auspackt und sofort eines seiner geliebten Stücke darauf spielt. Nur ist halt die geringe Verbreitung von Dudelsäcken ein Problem was das anbelangt, Saxophon Spieler findet man ja doch häufiger als einen Piper ;)

Von Dudelsackhändlern in der Hauptstadt weiss ich nun nicht so viel. Problematisch ist es ja auch einen Händler zu finden, welcher viele Dudelsackmodelle zu bieten hat, so wird man bei einem Schottischen Pipe Händler recht selten Mittelaltersäcke oder gar Galizische oder Bulgarische Pipes finden. Und umgekehrt haben Händler die Mittelaltersäcke anbieten nicht immer auch gute Schottische Pipes. Auf der anderen Seite kann man sich ja vorerst nur einen Paractice Chanter besorgen und ist somit nicht direkt finanziell ruiniert, wenn man das Hobby dann doch aufgibt ;)

Eine Möglichkeit die dir zumindest, beim ausprobieren mit der GHB helfen würde, ist es dir eine Pipe Band zu suchen (z.B. jene hier http://www.berlin-pipeband.de/index.htm ). Bei einer Pipe Band finden sich nicht nur Leute die dir gerne helfen was das Instrument angeht und dir auch gute Adressen geben können was den kauf von z.B. einem Practice Chanter angeht, sondern auch solche, die dir zeigen können wie das Ding denn überhaupt funktioniert. Mal ganz davon abgesehen, dass das musizieren mit anderen mehr Spass bringt und vor allem einem schneller seine defizite aufzeigt, als das Stille üben in der Studentenbude (Mal ganz davon abgesehen, dass deine Nachbarn es dir danken werden, wenn du ab und an mal bei der Bandprobe bist. Viele unterschätzen, wie höllisch laut dieses Instrument ist.)

Was deine unmusikalität angeht, wirf wirklich nicht die Flinte ins Korn bevor du den Beweis klar vor Augen hast. Es gibt viele Musiker die keinen Schimmer von Noten haben und ich kenne Piper, die seit 30 Jahren Dudelsack spielen und das weitaus mehr als nur Gut und trotzdem weder einen Dunst von Harmonierlehre haben noch von den Noten die sie da wirklich spielen. Eine einigermaßen funktionierende Motorik (sollte gerade bei einem Landkind gegeben sein, Stadtkinder klettern ja seltener auf Bäumen rumm nur um dann voller länge nach im Gras zu landen nur weil sie den dicken Apfel haben wollten der ganz oben ist, hach vergangene Kindertage :D ) sowie die Fähigkeit einen Takt mit zu zählen reichen vollkommen aus. Unmusikalität ist in 99% der Fälle eine Ausrede bzw. eine Projektion des eigentlichen Problems (sprich zu wenig Übung) auf eine Tatsache die man nicht ändern kann, damit man seine Ruhe hat. Einfach viel üben, dann klappts irgendwann auch (nicht mehr) mit den Nachbarn ;)

Dein eigentliches Problem ist ja aber immer noch, dass du nicht weisst, was für einen Dudelsack du spielen willst, bzw. eigentlich willst du ja scheinbar alle spielen ^^

Um dir da die Entscheidung leichter zu machen, solltest du wirklich nur auf die Melodien hören und dich fragen, was du davon spielen willst. Die Qual der Wahl liegt da bei dir, "Frei zu sein" oder "Steamtrain to Mallaig", "Sieben" oder "The Gael", es hört sich zumindest so an als würde es entweder die Marktsackpfeife oder die GHB werden.

Und was den Klang der GHB angeht, das hängt mit der Stimmung zusammen. Musik besteht ja aus Schallwellen, die an dein Trommelfell dringen und umso schneller diese Welle schwingt um so höher ist der Ton, um es vereinfacht aus zu drücken. Man hat sich also darauf geeinigt, dass der Ton A, der Kammerton bei 440Hz (Schwingungen pro sekunde) liegt. Danach stimmt man z.B. eine Gitarre oder einen Bass, damit die Instrumente zusammen schön klingen. Die GHB aber hat eine ganz andere Schwingung, de Ton A liegt da, aufgrund der Beschaffenheit höher, wodurch der Dudelsack einen recht hohen Klang hat, der aber so geschätzt wird, deswegen ändert man es nicht, obwohl man es ganz einfach könnte. Deswegen gestaltet es sich manchmal auch etwas Schwierig mit anderen Instrumenten zusammen zu spielen. Bei der Gitarre geht es noch, die ist recht schnell hoch gestimmt, doch wenn man mit einem Flügel zusammen spielt kann das schon was schwerer werden ;) Aber wenn Pipes and Drums spielen hat eh alles andere die Klappe zu halten und zu hoffen, das es auch nochmal drankommt :rock: :twisted: :rock:

Dieser Punkt könnte aber in deine Überlegungen mit ein fliessen. Man kann zwar wie gesagt mit der GHB mit anderen Instrumenten zusammen spielen in dem man die anderen hochstimmt oder die GHB runter mit Adaptern, doch die meisten Bands, die einen Dudelsackspieler suchen für ihre Mittelalterkapelle wollen nicht unbedingt eine GHB haben, aber das ist halt Geschmackssache und die Frage ob du für dich alleine oder mal in einer Band spielen willst.

Um es also nochmal zusammen zu fassen:

Überlege, WAS für Noten du spielen willst.

Überlege, wo dein Ziel sein soll, Solopiper, Piper in einer Pipe Band, Piper in einer klassischen MA Band oder nicht ganz so klassisch mit der GHB in einer MA / Rock / irgendwas Band.

Danach sollte sich eigentlich rausstellen, was für eine Pipe es wird.

Nur die Qual der Wahl liegt halt wie immer bei einem selber ;)

MfG

Drakaz *Der Schotte*
 
hallo,


wähhh.... :) ich bin meistens sehr Unentscheidungsfreudig...
Ich kauf mir eh in moment kein Dudelsack,
vorallem weil es mein Geldbudget nicht zu lässt...


wollte mit der Blockflöte oder Practice Chanter ect anfängen,
um schonmal Übung zu bekommen,
je nach dem welcher Dudelsack es wird
und wenn ich reich bin, kauf ich mir ein Dudelsack... :D


Das musizieren mit viel Übung zu tun hat ist mir durch aus bewusst,
aber wie gesagt, wenn ich etwas wirklich will, hält mich niemand auf ... ;)
z.B. Meine erste Strickarbeit war ein Wollpulover ;p


http://www.berlin-pipeband.de/lernen.htm
Die Seite sieht ja schon mal interessant aus,
aber die bilden ja "nur" GHB aus.
Habe sie aber mal gespeichert


Denke auch das ich zur Great Highland Bagpipe (60%) oder zur Marktsackpfeife (40%) tendiere.


Hm, denke das ich Solo ich auch toll spielen möchte (können),
gegen eine Band hätte ich auch nichts,
wie meinst du das "WAS ich für Noten spielen möchte"?
das mit den Fachgeschäft ist eine gute Idee.
Mal sehen was mein guter Freund die Suchmaschine aus spuckt.


MfG
Lacrima


p.s. Warum eigentlich der Schotte?

edit:
http://www.youtube.com/watch?v=vBKBI7DOLHA *summt*
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Lacrima!

Ich kann dir, wenn du möchtest, auch ein paar Takte (haha, Flachwitz) erzählen.

1. Marktsack und Mittelalter-Dudelsack ist das selbe, einfach nur 2 unterschiedliche Bezeichnungen.
Desweiteren würde ich sagen dass dein Link mit Hameln und Männer mit Bärten nicht unbedingt representativ für Marktsack Musik ist, der Dudelsack ist verstimmt und äußerst unsauber gespielt, eben selbst von einem absoluten Anfänger.

http://www.youtube.com/watch?v=pgvqn1p2hpc

Ich denke Fabula ist schon eine große Ecke höher, Marktsackprofimusiker die das Verzieren und Stimmen 100% beherrschen (wie es jeder Sackpfeifenspieler übrigens können sollte!)

Ich kann dir mal soweit meine Erfahung berichten, da ich sowohl Marktsack als GHB und Smallpipes spiele.

Pipes and Drums Vereine sind für absolute Anfänger grundsätzlich eine gute Anlaufstelle.
Die Schotten haben einer der ausgeklügelsten Verzierungstechnik in der Dudelsackwelt (meiner Meinung nach). Dennoch sind Schottenpiper oft seeehr konservativ. Sie glauben alles und plappern alles nach, nur weil es irgendein angesehener Pipemajor gesagt hat. Desweiteren geraten derart viele Piper in die Abhängigkeit eines Stimmgerätes, und gewöhnen sich an sowohl die Drones als auch die Spielpfeifen nach Stimmgerät zu stimmen, und das klingt schnell grausig.
Wenn der Pipemajor nicht mit seinem Stimmgerätchen hinter Ihnen herläuft und die Drones stimmt, dann sind sie verloren... :-/

Zum Marktsack:
Aufgrund der Bekanntheit durch viele Bands, der leichten Griffweise und der leichten Blätter (nicht immer, aber oft)und nicht zu Letzt durch die Optik ist er sehr zugänglich für viele Dudelsack-Anwärter.
Ich würde aber glatt behaupten ca. 60-70% der Marktsacker in der deutschen Mittelalterszene können nicht viel, einige bekommen Ihr Instrument nicht einmal gestimmt und treten völlig grausig ungestimmt auf.
Desweiteren muss man bei Verzierungen auf dem Marktsack schauen, der Marktsack hat eben noch nicht 200 Jahre Entwicklung hinter sich, es kommt oft zu Problemen.

In Berlin gibt es Klaus Stecker als Dudelsackbauer (er hat mitunter den Marktsack mit erfunden), darüber hinaus läuft in Berlin z.B Corvus Corax (meines wissens nach) herum oder Varius Coloribus Experience. Einfach mal stöbern und Googlen, da findet sich schon was. Die meißten Sackpfeifer helfen einem gerne bei sowas.

Zu guter letzt @ Drakaz:

Dass auf einer GHB ein C oder ähnliches nicht oder nur sehr schwer möglich sein soll, ist völliger Schwachsinn.
Auch das ist ein weit verbreiter Irrglaube der P&D Vereine, die die GHB zum militärischen Marschinstrument herabstufen und sich mit sowas wie Chromatik einfach gar nicht befassen, weil Pipe Major XY das auch nicht macht und in den ganzen P&D Tunes ein nat C oder Nat F gar nicht vorkommt.
Ein gut gebauter Chanter mit passendem Reed, ist fast chromatisch spielbar und super vielseitig einsetzbar! Meine McCallum kann alles über Gabelgriffe spielen, ich kann darauf problemlos den ganzen Mittelalterkram spielen...

Hier bitte, genieße das vernünftige Einsetzen einer GHB:
http://www.youtube.com/watch?v=kNmMVv3a6D4
 
Hi again,


@ Lacrima


An sich ist das überhaupt kein Problem, bei den (koservativen ;) ) Schotten zumindest, sagt man, dass man das erste Jahr auf dem Practice Chanter spielen sollte, bevor man die Pipe erstmal in die Hand nimmt. Zu anfang sollte man sich nunmal nur auf die Griffe konzentrieren müssen und wenn diese sowie einige Tunes in Fleisch und Blut übergegangen sind, kann man sich die Pipe schnappen, wo man dann auch noch nach dem Druck und der Atemtechnik gucken kann, während die Griffe einem von der Hand gehen. Man kanns natürlich auch direkt auf der Pipe machen, aber dann achtet man auf viele Dinge gleichzeitig was eher zu Problemen und vor allem zu unschönen angewohnheiten führen kann.


Richtig, die Pipe Band bildet nur für den GHB aus, deswegen sagte ich ja es wäre eine Adresse in Berlin auf den GHB bezogen. Leider kenne ich mich nunmal mit den Mittelalterdingern nicht so sehr aus und kann dir deswegen auch keine Adressen nennen, aber das hat Sturmgeist ja bereits erledigt ;)


Mit dem WAS für Noten du spielen willst, meinte ich die Tatsache, das auf der schottischen Pipe (Wenn man die überall gelehrten Griffe verwendet) die Töne c und f eigentlich c# und f# sind und es folglich schwer wird, jene Stücke zu spielen in denen man nunmal die Töne c unf f braucht. Man kann da an enigen Stellen noch auf diverse Arten improvisieren, aber das ist nicht immer möglich und gerade für einen blutigen Anfänger in der Musik mehr als frustrierend.


OT: Das mit dem Schotte ist wie immer eine lange Geschichte die man auch kurz erläutern kann. :)


PM :D


@ Sturmgeist


Danke. Du hast genau das getan was ich auch tun wollte in meinem letzten Post, mich dann aber doch zügeln konnte ;) . Motzen über doofe (Deutsche!) Schottenpiperbands. Ich gebe dir vollkommen recht, viele deutsche Piper sollten sich viel mehr auf ihr Instrument besinnen als auf den Quatsch den sie so von sich geben. Der Job des Musikerpolizisten ist nunmal in deutschland sehr oft vertreten und so sieht man lieber auf die Fehler anderer als auf die eigenen. Wenn sich das dann mit dem traditionalismus der Schottischen Musik mischt (koservativ hat immer so einen faden beigeschmack ;) ), entsteht sehr häufig eine unausstehliche Mischung für Menschen die Spass an ihrer Musik haben wollen. Da wird dann das eigene unvermögen auf alles projeziert, hauptsache man ist es nicht selber Schuld.
Aber:
Damit wollte ich Lacrima nicht direkt abschrecken, beziehungsweise sie voreingenommen zu einer Pipe Band schicken. Die meisten Menschen merken dann selber wie der Hase läuft und ob die Pipe Band was taugt oder ob sie voller Leute ist, die lieber maulen wie doof die Pipes der anderen sind oder sich aufregen weil der Glengerry mal wieder fehlt, anstatt ihr Tune sauber zu spielen. Da sollte dann doch jeder seine eigenen Erfahrungen machen und ich hätte es lieber gesehen wenn sie sich erst erkundigt und vielleicht sogar ihre ersten Schritte in einer Pipe Band macht (Wenn es denn überhaupt die GHB wird) bevor sie sich schon direkt mit dem Feindbild deutsche Schottenbands abgibt, denn unter all' jenen gibt es ja auch gut funktionierende Pipe Bands. Für einen Anfänger ist sowas ja eher abschreckend, vor allem weil jeder erfahrene Musiker einem zustimmen wird, dass so ein Scheiss nicht nur in Pipe Bands sondern in jeder Band passieren kann, dass die Leute sich mehr über die untrve Frisur des Drummers aufregen anstatt zu huldigen wie geil der Mann auf seine Schiessbude haut.


Das bringt mich auch schon zum nächsten Punkt, du sagst so einfach Schottenpiper, aber aus eigener Erfahrung muss ich sagen, dass die schottischen Piper da ganz anders drauf sind als die deutschen. Wir haben in unserer Band (keine traditionelle Pipe Band sondern mit Schlagzeug und Gitarren dazu) auch zwei Schottische Piper und die sind ganz anders drauf was das angeht.


Thema Stimmgerät: Ein guter Pipemajor rennt mit dem Ohr hinter dem Piper her nicht mit dem Stimmgerät ;) (Naja um genau zu sein hat der Pipemajor ja gar nicht hinter den Pipern zu stehen :D ) Aber du hast natürlich recht, jeder Musiker sollte lernen sein Instrument nach Gehör zu stimmen auch wenn meiner Meinung nach, es keine Schande darstellt ein Stimmgerät im realen Betrieb zu nutzen. Es ist einfach Genauer als jedes Gehör, vor allem wenn man mit vielen verschiedenen Instrumenten zusammen spielt.


Dass man in diesem Bereich recht konservativ ist, liegt wohl auch wieder an der Angst vieler deutscher Piper, nicht schottisch zu klingen. Wie gesagt unsere schottischen Piper sind da etwas anders drauf, aber das liegt wohl daran, dass der GHB in Schottland weiter verbreitet ist und Experimente dort nicht so argwöhnisch betrachtet werden. Vielleicht bin ich bisher auch nur an die richtigen Leute geraten und die ganzen Erzkonservativen Piper die einen kreuzigen wenn man verschiedene Tunes mal anders garniert, sind mir bisher erspart geblieben.


Aber um auf die Gabelgriffe zu kommen, mir ist durchaus bekannt, dass es möglich ist chromatisch auf dem Chanter zu spielen. Nur bisher hatte ich nicht angenommen, dass es über einfache Griffe geht. Da mir die schottischen Tunes und die gegebenen Töne mit der traditionellen Griffweise bisher immer vollkommen ausgereicht haben (Ich habe nunmal wegen meiner Liebe zu dem Land und der Musik mit dem Dudelsackspielen angefangen, weswegen ich bisher noch keinen Bedarf an anderen Noten hatte, vor allem, da es ja mehr als genug Tunes gibt.), habe ich keine Ahnung wie es genau geht nur leider habe ich die Quelle nun nicht zur Hand und kann da wegen auch nicht zitieren, in der es hiess, dass das spielen mit einer bestimmten Technik möglich ist aber dann nur von einem niedrigerem zu einem höheren Ton nicht anders herum. Aber wie gesagt ich habe die Quelle nicht zur Hand und benutzte solche Techniken bisher auch nicht.


Könntest du mir denn eine Grifftabelle oder Fotos schicken oder verlinken, bei denen man diesen Gabelgriff sehen kann, damit ich das nachvollziehen kann, das würde mich persöhnlich nun doch zum experimentieren einladen. Es würde auch reichen wenn du aufschreibst, welche Löcher geschlossen sein müssen, das würde ja schon reichen, wenn du keine Grifftabelle zur Hand hast.


Dass es möglich ist, chromatisch zu spielen, ist mir wie gesagt durchaus bekannt. Doch da ich immer annahm dies sei eine ausgefeiltere Technik, habe ich Lacrima diese als schwerer verkauft, als die normalen Griffe auf dem Chanter. Für einen Anfänger wäre es ja nur frustrierend erzählt zu bekommen, dass man all' die tollen Lieder spielen kann und dann nacher da sitzt und es doch nicht kann weil noch ein paar Jährchen Übung vor einem liegen. Geleugnet, dass das c und das f spielbar sind habe ich aber glaube ich nicht.


Ich meine sogar mal einen kleinen Adapter gesehen zu haben den man einfach in die Grifflöcher steckt und schon erklingt das f statt dem f# ich suche danach nochmal aber bis das bewiesen ist, ist das noch ein Märchen zusammengwürfelter Erinnerungen ;)


Dein Kommentar zu dem von dir geposteten Video impliziert, jeder andere Einsatz der GHB sei Unvernünftig, was ich so nicht unterschreiben kann. Auch wenn ich die Daumen für das gepostete Material heben muss. :great:


MfG


Drakaz *Der Schotte*


P.S.


Wo wir gerade mal jemanden an der Strippe haben der sowohl GHB als auch Marktsackpfeife spielt, ist es schwer von dem einen auf den anderen um zu denken, vor allem wenn man auf dem einen ein Tune spielt, dass man auf dem anderen auch kann?
 
huhu,

tolle videos, jetzt gefallen mir beide gleich gut... :gruebel:

Wo wir gerade mal jemanden an der Strippe haben der sowohl GHB als auch Marktsackpfeife spielt, ist es schwer von dem einen auf den anderen um zu denken, vor allem wenn man auf dem einen ein Tune spielt, dass man auf dem anderen auch kann?
Kann mich nicht zwischen GHB und Marktsack entscheiden... ,
die Frage würde mich auch interessieren,
wenn man das eine perfekt kann -
könnte man doch auch noch das andere lernen?

edit:
übrigens danke für die Verbesserung ^^

sind die beiden instrumente unterschiedlich schwer?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ihr beiden!

Also dann fang ich mal an:

@ Drakaz
Leider hast du(imho) nicht ganz recht mit dem Stimmgerät, ich seh es so 50/50.
Es ist an sich weit aus genauer als das mensch. Gehör, jedoch sind alle Sackpfeifen aufgrund des Borduns und der diatonischen Skala, rein gestimmt. Das kann ein heutiges Stimmgerät, dass für temeperierte Instrumente ausgelegt nicht so gut hören. Ich meine klar, ich selbst Stimme in unserer Band auch nach Stimmgerät, aber vergleiche immer ob mein Gehör mir nicht sagt, dass da was falsch ist.
Es kann dann durchaus vorkommen, dass eine Sackpfeife, nach Stimmgerät vermeitlich richtig gestimmt, eigentlich gehört, grausig klingt. Hab ich selbst oft schon mitbekommen in meinem alten Pipeverein und das bei den ganzen Leuten dann nach Gehör korrigiert.
Bis man dieses Gehör hat, dauert es nun einfach mal.
Ich denke, Dudelsackmusik hören, muss man lernen. Wie man an Lacrimas Hameln Video sieht. Der Laie hört nicht, dass es falsch ist, der erfahrene Piper muss sofort den Graus daraus hören! ;-)


Für was auch immer du dich entscheidest, Lacrima, ich empfehle dir aus eigener Erfahrung:
Hör nicht auf den Mist, dass du 1 Jahr lang keine Pipe anrühren darfst, während du mit dem Practice Chanter lernst.
Das ist in meinen Augen ein ganz ganz ganz großer Fehler und nimmt einem nur die Lust zu üben, wenn man ständig nur diese nervigen Nasalflöten in die Hand nehmen darf.
Du lernst ja auch nicht Fahradfahren durch eine Attrape, oder?
Ich empfehle genau 50/50, Pipes und Chanter.
Ich selbst bin Autodidakt und habe nachdem ich hinterher im Pipeverein war von niemandem mehr etwas lernen können, ich hatte alle überholt (gut, ich befasse mich aber auch sehr Intensiv mit diesem Instrument, habe mittlerweile 5 Säcke zu Hause, zwar 1 elektronisch, aber super tolles Ding)

Ja, ich denke die GHB ist schwerer zu lernen, auf dem heutigen Niveu der Marktsackpfeife schon. Es gibt leider keine Richtlinien, der Thomas Zöller hat ein Buch rausgebracht, welches ich für sehr gut halte, das ist schonmal ein super Anfang.


Zum Auseinanderhalten der beiden Säcke:
Wenn man einmal GHB mit der halbgeschlossenen Griffweise spielt und einmal MA-Sack mit der offenen ist es sehr leicht die im Kopf zu trennen.
Ich spiele eine aber eine speziell gebaute Schottenpfeife in A unter meinem Marktsack und trenne durch Gabelgriffe dorisch/moll und mixolydisch/dur

Auf diesem Video von meiner Band kann man es vielleicht ganz gut sehen, links spiele ich.

http://www.youtube.com/watch?v=9elF8xPaf0I

Wie man hört wechsle ich lustig zwischen den Tonarten :)



Also Lacrima, ich persönlich würde dir empfehlen GHB zu lernen um das mit diesem großen Vorsprung an Spieltechnik und wissen auf den Marktsack anzuwenden. So habe ich es gemacht, und ich spiele beide Instrumente super gerne.


@ Drakaz nochmal wegen griffweise:

Wenn du ein C statt C# spielen willst, legst du nicht den kleinen finger auf das G loch, sondern lässt ihn oben und legst stattdessen den Ringfinger auf das A-Loch

Beim F statt F# legst du einfach zusätzlich den Ringerfinger auf das E loch.
Ein G# kann durch Glück durch das auflegen des mittelfingers beim normalen G erreicht werden.

Aber all das ist Chanter und Reed abhängig. Bei meiner McCallum klappts super, bei den Sheperd im Pipe Verein gar nicht.
Probierrum. Einfach nur Akkustiktheorie anwenden. Je länger eine Luftsäule, desto tiefer Ton. Einfach mit den Fingern probieren.

Beste Grüße!
 
huhu,

@sturmgeist

das video hört sich toll an :)

ich habe kein problem 1Jahr nur mit der Practice Chanter zu üben.

vorallem weil ich neugierig war und
mir die Preise einiger Säcke angesehen hab... *bauchweh*,
wenn ich gut bin und gespart habe...

denke aber das ich deinen Rat folgen werde und mich an die GHB wage

Übungsinstrument:
Was für eine practice chanter
ist geeignet?
in einen anderen Topic
http://www.bagpipe.de/
dabei wurde diese Seite empfohlen,
würdet ihr einen anderen Anbieter empfehlen oder ist der schon ok?
Was genau braucht für ein practice chanter sollte man nehmen?

Kennt ihr gute Lehrbücher?

Diese
-
MacEges Lehrbuch
-
Seumas MacNeill
sollen gut sein.

Sturmgeist, meinst du dieses Buch "
Lehrbuch für den mittelalterlichen Dudelsack (Broschiert) von Thomas Zöller (Autor)" ?

Braucht ich noch irgendwas, außer Talent? :D

MfG


 
Hey!

Der Michael Hoffman ist schon ok, ich hole aber an sich nichts von ihm.

Ich empfehle beispielsweise Patrik Kraft(celtickraft.de) , mit ihm kann man gut reden und handeln, ich habe meine GHB auch von ihm. und der hat ne menge ahnung und ist einer jener ghb spieler, die das instrument zurück zu den folkwurzel führen wollen anstatt zum militär marschtröte zu degradieren.
wir haben unsere marktsackpfeifen alle von matthias richter (matric 41 bei myspace).
Die Preise sind übrigens nicht zwangsweise so krass wie du denkst. Meine McCallum ist komplett aus polypenco (ein spezieller kunststoff) und kostet etwa 450-500€. Das ist schon ein gewaltiger unterschied zu den blackwood preisen.
desweiteren reißt polypenco nicht bei feuchte und kälte. spitzen instrument.

kiltsandmore.de ist auch gut als handel.

ich hab mittlerweile einige pipes angespielt und getestet und bin einfach komplett überzeugt von mc callum.


Als Practice Chanter reicht die billige budget verson von kiltsandmore vollkommen. Da braucht man echt nich auf hohe qualität achten, die dinger werden mittlerweile zum teil heute schon gegossen und nicht mehr gedrechselt.
Ein teurer PC wäre überflüssig investiertes geld.

mac ege ist ok, hab ich auch mit gelernt, aber man muss sagen, der ege erzählt auch viel Müll, aber das findet man erst nach jahren raus...
Seine Meinungen über Dichtmittel und Reeds als kleines beispiel für kenner....


jap, genau dieses buch meine ich.

was du noch brauchst?

hehe, das kann ich dir sagen.
Nerven dicker als drahtseile ;-)

Aber alles machbar wie du siehst, ich selbst habe alles ohne unterricht gelernt.


gruß :)
 
Hi again,

@ Sturmgeist

Was du meinst, was an meiner Meinung zum Stimmgerät falsch sein soll verstehe ich nicht ganz. Ich checke erst ob der Chanter richtig stimmt, das hört man ja recht schnell, dann packe ich das Stimmgerät ran und schaue wieviel Hz ich gerade habe beim A. Danach geh ich an die Drones und schaue dass die entsprechend bei der Hz Zahl gestimmt sind, was hat das denn mit dem Dudelsack an sich zu tun, ich stimme einfach die Töne durch und stelle fest "Ah Bass Drone ist bei meinetwegen 467 Hz nicht ganz auf A also wird sie noch was raus gezogen bis sie stimmt." Ich habe noch nie erlebt, dass das Stimmgerät sagt, "Okay alles korrekt" und danach meine Ohren etwas anderes, wie soll denn das Funktionieren, so rein physikalisch? Ein A ist ein A und die Oktave vom A hat doppelt so viele (bzw. im Fall unserer Bassdrone halb so viele) Schwingungen in der Sekunde, das weiss das Stimmgerät und wenn mein Ohr dann sagt, nein da ist was falsch, dann liegts ja wohl an meinem Ohr und nicht an dem Stimmgerät, welches ja nur nach exakten Mathematischen Werten arbeitet.

Deine Gabelgriff Technik habe ich gerade mal am PC erprobt und mit dem F bekomme ich es hin, beim C traue ich aber meinen Ohren noch nicht, werde das nachher mal mit Stimmgerät überprüfen. Nur wenn du selber schon sagst, dass es Reed und Chanter abhängig ist, kann man es ja schwer jedem Anfänger an die Hand geben, wie soll ein Anfänger so etwas hin bekommen oder prüfen können. Klar er kann einen Lehrer mitnehmen der das mit ihm antestet und ihm sagt welcher Chanter gut ist, doch wie soll das dann klappen wenn man zuhause übt? Dann stimmt es mal wieder nicht, es funktioniert nicht owohl man alles macht wie es sein soll und schon ist frust da. Und zwar wirklich frust, weil man etwas wie gezeigt macht, es aber nicht recht funktioniert, weil man das Chanter nicht so fein gestimmt bekommt wie der Lehrer es vielleicht kann. Also so wie ich das sehe ist die Technik durchaus brauchbar wenn man selber schon gut spielen kann und nun was anderes probieren will aber es einem Anfänger an die Hand zu geben der dann frustriert aufgibt weil er sich selber die Schuld gibt, dass er eine Technik nicht kann die nach deinen Worten sehr Chanter und Reedabhängig ist, ist dann doch etwas waghalsig.

Das Jahr Pipe Chanter Proben ist natürlich nur eine Richtlinie, aber durchaus sinnvoll. Es mag sein, dass du damit ganz gut gefahren bist, aber (Ich gehe mal einfach davon aus, dass du Lacrima nicht kennst) von deiner Erfahrung her auf andere zu schliessen, kann fatale Folgen haben. Vielleicht hast du selber so ein gutes Gehör oder warst schon so an Pipe Musik gewöhnt, dass du deine eigenen Fehler gehört hast aber manch einer ist froh wenn er gerade mal Töne aus der Pipe bekommt und merkt dann gar nicht wie scheisse diese klingen. Natürlich kann man dieses eine Jahr abkürzen, man weiss wohl selber am besten wann man die Melodien sicher genug im Kopf hat, dass man sich an die Pipe wagen kann aber beides Parallel zu beginnen wäre doch was zuviel des Guten. Mal ganz davon abgesehen, dass wohl nur die wenigsten das Geld dazu haben, bei mir persönlich passte es mit dem Jahr sehr gut um auf den Dudelsack zu sparen, aber das muss ja jeder selber vor Augen haben.
Nur ist nunmal die Gefahr vorhanden, dass man auf dem viel tolleren Dudelsack viel lieber spielt als auf der wie du sagst, doofen Nasalflöte. Und das HAT fatale Folgen, ich kann es in meinem Bekannten Kreis oft hören, wenn dann Gracings geschlabbert werden und im Schutze der dröhnenden Drones alle Fehler versteckt werden in der Hoffnung, dass das Publikum die Gesichter so verzieht weil das Bier scheisse schmeckt. Das ist natürlich sehr Typ abhängig, vielleicht ist es bei dir anders gewesen und bei vielen anderen auch, sei es weil disziplin da war und man doch noch auf dem PC geübt hat oder sei es, weil das Gehör gut genug ausgebildet war. Doch da wir beide Lacrima nicht kennen, sollten wir ja die Hinweise so gestalten, dass quasi jeder totsicher damit Pipen lernen kann um ihr nicht das Gefühl zu geben sie sei vielleicht schlechter als alle anderen oder unmusikalisch, was meiner Meinung nach fatal wäre. Mal ganz davon abgesehen, dass die Nachbarn es einem echt danken werden :great:

Was deine Lösung mit beiden Säcken angeht, habe ich das richtig verstanden, dass es also quasi eine Markttröte ist, an der auch Tonmässig ein dazu passender Chanter hängt, der aber mit geschlossener Griffweise gespielt wird?

@ Lacrima

Wie Sturmgeist schon sagt, ist kiltsandmore.de eine gute Adresse wenn es um die GHB und all' möglichen Kram drum herum geht. Mit MacEge's Lehrbuch ist man für den Anfang schon recht gut beraten, vor allem, weil sein Ansatz Schritt für Schritt erst an die Töne ran zu gehen, sehr hilfreich ist. Auch gut ist für jene, die mit Schottischer Musik nur am Rande vertraut sind, weil sie sie mal gelegentlich hören, dass er deutsche Lieder als erste Stücke nimmt, da hat man dann Melodie und Takt sowie Tempo im Blut und kann sich voll auf die Griffe konzentrieren. Auch wenn seine Kommentare über manche Lieder einen schmunzeln lassen wenn es heisst "Dieses Lied sollte jeder kennen" Und man nichtmal im entferntesten mit dem Titel etwas anfangen kann, aber um rein zu kommen und die ersten Schritte zu machen ist es super. Das man nicht alles was er schreibt für bare Münze nehmen sollte ist klar, aber der kritische Umgang mit Quellen sollte dir ja als Studentin bekannt sein ;)



MfG

Drakaz *Der Schotte*
 
Hallo!

Hmm, das ist recht schwierig zu erklären. Hast du dich mal der reinen und temperierten Stimmung auseinander gesetzt?

Der Jens Günztel erklärt das auf seiner Seite ganz verständlich!
Ich zitiere einmal von dudelsackwerkstatt.de:

[...]"
Viele Dudelsackspieler wollen ihr Instrument am liebsten chromatisch nutzen. Ein kleines Beispiel, warum es klanglich zu Differenzen bzw. unerwünschten Schwebungen kommen muß. Spielt man ein ausgewogenes Instrument, d. h., der (die) Bordun(e) sind kräftig genug und verschmelzen mit der Spielpfeife zu einem Klangbild, hat man zu dem zu spielenden Ton immer einen Vergleichston. Stimmt man nun den Ton a' eines Instrumentes mit einer Spielpfeife in c' zu einem theoretischen Bordun in d ' (Quinte), ist dieses Intervall 702 cent groß, eine temperierte Quinte beträgt 700 cent. Eine reine Quarte (Ton g') über d' stimmen wir mit 498 cent (temp. 500 cent). Auch ein ungeschultes Ohr hört wenn ein Intervall "steht";, und die Schwebung zwischen Bordun und Spielpfeife aufhört. Nun stimmen wir den Bordun einen Ton tiefer, auf c'. Die Quarte g' wird nun zur Quinte. Doch nun ist diese Quinte nur noch 698 cent groß! Da haben wir nun kein Intervall mehr, sondern ein penetrantes Geräusch. Die Schlußfolgerung ist, daß wir den Ton c' 4 cent herab setzen müssen. [...]

... und die Moral:

Ihr braucht eure Stimmgeräte nicht gleich wegzuschmeißen, nutzt sie, um den Stimmton zu überprüfen und versucht, saubere Intervalle zu hören. Ihr werdet merken, wie weit manchmal das Stimmgerät daneben liegt."



In etwa so meinte ich das auch. Prüfe mit dem Stimmgerät den eigentlichen Ton. Und Prüfe dann per gehör ob das (reine) Intervall steht. Man darf also nicht alle Töne der Spielpfeife auf sauber 0 stehen haben, das ist falsch.


Zur Gabelgrifftechnik:
Ich hatte vergessen zu sagen, dass es PCs normalerweise nicht geht.
Und ja, das alles ist frustrierend und höllisch schwer, deswegen empfahl der Lacrima ja Nerven aus Drahtseilen. ;-)
Man merkt nach Jahren einfach direkt wie du ein Reed ändern musst, um bestimmte Eigenschaften zu erreichen, wenn du es überblasen willst, usw...
Das ist alles schrecklich individuell bei allem Reeds und das ist nun mal die Geißel des Dudelsackspielers... Du packst keinen Dudelsack aus und kannst darauf hoffen, dass er so funktioniert wie er im Lieferzustand ist.


Zum Lernen:
Nur, dass du anfängst auf der Pipe zu spielen, heißt das ja nicht, dass du alle Gracings plötzlich vernachlässigen sollst.
Man muss jeden Tag Gracings und Meoldien auf dem PC pauken, dennoch kann man auf der Pipe schon lernen den Druck-Atem-Rytmus zu verinnerlichen, Kraft auf zu Bauen, seine eigene Technik zu finden usw.
Das kommt ja weit alles vor dem Spielen.
Ich hatte selbst überhaupt keine Gehörkentnisse oder Pipe Gewohnheit, ich war absolutes Greenhorn und habe mit einem Pakistani angefangen! ;-)


Wer beim Pipen hofft Schludrigkeit durch laute Drones zu verbergen, ist schlicht zu faul mit dem PC zu üben...


Was ich allen Musikern und vor allem Pipern nur ans Herz legen kann:

Befasst euch mit den elementaren Sachen der Harmonielehre und Gehörbildung.
Ich kann die beiden Griffweisen von GHB und MA-Sack einfach so leicht trennen, weil ich sie theoretisch einfach vollkommen klar sehe und verstehe.
Generell sehe ich alles in einem ganz anderen Licht, seit ich mich intensiv mit Musiktheorie befasst habe.
Ich kann grundsätzlich sagen: Eigentlich ist es unvermeidlich wichtig und sollte von jedem ernsten Musiker gelernt werden!


Zu meinem MA-Sack

Richtig, im Grunde angepasste Tröte mit halbgeschlossener Griffweise (in meinem Fall schottischer)

PS,
Drakaz aus welcher Gegend kommst du?
 
Hi again,

Kannst du einmal mit deinen eigenen Worten erklären, was dich stört, wenn man es temperiert stimmt? Ich kann das grad nicht ganz nachvollziehen, weil genau deswegen wurde doch die temperierte Stimmung "erfunden", damit ich Intervalltechnisch hin und her hüpfen kann ohne diesen Graus in den Ohren zu haben. Ich weiss also mein Bass drone A liegt Hz technisch genau da wo dass unseres Bassisten ist. Und unser Gitarrist kann eine oder gar zwei Octaven darüber spielen ohne dass es sich "beisst". Und wenn unser Gitarrist einen Powerchord schmettert, passt das auch alles zusammen, gerade weil die Hz Abstände immer 1/12 pro Halbton zum vorgegangen Ton mehr oder weniger entsprechen. Wenn ich es aber nun so Stimme wie in deinem Zitat beschrieben, passt es vielleicht innerhalb der Pipe aber sobald dann wieder ein anderer Musiker dazu kommt, kratzt das doch wieder, wenn ich z.B. Meine Gitarre temperiert stimme und spiele zu deinem Ton, dann kratzt das doch, wenn die Intervalle unterschiedliche Hz zahlen habe.

Beim üben mit dem PC ging es mir lediglich darum, dass die Möglichkeit sich zu verstecken nicht gegeben ist. Und wenn man sich die Disziplin angewohnt hat, kann man ja weiter machen aber wenn man z.B. Die Fehler auf der Pipe nicht hört, bzw. Den Unterschied zwischen Pipe und Practice Chanter, dann kann es dazu leiten, doch die Pipe zu nehmen, da man ja keinen Unterschied hört und die Pipe definitiv mehr Spass macht. Und dann schleichen sich all die Fehler ein die man als Anfänger nicht hört und nicht jeder kann die eigenen Fehler nachher hören und ausbeulen. Aber da können wir uns wohl totdiskutieren und Lacrima nutzt das nichts, da sie ja eh keine andere Wahl hat als erstmal auf dem PC zu bleiben.

Was Musiktheorie angeht, kann ich dir teilweise beipflichten. Um sie zu wissen und zu wissen was da eigentlich passiert, hilft viel, Fehlerquellen aus zu loten und erspart einem gefrustetes ausprobieren, wenn man z.B. Zusammen in einer Band musiziert. Aber notwendig ist es nicht, dazu gibt es zu viele Gegenbeispiele die bewiesen haben und auch beweisen, dass man auch ohne Theorie ein guter Musiker sein kann, Rennfahrer verstehen auch nichts vom Reibungskoeffizienten und verschiedenen Fliehkräften und trotzdem stellen sie bestzeiten auf ;)
Trotz dessen will ich sie auch nicht missen, ganz unbewandert bin ich auf dem Gebiet auch nicht, da ich schon vor meiner Piper Zeit Gitarre gespielt habe und es auch noch tue. Ich bin ganz froh einem Gitarristen sagen zu können, was er nun spielen kann, damit er unter meiner Melodielinie nicht klingt wie eine abgestochene Sau ;)

MfG

Drakaz *Der Schotte*

P.S. Bzgl. Wohnort, sie haben Post.
 
Ui, wir weichen aber grade stark vom Topic ab... ;-)

Klar wurde die Temperierte Stimmung deswegen erfunden, weil die reine Stimmung probleme macht, wenn Sie über ihre eigene eine Tonart hinausgeht.
Da du mit Bass und Gitarre zusammenspielst, (ich vermute auch mal beides verstärkt ;-) ) fällt nicht auf, dass deine Töne nicht 100% rein zum Bordun passen.
Der Klang des Gesamtbildes ist zu Laut und verschieden.
Ganz grob ist außerdem auch einfach, dass der Dudelsack kein temperiertes Instrument ist, sondern ein reines. Vor allem des Borduns wegen.

Vielleicht meinen wir beide auch was vollkommen verschiedenes:
Ich meine nicht das Stimmen des Borduns zum A der Pipe mit dem Stimmgerät, ich meine das Stimmen jedes einzelnen Spielpfeifentons zum Bordun (abkleben, unterbohren, etc.).
Stimmt man nämlich jeden einzelnen Ton auf 0 hast du eig. einen temperiert gestimmten Dudelsack mit einem nicht mehr ganz passenden Bordun dazu.
Schrecklich kompliziert das alles...


Mein Dozent in der Musiktheorie/Gehörbildung sagt folgendes:

Der Schritt mit dem man Intervalle hören lernt, Funktionen bestimmen kann usw. trennt letztlich den Laien vom Profimusiker.
Stimm ich persönlich vollkommen zu, aber jeder seine Meinung.

Gruß
 
Hi mal wieder,

Das beweist doch mal wieder, dass man sich nicht auf alles verlassen sollte, was einem Dozenten so erzählen, denn der Profimusiker unterscheidet sich in erster Linie nur dadruch vom Laien, der er für das Musizieren bezahlt wird. Wenn du Intervalle hörst und Funktionen bestimmen kannst, wie kein zweiter auf diesem Planeten wird dich trotzdem keiner einen Profi nennen, solange du keinen Euro damit verdienst ;) Und wie ich sagte es gibt eine Menge Profimusiker die keinen Schimmer von Noten haben, geschweige denn von Musiktheorie und trotzdem erfolgreich sind, sei es nun im Künstlerischen wie auch im Finanziellen Sinne. Aber Dozenten reden sich ja gerne mal ihre Schul- / Universitätswelt zurecht und ignorieren dabei gekonnt die Realität ;)

Aber du hast vollkommen recht, dass wir nicht nur am Thema vorbei sind (Sogar an unserer eigentlichen schon OT gewesenen Fragestellung : Pipe mit Stimmgerät oder nach Gehör tunen :D ) sondern auch noch aneinander vorbei reden. Ich war davon ausgegangen, dass unser Chanter in sich schon stimmt und wir die Drones nur noch stimmen wollen, was ja in einer Pipe Band öfter vorkommt, als das Stimmen des Chanters, da man in der Band ja meist Matched Chanters spielt. Was die temperierte Stimmung im Bezug auf den Dudelsack angeht, ist das letzte Wort noch nicht gesprochen aber wie du sagst hat das mit dem Ursprungsthema ja nur noch im entfernten zu tun und nutzt vor allem Lacrima im Moment gar nichts. Zoffen ;) wir uns also dawegen per PM weiter und besinnen uns hier auf die Ursprungsfrage zurück, falls da noch fragen sind oder neue aufkommen. :great:

MfG Drakaz *Der Schotte*
 
Jab richtig,
mehr brauchst du vorerst nicht.

Ein Tipp von meiner Seite:
Höre gaaaaaanz viel Dudelsackmusik, man muss Sackpfeifenmusik erst hören Lernen . Nicht nur das Spielen ;-)

Ich wünsch dir viel Erfolg und Geduld!
 

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