Blue-Notes?

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Rangotz
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Ich habe mir zum Thema Blue-Notes folgende Quelle angeguckt:
https://www.musiker-board.de/tabs-spieltechniken/254593-blues-schema-fuer-dummies-2.html

Und da steht Folgendes:

Es gibt im Grunde immer nur eine Blue-Note pro Tonleiter. Und die liegt zwischen der 4 und 5 Note der normalen Tonleiter. Wenn du z.b. die Gm Pentatonik nimmt und zwischen das c und das d ein c# einschiebst ist das die Blue-Note. Das c#.
In Am ist es das d#, in E-Dur das b usw.

Irgendwo noch habe gelesen, dass die Blue-Notes nicht in der westlichen chromatischen Tonleiter vorkommen und deshalb auf Saiteninstrumenten nur durch Bends gespielt werden. Welche Aussage ist nun richtig? Eine genaue Definition der Blue-Notes wäre auch sehr sinnvoll. Ich muss in wenigen Tagen einen Vortrag zum Thema Blues halten und im Moment ist es das Einzige, was ich nicht verstanden habe.
 
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Ich habe mir zum Thema Blue-Notes folgende Quelle angeguckt:
https://www.musiker-board.de/tabs-spieltechniken/254593-blues-schema-fuer-dummies-2.html Und da steht Folgendes: [...]

Hm, das was da steht wirkt auf mich weder inhaltlich richtig noch vernünftig formuliert. Das kann aber daran liegen, daß dort Bassisten unter sich diskutieren und die Kenntnis bestimmter Spieltechniken und musikalischer Vorerfahrungen vorausgesetzt wird, wo ich keinen Einblick habe.

Ein gute und inhaltlich richtige Erklärung der Blue Notes gibt's bei Wikipedia.

Irgendwo noch habe gelesen, dass die Blue-Notes nicht in der westlichen chromatischen Tonleiter vorkommen und deshalb auf Saiteninstrumenten nur durch Bends gespielt werden.

Naja, auf Saiteninstrumenten mit Bünden kann man sie wirklich nur mit Bending erreichen. Eben weil Blue Notes nicht in unserer traditionellen westlichen 12-Ton-Teilung der Oktave zu finden sind, die auf Bundinstrumenten erreichbar sind. Aber zum Glück gibt's ja auch Saiteninstrumente ohne Bünde ;).

Harald
 
Ein gute und inhaltlich richtige Erklärung der Blue Notes gibt's bei Wikipedia.
Ich denke den Punkt "Herkunft" kann man so ziehmlich vergessen; es gibt da recht unterschiedliche Theorien, und welche davon nun richtig ist wurde meines Wissens nach nicht geklärt. Auf der Diskussionsseite findet man mehr zu dem Thema.
 
Irgendwo noch habe gelesen, dass die Blue-Notes nicht in der westlichen chromatischen Tonleiter vorkommen und deshalb auf Saiteninstrumenten nur durch Bends gespielt werden. Welche Aussage ist nun richtig? Eine genaue Definition der Blue-Notes wäre auch sehr sinnvoll. Ich muss in wenigen Tagen einen Vortrag zum Thema Blues halten und im Moment ist es das Einzige, was ich nicht verstanden habe.

Hi Rangotz,
was ist denn "die westliche chromatische Tonleiter"? Gibt es auch eine Nördliche oder Südliche? Ne, mal Spass beiseite, Du meinst damit sicherlich unsere gleichstufige temperierte Stimmung. Wenn nun dem so wäre, dass man mit dieser Stimmung keine Bluenotes spielen kann, wären alle Bluesaufnahmen die jemals mit einem Klavier, Orgel oder Vibraphon gemacht wurden ohne Bluenotes. Ich würde sagen "da dimmd wad ned!"

Schau's mal von der Seite an. Bluesuntypisch sind die Halbtonschritte zwischen den Stufen III + IV und VII + VIII. Erniedrig man III und VII um einen Halbton, verschwinden sie. bIII und bVII sind die eigentlichen Bluenotes. Die nun neu entstandenen Halbtonschritte zwischen II + bIII und VI + bVII eliminiert man, indem man die Stufen II und VI weglässt. Man erhält eine Pentatonik die mit dem chromatischen Durchgangston #IV angereichert, gemeinhin als Bluestonleiter bezeichnet wird.
Natürlich kann man auch die #IV als Bluenote bezeichnen. Die Tatsache dass sie aber meist chromatisch angesteuert oder verlassen wird, erhebt sie darüber hinaus zum chromtic scale approach.




CIAO
CUDO
 
Du solltest dir mal die beiden Blues-Tonleitern (Dur + Moll) genauer anschauen - dabei wirst du feststellen, daß sie eine einzige Blues-Tonleiter ist.

Gleichzeitig merkst du, was für ein Irrsinn die "Theorie" der Blue-Notes überhaupt ist - denn in Dur-Blues-Tonleiter sind die Blue-Notes teilweise ganz andere als die in Moll:

Bsp.:

C-Dur-Blues-Tonleiter (in Klammern stehen die Blue-Notes, also die Töne, die normalerweise nicht in die Systematik passen):
C-D-(Eb)-E-G-(Ab)-A
(entspricht übrigens der A-Moll-Blues-Tonleiter)

C-Moll-Blues-Tonleiter (in Klammern stehen die Blue-Notes, also die Töne, die normalerweise nicht in die Systematik passen):
C-Eb-F-(Gb)-G-Bb-(H)
(Entspricht übrigens der Eb-Dur-Blues-Tonleiter)

Also: Im ersten Fall sind die Blue-Notes Eb und Ab, im zweiten Gb und H. Die Töne Eb, Gb, und Bb als Blue-Notes bezeichenen zu wollen, dürfte sich hiermit als hartnäckige Legende nicht-blues-spielender Theoretiker mit einem Halbwissen über diese Musik erwiesen haben, das aber hartnäckig seit den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts in diversen Theorieschulen verbreitet wird - wie jeder selbst feststellen kann, kann das nicht richtig sein. Der Hinweis von HëllRÆZØR auf die WP-Diskussionsseite zeigt noch andere Probleme, die sich aus der falschen Theorie ergeben.

Pöhlert, der Harmonielehrer, vermischt übrigens beide Tonleitern zu seiner "Chamäleon-Tonleiter", was gewissermaßen richtiger ist, gleichzeitig aber nicht berücksichtigt, daß die beiden Blues-Skalen auf allen Stufen angewendet werden können.

Teste das mal, indem du C-Dur mit 7 als klassischer Blues-Septime oder maj7, dem Jazz-Blues-Akkord, mit einer Dur-Blues-Tonleiter durchspielst. Dann gehst du mal auf die II, also Dm7, und spielst dasselbe, ebenso auf der III (Em7) usw.

Die Dur-Blues-Tonleiter funktioniert also auf allen Stufen, auch, wenn sie dominantisiert werden.

Analog dazu muß natürlich das ganze auch in Moll funktionieren - was auch klar ist, weil Dur- und Moll-Blues-Tonleitern vom Tonmaterial übereinstimmen (I-Dur = VI-Moll).

Lustigerweise muß nicht einmal der Grundton in den Blues-Skalen enthalten sein, was wiederum zeigt, daß Harmonik und Skalen zwei verschiedenen Paar Stiefel sein können.

Deshalb sehe ich es wie Cudo und gehe noch weiter: Blue-Notes gibt es nicht, denn sie sind meist chromtic scale approaches mit einer angepaßten Intonation, die jeder Musiker mit dem geeigneten Instrument nach Belieben frei Intonieren kann, so wie jeden anderen Ton übrigens auch...

Um einer Frage vorwegzukommen:
Nein, die bIII und die bVII einer Moll-Blues-Skala sind keine Blue-Notes, sonst wäre ja die Harmonisierung kein Moll-Typ, und Moll hat bekanntlich die kleine Terz als Charakteristikum und die kleine Septime als tonleitereigene Septime.

Beim Dur-Blues würden kleine Terz noch als Blue-Note durchgehen, dummerweise gibt's da aber keine Septime, somit auch keine Blue-Seventh, dafür aber eine Blue-Sixth, von der man bei WP und in der gesamten Literatur dazu rein gar nichts findet (außer Pöhlert, der sie aber auch nicht erklärt...).

Vielleicht wird auch klar, daß die Blues-Pentatonik eine reduzierte Betrachtungsweise ist - denn die Blues-Skale enthält ja bekanntlich sieben Töne und ist deshalb wohl kaum eine Pentatonik, auch wenn das in 508358 Büchern so steht.

Die Obertonreihe für irgendwelche musikalische Ursachen herzuholen, halte ich mittlerweile für kompletten Schwachsinn und wird gar nicht der praktizierten Musik gerecht.
 
Hallo
ich befürchte, die ursprünglichen Nutzer der blue notes würden sich im Grabe umdrehen, da man das Thema nicht theoretisieren sollte.
Es gibt 12 Töne, dazwischen Off-Pitchness-Töne, die Stufenskalen und -akkorde, daneben die alterierten und Kadenzen. Den Rest sollte jeder Solist selbst erfahren,
durch Hören und/oder Spielen, sei es für Blues- oder Jazz-Improvisation.

Dann mal los...


Spasi :):):)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
"Hallo
ich befürchte, die ursprünglichen Nutzer der blue notes würden sich im Grabe umdrehen, da man das Thema nicht theoretisieren sollte.
Es gibt 12 Töne, dazwischen Off-Pitchness-Töne, die Stufenskalen und -akkorde, daneben die alterierten und Kadenzen. Den Rest sollte jeder Solist selbst erfahren,
durch Hören und/oder Spielen, sei es für Blues- oder Jazz-Improvisation.

Dann mal los..."




Genau....

Spielt lieber und probiert es aus.
Wenn es gut klingt ist es Blues .... :D
 
- ich fange erst gar nicht an, darüber im Vortrag zu reden

Ansonsten verzweifle ich endgültig an dieser Sache...
Vielen Dank für die Hilfe, allerseits.
 
Bluesnoten sind 6 Noten ..... ber der Pentatonik sind es ja 5 Noten

Bluestonleiter ist immer in Moll

Cm Pentatonic sind die Noten .. C - Eb - F - G- Bb

Cm- Bluestonleiter -C - Eb - F- G- Gb - Bb

Dm Pentatonik = D- F -G -A -C

Bluestonleiter = D - F - G- AB - A -C

Tipp das Buch 1000 Tipps für Keyboards ...dort findest du alles

z.B Bluesscala 2 z.B. für Dm

D- E-F-F#-G-G#-A-B-C

:) mfg
 
Ich habe gelernt das in einer chromatischen Tonleiter die #4 auch die b5 ist.
 
Hm, das was da steht wirkt auf mich weder inhaltlich richtig noch vernünftig formuliert. Das kann aber daran liegen, daß dort Bassisten unter sich diskutieren und die Kenntnis bestimmter Spieltechniken und musikalischer Vorerfahrungen vorausgesetzt wird, wo ich keinen Einblick habe.

Ein gute und inhaltlich richtige Erklärung der Blue Notes gibt's bei Wikipedia.



Naja, auf Saiteninstrumenten mit Bünden kann man sie wirklich nur mit Bending erreichen. Eben weil Blue Notes nicht in unserer traditionellen westlichen 12-Ton-Teilung der Oktave zu finden sind, die auf Bundinstrumenten erreichbar sind. Aber zum Glück gibt's ja auch Saiteninstrumente ohne Bünde ;).

Harald
Und was sind dann sie Bluenotes in der Pentatonik???
 

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