Disgracer
A-Gitarren-Mod
Hallo liebe Leute, hier entsteht jetzt endlich, lang erseht und oft erfragt, der ultimative Wie krieg ich meine Gitarre in den PC - Thread.
Wir haben Backstage mal ein wenig mit den Kollegen aus dem Recordingbereich vorgeplant, und so soll es in etwa letztendlich aussehen:
Es gibt hier zunächst mal ein recht grobes Raster von dem was wir uns vorgestellt haben.
Ich werde in den nächsten Tagen (endlich Semesterferien) einen großen Teil der Aufnahmen machen und Texte schreiben, würde mich aber freuen, wenn das hier zu einem Gemeinschaftsprojekt ausartet, denn ihr habt sicherlich auch noch weitere Ideen, andere Geräte, etc.
Was mir aber wichtig ist, ist dass das was produziert wird letztlich eine Aussage hat. (beispielsweise ein einzelnes Soundfile eines Aufnahmegeräts sagt einfach nix aus, weil man keinen Vergleich hat: wenn ich einen Spieler mit seiner Gitarre und dem selben Aufnahme Gerät einmal in einer Kirche aufnehme und einmal in einem kleinen Raum mit Dachschräge und dickem Teppich aufnehme wird das Ergebnis sehr unterschiedlich sein, und letztlich nichts über das Aufnahmegerät aussagen, wenn ich nur eine der beiden Aufnahmen habe. Bei der Aufnahme im kleinen Raum könnte das Fazit sein bedämpft die Höhen sehr stark, obwohl das halt einfach am Raum liegt.
Deswegen macht es Sinn einen ganzen Satz Aufnahmen zu machen und auch die akustische Umgebung möglichst detailliert zu beschreiben, damit man einen gesunden Gesamteindruck bekommt, der auch was aussagt. Ich denke sowieso, dass Soundbeispiele eine elementare Rolle spielen. Schreiben kann man immer viel, aber selbst hören ist immer besser!)
Desweiteren möchte ich mich nicht nur auf simple Beschreibungen wie Kabel in Input, Aufnahme drücken beschränken, sondern etwas Hintergrundwissen geben, weil das meiner Meinung nach einfach mehr bringt, ja eigentlich sogar Voraussetzung zu einer guten Aufnahme ist zu wissen was man da eigentlich macht und selbst zu überlegen, anstatt irgendwelchen Regeln zu folgen. Viele Wege führen nach Rom (zu einer guten Aufnahme) und man muss sich nicht immer an Althergebrachtes halten.
So langes Vorwort, das auch irgendwann im Laufe der Entwicklung dieses Themas verschwinden wird, damit es hier übersichtlich bleibt, hier jetzt der vorläufige Aufbau:
Wenn jemand etwas beitragen möchte, bitte bitte bei mir melden, ich ergänze dann in grün ein "Person x macht folgendes:" im Text.
In Rot markiere ich Abschnitte, wo noch Bedarf besteht!
1) Akustische Voraussetzungen:
1a. Verschiedene Klangspots an der Gitarre:
Hals-Korpus-Übergang / Stegbereich / Saitengeräusche über dem Hals/ entfernte Mischung der vorangegangenen Klänge - alles mit Soundfiles. Soundfiles sowieso insgesamt einfach unbearbeitet, damit nix geschönt wird)
Quasi eine Übersicht "wie klingt die Gitarre wo?", "welche Geräusche kommen dazu", also so ein Grundabriss darüber was es überhaupt an Klanganteilen gibt, und wo der Sound herkommt, damit man weiß wie man sein Mikro stellen muss um welche Art von Sound aufzunehmen. bis auf die Soundfiles erledigt
1b. Raumklang: Early Reflections, Nachhall, verschieden große Räume.
- mal sehen was und wo ich so aufnehmen kann. Badezimmer, Proberaum, ne Kirche wär toll, aber unrealistisch ;-)
sollte auf eine grundsätzliche Übersicht hinauslaufen, welche Umweltfaktoren eine Aufnahme überhaupt beeinflussen.
Hier kann man sicherlich nicht sonderlich in die Tiefe gehen und wirklich über Raumakustik und stehende Wellen etc reden, das führt sicher zuweit, aber es soll zumindest jedem klar werden, dass der Aufnahmeraum einen sehr großen Einfluss auf die Aufnahme hat, und auch auf die Möglichkeiten die man später zur Nachbearbeitung hat
(bis auf Soundfiles erledigt, Räume muss ich mal sehen)
2) Aufnahmeverfahren
2a. Pickup: Signalkette Pickup-Preamp-A/D-Wandler/Soundkarte/Interface -Aufnahmeprogramm
Pickup-Typen etc
Hier wäre es toll, wenn jemand der verschiedene Pickup Typen (am allerbesten in einer Gitarre!) hat ein paar Soundfiles beisteuern könnte.
Evtl kann man auch auf verschiedene Preamps bzw D/A Wandler /Interfaces eingehen. Vergleichsaufnahmen wären da natürlich toll, wenn jemand so etwas hat..
(Disgracer versucht die beiden Pickups seines Sonic Systems aufzunehmen)
2b. Mikrofonierung.
2b.1. Multitracker Zooms etc. Text + H4n erledigt
Da kann Bernd sicher was mit seinem H2 beisteuern (wenn er denn wieder Zeit findet),, vllt findet sich noch wer mit nem anderen?
2b.2. echte Mikros: Signalkette Mikro-Preamp(evtl PP)-A/D-Wandler/Soundkarte/Interface-Aufnahmeprogramm.
Mikrotypen (Kondensator, Dynamisch, Kleinmembran, Großmembran)
Mikrofonierungstypen: Mono, Stereo, verschiedene Anordnung der Stereomikrofone, Raummikros.
Das wird ein recht großer Abschnitt werden, weil es eben viele Möglichkeiten gibt.
Bis auf Soundfiles erledigt
Toll wäre, wenn jemand wirklich viele verschiedene Mikrotypen im Vergleich aufnehmen könnte.. Da gab es ja schon ein paar Rückmeldungen, ich setze mich mit euch in Verbindung.
3) Aufnahmebearbeitung/Abhöre
3a. Abhörsituation/Lautsprecher/Monitore
3b. Aufnahmeprogramme und deren Bedienung, Logic, Cubase, Reaper, Audacity
(Disgracer schreibt was zu Logic)
3c. Nachbearbeitung, EQ, Effekte
Also, wer etwas beitragen kann und möchte: Bitte bei mir melden! (Dann können wir auch Sachen wie das Hosten von Soundfiles besprechen)
Ansonsten werde ich in den nächsten Tagen (Wochen) hier immer wieder Teile ergänzen, bis das Ganze soweit fertig ist.
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So, hier geht es jetzt los!
1) Akustische Voraussetzungen
1a. Klangspots der Gitarre:
Der Klang, den wir hören, wenn jemand Gitarre spielt, ist ein Klang, der sich aus mehreren Komponenten zusammensetzt:
- die Schwingungen die direkt von der Decke kommen
- die Schwingungen die vom Boden/Zargen der Gitarre reflektiert werden
- Saitengeräusche durch die Finger hervorgerufen
- und nicht zuletzt allerlei Reflexionen von Wänden, Böden, Decke (näheres, siehe 1b.)
Was wir also hören ist ein Mischklang, der auch durch die Position des Hörenden variiert. Jemand der vor der Gitarre sitzt, hört einen anderen Klang, als derjenige, der die Gitarre spielt.
Je nachdem wo der Hörende steht dominiert möglicherweise die eine Klangkomponente über die anderen.
Beim Recording haben wir die Möglichkeit sehr gezielt diese verschiedenen Klänge abzugreifen, dadurch, dass wir etwa die Mikrofone sehr nahe an der Gitarre platzieren können. Ein Mikrofon 10cm über dem Griffbrett platziert, wird etwa sehr viele Saitengeräusche aufnehmen, viel mehr als je ein Zuschauer hören wird, weil natürlich niemand so nah an einer Gitarre sitzt.
Ob man diese Geräusche/Klänge nun letztlich auf der Aufnahme haben möchte, ist eine Entscheidung die der Aufnehmende treffen muss. Man sollte sich aber der Möglichkeiten bewusst sein, dass man durch verschiedene Positionen der Mikrofone (und auch Pickups, wobei diese ja meist nicht frei platzierbar sind) sowohl die guten, als auch die schlechten Klangseiten einer Gitarre hervorheben kann.
Es folgt nun eine kleine Sammlung an Aufnahmen, jeweils mit Beschreibung was, wo, mit welcher Entfernung aufgenommen wurde. (Ich stelle das als Zip-Ordner auf meinem Webspace zur Verfügung, evtl später mehrere Ordner. Ob das auf Dauer eine tragbare Lösung ist, wird sich zeigen. Wird auch davon abhängen wie groß das ganze letztlich wird, von der Datenmenge her.)
Diese Aufnahmen sind alle mit einem einzelnen Mikrofon aufgenommen, das entsprechend auf den Spot gerichtet wurde. Ich habe versucht immer möglichst gleich zu spielen (Intensität, Anschlagposition etc). Die Links und Rechts-Aufnahmen (siehe unten) sind immer parallel aufgenommen (zwei Mikros direkt übereinander), bieten also den besten Vergleich.
Es soll eine beispielhafte Dokumentation sein. Natürlich klingt jede Gitarre anders, auch jedes Mikrofon hat Auswirkungen. Aber eine grobe Tendenz sollte erkennbar sein.
Evtl werde ich noch eine Liste mit Anmerkungen zum Vergleich der Aufnahmen machen, aber im Grunde ist es das Beste, wenn ihr einfach selbst hört, was sich wie auswirkt.
Technisches: Die Aufnahmen sind mp3s mit VBR (variabler Bitrate), das erscheint mir der beste Kompromiss zwischen Größe, Qualität und Flexibilität zu sein. Die absolut einzige Nachbearbeitung die ich vorgenommen habe, ist eine Anpassung der Lautstärke, da die verschiedenen Klangspots naturgemäß unterschiedlich laut klingen. Ansonsten ist es As-in-as-out.
Die Aufnahmen sind nach folgendem Schema benannt:
Position.Abstand.Ausrichtung.Art
Dabei gibt es folgende Werte für die einzelnen Punkte:
Position:
Steg: direkt über dem Steg
12: am 12. Bund, bzw am Hals-Korpusübergang (bisschen links-rechts wackelt man immer)
Griffbrett: etwa in der Mitte des Griffbretts
Abstand:
10cm: ja was soll ich da erklären..
später folgen noch weitere Abstände
Ausrichtung:
Gerade: straight auf den Spot
Rechts: vom Spieler aus gesehen nach rechts abgewinkelt, etwa 25-30° (ich mach noch mal Fotos)
Links: dasselbe nach links
(Rechts und Links Aufnahmen wurden parallel mit zwei Mikros realisiert, so das hier optimale Vergleichbarkeit herrscht, da das was gespielt wurde, wirklich exakt dasselbe ist)
Art:
Zupf: gezupft
Chords: erklärt sich auch von selbst.. ;-)
Hier der (erste Link):
10cm Abstand: http://files.me.com/twiludda/8r7c2p
1b. Raumklang
Auch der Raumklang spielt eine wichtige Rolle, wenn wir uns Gedanken über eine Aufnahme machen.
Hier gilt wiederum das Prinzip: Man muss wissen was man erreichen will. Es gibt keine per se schlechten Räume, oder Räume in denen man nicht aufnehmen kann. Es gibt nur Räume die den einen oder anderen Effekt haben (primär Hall), und relativ tote Räume.
Wichtig hierbei zu beachten ist auch, dass die Position des Mikrofons im Raum und zur Gitarre eine entscheidende Rolle spiel.
Ein Beispiel: Wenn mein Mikrofon 15cm von meiner Gitarre entfernt aufnimmt, ist der Einfluss des Raumes nur sehr gering. Wenn ich das Mikrofon in einer Kirche 20m von der Gitarre entfernt aufstelle, ist der Anteil des Sounds aus dem Raum logischerweise sehr viel höher.
Mancher mag sich fragen: was heißt denn jetzt hier Anteil des Sounds aus dem Raum (Raumklang)?
Wie in 1a schon kurz erwähnt geht es hier in weiten Teilen um Reflexionen.
Den größten Anteil am aufgenommenen Klang hat im Normalfall der sogenannte Direktschall, also der Sound, der von der Gitarre aus direkt (in gerader Linie) zum Mikrofon geht.
Daneben gibt es jede Menge an Reflexionen, die sich grob in zwei Arten unterscheiden lassen: die Early Reflections, also früh auftretende Reflektionen, zur Vereinfachung kann man hier sagen der Schall, der nur einmal von einer Wand reflektiert wird, sowie der sogenannte Nachhall, also der Schall der zigmal durch Wände reflektiert wird bevor er am Mikrofon ankommt.
Da bei jeder Reflektion Energie verloren geht, sind Early Reflections und Nachhall meist deutlich leiser als der Direktschall, dennoch nicht unbedeutend.
Naturgemäß reflektieren harte, glatte, gerade Flächen am besten. Wenn man also einen Raum mit möglichst wenig Hall haben möchte, sollte man keinen leeren Raum mit glatten, kahlen Wänden und einer breiten Fensterfront nehmen.
Das Thema Raumakustik ist sehr komplex und akustische Messungen oft aufwändig und teuer, und für uns Homerecordler oft auch gar nicht relevant.
Die große Masse der Leute die zuhause aufnehmen werden sich keine schalldichte Kabine in das Zimmer bauen, noch hunderte Euros in akustische Optimierung ihres Wohnzimmers ausgeben wollen. Zudem ist fraglich ob man das überhaupt muss:
Wo liegen denn Vor- und Nachteile eine Raumes mit Hall?
Der große Nachteil ist: man kann den Hall hinterher nicht aus der Aufnahme entfernen.
D.h. wenn zuviel Hall auf der Aufnahme ist, hat man Pech gehabt.
Der Vorteil ist: Wenn man einen schönklingenden Hall auf der Aufnahme hat, braucht man hinterher nichts künstlich reinrechnen lassen.
Für uns Akustikgitarristen ist der Raumhall oft eigentlich gar kein Problem. Unser Gitarrenspiel kann eigentlich eine Menge Hall vertragen, wer schon mal in einer Kirche gespielt hat, weiß das.
Wer findet, dass auf seinen Homerecording Aufnahmen zuviel Hall ist, der sollte wie eingangs erwähnt am besten einfach die Mikrofone näher an der Gitarre positionieren um weniger vom Raum einzufangen.
Oder sich mit der Gitarre schräg zu den Wänden zu positionieren, damit weniger Early Reflections vom Mikro eingefangen werden können. (Hier kommt dann auch die Charakteristik des Mikrofons zum tragen, vgl. 2b)
Es ist trotzdem wichtig sich über den Einfluss des Raumes im klaren zu sein und zu erkennen wo mögliche Probleme für die Aufnahme entstehen können, denn erst dann kann man nach einer Lösung suchen.
Je besser man seinen Raum kennt, desto einfacher ist das.
Um seinen Raum kennenzulernen, kann man mal klatschen oder mit der Zunge schnalzen und hören ob (und wo) es hallt oder nicht.
Es sollte eigentlich in jedem Raum eine Position geben in der man vernünftig aufnehmen kann.
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kleiner Sprung hier und weiter mit:
2b 1. Multitracker / mobile Aufnahmegeräte / Recorder
Eine sehr einfache, praktische und auch effektive Methode sein Gitarrenspiel aufzunehmen ist die Benutzung eines sogenannten Multitrackers/ mobilen Aufnahmegeräts.
Hier gibt es eine ganze Reihe von Geräten in allen Preislagen, die mit verschiedenen Optionen und Ausstattungsmerkmalen glänzen. Die wohl Bekanntesten sind die Zoom Geräte H2 und H4(n), da sie gewissermaßen eine Vorreiterrolle spielten. Es gibt aber mitlerweile auch viele andere Alternativen.
Was ist/macht so ein Gerät?
Im Grunde genommen ist es so was wie ein Diktiergerät nur in höherer Qualität und ohne Kassette.
Die meisten Geräte bestehen aus zwei Mikrofonen, meist kleine Kondensatormikrofone, einem Speicherchip (SD-Karte o.ä) und einer Unzahl an Technik dazwischen die das was die Mikrofone aufnehmen auf den Speicherchip schreiben kann.
Strom gibt es meist über Batterien oder Kabel wahlweise und die meisten Geräte verfügen über ein Display an dem man Einstellungen, betreffend die Soundqualität und Pegel etc vornehmen kann.
Zoom H4n:
Hier folgt ein kleiner Absatz über das H4n, welches ich ab und an einsetze.
Das H4n ist sicherlich einer der teureren Recorder und hat einige Merkmale die andere Geräte nicht besitzen, dazu später.
Ausstattung:
Im Grunde ist es ein typisches Gerät:
- 2 Mikrofone die man zwischen 90 und 120° Winkel verstellen kann
- Ein gut ablesbares Display
- Ein paar Tasten/Einstellräder
- Kopfhörerausgang und USB als Direktausgang in den Rechner
- SD-Karte als Speichermedium
- Gewinde um das Gerät z.B. an einen Mikrofonständer zu befestigen.
Nicht so typisch ist die Möglichkeit noch zwei weitere Mikrofone zusätzlich anschließen zu können und so 4 Spuren gleichzeitig aufnehmen zu können.
Zudem kann man das Gerät auch als Interface direkt mit einem PC verbunden benutzen.
Man kann zwischen verschiedenen Aufnahmemodi wählen, etwa ob man Wave als Aufnahmeformat haben möchte oder Mp3, und wie hoch die Qualität sein soll. Bei Wave maximal 96kHz/24Bit, bei Mp3 maximal 320 kbps. Das sollte für alle Aufnahmen mehr als ausreichend sein.
Aufnahme:
Viel mehr braucht man eigentlich auch gar nicht einstellen.
Die Aufnahme geschieht denkbar einfach: Man drückt den Rec-Knopf, der dann anfängt zu blinken und damit signalisiert, dass das Gerät scharf ist. Ab dem Moment erhält man im Display eine Anzeige wie hoch der eingehende Lautstärke-Pegel ist. Dieser kann man dann mit der Rec-Level + - Taste entsprechend anpassen.
Dann drückt man nochmal den Rec-Knopf und das war es schon.
Zum stoppen der Aufnahme drückt man den Stop-Knopf.
Simpler geht es einfach nicht.
Wo setze ich es ein?
Ich benutze das H4n primär um damit unsere Bandproben aufzunehmen (dafür haben wir uns das gekauft).
Das funktioniert sehr zufriedenstellend und zuverlässig.
Auch Konzertmitschnitte mit zwei zusätzlichen Mikrofonen funktionieren gut.
Der große Vorteil ist einfach die hohe Mobilität und einfachste Bedienung, gegenüber einem Laptop mit externen Soundkarte und Mikrofonen.
Die Soundqualität ist gut, wenn auch nicht so gut wie die von meinen Mikros (Røde NT-5) mit Soundkarte (Apogee Duet), aber die waren entsprechend auch teurer.
Empfehlung zum Kauf: Eingeschränkt.
Mittlerweile gibt es sicherlich auch günstigere mobile Recorder die Ähnliches leisten. Und wenn man nicht wirklich ab und zu externe Mikros verwendet, sollte man vllt eher zu diesen Alternativen greifen.
Wie immer gilt: man muss seine Ansprüche an die Hardware kennen und entsprechend aussuchen.
Nichtdestotrotz ist das Zoom H4n ein vernünftiges und hochqualitatives Produkt, dass das was es kann auch wirklich kann.
Ein Absatz von Akquarius (vielen Dank) über das:
Zoom H 2 Digital Recorder
Ich gehöre zu den Leuten, die gern eine ordentliche Aufnahmequalität hätten, aber am liebsten nix dafür tun möchten. Weil das so ist, hab ich mich für das Zoom H2 entschieden.
Es gibt natürlich eine ganze Reihe von kleinen, einfach zu bedienenden DigiRecordern: Zoom, Tascam, Yamaha usw. usw. Ich hab mich für das H2 entschieden, weil es für einen fairen Preis alles bietet, was ich haben wollte, aber auf einen Haufen Gedöns verzichtet, den ich nicht brauche. Ich werd hier aber nicht das Handbuch rezitieren, das kann sich jeder selber runterladen: http://www.zoom.co.jp/english/products/h2/index.php .Außerdem gibt es in diversen Foren und auf youtube reichlich Info zum H2. Das Teil ist recht verbreitet. (z.B.: http://www.zoomh2.net/h2 )
Das H2 sieht aus wie ein Elektrorasierer aus dem 80ern. Wahrscheinlich ist es mir deshalb so sympatisch.
Im Lieferumfang enthalten ist ein Netzteil, eine 1GB SD-Karte, ein kleiner Standfuß, ein Adapter zum Fixieren am Mic-Ständer, Poppschutz und USB-Kabel. Außerdem ein Handbuch. Und zwar eins, das man gebrauchen kann.
Bei mir läuft das H2 ausschließlich batteriebetrieben (2 x AA). Aufnahmen sind möglich im .wav, aber auch im .mp3-Format. Jeweils in unterschiedlichen Qualitäten (mp3 z.B. bis 320 kbps)
Die beiden Mikros auf Vorder- und Rückseite haben unterschiedliche Aufnahmewinkel (90 und 120°), die aber auch parallel geschaltet werden können. Ich nutze überwiegend das 90° Mic. Abhöre funktioniert nur über die phone-Buchse und einen Kopfhörer, da das H2 keinen Lautsprecher hat.
Natürlich gibt es noch einige zusätzliche Eigenschaften wie Stimmgerät, Metronom, Schnelleinstellung der Eingangsempfindlichkeit, A-B-Repeater, ACG / Kompressor / Limiter usw., usw.
Was das H2 aber richtig sympatisch macht, ist die einfache Bedienung. Der einfachste Weg funktioniert wie folgt:
1) Gerät platzieren
2) Anschalten
3) REC drücken => der H2 ist aufnahmebereit und zeigt den Pegelausschlag an
4) REC drücken => Aufnahme läuft
Thats it.
Wer das ein paar mal gemacht hat, der möchte den Sound vielleicht gern anpassen.
Da gibt es für ganz Eilige die Schnelleinstellung der Eingangsempfindlichkeit per Schieber an der Seite des H2: niedrig mittel hoch. Wer etwas mehr machen möchte, z.B. eventuelle Nebengeräusche oder Umgebungsrauschen reduzieren oder sogar wegblenden, der spielt ein wenig mit den Einstellungen AGC (Auto Gain Control), Compressor (verstärken bzw. dämpfen von leisen/lauten Signalspitzen) und Limiter (verhindern von Übersteuerung durch Zurückregeln von Signalspitzen). Keine Scheu: im Handbuch (eher -heft) ist das einfach und anschaulich erklärt.
Die Aufnahmen können in bis zu 10 unterschiedlichen Dateiordnern abgelegt werden. Die Dateiordner lassen sich aber auch anders nutzen.
In einem Ordner liegen bei mir z.B. mp3-Tracks von Stücken, an denen ich bastle (Zur Zeit Peter Fingers "MayDay", und Alan Pasons' "Turn of a Friendly Card"). Da nutze ich den H2 schon mal als MP3-Player.
Wenn die Aufnahme fertig ist, wird per back-Taste zurückgehüpft und dann mit play über den Kopfhöreranschluß die Aufnahme geprüft.
Um die Aufnahme dann auf den PC zu bekommen, gibt es folgende Wege:
- H2 per USB Kabel mit den PC verbinden und die Daten im Explorer rüberziehen
- SD-Karte rausnehmen, in den Kartenslot des PC legen, dann rüberziehen
Wer dann noch mit einer DAW Software weiterarbeiten möchte (Hall drauf, Tempo verändern o.ä.): nur zu.
Hier nun ein paar Aufnahmen, die die Funktion der Aufnahmesteuerung verdeutlichen. Die Voraussetzungen sind immer die selben: 90° Mikro, Level-Schalter auf Mitte, Abstand zum Hals/Korpusübergang ca. 25cm, Aussteuerung bei allen Aufnahmen auf 120, Umgebungsgeräusche: 1 laute Wanduhr in 2.5m Entfernung.
Funktion: AGC1 http://www.box.net/shared/24ddfv0uv0
Funktion: AGC2 http://www.box.net/shared/3gif9psgeq
Funktion: Compressor1 http://www.box.net/shared/85sc23ubqs
Funktion: Compressor2 http://www.box.net/shared/nyn0eutn5b
Funktion: Compressor3 http://www.box.net/shared/9qfc7t13ba
Funktion: Limiter1 http://www.box.net/shared/avgm04n756
Funktion: Limiter2 http://www.box.net/shared/xh6fc1fkr4
Funktion: Limiter3 http://www.box.net/shared/sd10ik8zuu
Wie gesagt, die Basiseinstellungen sind immer die gleichen. Wer also das Aufnahme-Setup nicht wechselt, kann sich wunderbar die Variante aussuchen, die am Besten gefällt. Ausprobieren ist natürlich angesagt.
2b.2. Echte Mikros
Hier geht es nun um die typischste Methode eine akustische Gitarre am PC aufzunehmen.
Eine Aufnahme per Mikrofon klappt mit allen Gitarren, ganz egal ob sie einen Pickup haben oder nicht.
Sie ist universell und klanglich meist die beste Lösung, wenn es darum geht die Gitarre so aufzunehmen wie sie wirklich klingt.
Für die Aufnahme per Mikrofon braucht es allerdings ein wenig mehr an Equipment.
Die Signalkette sieht typischerweise folgendermaßen aus:
Gitarre → Mikrofon → Interface → Computer (→ Aufnahmeprogramm)
Ich werde mich hier jetzt zunächst den einzelnen Stationen dieser Kette widmen und beschreiben was es da so alles gibt und worauf man achten kann/sollte, danach gibt es einen kurzen Absatz über das Zusammenspiel und die entsprechenden Anwendungen.
Dieser Abschnitt hat sicher keine Allgemeingültigkeit und soll nur Möglichkeiten aufzeigen und grundlegende Erklärungen bieten. Was man für seinen speziellen Anwendungsfall braucht oder nicht braucht muss jeder selbst entscheiden.
Mikrofontypen:
Es gibt verschiedene Mikrofontypen. Die beiden weitverbreitetesten sind Kondensatormikrofone und dynamische Mikrofone, beide Varianten gibt es als Klein- oder Großmembraner. (Es gibt noch sogenannte Bändchenmikrofone, die sind aber nicht weit verbreitet und für uns eher irrelevant)
Was heißt das überhaupt?
Die Unterscheidung zwischen Kondensator und dynamischen Mikrofon liegt in der Art, wie das Signal erzeugt wird.
Bei dynamischen Mikrofonen wird eine Membran durch Beschallung zum Schwingen gebracht. An der Membran häng eine Spule die sich durch die Bewegung der Membran ebenfalls bewegt, und zwar an einem Magneten vorbei. Durch diese Bewegung wird eine Spannung induziert, die uns als Signal dient.
Ein Kondensatormikrofon arbeitet etwas anders:
Wie der Name schon sagt ist das grundlegende Prinzip hier ein Kondensator, bei dem eine Elektrode durch die Membran verkörpert wird. Durch die Bewegung der Membran relativ zur Gegenelektrode verändert sich die Kapazität des Kondensators und diese Änderung lässt sich in eine Spannung (Signal) umwandeln.
Vor- und Nachteile:
Im Studiobetrieb neigt man eher dazu für akustische Gitarren Kondensatormikrofone einzusetzen, denn diese haben den Vorteil, dass hier nur die Membran schwingen, und nicht noch eine angehängte Spule in Bewegung versetzt werden muss. Es lassen sich also auch feinere Schwingungen leichter aufnehmen.
Der Nachteil ist, dass Kondensatormikrofone eine gewisse Speisespannung brauchen (die sogenannte Phantompower, oft auch einfach als +48V abgekürzt) um zu funktionieren. Da aber ein Anschluss an die Steckdosen in den meisten Studios kein Problem darstellt, ist das zu vernachlässigen.
Man kann aber auch natürlich dynamische Mikrofone benutzen, wenn man sie grade zur Hand hat. Hier zählt das Ergebnis am Ende, es gibt keine Verbote.
Die Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinmembraner bezieht sich tatsächlich auf die Größe der schwingenden Membran. Kleiner als 1 Zoll ist Kleinmembran, alles darüber Großmembran. Eine kleine Membran lässt sich logischerweise leichter in Bewegung versetzen als eine Große.
Die klanglichen Unterschiede sind hier, dass Kleinmembraner oft neutraler klingen, wohingegen Großmembraner dazu neigen den Klang zu färben.
Die Bandbreite an Mikrofonen ist riesig, ebenso sind es die Unterschiede. Die von mir gemachten Aussagen sind daher als Tendenzen zu verstehen.
Für Akustikgitarren bieten sich meist Kleinmembran-Kondensatormikrofone an, da diese insgesamt das breite Frequenzspektrum gut abdecken, relativ natürlich klingen und auch den schnellen Impulsen sehr gut folgen können.
Man kann aber auch Großmembranmikrofone verwenden, wenn man den Sound in eine bestimmte Richtung färben will. Auch hier gilt wieder: erlaubt ist was gefällt und was man zur Hand hat.
[COLOR="#orange"]Vielen lieben Dank an Gitarrenknecht für das Bereitstellen von Soundfiles und Text für einen Mikrofon/Tonabnehmer Vergleich!![/COLOR]
Das folgt jetzt hier: (gesprochen von Gitarrenknecht)
"Auf Disgracers Anregung hin hab ich meine Gitarre mit so vielen Spuren wie gleichzeitig möglich aufgenommen. Ich hab dafür zwei kurze Passagen Plektrumspiel mit kleinen Arpeggiomelodien drin ausgewählt, weil das meine bevorzugte Spielweise ist.
Ziel war es, die verschiedenen Aufnahmemöglichkeiten direkt vergleichbar zu machen - ohne unterschiedliche Anschläge, Spieler etc. Deshalb sind natürlich die Aufnahmen bis auf Normalisierung und Schnitt der Pausen nicht bearbeitet.
Details zur Aufnahme:
Die Gitarre: Eine vollmassive Guild F40 (000) mit Adirondackdecke und Mahagony-Korpus, verarbeitet mit Weißleim und Nitrolack. Sie hat einen sehr gedeckten Klang und ist recht laut. Eigentlich hab ich sie vorrangig fürs Slide-Spiel gekauft, aber sie ist derzeit einfach mein bestes Pferd im Stall.
Saiten: Gibson Masterbuilt Premium 12-53, etwa 4 Monate alt.
Plektrum: Planet Wave Celluloid hard
Mikros und Tonabnehmer:
Die Mikros stehen alle in etwa 30 cm Abstand zum Schallloch (wegen der Vergleichbarkeit)
- Shure sm 57, ein dynamisches Mikro, das eigentlich für Snare-HiHat-Einsätze benutzt wird, das ich aber als Gesangsmikro und zur Gitarren-Amp-Abnahme einsetze.
- akg 880s, ebenfalls dynamisch. mein Standard-live-Gesangsmikro
- akg c 1000s, ein Kleinmembran-Kondensator-Mikro. Ehedem der Standard für Homerecording.
- mxl 550, Billig-Großmembran-Kondensator-Mikro. Wird vom Boardbetreiber verkauft und hat bei mir das akg 1000 als Universal-Studio-Mikro abgelöst.
- Dean Markley Tahoe, passiver single-coil-Tonabnehmer. ist als Teil des LaJolla-active-Systems in meiner Guild eingebaut.
- Dean Markley Barstow und Accelerator Jack: Piezo-Tonabnehmer und Vorverstärker, der andere Teil des LaJolla-Systems.
Raum: etwa 20 m² Proberaum, Wände mit Teppich, Decke Styropor und Boden PVC.
Interface: Tascam us-1641 mit 14 Spuren
Software: reaper
PC: Laptop 2 GHz, 4 GB RAM, windows vista
Fazit: Ich war über ein paar Sachen sehr überrascht: zum einen, wie mies das Tonabnehmersystem bei der Aufnahme klingt! Live ist das - vor allem über zwei Kanäle verteilt - eine echte Bank! Ich wollte nach wie vor kein anderes, denn fürs Live-Spielen ist es ja gedacht. Zum anderen erstaunt mich, dass die dynamischen Mikros eigentlich ganz ordentlich klingen - eigentlich sind das ja nur Notlösungen für Aufnahmen. Das mxl klingt besser als das akg 1000 - aber nicht sehr viel. Meine erste Wahl für Gitarrenabnahme wäre das mxl 550 - aber nur für die Gitarre würd ich mir die Anschaffung nochmal überlegen. Allerdings klingt der Gesang damit wesentlich besser. Aber das gehört ja nicht hierher."
Die Aufnahmen finden sich hier:
Nochmals ganz großen Dank für die wirklich tollen und aussagekräftigen Beispiele.
weiter im zweiten Post, dieser ist voll..
Wir haben Backstage mal ein wenig mit den Kollegen aus dem Recordingbereich vorgeplant, und so soll es in etwa letztendlich aussehen:
Es gibt hier zunächst mal ein recht grobes Raster von dem was wir uns vorgestellt haben.
Ich werde in den nächsten Tagen (endlich Semesterferien) einen großen Teil der Aufnahmen machen und Texte schreiben, würde mich aber freuen, wenn das hier zu einem Gemeinschaftsprojekt ausartet, denn ihr habt sicherlich auch noch weitere Ideen, andere Geräte, etc.
Was mir aber wichtig ist, ist dass das was produziert wird letztlich eine Aussage hat. (beispielsweise ein einzelnes Soundfile eines Aufnahmegeräts sagt einfach nix aus, weil man keinen Vergleich hat: wenn ich einen Spieler mit seiner Gitarre und dem selben Aufnahme Gerät einmal in einer Kirche aufnehme und einmal in einem kleinen Raum mit Dachschräge und dickem Teppich aufnehme wird das Ergebnis sehr unterschiedlich sein, und letztlich nichts über das Aufnahmegerät aussagen, wenn ich nur eine der beiden Aufnahmen habe. Bei der Aufnahme im kleinen Raum könnte das Fazit sein bedämpft die Höhen sehr stark, obwohl das halt einfach am Raum liegt.
Deswegen macht es Sinn einen ganzen Satz Aufnahmen zu machen und auch die akustische Umgebung möglichst detailliert zu beschreiben, damit man einen gesunden Gesamteindruck bekommt, der auch was aussagt. Ich denke sowieso, dass Soundbeispiele eine elementare Rolle spielen. Schreiben kann man immer viel, aber selbst hören ist immer besser!)
Desweiteren möchte ich mich nicht nur auf simple Beschreibungen wie Kabel in Input, Aufnahme drücken beschränken, sondern etwas Hintergrundwissen geben, weil das meiner Meinung nach einfach mehr bringt, ja eigentlich sogar Voraussetzung zu einer guten Aufnahme ist zu wissen was man da eigentlich macht und selbst zu überlegen, anstatt irgendwelchen Regeln zu folgen. Viele Wege führen nach Rom (zu einer guten Aufnahme) und man muss sich nicht immer an Althergebrachtes halten.
So langes Vorwort, das auch irgendwann im Laufe der Entwicklung dieses Themas verschwinden wird, damit es hier übersichtlich bleibt, hier jetzt der vorläufige Aufbau:
Wenn jemand etwas beitragen möchte, bitte bitte bei mir melden, ich ergänze dann in grün ein "Person x macht folgendes:" im Text.
In Rot markiere ich Abschnitte, wo noch Bedarf besteht!
1) Akustische Voraussetzungen:
1a. Verschiedene Klangspots an der Gitarre:
Hals-Korpus-Übergang / Stegbereich / Saitengeräusche über dem Hals/ entfernte Mischung der vorangegangenen Klänge - alles mit Soundfiles. Soundfiles sowieso insgesamt einfach unbearbeitet, damit nix geschönt wird)
Quasi eine Übersicht "wie klingt die Gitarre wo?", "welche Geräusche kommen dazu", also so ein Grundabriss darüber was es überhaupt an Klanganteilen gibt, und wo der Sound herkommt, damit man weiß wie man sein Mikro stellen muss um welche Art von Sound aufzunehmen. bis auf die Soundfiles erledigt
1b. Raumklang: Early Reflections, Nachhall, verschieden große Räume.
- mal sehen was und wo ich so aufnehmen kann. Badezimmer, Proberaum, ne Kirche wär toll, aber unrealistisch ;-)
sollte auf eine grundsätzliche Übersicht hinauslaufen, welche Umweltfaktoren eine Aufnahme überhaupt beeinflussen.
Hier kann man sicherlich nicht sonderlich in die Tiefe gehen und wirklich über Raumakustik und stehende Wellen etc reden, das führt sicher zuweit, aber es soll zumindest jedem klar werden, dass der Aufnahmeraum einen sehr großen Einfluss auf die Aufnahme hat, und auch auf die Möglichkeiten die man später zur Nachbearbeitung hat
(bis auf Soundfiles erledigt, Räume muss ich mal sehen)
2) Aufnahmeverfahren
2a. Pickup: Signalkette Pickup-Preamp-A/D-Wandler/Soundkarte/Interface -Aufnahmeprogramm
Pickup-Typen etc
Hier wäre es toll, wenn jemand der verschiedene Pickup Typen (am allerbesten in einer Gitarre!) hat ein paar Soundfiles beisteuern könnte.
Evtl kann man auch auf verschiedene Preamps bzw D/A Wandler /Interfaces eingehen. Vergleichsaufnahmen wären da natürlich toll, wenn jemand so etwas hat..
(Disgracer versucht die beiden Pickups seines Sonic Systems aufzunehmen)
2b. Mikrofonierung.
2b.1. Multitracker Zooms etc. Text + H4n erledigt
Da kann Bernd sicher was mit seinem H2 beisteuern (wenn er denn wieder Zeit findet),, vllt findet sich noch wer mit nem anderen?
2b.2. echte Mikros: Signalkette Mikro-Preamp(evtl PP)-A/D-Wandler/Soundkarte/Interface-Aufnahmeprogramm.
Mikrotypen (Kondensator, Dynamisch, Kleinmembran, Großmembran)
Mikrofonierungstypen: Mono, Stereo, verschiedene Anordnung der Stereomikrofone, Raummikros.
Das wird ein recht großer Abschnitt werden, weil es eben viele Möglichkeiten gibt.
Bis auf Soundfiles erledigt
Toll wäre, wenn jemand wirklich viele verschiedene Mikrotypen im Vergleich aufnehmen könnte.. Da gab es ja schon ein paar Rückmeldungen, ich setze mich mit euch in Verbindung.
3) Aufnahmebearbeitung/Abhöre
3a. Abhörsituation/Lautsprecher/Monitore
3b. Aufnahmeprogramme und deren Bedienung, Logic, Cubase, Reaper, Audacity
(Disgracer schreibt was zu Logic)
3c. Nachbearbeitung, EQ, Effekte
Also, wer etwas beitragen kann und möchte: Bitte bei mir melden! (Dann können wir auch Sachen wie das Hosten von Soundfiles besprechen)
Ansonsten werde ich in den nächsten Tagen (Wochen) hier immer wieder Teile ergänzen, bis das Ganze soweit fertig ist.
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So, hier geht es jetzt los!
1) Akustische Voraussetzungen
1a. Klangspots der Gitarre:
Der Klang, den wir hören, wenn jemand Gitarre spielt, ist ein Klang, der sich aus mehreren Komponenten zusammensetzt:
- die Schwingungen die direkt von der Decke kommen
- die Schwingungen die vom Boden/Zargen der Gitarre reflektiert werden
- Saitengeräusche durch die Finger hervorgerufen
- und nicht zuletzt allerlei Reflexionen von Wänden, Böden, Decke (näheres, siehe 1b.)
Was wir also hören ist ein Mischklang, der auch durch die Position des Hörenden variiert. Jemand der vor der Gitarre sitzt, hört einen anderen Klang, als derjenige, der die Gitarre spielt.
Je nachdem wo der Hörende steht dominiert möglicherweise die eine Klangkomponente über die anderen.
Beim Recording haben wir die Möglichkeit sehr gezielt diese verschiedenen Klänge abzugreifen, dadurch, dass wir etwa die Mikrofone sehr nahe an der Gitarre platzieren können. Ein Mikrofon 10cm über dem Griffbrett platziert, wird etwa sehr viele Saitengeräusche aufnehmen, viel mehr als je ein Zuschauer hören wird, weil natürlich niemand so nah an einer Gitarre sitzt.
Ob man diese Geräusche/Klänge nun letztlich auf der Aufnahme haben möchte, ist eine Entscheidung die der Aufnehmende treffen muss. Man sollte sich aber der Möglichkeiten bewusst sein, dass man durch verschiedene Positionen der Mikrofone (und auch Pickups, wobei diese ja meist nicht frei platzierbar sind) sowohl die guten, als auch die schlechten Klangseiten einer Gitarre hervorheben kann.
Es folgt nun eine kleine Sammlung an Aufnahmen, jeweils mit Beschreibung was, wo, mit welcher Entfernung aufgenommen wurde. (Ich stelle das als Zip-Ordner auf meinem Webspace zur Verfügung, evtl später mehrere Ordner. Ob das auf Dauer eine tragbare Lösung ist, wird sich zeigen. Wird auch davon abhängen wie groß das ganze letztlich wird, von der Datenmenge her.)
Diese Aufnahmen sind alle mit einem einzelnen Mikrofon aufgenommen, das entsprechend auf den Spot gerichtet wurde. Ich habe versucht immer möglichst gleich zu spielen (Intensität, Anschlagposition etc). Die Links und Rechts-Aufnahmen (siehe unten) sind immer parallel aufgenommen (zwei Mikros direkt übereinander), bieten also den besten Vergleich.
Es soll eine beispielhafte Dokumentation sein. Natürlich klingt jede Gitarre anders, auch jedes Mikrofon hat Auswirkungen. Aber eine grobe Tendenz sollte erkennbar sein.
Evtl werde ich noch eine Liste mit Anmerkungen zum Vergleich der Aufnahmen machen, aber im Grunde ist es das Beste, wenn ihr einfach selbst hört, was sich wie auswirkt.
Technisches: Die Aufnahmen sind mp3s mit VBR (variabler Bitrate), das erscheint mir der beste Kompromiss zwischen Größe, Qualität und Flexibilität zu sein. Die absolut einzige Nachbearbeitung die ich vorgenommen habe, ist eine Anpassung der Lautstärke, da die verschiedenen Klangspots naturgemäß unterschiedlich laut klingen. Ansonsten ist es As-in-as-out.
Die Aufnahmen sind nach folgendem Schema benannt:
Position.Abstand.Ausrichtung.Art
Dabei gibt es folgende Werte für die einzelnen Punkte:
Position:
Steg: direkt über dem Steg
12: am 12. Bund, bzw am Hals-Korpusübergang (bisschen links-rechts wackelt man immer)
Griffbrett: etwa in der Mitte des Griffbretts
Abstand:
10cm: ja was soll ich da erklären..
später folgen noch weitere Abstände
Ausrichtung:
Gerade: straight auf den Spot
Rechts: vom Spieler aus gesehen nach rechts abgewinkelt, etwa 25-30° (ich mach noch mal Fotos)
Links: dasselbe nach links
(Rechts und Links Aufnahmen wurden parallel mit zwei Mikros realisiert, so das hier optimale Vergleichbarkeit herrscht, da das was gespielt wurde, wirklich exakt dasselbe ist)
Art:
Zupf: gezupft
Chords: erklärt sich auch von selbst.. ;-)
Hier der (erste Link):
10cm Abstand: http://files.me.com/twiludda/8r7c2p
1b. Raumklang
Auch der Raumklang spielt eine wichtige Rolle, wenn wir uns Gedanken über eine Aufnahme machen.
Hier gilt wiederum das Prinzip: Man muss wissen was man erreichen will. Es gibt keine per se schlechten Räume, oder Räume in denen man nicht aufnehmen kann. Es gibt nur Räume die den einen oder anderen Effekt haben (primär Hall), und relativ tote Räume.
Wichtig hierbei zu beachten ist auch, dass die Position des Mikrofons im Raum und zur Gitarre eine entscheidende Rolle spiel.
Ein Beispiel: Wenn mein Mikrofon 15cm von meiner Gitarre entfernt aufnimmt, ist der Einfluss des Raumes nur sehr gering. Wenn ich das Mikrofon in einer Kirche 20m von der Gitarre entfernt aufstelle, ist der Anteil des Sounds aus dem Raum logischerweise sehr viel höher.
Mancher mag sich fragen: was heißt denn jetzt hier Anteil des Sounds aus dem Raum (Raumklang)?
Wie in 1a schon kurz erwähnt geht es hier in weiten Teilen um Reflexionen.
Den größten Anteil am aufgenommenen Klang hat im Normalfall der sogenannte Direktschall, also der Sound, der von der Gitarre aus direkt (in gerader Linie) zum Mikrofon geht.
Daneben gibt es jede Menge an Reflexionen, die sich grob in zwei Arten unterscheiden lassen: die Early Reflections, also früh auftretende Reflektionen, zur Vereinfachung kann man hier sagen der Schall, der nur einmal von einer Wand reflektiert wird, sowie der sogenannte Nachhall, also der Schall der zigmal durch Wände reflektiert wird bevor er am Mikrofon ankommt.
Da bei jeder Reflektion Energie verloren geht, sind Early Reflections und Nachhall meist deutlich leiser als der Direktschall, dennoch nicht unbedeutend.
Naturgemäß reflektieren harte, glatte, gerade Flächen am besten. Wenn man also einen Raum mit möglichst wenig Hall haben möchte, sollte man keinen leeren Raum mit glatten, kahlen Wänden und einer breiten Fensterfront nehmen.
Das Thema Raumakustik ist sehr komplex und akustische Messungen oft aufwändig und teuer, und für uns Homerecordler oft auch gar nicht relevant.
Die große Masse der Leute die zuhause aufnehmen werden sich keine schalldichte Kabine in das Zimmer bauen, noch hunderte Euros in akustische Optimierung ihres Wohnzimmers ausgeben wollen. Zudem ist fraglich ob man das überhaupt muss:
Wo liegen denn Vor- und Nachteile eine Raumes mit Hall?
Der große Nachteil ist: man kann den Hall hinterher nicht aus der Aufnahme entfernen.
D.h. wenn zuviel Hall auf der Aufnahme ist, hat man Pech gehabt.
Der Vorteil ist: Wenn man einen schönklingenden Hall auf der Aufnahme hat, braucht man hinterher nichts künstlich reinrechnen lassen.
Für uns Akustikgitarristen ist der Raumhall oft eigentlich gar kein Problem. Unser Gitarrenspiel kann eigentlich eine Menge Hall vertragen, wer schon mal in einer Kirche gespielt hat, weiß das.
Wer findet, dass auf seinen Homerecording Aufnahmen zuviel Hall ist, der sollte wie eingangs erwähnt am besten einfach die Mikrofone näher an der Gitarre positionieren um weniger vom Raum einzufangen.
Oder sich mit der Gitarre schräg zu den Wänden zu positionieren, damit weniger Early Reflections vom Mikro eingefangen werden können. (Hier kommt dann auch die Charakteristik des Mikrofons zum tragen, vgl. 2b)
Es ist trotzdem wichtig sich über den Einfluss des Raumes im klaren zu sein und zu erkennen wo mögliche Probleme für die Aufnahme entstehen können, denn erst dann kann man nach einer Lösung suchen.
Je besser man seinen Raum kennt, desto einfacher ist das.
Um seinen Raum kennenzulernen, kann man mal klatschen oder mit der Zunge schnalzen und hören ob (und wo) es hallt oder nicht.
Es sollte eigentlich in jedem Raum eine Position geben in der man vernünftig aufnehmen kann.
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kleiner Sprung hier und weiter mit:
2b 1. Multitracker / mobile Aufnahmegeräte / Recorder
Eine sehr einfache, praktische und auch effektive Methode sein Gitarrenspiel aufzunehmen ist die Benutzung eines sogenannten Multitrackers/ mobilen Aufnahmegeräts.
Hier gibt es eine ganze Reihe von Geräten in allen Preislagen, die mit verschiedenen Optionen und Ausstattungsmerkmalen glänzen. Die wohl Bekanntesten sind die Zoom Geräte H2 und H4(n), da sie gewissermaßen eine Vorreiterrolle spielten. Es gibt aber mitlerweile auch viele andere Alternativen.
Was ist/macht so ein Gerät?
Im Grunde genommen ist es so was wie ein Diktiergerät nur in höherer Qualität und ohne Kassette.
Die meisten Geräte bestehen aus zwei Mikrofonen, meist kleine Kondensatormikrofone, einem Speicherchip (SD-Karte o.ä) und einer Unzahl an Technik dazwischen die das was die Mikrofone aufnehmen auf den Speicherchip schreiben kann.
Strom gibt es meist über Batterien oder Kabel wahlweise und die meisten Geräte verfügen über ein Display an dem man Einstellungen, betreffend die Soundqualität und Pegel etc vornehmen kann.
Zoom H4n:
Hier folgt ein kleiner Absatz über das H4n, welches ich ab und an einsetze.
Das H4n ist sicherlich einer der teureren Recorder und hat einige Merkmale die andere Geräte nicht besitzen, dazu später.
Ausstattung:
Im Grunde ist es ein typisches Gerät:
- 2 Mikrofone die man zwischen 90 und 120° Winkel verstellen kann
- Ein gut ablesbares Display
- Ein paar Tasten/Einstellräder
- Kopfhörerausgang und USB als Direktausgang in den Rechner
- SD-Karte als Speichermedium
- Gewinde um das Gerät z.B. an einen Mikrofonständer zu befestigen.
Nicht so typisch ist die Möglichkeit noch zwei weitere Mikrofone zusätzlich anschließen zu können und so 4 Spuren gleichzeitig aufnehmen zu können.
Zudem kann man das Gerät auch als Interface direkt mit einem PC verbunden benutzen.
Man kann zwischen verschiedenen Aufnahmemodi wählen, etwa ob man Wave als Aufnahmeformat haben möchte oder Mp3, und wie hoch die Qualität sein soll. Bei Wave maximal 96kHz/24Bit, bei Mp3 maximal 320 kbps. Das sollte für alle Aufnahmen mehr als ausreichend sein.
Aufnahme:
Viel mehr braucht man eigentlich auch gar nicht einstellen.
Die Aufnahme geschieht denkbar einfach: Man drückt den Rec-Knopf, der dann anfängt zu blinken und damit signalisiert, dass das Gerät scharf ist. Ab dem Moment erhält man im Display eine Anzeige wie hoch der eingehende Lautstärke-Pegel ist. Dieser kann man dann mit der Rec-Level + - Taste entsprechend anpassen.
Dann drückt man nochmal den Rec-Knopf und das war es schon.
Zum stoppen der Aufnahme drückt man den Stop-Knopf.
Simpler geht es einfach nicht.
Wo setze ich es ein?
Ich benutze das H4n primär um damit unsere Bandproben aufzunehmen (dafür haben wir uns das gekauft).
Das funktioniert sehr zufriedenstellend und zuverlässig.
Auch Konzertmitschnitte mit zwei zusätzlichen Mikrofonen funktionieren gut.
Der große Vorteil ist einfach die hohe Mobilität und einfachste Bedienung, gegenüber einem Laptop mit externen Soundkarte und Mikrofonen.
Die Soundqualität ist gut, wenn auch nicht so gut wie die von meinen Mikros (Røde NT-5) mit Soundkarte (Apogee Duet), aber die waren entsprechend auch teurer.
Empfehlung zum Kauf: Eingeschränkt.
Mittlerweile gibt es sicherlich auch günstigere mobile Recorder die Ähnliches leisten. Und wenn man nicht wirklich ab und zu externe Mikros verwendet, sollte man vllt eher zu diesen Alternativen greifen.
Wie immer gilt: man muss seine Ansprüche an die Hardware kennen und entsprechend aussuchen.
Nichtdestotrotz ist das Zoom H4n ein vernünftiges und hochqualitatives Produkt, dass das was es kann auch wirklich kann.
Ein Absatz von Akquarius (vielen Dank) über das:
Zoom H 2 Digital Recorder
Ich gehöre zu den Leuten, die gern eine ordentliche Aufnahmequalität hätten, aber am liebsten nix dafür tun möchten. Weil das so ist, hab ich mich für das Zoom H2 entschieden.
Es gibt natürlich eine ganze Reihe von kleinen, einfach zu bedienenden DigiRecordern: Zoom, Tascam, Yamaha usw. usw. Ich hab mich für das H2 entschieden, weil es für einen fairen Preis alles bietet, was ich haben wollte, aber auf einen Haufen Gedöns verzichtet, den ich nicht brauche. Ich werd hier aber nicht das Handbuch rezitieren, das kann sich jeder selber runterladen: http://www.zoom.co.jp/english/products/h2/index.php .Außerdem gibt es in diversen Foren und auf youtube reichlich Info zum H2. Das Teil ist recht verbreitet. (z.B.: http://www.zoomh2.net/h2 )
Das H2 sieht aus wie ein Elektrorasierer aus dem 80ern. Wahrscheinlich ist es mir deshalb so sympatisch.
Im Lieferumfang enthalten ist ein Netzteil, eine 1GB SD-Karte, ein kleiner Standfuß, ein Adapter zum Fixieren am Mic-Ständer, Poppschutz und USB-Kabel. Außerdem ein Handbuch. Und zwar eins, das man gebrauchen kann.
Bei mir läuft das H2 ausschließlich batteriebetrieben (2 x AA). Aufnahmen sind möglich im .wav, aber auch im .mp3-Format. Jeweils in unterschiedlichen Qualitäten (mp3 z.B. bis 320 kbps)
Die beiden Mikros auf Vorder- und Rückseite haben unterschiedliche Aufnahmewinkel (90 und 120°), die aber auch parallel geschaltet werden können. Ich nutze überwiegend das 90° Mic. Abhöre funktioniert nur über die phone-Buchse und einen Kopfhörer, da das H2 keinen Lautsprecher hat.
Natürlich gibt es noch einige zusätzliche Eigenschaften wie Stimmgerät, Metronom, Schnelleinstellung der Eingangsempfindlichkeit, A-B-Repeater, ACG / Kompressor / Limiter usw., usw.
Was das H2 aber richtig sympatisch macht, ist die einfache Bedienung. Der einfachste Weg funktioniert wie folgt:
1) Gerät platzieren
2) Anschalten
3) REC drücken => der H2 ist aufnahmebereit und zeigt den Pegelausschlag an
4) REC drücken => Aufnahme läuft
Thats it.
Wer das ein paar mal gemacht hat, der möchte den Sound vielleicht gern anpassen.
Da gibt es für ganz Eilige die Schnelleinstellung der Eingangsempfindlichkeit per Schieber an der Seite des H2: niedrig mittel hoch. Wer etwas mehr machen möchte, z.B. eventuelle Nebengeräusche oder Umgebungsrauschen reduzieren oder sogar wegblenden, der spielt ein wenig mit den Einstellungen AGC (Auto Gain Control), Compressor (verstärken bzw. dämpfen von leisen/lauten Signalspitzen) und Limiter (verhindern von Übersteuerung durch Zurückregeln von Signalspitzen). Keine Scheu: im Handbuch (eher -heft) ist das einfach und anschaulich erklärt.
Die Aufnahmen können in bis zu 10 unterschiedlichen Dateiordnern abgelegt werden. Die Dateiordner lassen sich aber auch anders nutzen.
In einem Ordner liegen bei mir z.B. mp3-Tracks von Stücken, an denen ich bastle (Zur Zeit Peter Fingers "MayDay", und Alan Pasons' "Turn of a Friendly Card"). Da nutze ich den H2 schon mal als MP3-Player.
Wenn die Aufnahme fertig ist, wird per back-Taste zurückgehüpft und dann mit play über den Kopfhöreranschluß die Aufnahme geprüft.
Um die Aufnahme dann auf den PC zu bekommen, gibt es folgende Wege:
- H2 per USB Kabel mit den PC verbinden und die Daten im Explorer rüberziehen
- SD-Karte rausnehmen, in den Kartenslot des PC legen, dann rüberziehen
Wer dann noch mit einer DAW Software weiterarbeiten möchte (Hall drauf, Tempo verändern o.ä.): nur zu.
Hier nun ein paar Aufnahmen, die die Funktion der Aufnahmesteuerung verdeutlichen. Die Voraussetzungen sind immer die selben: 90° Mikro, Level-Schalter auf Mitte, Abstand zum Hals/Korpusübergang ca. 25cm, Aussteuerung bei allen Aufnahmen auf 120, Umgebungsgeräusche: 1 laute Wanduhr in 2.5m Entfernung.
Funktion: AGC1 http://www.box.net/shared/24ddfv0uv0
Funktion: AGC2 http://www.box.net/shared/3gif9psgeq
Funktion: Compressor1 http://www.box.net/shared/85sc23ubqs
Funktion: Compressor2 http://www.box.net/shared/nyn0eutn5b
Funktion: Compressor3 http://www.box.net/shared/9qfc7t13ba
Funktion: Limiter1 http://www.box.net/shared/avgm04n756
Funktion: Limiter2 http://www.box.net/shared/xh6fc1fkr4
Funktion: Limiter3 http://www.box.net/shared/sd10ik8zuu
Wie gesagt, die Basiseinstellungen sind immer die gleichen. Wer also das Aufnahme-Setup nicht wechselt, kann sich wunderbar die Variante aussuchen, die am Besten gefällt. Ausprobieren ist natürlich angesagt.
2b.2. Echte Mikros
Hier geht es nun um die typischste Methode eine akustische Gitarre am PC aufzunehmen.
Eine Aufnahme per Mikrofon klappt mit allen Gitarren, ganz egal ob sie einen Pickup haben oder nicht.
Sie ist universell und klanglich meist die beste Lösung, wenn es darum geht die Gitarre so aufzunehmen wie sie wirklich klingt.
Für die Aufnahme per Mikrofon braucht es allerdings ein wenig mehr an Equipment.
Die Signalkette sieht typischerweise folgendermaßen aus:
Gitarre → Mikrofon → Interface → Computer (→ Aufnahmeprogramm)
Ich werde mich hier jetzt zunächst den einzelnen Stationen dieser Kette widmen und beschreiben was es da so alles gibt und worauf man achten kann/sollte, danach gibt es einen kurzen Absatz über das Zusammenspiel und die entsprechenden Anwendungen.
Dieser Abschnitt hat sicher keine Allgemeingültigkeit und soll nur Möglichkeiten aufzeigen und grundlegende Erklärungen bieten. Was man für seinen speziellen Anwendungsfall braucht oder nicht braucht muss jeder selbst entscheiden.
Mikrofontypen:
Es gibt verschiedene Mikrofontypen. Die beiden weitverbreitetesten sind Kondensatormikrofone und dynamische Mikrofone, beide Varianten gibt es als Klein- oder Großmembraner. (Es gibt noch sogenannte Bändchenmikrofone, die sind aber nicht weit verbreitet und für uns eher irrelevant)
Was heißt das überhaupt?
Die Unterscheidung zwischen Kondensator und dynamischen Mikrofon liegt in der Art, wie das Signal erzeugt wird.
Bei dynamischen Mikrofonen wird eine Membran durch Beschallung zum Schwingen gebracht. An der Membran häng eine Spule die sich durch die Bewegung der Membran ebenfalls bewegt, und zwar an einem Magneten vorbei. Durch diese Bewegung wird eine Spannung induziert, die uns als Signal dient.
Ein Kondensatormikrofon arbeitet etwas anders:
Wie der Name schon sagt ist das grundlegende Prinzip hier ein Kondensator, bei dem eine Elektrode durch die Membran verkörpert wird. Durch die Bewegung der Membran relativ zur Gegenelektrode verändert sich die Kapazität des Kondensators und diese Änderung lässt sich in eine Spannung (Signal) umwandeln.
Vor- und Nachteile:
Im Studiobetrieb neigt man eher dazu für akustische Gitarren Kondensatormikrofone einzusetzen, denn diese haben den Vorteil, dass hier nur die Membran schwingen, und nicht noch eine angehängte Spule in Bewegung versetzt werden muss. Es lassen sich also auch feinere Schwingungen leichter aufnehmen.
Der Nachteil ist, dass Kondensatormikrofone eine gewisse Speisespannung brauchen (die sogenannte Phantompower, oft auch einfach als +48V abgekürzt) um zu funktionieren. Da aber ein Anschluss an die Steckdosen in den meisten Studios kein Problem darstellt, ist das zu vernachlässigen.
Man kann aber auch natürlich dynamische Mikrofone benutzen, wenn man sie grade zur Hand hat. Hier zählt das Ergebnis am Ende, es gibt keine Verbote.
Die Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinmembraner bezieht sich tatsächlich auf die Größe der schwingenden Membran. Kleiner als 1 Zoll ist Kleinmembran, alles darüber Großmembran. Eine kleine Membran lässt sich logischerweise leichter in Bewegung versetzen als eine Große.
Die klanglichen Unterschiede sind hier, dass Kleinmembraner oft neutraler klingen, wohingegen Großmembraner dazu neigen den Klang zu färben.
Die Bandbreite an Mikrofonen ist riesig, ebenso sind es die Unterschiede. Die von mir gemachten Aussagen sind daher als Tendenzen zu verstehen.
Für Akustikgitarren bieten sich meist Kleinmembran-Kondensatormikrofone an, da diese insgesamt das breite Frequenzspektrum gut abdecken, relativ natürlich klingen und auch den schnellen Impulsen sehr gut folgen können.
Man kann aber auch Großmembranmikrofone verwenden, wenn man den Sound in eine bestimmte Richtung färben will. Auch hier gilt wieder: erlaubt ist was gefällt und was man zur Hand hat.
[COLOR="#orange"]Vielen lieben Dank an Gitarrenknecht für das Bereitstellen von Soundfiles und Text für einen Mikrofon/Tonabnehmer Vergleich!![/COLOR]
Das folgt jetzt hier: (gesprochen von Gitarrenknecht)
"Auf Disgracers Anregung hin hab ich meine Gitarre mit so vielen Spuren wie gleichzeitig möglich aufgenommen. Ich hab dafür zwei kurze Passagen Plektrumspiel mit kleinen Arpeggiomelodien drin ausgewählt, weil das meine bevorzugte Spielweise ist.
Ziel war es, die verschiedenen Aufnahmemöglichkeiten direkt vergleichbar zu machen - ohne unterschiedliche Anschläge, Spieler etc. Deshalb sind natürlich die Aufnahmen bis auf Normalisierung und Schnitt der Pausen nicht bearbeitet.
Details zur Aufnahme:
Die Gitarre: Eine vollmassive Guild F40 (000) mit Adirondackdecke und Mahagony-Korpus, verarbeitet mit Weißleim und Nitrolack. Sie hat einen sehr gedeckten Klang und ist recht laut. Eigentlich hab ich sie vorrangig fürs Slide-Spiel gekauft, aber sie ist derzeit einfach mein bestes Pferd im Stall.
Saiten: Gibson Masterbuilt Premium 12-53, etwa 4 Monate alt.
Plektrum: Planet Wave Celluloid hard
Mikros und Tonabnehmer:
Die Mikros stehen alle in etwa 30 cm Abstand zum Schallloch (wegen der Vergleichbarkeit)
- Shure sm 57, ein dynamisches Mikro, das eigentlich für Snare-HiHat-Einsätze benutzt wird, das ich aber als Gesangsmikro und zur Gitarren-Amp-Abnahme einsetze.
- akg 880s, ebenfalls dynamisch. mein Standard-live-Gesangsmikro
- akg c 1000s, ein Kleinmembran-Kondensator-Mikro. Ehedem der Standard für Homerecording.
- mxl 550, Billig-Großmembran-Kondensator-Mikro. Wird vom Boardbetreiber verkauft und hat bei mir das akg 1000 als Universal-Studio-Mikro abgelöst.
- Dean Markley Tahoe, passiver single-coil-Tonabnehmer. ist als Teil des LaJolla-active-Systems in meiner Guild eingebaut.
- Dean Markley Barstow und Accelerator Jack: Piezo-Tonabnehmer und Vorverstärker, der andere Teil des LaJolla-Systems.
Raum: etwa 20 m² Proberaum, Wände mit Teppich, Decke Styropor und Boden PVC.
Interface: Tascam us-1641 mit 14 Spuren
Software: reaper
PC: Laptop 2 GHz, 4 GB RAM, windows vista
Fazit: Ich war über ein paar Sachen sehr überrascht: zum einen, wie mies das Tonabnehmersystem bei der Aufnahme klingt! Live ist das - vor allem über zwei Kanäle verteilt - eine echte Bank! Ich wollte nach wie vor kein anderes, denn fürs Live-Spielen ist es ja gedacht. Zum anderen erstaunt mich, dass die dynamischen Mikros eigentlich ganz ordentlich klingen - eigentlich sind das ja nur Notlösungen für Aufnahmen. Das mxl klingt besser als das akg 1000 - aber nicht sehr viel. Meine erste Wahl für Gitarrenabnahme wäre das mxl 550 - aber nur für die Gitarre würd ich mir die Anschaffung nochmal überlegen. Allerdings klingt der Gesang damit wesentlich besser. Aber das gehört ja nicht hierher."
Die Aufnahmen finden sich hier:
Nochmals ganz großen Dank für die wirklich tollen und aussagekräftigen Beispiele.
weiter im zweiten Post, dieser ist voll..
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