Out-of-Phase-Klang mittels Equalizer nachahmbar ??

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FTNIR
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Liebe Forianer
Ich versuche mich seit einigen Tagen an Brian Mays Solo von Bohemian Rhapsody. Natürlich klingt das Ganze, verglichen mit des Meisters Vorlage, noch eher kläglich - aber es wird von Tag zu Tag besser.
Da sich in meinem Gitarrenequipment weder eine Red Special noch ein AC30 befinden versuche ich mich, mit meinen eingeschränkten Möglichkeiten an den Sound heranzutasten, bisher mit eher bescheidenem Erfolg.
Meine Frage an Euch: eigentlich müsste der Klang einer out-of-phase-Schaltung ja mittels Equalizer ungefähr nachahmbar sein, oder?
An meinem Ibanez Pentatone Equalizer habe ich mittlerweile an fast allen Schiebern und Drehreglern gespielt, der Erfolg ist mässig.
Dass ich den Sound mit meinem Equipment und vor allem mit meinem (Nicht-)Können nicht zu 100% werde darstellen können ist natürlich völlig klar.
Aber habt Ihr einen ev. Hinweis, an welchen Freuquenzbereichen ich wie drehen müsste um ungefähr in die gewünschte Richtung zu kommen?
Im www und hier im Forum habe vieles zum Thema oop gefunden, aber nicht wie man das eventuell mit einem EQ nachahmen könnte, vielleicht habe ich etwas übersehen.
Danke und lG
Anton
 
Nein
Mit einem EQ kannst du lediglich den Pegel eines bestimmten Frequenzbereich anheben oder absenken.
Es ändert keine Phasenlage wo es zu Überhöhungen oder Auslöschungen bestimmter Frequenzen kommt.
BDX.
 
Beim Betrieb zweier Tonabnehmer(spulen) erzeugst du einen Kammfilter. Die Polarität der Tonabnehmer zueinander bestimmt die Lage der Nullstellen dieses Filters im Frequenzband. Auf die Schnelle habe ich das hier dazu gefunden:
http://www.guitar-letter.de/Knowledge/DasKlangMysteriumderHumbuckerModes.htm
Theoretisch lässt sich ein Kammfilter mit einem EQ nachbilden. Man kommt aber nicht daran vorbei, einiges zu berechnen.
 
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Zuletzt bearbeitet:
Mit einem EQ kannst du lediglich den Pegel eines bestimmten Frequenzbereich anheben oder absenken.
Es ändert keine Phasenlage wo es zu Überhöhungen oder Auslöschungen bestimmter Frequenzen kommt.
Es gibt zwar Equalizer-VSTs, die keine Phasenverschiebung verursachen, allgemein ist es aber erstmal genau anders herum: Jeder normale (analoge) EQ verursacht erstmal (prinzipbedingt) eine Phasenverschiebung. Wie @the flix schon erwähnt hat, ist es auch relativ komplex, die genauen Auswirkungen rein mathematisch zu berechnen (alleine schon, da die dafür notwendigen Parameter i.d.R. erstmal nicht bekannt sind, da die Hersteller ja kein mathematisches Modell ihrer Geräte bereitstellen). Wenn ich mich richtig erinnere, ist es nur mit digitalen Filtern, genauer FIR-Filtern, möglich, einen EQ ohne Phasenverschiebungen zu realisieren.
Meine Frage an Euch: eigentlich müsste der Klang einer out-of-phase-Schaltung ja mittels Equalizer ungefähr nachahmbar sein, oder?
Ein erstmal einfacher Ansatz ist der Versuch, die out-of-phase Schaltung mit einem sehr kurzen Delay (wenige ms) zu erzeugen. Da fallen mir zwei Varianten ein:
  • vor dem AC30 -> dafür mit 50%/50% dry/wet am Effektgerät starten
  • Effektweg des AC30 -> dafür mit 100% wet starten (der Effektweg müsste parallel sein, oder?)
 
Jeder normale (analoge) EQ verursacht erstmal (prinzipbedingt) eine Phasenverschiebung.
prinzipiell richtig. Das macht jede Kapazität oder Induktivität im Stromkreis. Dies sind für mich bezüglich der Nutzung eines EQ aber eher unerwünschte Nebenwirkungen.
BDX.
 
Dies sind für mich bezüglich der Nutzung eines EQ aber eher unerwünschte Nebenwirkungen.
Das stimmt, die Anwendung von @FTNIR, bei der die Phasenverschiebungen gezielt genutzt werden, dürfte erstmal relativ selten sein :)
 
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Ein EQ wirkt auf fest vorgegebene Frequenzen. Eine Out-of-Phase Schaltung wirkt bei jeder Frequenz und auf alle Frequenzen. Also kann ein EQ grundsätzlich die Frequenzzusammensetzung einer Out-of-Phase Schaltung nicht nachbilden, auch wenn es sich für den einen oder anderen Ton so ähnlich anhören mag.
 
Also kann ein EQ grundsätzlich die Frequenzzusammensetzung einer Out-of-Phase Schaltung nicht nachbilden, auch wenn es sich für den einen oder anderen Ton so ähnlich anhören mag.
Für die Betrachtung eines einzelnen Frequenzbands eines EQ stimmt das, aber durch die Anpassung mehrere Bänder lässt sich (zumindest theoretisch) eine Kurve für die Phase „formen“. Neben den Parametern Frequenz und Gain gibt es ja auch noch die Güte des Filters.
Aber das sind natürlich immer nur grobe Annäherungen an den Effekt, der durch die Verschaltung von Spulen (also die originale out-of-phase Schaltung mit Tonabnehmern) entsteht, von dem her stimme ich zu 😊
 
Nabend :)

Ein Ansatz wäre, das Signal zu splitten. Einmal das Original-Signal, parallel dazu das EQ-Signal. Mischt man dann beides wieder zusammen würden die Phasenverschiebungen der EQ-Filter entsprechende Beeinflussungen hervorrufen.... So eine Art 'freezed-phase', sozusagen...

Jenzz
 
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Wie würde sich ein Phaser auswirken, bei dem die Verzögerung und das Feedback auf einen festen Wert gestellt ist, und die Amplitude und Geschwindigkeit der Modulation auf Null gestellt ist? Könnte man damit nicht auch einen festen Out-of-Phase- bzw. einen Kammfiltereffekt nachbilden?
 
Man kann sich dem Sound etwas annähern, in dem man die tiefen Frequenzen, die aufgrund der Breite der Amplitude, sich leichter „treffen“ und gegenphasig auslöschen, mit einem EQ wegschneidet.
Aber man muss sich immer vor Augen halten, dass „PU-Klang“ eine sehr komplexe Addition (und hier auch Auslöschung) von Grund- und Obertönen ist und so wie man meiner Meinung nach, nur schwer mit einem EQ den Klangeinfluß eines Gitarrenlautsprecher auf den Gesamtsound nachbilden kann, scheitert man da auch, wenn man den Klang von unterschiedliche PUs bzw. derer Verschaltung emulieren möchte.
Was da evtl. näher herankommt, wäre das Erstellen einer Impulsrespond und Nutzung eines entsprechenden IR-Loader. Das wird bei Cab-Simulation erfolgreich gemacht und funktioniert auch einigermaßen, um Akustikgitarrensounds zu emulieren. Ob das für Out of Phase PU-Schaltungen schon probiert wurde, weiß ich aber nicht.

Ansonsten, bei Les Paul artigen Gitarren mit getrennten Vol.Potis für Steg und Hals PU, ist eine Out of Phase Schaltung IMO im Grunde nur eine Sounderweiterung, die man durchaus in Erwägung ziehen kann, weil sobald man Vol. von Steg oder Hals PU nur etwas zurückregelt, ist man wieder sehr nah am normalen In-Phase-Sound.

Um den AC30 Sound würde ich mir weniger Gedanken machen. Brain May würde mit seiner Red Special über ein Marshall und einem Treblebooster auch nicht viel anders klingen.
 

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