Anfänger-Frage: mehr Aux-Wege als physische Outputs

Beyme
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Eine richtig schön naive Anfänger-Frage: Es gibt manche Digitalmixer wie das Wing von Behringer, die werben mit 16 Stereo-Aux-Wegen. Dann schau ich auf die Fotos vom Pult und sehe acht XLR-Outs sowie vier Klinken-Buchsen mit Kopfhörer-Symbol.

Unter 16 Stereo-Aux-Wegen würde ich jetzt als Laie verstehen, dass man z.B. 16 Leute mit einem Stereo-In-Ear-Mix versorgen kann. Aber wie macht man das dann ohne die Buchsen am Pult? Ich ahne es schon: Wenn ich mehr physische Buchsen brauche, kaufe ich mir dann bestimmt Extra-Equipment, dass ich dann per AES mit dem Pult verbinde? Und das lässt sich dann entsprechend konfigurieren?

Es ist eine total akademische Diskussion, weil ich Gitarrist bin und kein Veranstaltungstechniker, und ich bin mit meinem kleinen Setting im Proberaum (XR18) happy. Aber ich würde es gerne im Grundsatz mal verstehen. D.h. ich habe auch kein Pult, mit dem ich es ausprobieren könnte. Vielleicht hat trotzdem jemand Geduld, mir das anfängerfreundlich zu erklären.
 
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Du hast das schon richtig verstanden. Der Mixer kann das und wenn man alle Busse auch physisch nutzen will, braucht's noch zusätzliches Equipment.
 
Wenn ich mehr physische Buchsen brauche, kaufe ich mir dann bestimmt Extra-Equipment, dass ich dann per AES mit dem Pult verbinde?

Genau, nennen sich üblicherweise Stageboxen oder I/O-Boxen. Im X32/WING Ökosystem primär per AES50, beim WING auch sekundär per StageConnect. Auch mit UltraNet kann man noch Outputs nachrüsten.

Stagebox-Beispiele: Behringer S32 (32in, 16out), S16 (16in, 8out) oder in etwas höherer Qualität Midas DL32+DL16
 
Aber wie macht man das dann ohne die Buchsen am Pult? Ich ahne es schon: Wenn ich mehr physische Buchsen brauche, kaufe ich mir dann bestimmt Extra-Equipment, dass ich dann per AES mit dem Pult verbinde? Und das lässt sich dann entsprechend konfigurieren?
Genau so ist es. Man muss bei digitalen Pulten, und nicht nur bei denen, inzwischen unterscheiden zwischen den internen Fähigkeiten und den Eingängen und Ausgängen, die möglich wären.
das WING kann maximal 48 Stereo Eingänge und 28 Stereo Busse (16 Mixbusse, 4 Main Busse und acht Matrix Busse). Das ganze kann man mit 374 Eingängen (AES50, lokale Inputs, Expansion Card, USB Interface, Internes Module und AES/EBU) verknüpfen. Das gilt jetzt erst mal für das Original WING. beim Rack und Compact sind die Anzahl der Ein- und Ausgänge etwas anders.
Das Verknüpfen der Eingänge mit den Input-Kanälen bzw der Busse mit den Ausgängen sowie ein direktes Verbinden von Eingängen zu Ausgängen wird "Routing" genannt und ist Bestandteil einer Konfiguration eines Pultes.

D.h. ich habe auch kein Pult, mit dem ich es ausprobieren könnte.
Naja, das XR18 kann auch schon recht flexibel zwischen analogen Eingängen und denen vom USB Anschluss konfiguriert werden. So hast du z.B maximal 16 Mono und 5 Stereo Kanäle benutzen, wobei du die FX returns eben auch vom PC via USB gefüttert werden können. Und mit dem Ultranet Ausgang kann man auch mehr Ausgänge verwenden. Man kann nur keine zusätzliche Busse erzeugen. Nicht die Welt, aber es kann auch hilfreich sein.
 
ok prima, dann bin ich ja schon auf der richtigen Fährte.

Und das mal konsequent weiter gedacht:
- Ich hol mir dann ein S16 und verbinde das per AES mit einem richtig geil großen Digitalmixer.
- Woher weiß jetzt das Pult, dass es überhaupt noch ein S16 gibt? Sprechen die von selbst miteinander, wenn ich das Kabel einstecke?
- Das Routing, mit dem dem S16 sage, was aus den 8 Ausgängen rauskommen soll, mache ich dann im Pult?
 
Sprechen die von selbst miteinander, wenn ich das Kabel einstecke?
Grundsätzlich ja. Es gibt zwar einige Punkte (Die S16 hat verschiedene Betriebsmodi, da muss man halt den richtigen einstellen), die zu beachten sind, aber wenn man die im Griff hat, dann funktioniert das einwandfrei.
Das Routing, mit dem dem S16 sage, was aus den 8 Ausgängen rauskommen soll, mache ich dann im Pult?
Genau.
 
Quasi. Das Pult erkennt die angeschlossene S16 als solche, und erlaubt Dir die Preamps zu steuern (Gain, 48V etc.). Über AES50 werden 48 Kanäle übertragen (in beide Richtungen). Du schickst die gewünschten Ausgangsbusse passend auf das AES50-Kabel zur S16, und mappst die ersten 16 Kanäle Deines AES50 Anschlusses auf Eingangskanäle des X32. In erster Näherung läuft das in 8er Blöcken, aber es gibt mittlerweile Workarounds um das freier zu machen.
 
Nur für's Protokoll: AES50 ist Klark/Midas/Behringer-Universum. Der "richtig geil große Digitalmischer" sollte also dazu passend gewählt werden. ;-)
 
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geil, ich hab's verstanden.
Danke an alle, die sich die Zeit genommen haben.
 
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und ich bin mit meinem kleinen Setting im Proberaum (XR18) happy
Das XR18 hat ultranet.
D.h. Da kannst du dann den Ultranet Router anschließen (normale lan router gehen nicht)

An den router kannst du dann die personal Monitoring Teile anschließen, abgriff ist dann global wie bei Ultranet gewählt. Der router hat glaub ich 8ausgänge. Die PErsonal monitoring teile haben gür 16 kanäle einen regler, der kram ist speicherbar, und jeder musiker hat damit stereo.

Phantompower kommt bei betrieb mit Router via Ultranet, headphone und stereo out haben die dinger, an sich sehr feine sache, hab die bisher aber nur auf winschliste und noch nicht im Fundus.

D.h. 150€ für den router und jeder in der band dann nochmal ivh glaub 150€ Für die personal mixer.

Zusätzlich kannst du dann mit Midas DN4816-o die splitter ersetzen, musst dabei nur beachten, dass das dan vom Ultranet output weggeht.
D.h. Die müsstest du dann in dem Fall so setzen, dass FOH bei deinem Workflow keine signaländerungen bekommt.

Und du solltest vorher überlegen was preislich und Platztechnisch am sinnvollsten ist.
 
Wobei "Router" für den UltraNet P16-D irreführend ist. Das Gerät trifft keinerlei "Wegeregelungsentscheidung", geschweigedenn konfigurierbar. "Verteiler" ("Distributor", wie Behringer ihn selbst nennt) oder "Splitter" wäre der passendere Begriff.
 
@dabbler
Ja stimmt, Router ist der falsche Begriff. ich hab nur zwischen Tür und Angel mal die neuen Themen am Smartphone angeschaut und dann ungünstigerweise Router geschrieben.

Der wichtige Punkt war, dass es nur wie LAN aussieht aber kein LAN ist, wen es genauer interessiert auf YouTube hat ein Typ Reverse Engineering betrieben, Protokoll ist wohl AES und wird auf zwei Pärchen übertragen. Die zwei anderen Pärchen vom CAT Kabel ist dann scheinbar für spannungsversorgung der personal Monitoring Module vorbehalten.


View: https://youtu.be/c7VGjq9yp8g
 
Jep. Ich hab dazu in meiner Knowhow-Sammlung dazu:
 
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Wobei "Router" für den UltraNet P16-D irreführend ist. Das Gerät trifft keinerlei "Wegeregelungsentscheidung", geschweigedenn konfigurierbar.
Auch braucht man ihn gar nicht. Die P16 Endgeräte kann man auch Daisy-Chainen, heißt, einfach mehrere hintereinander zusammenstecken, ohne dass man einen Verteiler dazwischenschalten muss.
 
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Auch braucht man ihn gar nicht. Die P16 Endgeräte kann man auch Daisy-Chainen,

Stimmt, wobei hier dann die Netzteile für die personal Monitoring dinger benötigt würden.

Da hab ich bissl viel aus meinem Standpunkt gesehen.
ich rüste erstmal auf Splitout via Ultranet um, dann irgendwann noch auf die p16HQ mixer.
Das Midas dn4816-o kann ultranet nicht daisychainen, daher wäre der distributor sinnvoll
 
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Ah, ja den Vorteil mit der Stromversorgung durch den Distributor hatte ich nicht auf dem Schirm. Macht Sinn, den dann zu benutzen, wenn man nicht an jeden P16 nochmal extra Strom legen will.
 
Hmm, ein P16-HQ kostet in etwa 170 €, ein P16-D nochmal 140 €, dazu halbwegs brauchbare, robuste Cat-Leitungen. Da bist du schnell bei, sagen wir mal, vier Musikern, auf extra 1000 €. ob es da nicht besser wäre, gleich auf ein WING anstelle eines XR18 zu setzen? Ich denke, das mit dem Ultranet hat seine Berechtigung, wenn man es ohnehin schon hat, aber jetzt neu anschaffen, und noch dazu für ein XR18, ich weiß nicht, ob das so schlau ist.
 
und noch dazu für ein XR18, ich weiß nicht, ob das so schlau ist
Xr18 ist laut eingangspost schon vorhanden, sons hätte ich das gar nicht vorgeschlagen 😉

Alle ortsgebundenen musiker haben mit dem teil auch gleich den headphone amp


und kein Veranstaltungstechniker, und ich bin mit meinem kleinen Setting im Proberaum (XR18) happy.
Impliziert auch ein wenig, dass beyme die Bedienung des XR18 auch liegt.

Denkbar ist ja auch ein mix aus
Ortsgebundene musiker wie drummer, keys (… und bassisten lol🤣) über p16hq und gitarren, vocals über die Auxwege vom pult.

Das mit Distributor ist ja auch ein stück eeit optional 😉
 

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