Odyssee

x-Riff
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Ein frisches Hallo in die Runde!

Gestern abend entstanden, mehr oder weniger in einem Fluß. Heute vorgestellt in seiner ganzen Frische. Warum?
Ich habe gemerkt, dass erste Entwürfe etwas haben, dass jede Bearbeitung, und sei sie mir noch so scheinbar sinnfällig, schon davon abweichend etwas Neues entstehen läßt. Zuweilen will ich also auf die "Urfassung" zurückgreifen können und auch Ihr sollt sie lesen können. Der Prozess, denke ich mir, gestaltet sich anders. Mal schauen.

Der Titel ist mir spontan eingefallen und kann in die Irre führen: Er soll nicht die gewaltige Odyssee in ein Gedicht oder einen Songtext gepackt werden. Es sind eher sehr lose Assoziationen, die sich daran knüpfen, eher eine Szene aus dem Epos. Gibt der Titel schon eine Erwartungshaltung vor, die der Text nicht erfüllt, gar nicht erfüllen kann und will? Oder paßt das am Ende doch ganz gut? Gleiches gilt für den Epilog. Kann sein, dass er am Schluss gesprochen wird oder doch mit vertont oder nur der textlichen Fassung beiliegt.

Wie immer interessieren mich Eure Eindrücke, Euer Feedback - was immer Euch dazu einfällt. Was die Zeilenlängen etc. angeht: Das ist jetzt erst mal so wie es ist. Ich hege keine Besorgnis mehr bei ungleichen Zeilenlängen, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass das bei der musikalischen Umsetzung dann letztlich doch paßt oder sogar einen besonderen Reiz entwickelt. Eine musikalische Umsetzung oder auch nur Ideen dazu gibt es allerdings noch nicht.

Odyssee

Deine wilden Gewitter
sprühen Gischt in mein Gesicht
Salz auf Deiner Haut
Sturm und Leuchtturm
tanzen taumelnd in tosender Nacht

Brausende Bewegung
safe my swelling soul
Alle Anker gerissen
Wogen Wellen Wind
Kein Kompass zeigt uns, wo wir sind

Ich bind mich fest an den Mast meiner Hoffnung
und die Sirenen heulen
und ich seufze mit
Zum Teufel mit dem Schiff
release my soul
won´t you please release my soul

Deine Möwen schreien
und die Wellen brechen
Die Liebe prüft die Planken
ungeheuer ungestüm
Zerreiße meine Segel in meinem Angesicht

Ich bind mich fest an den Mast meiner Hoffnung
und die Sirenen heulen
und ich seufze mit
Zum Teufel mit dem Schiff
release my soul
won´t you please release my soul


Epilog
Ausgezogen zu erfahren
was nicht zu wissen ist
Sturm zerrt an den Tauen
solange man die Segel hißt

x-Riff
 
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Hallo @x-Riff , in Verbindung mit deinem Eingangstext finde ich den Titel überhaupt nicht verwirrend, sondern er gibt mir eher eine zusätzliche Facette zu deinem Text. Als beschriebe er eine Momentaufnahme auf der großen Reise des LI.

Gefällt mir ganz gut!

Den Epilog bräuchte ich nicht. Die Selbstreflektion nimmt mir etwas von der Gegenwärtigkeit des Geschehens.
 
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Hallo @streamingtheatre
Danke für Deine Rückmeldung! Ich finde auch mehr und mehr Geschmack an dem Titel. Habe aber auch etwas Sorge, dass er quasi unnötig eine hohe Erwartungshaltung schürt - gut, wenn das zumindest bei Dir nicht der Fall ist, sondern eher eine Facette hinzufügt!

Tja - braucht es den Epilog? Sicher nicht für das Verständnis des Songtextes! Ist eher so eine Art Zugabe und ja: ist Reflexion und eine andere Zeitebene. Gut zu wissen, dass es bei Dir dazu führt, dass die Unmittelbarkeit des Textes abnimmt. Lasse ich mal auf mich wirken!

Herzliche Grüße

x-Riff
 
Ich finde den Titel gut und die Erwartung daran wird erfüllt - es geht auf eine wilde Reise mit ungewissem Ausgang, über die See.
In sich alles sehr stimmig.

sehr gelungen der Wechsel zwischen deutsch und englisch.

Vielleicht "Ankerketten" statt "alle Anker" ... weil es eher die Ketten sind, die reißen.
 
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Gefällt mir auch sehr, Schiffe und Meere kannst du gut!
Ein wenig grüble ich darüber, wer bei "Deine Gewitter" und "Deine Möwen" angesprochen wird. Rätselhaft, aber schön.
 
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Odyssee

Deine wilden Gewitter
sprühen Gischt in mein Gesicht
Salz auf Deiner Haut
Sturm und Leuchtturm
tanzen taumelnd in tosender Nacht

Brausende Bewegung
safe my swelling soul
Alle Anker gerissen
Wogen Wellen Wind
Kein Kompass zeigt uns, wo wir sind

Ich bind mich fest an den Mast meiner Hoffnung
und die Sirenen heulen
und ich seufze mit
Zum Teufel mit dem Schiff
release my soul: was
won´t you please release my soul

Deine Möwen schreien
und die Wellen brechen
Die Liebe prüft die Planken
ungeheuer ungestüm
Zerreiße meine Segel in meinem Angesicht

Ich bind mich fest an den Mast meiner Hoffnung
und die Sirenen heulen
und ich seufze mit
Zum Teufel mit dem Schiff
release my soul
won´t you please release my soul


Epilog
Ausgezogen zu erfahren
was nicht zu wissen ist
Sturm zerrt an den Tauen
solange man die Segel hißt

x-Riff
Ich beobachte gerade, die hiesige Häufigkeit gereimter Texte. Deiner zählt zu den wenigen Ausnahmen... Scheinbar… denn für den Klang der Sprache sorgen hier auffallend viele Alliterationen und Assonanzen! (y) ….. Einige habe ich markiert. Vielleicht hätte ich auch im Epilog diese(s) Stilmittel der Wiederholung aufflackern lassen. Für Freaks wie mich ;)
 
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Ja, Du hast ein gutes Auge für sowas, @Jongleur

Beim Schreiben wollte ich eher frei bleiben, zum Teil waren die Alliterationen und Assonancen wie Gischt Gesicht direkt da, bei tanzen taumelnd in tosender Nacht habe ich noch nachbearbeitet.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
Ja, Du hast ein gutes Auge für sowas, @Jongleur
Ich war viele Jahre in einem reinen Dichter-Forum. Da wurde ich anfangs (berechtigt) als Musiktexter misstrauisch beäugt. Erst, als ich auch die klassischen Stilmittel der Dichter benutzte, nahm man mich ernst… nun bin ich denen für ihre anfängliche Skepsis dankbar. Als ich in unserem Forum auftauchte ( die Dichter-Site war buchstäblich in Flammen aufgegangen) fand ich deine umfängliche Liste der Stilmittel und ahnte sofort so manche Gemeinsamkeiten… ! Nun müssen wir wohl gelegentlich verkraften, dass für manche Popmusiker „rhetorische Stilmittel“ scheinbar unmodern klingt. ;)
Beitrag automatisch zusammengefügt:

@Jongleur

Beim Schreiben wollte ich eher frei bleiben, zum Teil waren die Alliterationen und Assonancen wie Gischt Gesicht direkt da, bei tanzen taumelnd in tosender Nacht habe ich noch nachbearbeitet.
Das beherrscht man von Jahre zu Jahr automatischer! Geht mir auch so. Anfangs staunte ich, heute verlasse ich mich drauf wie jeder übende Instrumentalist! (y)
 
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fand ich deine umfängliche Liste der Stilmittel
Danke - und gerne weise ich bei dieser Gelegenheit darauf hin, dass dies (siehe link in meiner Signtur zum PDF workshop lyrics) eine Sammlung ist, zu der neben mir viele der damals aktiven Songwriter in diesem Forum einen Beitrag geleistet haben. Ich habe den workshop angeregt und dann die vielen Beiträge gesammelt und strukturiert und dann auch als Sammlung gepostet - weshalb der Eindruck entstehen könnte, es sei alles auf meinem Mist gewachsen. Anhand der Einzelbeiträge sieht man dann, wer den jeweiligen Beitrag zugesteuert hat.

Das beherrscht man von Jahre zu Jahr automatischer! Geht mir auch so. Anfangs staunte ich, heute verlasse ich mich drauf wie jeder übende Instrumentalist! (y)
Wie bei allem: stete Übung schärft die Sinne und das Vermögen. Wenn das dann so weit in die Praxis eingeht, braucht man nicht mehr zu überlegen: es fließt von alleine in das Schreiben ein. Es hängt natürlich auch von der Bandbreite des eigenen Schreibens ab: Rocksongs funktionieren anders als Balladen, beim Blues gibt es bestimmte Erwartungshaltungen (die man natürlich brechen kann: aber man sollte wissen, dass man´s tut), Schlager hat sein eigenes Gepräge - und das sind alles nur Schubladen, hinter der sich wieder ganz viele Schubladen verbergen.

Am Ende entwickelt man dann auch seinen eigenen Stil - oder ist sich dessen bewußter. Und man achtet auch mehr darauf, was andere schreiben und wie manchen Wirkungen entstehen. Das alles finde ich höchst spannend und so bleibt es auch spannend - weil es sich eben entwickelt.

x-Riff
 
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Wie erklärst du dir. dass hier eigentlich außer uns beiden kaum jemand ein rechtes Interesse an den lyrischen Stilmitteln bekundet? Außer „Metapher“ gibt es kaum ein Stilmittel, welches den Weg in die Alltagssprache gefunden hat! Dabei gibt es etwa 100 von der Sorte…

Die meisten Bezeichnungen der Musik kommen ebenfalls aus dem Latein, wie Synkope…. Aber auch Takt, Rhythmus und Strophe …. Und und und …!

Und welche Bezeichnungen kennen und nutzen die Musiktexter… :unsure:

Wer mich näher kennt, weiß, dass Stilmittel mein Lieblings-Thema sind. - Ach lieber x-Riff, ich will dich nicht vor meinen Karren spannen …!

Lg
 
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Wir erklärst du dir. dass eigentlich außer uns beiden keiner rechtes Interesse an den lyrischen Stilmitteln hat?
Ich habe ein paar Vermutungen.
Die erste ist, dass für die allermeisten hier das kein Beruf ist. Sie sind keine Profis im beruflichen Sinn - und das hat weitreichende Konsequenzen: das fängt mit der Zeit an, die man eben neben dem eigentlichen Beruf aufbringt und das hat zur Folge, dass das, was man als Profi berufliche Weiterbildung nennen kann, auch einen deutlich geringeren Stellenwert hat.
Das zweite ist, dass ich schätze, dass die meisten hier eher Musiker*innen sind, die auch Texte schreiben. Nicht umsonst gehört dieser Bereich dem vocals-Forum an - weil es eben üblich ist, von Sängern und Sängerinnen mal eben gleich auch die Texte zu erwarten, die sie denn singen wollen oder sollen.
Das dritte ist, dass ich glaube, dass viele Stilmittel intuitiv benutzen, was zur Folge hat, dass sie Fachbegriffe, so wie Du sie mit Deinem Hintergrund benutzt, gar nicht zum üblichen Horizont gehören. Ich sehe in hier geposteten Songtexten durchaus viele Stilmittel, ohne dass sie deswegen mit Fachbegriffen belegt oder in dieser Art eingeordnet werden.

Ist für mich vergleichbar mit Notenkenntnissen: die meisten Autodidakten kommen ohne sie aus, Berufsmusiker hingegen sind mehrheitlich in der Lage, Noten zu lesen und dementsprechende Begriffe zu benutzen (wobei da auch die Bandbreite recht groß ist).

Eine weitere Vermutung meinerseits ist, dass der Schulunterricht, so wie er üblicherweise stattfindet, eher eine Hemmschwelle als eine Hilfe oder einen nützlichen Weg bereitet. So war es jedenfalls bei mir mit dem Musikunterricht. Und mit dem Deutschunterricht auf dem ersten Gymnasium (beim zweiten war´s anders): Formelgleiche Textinterpretationen - besonders schlimm: Gedichtinterpretationen - mit dem schultypischen Abklappern von auswendig gelernten Begriffen und Abfolgen, die man nach dem mehr oder weniger erfolgreichen Reproduzieren bei Klassenarbeiten und Klausuren so schnell wie möglich wieder vergißt. Lust auf Musik oder deutsche oder englische Texte hat das jedenfalls nicht geweckt.

Na ja - das sind halt so meine Vermutungen.

x-Riff
 
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Herzlichen Dank für die schnelle Antwort. Ja, ich habe meine ersten Texte auch als Sänger geschrieben. Ich machte eigene Erlebnisse und Gefühle zu Themen. Aber als Laie erschöpfen sich die Themen, wenn man stilistisch nicht variabel schreiben kann.

Wenn man aber stilistisch variabel schreibt, kann man easy aus einem Erlebnis mehrere gute Texte entwickeln, ohne dass das werte Publikum erkennt, dass es ständig das selbe Erlebnis feiert! ;)
Für dieses Fachwissen stecken viele Amateure ordentlich Geld in den Musikunterricht….
 
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