1. Sollte Ozone als (vor)letztes Summenbus-Insert (Nr. 7 bei Cubase) oder schon in Slot 1-6?
Ich vermute zmd., dass es in Slot 7 sollte, da der m. W. hinter dem Summen-Vol-Fader eingreift. Danach käme dann nur noch Dithering.
Du kannst Ozone Elements (im Folgenden "OE") in jeden Insert-Slot laden, lediglich der Dithering-Prozess muss zwingend als allerletztes erfolgen.
Das kann auch vor dem Masterbus-Fader sein, wenn Du diesen NICHT aus der Neutralposition bewegst.
WENN Du den Masterbus-Fader dennoch in irgendeiner Form nutzen möchtest, dann kannst Du auch einfach eine zweite Instanz von OE in einen der Post-Fader-Insert-Slots laden und dort lediglich das Dithering von OE nutzen oder das Cubase-interne Dithering-Plugin verwenden.
2. Wieviel Headroom sollte ich noch lassen, bevor das Ozone Plug-In eingreift?
Komplett egal, denn auch OE hat einen Input-Gain-Regler.
Im Grunde würde man in einem Mixdown ja einige ´dB´ Luft lassen und dort keine groben Dynamikeingriffe machen, bevor das Mastering folgt.
Natürlich macht man in einem Mixdown auch "grobe Dynamikeingriffe".
Wenn Du mit "dort" den Masterbus, also die Summe meinst, dann macht man dort natürlich auch "grobe Dynamikeingriffe", alles was auf der Summe stattfindet ist Summenbearbeitung aka "Mastering".
Ozone Elem. hat nun leider nur einen Maximizer und keine weiteren Kompressoren o. ä. Einen Kompressor bsw., müsste ich also (vor?) Ozone platzieren und der würde evtl. einen Teil des Headrooms aufbrauchen. Wieviel sollte auf jeden Fall für den Ozone-Maximizer übrig bleiben?
Wenn OE keinen Kompressor hat und Du aber einen verwenden möchtest, dann musst Du ihn logischerweise vor OE platzieren, richtig.
Aber auch hier wieder: Du kannst mehrere Instanzen von OE nutzen um die Abfolge der Bearbeitungen nach deinen Wünschen zu gestalten.
Ein Kompressor "verbraucht" keinen Headroom.
Es muss auch kein Headroom vor'm Kompressor oder Limiter oder was auch immer übrig bleiben.
3. Und dann wäre da ggf. noch ein Limiter, den man oft (als Brickwall-) am Ende der Kette hat. Ich frage mich, ob ich hinter Ozone noch einen Limiter setzen sollte oder ob es mit dem Ozone-Maximzer dann auch gut ist?
Man kann auch zwei Limiter hintereinander verwenden, wenn man weiß wozu das gut ist, aber im Grunde reicht der OE-Limiter.
Für mich gibts eigentlich nur etwas, was in der Kette immer gleich ist: Limiter am Ende der Kette.
Es kann manchmal auchSinn machen hinter den Limiter noch einen EQ zu setzen.
Zum Headroom: MMn sollte der Headroom immer in etwa gleich gross sein. Von Anfang der Produktion bis ganz zum Ende, wo der Limiter zum Zuge kommt, um alles laut zu machen. Wenn man ein Plugin einsetzt (egal welcher Art) muss das Eingangssignal gleich laut sein, wie das Ausgangssignal, ansonsten kannst ja gar nicht vergleichen was das Plugin genau bewirkt. (vorher/nachher) Stichwort Gainstaging.
Wenn man die Aussteuerungsreserve immer gleich lassen wollen würde, müsste man entweder Hellseher sein um jegliche Pegeladdition voraussehen zu können oder man ist ständig am korrigieren von Pegeln einzelner Signale.
Auch hat Headroom nichts mit gleichbleibender Lautheit einzelner oder summierter Signale zu tun.
Dieses "alles muss immer gleich laut sein und bleiben"-Ding kann (und sollte) man eine gewisse zeitlang durchziehen, wenn man am Anfang seiner Laufbahn steht und noch nicht genau weiß wie sich Bearbeitungen anhören bzw. auf ein einzelnes Signal oder summierte Signale auswirken. Oder auch im späteren Verlauf, wenn man mal einen neuen Prozessor ausprobiert. Ansonsten ist das kein muss.
Wenn man so quer liest, wird häufig geraten, den Mix mit mehreren Plug-Ins hintereinander ´Stück für Stück´ zu verdichten und lauter zu machen; eher nicht mit nur einem Limiter oder Kompressor.
Richtig. Ein lauter Master hat übrigens seine Grundlage in einem lauten Mix.
Stück für Stück verdichten ja. Aber Stück für Stück laut machen, nein.
Da bin ich ganz anderer Meinung.
Normale Kompressoren und Limiter machen laute Stellen leiser. Leise Stellen bleiben gleich laut.
Was ist denn ein "normaler Kompressor"? Wahrscheinlich meinst Du die zumeist eingesetzten Abwärts-Kompression. Und selbst diese kann man dazu nutzen, um die "leisen Stellen" abzusenken und somit die Dynamik zu vergößern, alles eine Frage der Regelzeiten.
Das kann durch den MakeUp Gain Regler wieder auf die selbe Lautstärke gebracht werden. Da dies aber nur eine Lautstärkeregelung ist, bringt es nichts das Signal lauter zu machen, denn das verändert das Signal nicht. Es verhindert aber, dass du von Gehör vergleichen kannst wie der Kompressor arbeitet. Zudem wird das nächste Plugin in der Kette lauter angesteuert, was eher zu Headroom-Problemen als zu Vorteilen führt.
Hier liegen, so glaube ich zumindest, Verständnisprobleme von Spitzen- und Durchschnittspegel vor.
Beim Ozone (ich bin nicht sicher ob der bei der kleinen Version auch dabei ist) kann man beim Maximizer
Der Maximizer ist der Limiter von Ozone.
Die Effektkette von Ozone (EQ - Imager - Maximizer) ist ja schon mal festgenagelt
Ich weiß nicht, ob es in OE auch so ist, aber in Ozone Advanced kann man die Module frei anordnen.
Wie schon erwähnt, habe ich die Arbeitsweise eines Maximizers noch nicht ganz verstanden...

Aber wenn ich es so verstehen kann, dass der Maximizer +/- ein Limiter mit zusätzlichen Stellschrauben ist , wäre eine Platzierung am Ende der Kette vll. sinnvoll. Wenn ich Kompressoren ausprobieren möchte, würde ich die zunächst davor tun.
Ein Maximizer ist ein Limiter. Ob der eine mehr oder weniger Regler hat, kommt darauf an welche Modelle man vergleicht.
Auf dem Masterbus einen Kompressor nach einem Limiter anzuwenden ist relativ ungewöhnlich.
Ich würde mit Ozone auf das Ziellevel von max. -0,3 gehen und einen Brickwall-Limiter nur noch (vorsichtig) dahinter einsetzen, wenn es ein Quentchen lauter werden muss (oder zur Sicherheit?).
Wenn der OE-Maximizer über die Funktion auf ISPs zu reagieren verfügt (wovon ich mal stark ausgehe), dann ist der genannte Spitzenpegel OK und einen Brickwall-Limiter (das kann der OE-Limiter übrigens selbst) "zur Sicherheit "danach anzuwenden ist nicht nötig.
Pre Fader (Slot 1 - 6)
ggf. EQ (nur bei Bed. fiese, schmale Frequenzbereiche korrig.)
ggf. Multibandkompressor
ggf. Kompressor (evtl vintage)
Ozone Elements (enthält: EQ - Imager - Maximizer)
Also zumindest die Korrektur von "Bed. fiese, schmale Frequenzbereiche" gehört in den Mixingprozess, insofern man Zugriff auf den Mix hat oder um Nachbvesserung in selbigem Bitten kann.
Ich hab keine Einwände, dass mehrere Kompressoren/Limiter sinnvoll sind. Aber ich sehe kein Sinn dahinter bei jeder Instanz die Lautstärke anzuheben. Das macht NUR lauter. Ob ich nun 5mal ein wenig lauter mache, oder erst in der allerletzten Instanz richtig viel lauter mache, spielt keine Rolle, ausser dass der Headroom Probleme machen kann, wenn man die Lautstärke zu früh anhebt.
Da bin ich wieder ganz anderer Meinung. Ich wollte ja eigentlich zu jedem Punkt etwas ausführlicher schreiben, aber das zitierte jetzt auseinanderzudröseln, puuuh...
Wie geht ihr Ozone-User denn vor? Oder habt ihr alle die teureren Ozone-Pakete und lasst euch alles Mastering ´all inclusive´ von der Software abnehmen?
Ich nutze die Advanced-Variante und habe davor noch sechs bis acht andere Plugins auf der Summe.
dieser sitzt bei mir in
Cubase auf Insert Platz 6 normalerweise (pre Fader), aus dem Grund damit ich mit dem Fader am Masterfer einfach ein und ausfaden kann wenn ich das möchte
Grober Fehler, falls Du auch in diesem in Slot 6 geladenen Plugin das Dithering vollziehst, denn durch die Nutzung des Faders wird wieder in das Fließkommaformat gewechselt und das Dithering somit wirkungslos.
Machst du dann alles im ´ersten´ Projektfenster ja? Ich habe immer ein neues Mastering-Projekt aufgemacht, aber im Grunde geht es sicher auch ohne...
In meinem Fall ist das so. Wenn die Rechenleistung mitspielt, ist das kein Problem. Ab einem gewissen Punkt des Mixings mische ich in die komplette Master-Kette.
Alles was nur zum lautermachen da ist, also eigentlich nur Limiter/Maximizer sollte erst im Mastering auf deinem Masterbus eingesetzt werden. (natürlich kann man um sicher zu gehen auch einen Limiter beim Mischen verwenden, einfach um kurzzeitige Verzerrungen zu vermeiden die manchmal auftreten wenn man Frequenzen boostet weil man Störfrequenzen ziehen möchte oder ähnliches...)
Du hast nichts mit Genres zu tun, bei denen es auf die Zwölf geht wie Metal und EDM, oder?
DDP
Und noch eine kleine, letzte Klugscheisserei am Ende. Es heißt
- one bus
- two busses