
GordonF
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Da hier immer wieder Fragen zu diesem Thema auftauchen, dachte ich, ich fass mal mögliche Lösungen für die typischen Probleme bei tiefergestimmten Gitarren in einer kleinen FAQ zusammen.
Diese richten sich natürlich eher an Metal-Neulinge und/oder Tieferstimm-Neulinge.
Teilweise ist es auch komplettes Anfänger-niveau
Erfahrene Tiefstimmer werden das natürlich alles schon kennen.
Aber wir wissen ja alle, wie schwierig es alles am Anfang war…
FAQ tiefergestimmte Gitarren
unabhängig vom Metal-genre, Anzahl der Saiten und Soundvorlieben.
Vorab schon mal Sorry für die blöden Begriffe wie „Druck“, „Biss“ usw.
Ich will die FAQ nicht zu technisch gestalten, daher glaube ich, auf diese lautmalerischen Begriffe zurückgreifen zu müssen.
1. Problem: Gitarre klingt verstimmt, Akkorde klingen schief
Häufiges Problem bei tiefergestimmten Gitarren. Eine oder mehrere Saiten treffen die Töne nicht genau. Akkorde klingen schief, einzelne Töne klingen unsauber, das Zusammenspiel mit dem Rest der Band klingt verstimmt.
1.1 Mögliche Ursache: Zu wenig Saitenspannung
Es ist zu wenig Spannung auf den Saiten und die Gitarre intoniert schlecht.
Das zeigt sich dadurch, dass beim Stimmen der Zeiger auf dem Stimmgerät direkt nach dem Anschlag ein paar Cent zu hoch ist und der Ton danach abfällt. Man weiß nicht so recht, was jetzt „richtig“ ist…das was das Stimmgerät direkt nach dem Anschlag anzeigt, oder das was es 2 Sekunden später anzeigt…?
Dementsprechend bekommt man auch so einen leicht wabernden Ton, wenn man die Saite anschlägt.
Das kann man natürlich auch als Stilmittel einsetzen, aber wenn man Akkorde spielen will, kann es problematisch werden.
Im Folgen liste ich einige Möglichkeiten zur Abhilfe auf. Manche Maßnahmen sind eher milde, andere drastisch. Es können auch Kombinationen dieser Maßnahmen sinnvoll sein.
Dickere Saiten
Dickere Saiten bringen mehr Spannung auf die Saiten, das o.g. Problem wird verringert.
Das hat Vor- und Nachteile.
Welche Saitenstärken sollte man nehmen? Das ist stark abhängig von den eigenen Soundvorstellungen, der Mensur der Gitarre, des Tunings und den eigenen Präferenzen beim Spielgefühl. Daher will ich hier keine konkreten Empfehlungen aussprechen. Threads zu dem Thema gibt es genug. Je dicker die Saiten, desto mehr treten die genannten Vor- und Nachteile auf.
Längere Mensur/Baritone
Eine längere Mensur bringt mehr Spannung auf die Saiten, ohne dass diese dicker werden müssen.
Auch das hat Vor- und Nachteile.
So genannte Bariton-Mensuren gehen bei 26“ los und gehen typischerweise bis 30“.
Eine gängige Bariton-Mensur ist beispielsweise 27“, die einen Kompromiss aus allen Vor- und Nachteilen darstellt. Die Mensur sollte aber dem Tuning angemessen gewählt sein. Drop-D auf einer 30“ Baritongitarre ist womöglich keine gute Idee, während Drop-G auf 30“ durchaus eine Option ist.
Darüber hinaus gibt es noch die Multiscale (oder auch Fan-Fret) Gitarren. Diese haben je nach Saite unterschiedliche Mensuren. Die tiefen haben dabei eine längere Mensur als die hohen Saiten. Das hat den Vorteil, dass man die hohe Spannung der langen Mensur auf den tiefen Saiten erhält, ohne das Spielgefühl auf den hohen Saiten einbüßen zu müssen. Zu erkennen sind diese Gitarren daran, dass die Bundstäbe nicht rechtwinklig auf dem Griffbrett angeordnet sind, sondern aufgefächert sind („fan fret“).
Softerer Anschlag
Eine recht simple Methode ist, die Saiten einfach nicht so hart anzuschlagen. Dadurch lenkt die Saite nicht so stark aus und weicht in der Folge nicht so stark vom Ziel-Ton ab. Gerade bei nicht besonders tiefen Tunings wie Drop-D ist das eine einfache Möglichkeit, aber manche Gitarristen verwenden das erfolgreich bei deutlich tieferen Stimmungen.
Evertune
Eine eher neuere Methode ist, eine Gitarre mit der sogenannten Evertune Brücke zu spielen. Diese verwendet ein Federsystem, um die Saitenspannung konstant zu halten. Das hat den Effekt dass der angeschlagene Ton sofort die richtige Tonhöhe trifft und hält.
Auch hier wieder Vor- und Nachteile.
Allerdings ist der Markt an Evertune-Gitarren recht überschaubar.
Ein paar Cents zu tief stimmen
Eine andere einfache Methode ist, die Gitarre ein paar wenige Cents tiefer zu stimmen, als es „richtig“ wäre.
Höher stimmen und per Pedal auf gewünschte Stimmung runter-pitchen
Was mach auch machen kann ist, die Gitarre höher zu stimmen, als die Ziel-Stimmung und den Ton dann per Pitch-Effekt-Pedal (wie zum Beispiel das Morpheus Droptune) wieder runter zu pitchen.
Besonders wenn nur manche Akkorde schief klingen, aber nicht grundsätzlich alle, ist höchstwahrscheinlich die Gitarre nicht ausreichend an die tiefe Stimmung angepasst. Also sowas wie: „Alles klingt gut, aber im zweiten, dritten und vierten Bund klingen die Powerchords verstimmt“.
Das kann durchaus vorkommen, auch wenn die Oktavreinheit eingestellt wurde. Dann ist nämlich die Bundreinheit nicht gegeben.
Um sich zu vergewissern, ob man genau dieses Problem hat, schnappt man sich erstmal ein Stimmgerät und stellt die Oktavreinheit her. Anschließend schlägt jeden Bund auf den problematischen Saiten einmal an und guckt, ob der Ton jeweils exakt getroffen ist.
Wenn der Ton in manchen Bünden exakt getroffen wird, aber in manch anderen Bünden einige Cents abweicht, dann sind die Sattelkerben höchstwahrscheinlich nicht oder nicht ausreichend angepasst worden.
Das ist häufig eine Folge der dicken Saiten. Da dickere Saiten nicht so tief in die Sattelkerben rutschen, sind sie in Sattelnähe einfach zu weit vom Griffbrett entfernt, auch wenn die Saitenlage an der Brücke niedrig eingestellt sein sollte. Wenn man nun beim Greifen die Saite in den Problembünden runter drückt, wird die Saite zu stark gespannt und der Ton ist ein paar Cents zu hoch (hat man es im Gegensatz dazu mit dem Auffeilen der Sattelkerben jedoch übertrieben, so ist der Ton dann zu tief).
Was kann man tun?
Sattelkerben auffeilen
Man kann die Sattelkerben auffeilen, so dass die dicken Saiten vernünftig passen.
Wie breit und wie tief die sein müssen, ist in diversen Tutorials beschrieben.
Anschließend muss evtl. die Halskrümmung, aber ganz sicher die Saitenlage, die Oktavreinheit und die Stimmung neu eingestellt werden.
Wer sich das nicht selber zutraut, kann das auch von einem Techniker erledigen lassen.
Dünnere Saiten spielen
Ist die gewählte Saitenstärke wirklich notwendig, oder tun es evtl. auch dünnere Saiten?
Evtl. auch mal die Alternativen aus Kapitel 1.1 ausprobieren und statt dessen dünnere Saiten spielen.
Evertune
Siehe Kapitel 1.1.
Bei Verwendung einer Evertune Brücke, ist das akkurate Auffeilen der Sattelkerben nicht mehr so wichtig. Da reicht es, wenn die Saite einfach nur „irgendwie“ in die Kerbe passt.
2. Problem: Schlechtes Spielgefühl, wabbelige Saiten
Tiefer stimmen ändert das Spielgefühl. Die Saiten sind labberig und hängen wie weiche Spaghetti am Griffbrett.
Lösungen sind in Kapitel 1.1 beschrieben. Aber nicht alle Maßnahmen helfen gegen die labbrigen Saiten.
Folgende Lösungen bieten sich dagegen an:
3. Problem: Schlechter Sound
Im Proberaum mit der Band klingt alles nur noch nach Brei. Es klingt undefiniert und man kann keine Instrumente klar raushören und man hört, was man spielt.
Zugegeben…hier kann es viele Ursachen haben und die Ursachenanalyse ist schwer. Hier ein paar Ansätze, mit denen man rumprobieren kann.
3.1 Mögliche Ursache: Spieltechnik
Tiefergestimmte Gitarren sind anfälliger für matschigen Bandsound, als nicht tiefergestimmte Gitarren. Insofern ist eine saubere Spieltechnik hier wichtiger denn je.
3.2 Mögliche Ursache: Der Bassist ;-)
Provokante These…ich weiß. Vielleicht ist der Bassist auch voll in Ordnung, aber der Gitarrist ist das Problem (siehe Punkt 3.5 und 3.6)
Wenn Gitarren und Bassisten im gleichen Frequenzspektrum agieren, dann kann es Probleme geben. Wenn alle tiefer gestimmt sind, dann ist dieses Problem noch wahrscheinlicher. Problemzone ist hier fast immer der Tiefmitten- und Bassbereich.
Es ist wichtig, dass man hier zusammen einen funktionierenden Bandsound erarbeitet.
Da ist vieles Möglich und es ist stark abhängig davon, wie man als Band klingen will und evtl. auch in welches Genre man fällt. Daher nur mal zwei Extrembeispiele, die auch funktionieren können, aber man auch irgendwo zwischen diesen Extremen eine Lösung finden kann (was sogar wahrscheinlicher ist)
Einen funktionierenden Bandsound zu finden ist nicht leicht und erfordert viel ausprobieren
3.3 Mögliche Ursache: Der Raum
Der Proberaum selber kann auch die Quelle allen Übels sein und den schwammigen Sound verursachen.
Hier kann man entweder versuchen, den Bandsound an den suboptimalen Raum anzupassen oder den Raum akustisch zu optimieren (hier ist nicht von Noppenschaum oder Eierpappen die Rede).
Anleitungen zur Proberaumoptimierung gibt es viele.
Zu bedenken dabei ist: Man wird irgendwann auch vielleicht Gigs spielen wollen, in denen man in anderen Räumen spielt.
Hat man einen fürchterlichen Proberaum und seinen Bandsound dahingehen angepasst, klingt man bei einem Gig mit gut klingendem Raum vielleicht viel zu dünn!
Im Gegensatz dazu: Hat man einen top-optimierten Raum und einen darauf angepassten Bandsound, kann es sein, dass man beim Gig im schlecht besuchten Jugendzentrum total Bass-überbetont aufläuft.
Also muss man entweder bei jedem Gig die Settings auf die Location anpassen, oder man probiert einen Kompromiss indem man den Proberaum nur ein wenig akustisch optimiert (ähnlich den Locations in denen man Auftritte spielen wird).
3.5 Mögliche Ursache: Equipment
Wenn man tieferstimmt, so ist es manchmal ratsam, geeigneteres bzw ergänzendes Equipment zu kaufen.
Oftmals ist die sogenannte Tightness das Problemkind des Tieferstimm-Gitarristen. Das meint: wie viel Bass gibt das eigene Rig wieder und wie sauber/präzise ist dieser Bass?
Es gibt Verstärker und Boxen, die klingen wuchtig und fett, aber leider auch schwammig.
Andere klingen tight aber leider recht dünn.
Und es gibt einige, die können den Spagat zwischen beidem ganz gut.
Auch gibt es Gitarren und Tonabnehmer, die für diese Aufgabe besser geeignet sind, als andere. Als Faustformel lässt sich sagen, dass bassärmere Gitarren und Tonabnehmer eher geeignet sind. Daher kann es unter Umständen ratsam sein, die oftmals recht fett klingenden Tonabnehmer, die werksmäßig in der Gitarre verbaut sind, gegen typische Metal-Vertreter zu tauschen.
Ob es nun aktive oder passive Tonabnehmer sein sollen, oder Tonabnehmer einer bestimmten Marke, ist erst einmal unerheblich. Das sind eher klangliche Nuancen, die eher in den Bereich „Feintuning“ fallen.
Ich will jetzt keine Produktempfehlungen abgeben, denn die Vielfalt ist groß und ich kann nicht von mir behaupten, alles schon mal getestet zu haben.
Über Sound, Equipment und Settings wurden schon Romane geschrieben…das kann ich unmöglich hier zusammenfassen.
Es führen verdammt viele Wege nach Valhalla.
Man sollte einfach ausprobieren und gucken, was für einen selber funktioniert.
Ein typischer und oft verwendeter Trick soll aber genannt werden:
Wenn man mit der Gitarre in einen Tubescreamer spielt und dieser dann in den Eingang des Verstärkers (also nicht in den Effekt-Loop!) geht, dann wirkt das dem Soundbrei entgegen. Der Tubescreamer dünnt die Bässe aus und hebt die Mitten an und verhindert so, dass die Bässe allzu stark durch den Verstärker verzerrt werden.
Um den Bassverlust wieder wett zu machen, kann man dann am Verstärker die Bässe ein wenig weiter aufdrehen. Man kann da durchaus ein wenig herumtesten und braucht keine Angst vor drastischen Einstellungen zu haben (zum Beispiel kann ich an meinem Peavey 6506 die Bässe und den Resonance-Regler bei Verwendung eines Tubescreamers und EMG-Tonabnehmern, auf Maximum drehen, ohne dass es zu bassig oder schwammig klingt)
3.6 Mögliche Ursache: Settings
In der Regel muss man die Einstellungen am Equipment der tiefen Stimmung anpassen.
Als ganz grobe Faustformel kann man sagen, dass je tiefer man stimmt, desto weniger Bass sollte im Sound sein.
So ganz richtig ist diese Aussage aber auch wiederum nicht. Das muss man testen.
Die Bässe müssen mit den Tiefmitten, Hochmitten und Höhen in einem ausgewogenem Verhältnis stehen (ausser man will es als Stilmittel anders haben)
Man sollte sich also immer fragen (und ausprobieren!):
Habe ich zu viel Bässe? Zu wenig?
Habe ich zu viel Mitten? Zu wenig?
Habe ich zu viel Höhen? Zu wenig?
Habe ich das Gain/die Zerre zu hoch gedreht? Oder zu niedig?
Bin ich zu laut? Zu leise?
Wenn man sich nicht hört, sollte man an allen Reglern mal probeweise drehen (und zwar in beide Richtungen).
Es sind nicht immer die vielbeschworenen Mitten, die über die Wahrnehmbarkeit des eigenen Instruments entscheiden. Manchmal können es auch die Bässe sein oder die Höhen der manchmal steht der Verstärker auch nur in einer ungünstigen Ecke des Raumes.
Das alles sollte im Bandkontext ausprobiert werden.
Im Internet angelesene Pauschalaussagen wie "Gitarren sind ein Mitteninstrument, also dreh viele Mitten rein" sind immer mit äußerster Vorsicht zu genießen!
Ich selber bin auch mal in meiner Anfangszeit in diese Falle getreten und hatte mit viel zu vielen Mitten und viel zu wenig Bass den gesamten Bandsound kaputt gemacht und es war ein einziger Brei, der dazu auch noch null Power hatte.
Hier hat der im Internet so verschriene "Scoop"-Sound (zumindest eine light-Variante davon) Abhilfe geschaffen und für einen glasklaren, druckvollen Sound trotz Drop-A tuning gesorgt.
Aber das kann in einer anderen Band wiederum ganz anders aussehen.
Daher: Nicht zu sehr auf fremden Settings und Stammtischweisheiten vertrauen!
Als Band ist es wichtig, einen guten Gesamtsound zu finden. Das oft gelesene Argument, dieses oder jenes Equipment oder diese Settings würden sich besonders gut in der Band durchsetzten, sollte auch vorsichtig aufgefasst werden. Wenn sich alle in der Band durchsetzen, dann setzt sich niemand durch!
Außerdem will man sich ja nicht durchsetzten, sondern zusammen gut klingen.
Abschießend
So. Puh…viel Text und dennoch alles nur gerade mal grob angerissen.
Gerade, im Bereich „Sound“ könnte man unendlich viel schreiben, aber da gibt es (glücklicherweise) eh keine Musterlösung.
Sorry, wenn ich da teilweise so unkonkret geblieben bin (vielleicht kann ich da bei Gelegenheit noch mal erweitern).
Aber vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen.
Als grobe Leitlinie kann es ja taugen.
Ich hoffe, ich habe nichts vergessen und keinen Scheiß geschrieben.
Die genannten Probleme und Lösungsansätze sind nicht nur stupide im Internet angelesen und nachgeplappert, sondern durch mehrjährige Band- und Studioerfahrung selber durchlebt.
Cheers!
Diese richten sich natürlich eher an Metal-Neulinge und/oder Tieferstimm-Neulinge.
Teilweise ist es auch komplettes Anfänger-niveau
Erfahrene Tiefstimmer werden das natürlich alles schon kennen.
Aber wir wissen ja alle, wie schwierig es alles am Anfang war…
FAQ tiefergestimmte Gitarren
unabhängig vom Metal-genre, Anzahl der Saiten und Soundvorlieben.
Vorab schon mal Sorry für die blöden Begriffe wie „Druck“, „Biss“ usw.
Ich will die FAQ nicht zu technisch gestalten, daher glaube ich, auf diese lautmalerischen Begriffe zurückgreifen zu müssen.
1. Problem: Gitarre klingt verstimmt, Akkorde klingen schief
Häufiges Problem bei tiefergestimmten Gitarren. Eine oder mehrere Saiten treffen die Töne nicht genau. Akkorde klingen schief, einzelne Töne klingen unsauber, das Zusammenspiel mit dem Rest der Band klingt verstimmt.
1.1 Mögliche Ursache: Zu wenig Saitenspannung
Es ist zu wenig Spannung auf den Saiten und die Gitarre intoniert schlecht.
Das zeigt sich dadurch, dass beim Stimmen der Zeiger auf dem Stimmgerät direkt nach dem Anschlag ein paar Cent zu hoch ist und der Ton danach abfällt. Man weiß nicht so recht, was jetzt „richtig“ ist…das was das Stimmgerät direkt nach dem Anschlag anzeigt, oder das was es 2 Sekunden später anzeigt…?
Dementsprechend bekommt man auch so einen leicht wabernden Ton, wenn man die Saite anschlägt.
Das kann man natürlich auch als Stilmittel einsetzen, aber wenn man Akkorde spielen will, kann es problematisch werden.
Im Folgen liste ich einige Möglichkeiten zur Abhilfe auf. Manche Maßnahmen sind eher milde, andere drastisch. Es können auch Kombinationen dieser Maßnahmen sinnvoll sein.
Dickere Saiten
Dickere Saiten bringen mehr Spannung auf die Saiten, das o.g. Problem wird verringert.
Das hat Vor- und Nachteile.
- Bessere Intonation (war ja Ziel der Sache)
- Der Sound wird ein wenig wärmer/bassiger, was erwünscht sein kann oder auch nicht. Dieser Effekt tritt allerdings erst bei wirklich dicken Saiten merklich auf. Aber generell lässt sich zusammenfassen: mit zunehmender Saitenstärke verliert man „Biss/Attack“ und bekommt stattdessen „Wumms/Druck“.
- Des Weiteren ändert sich das Spielgefühl. Die erhöhte Spannung und die dicken Saiten fühlen sich erstmal ungewohnt an. Zum Beispiel Bendings fallen einem schwerer. Ob man damit klar kommt und sich dran gewöhnt, hängt von der gewählten Saitenstärke und von persönlichen Vorlieben ab.
- Die Gitarre muss an die dicken Saiten angepasst werden (siehe Punkt 1.2). Unter anderem muss der Sattel irreversibel bearbeitet werden. Will man irgendwann wieder auf normale Saitenstärken zurück, muss man den Sattel austauschen. Insofern ist das keine besonders geeignete Methode, wenn man oft umstimmt und jedes Mal andere Saitenstärken verwendet.
Welche Saitenstärken sollte man nehmen? Das ist stark abhängig von den eigenen Soundvorstellungen, der Mensur der Gitarre, des Tunings und den eigenen Präferenzen beim Spielgefühl. Daher will ich hier keine konkreten Empfehlungen aussprechen. Threads zu dem Thema gibt es genug. Je dicker die Saiten, desto mehr treten die genannten Vor- und Nachteile auf.
Längere Mensur/Baritone
Eine längere Mensur bringt mehr Spannung auf die Saiten, ohne dass diese dicker werden müssen.
Auch das hat Vor- und Nachteile.
- Bessere Intonation bei gleicher Saitenstärke (war ja Ziel der Sache)
- Die Bundanstände sind vergrößert. Man muss sich umgewöhnen und anders greifen, evtl fällt einem das schnelle Spielen schwerer weil die Finger größere Strecken zurücklegen müssen. Dem einen gelingt die Umgewöhnung problemlos, der andere tut sich schwer. Muss man austesten.
- Die Brücke ist idR weiter hinten auf der Gitarre. Das bedeutet, bei Palm-Mutes muss man sich umgewöhnen und die Hand im anderen Winkel halten, wenn man genauso wie bisher Palm-Muten will.
- Veränderter Sound? Hier bin ich unsicher, ob und in wie fern der Sound von der Mensur beeinflusst wird. Wenn, dann ist der Einfluss aber eher gering.
So genannte Bariton-Mensuren gehen bei 26“ los und gehen typischerweise bis 30“.
Eine gängige Bariton-Mensur ist beispielsweise 27“, die einen Kompromiss aus allen Vor- und Nachteilen darstellt. Die Mensur sollte aber dem Tuning angemessen gewählt sein. Drop-D auf einer 30“ Baritongitarre ist womöglich keine gute Idee, während Drop-G auf 30“ durchaus eine Option ist.
Darüber hinaus gibt es noch die Multiscale (oder auch Fan-Fret) Gitarren. Diese haben je nach Saite unterschiedliche Mensuren. Die tiefen haben dabei eine längere Mensur als die hohen Saiten. Das hat den Vorteil, dass man die hohe Spannung der langen Mensur auf den tiefen Saiten erhält, ohne das Spielgefühl auf den hohen Saiten einbüßen zu müssen. Zu erkennen sind diese Gitarren daran, dass die Bundstäbe nicht rechtwinklig auf dem Griffbrett angeordnet sind, sondern aufgefächert sind („fan fret“).
Softerer Anschlag
Eine recht simple Methode ist, die Saiten einfach nicht so hart anzuschlagen. Dadurch lenkt die Saite nicht so stark aus und weicht in der Folge nicht so stark vom Ziel-Ton ab. Gerade bei nicht besonders tiefen Tunings wie Drop-D ist das eine einfache Möglichkeit, aber manche Gitarristen verwenden das erfolgreich bei deutlich tieferen Stimmungen.
- Verursacht keine Kosten
- Es muss geübt werden, so dass man konstant anschlägt und nicht im Eifer des Konzertes anfängt, in die Saiten zu dreschen
- Ein Nachteil ist, dass ein softer Anschlag besonders bei Palm-Mutes in einem softerem Sound resultiert. Es geht dadurch „Attack“ und „Aggression“ verloren. Je nach Soundvorstellungen kann das tolerierbar sein, oder auch nicht.
Evertune
Eine eher neuere Methode ist, eine Gitarre mit der sogenannten Evertune Brücke zu spielen. Diese verwendet ein Federsystem, um die Saitenspannung konstant zu halten. Das hat den Effekt dass der angeschlagene Ton sofort die richtige Tonhöhe trifft und hält.
Auch hier wieder Vor- und Nachteile.
- Perfekte Intonation. Nicht nur ein wenig besser…nein die Brücke intoniert perfekt. Auch bei dünnen Saiten.
- Hohe Anschaffungskosten. Die Brücke alleine kostet 200-250€ (stand:2018), dazu kommt der Einbau. Etwas preisgünstiger ist es, eine Gitarre zu kaufen, die ab Werk mit der Brücke ausgeliefert wird (z.B. ESP, LTD, Washburn, VGS,…)
- Gitarre umstimmen dauert etwas länger
- Das Vibrato kann evtl. etwas schwieriger werden bzw. wenn es kein echtes Bending ist, sondern nur sehr leichtes Vibrato wird es verschluckt
- Die Gitarre muss nicht mehr gestimmt werden, da die Brücke sehr sehr gute Stimmstabilität liefert. Ideal auch bei Gigs.
- Egal wie stark man mit der Greifhand auf die Saiten drückt, der Ton wird immer getroffen
Allerdings ist der Markt an Evertune-Gitarren recht überschaubar.
Ein paar Cents zu tief stimmen
Eine andere einfache Methode ist, die Gitarre ein paar wenige Cents tiefer zu stimmen, als es „richtig“ wäre.
- Im Moment des Anschlags wird der richtige Ton getroffen
- Der Moment nach dem Anschlag ist klingt dann aber wieder verstimmt
- Keine Investitionskosten
Höher stimmen und per Pedal auf gewünschte Stimmung runter-pitchen
Was mach auch machen kann ist, die Gitarre höher zu stimmen, als die Ziel-Stimmung und den Ton dann per Pitch-Effekt-Pedal (wie zum Beispiel das Morpheus Droptune) wieder runter zu pitchen.
- Die Gitarre spielt sich wie gewohnt. Das Spielgefühl ändert sich nicht
- Klingt nicht so natürlich, wie wirkliches Downtuning
- Schnelles Umstimmen auf Knopfdruck
Besonders wenn nur manche Akkorde schief klingen, aber nicht grundsätzlich alle, ist höchstwahrscheinlich die Gitarre nicht ausreichend an die tiefe Stimmung angepasst. Also sowas wie: „Alles klingt gut, aber im zweiten, dritten und vierten Bund klingen die Powerchords verstimmt“.
Das kann durchaus vorkommen, auch wenn die Oktavreinheit eingestellt wurde. Dann ist nämlich die Bundreinheit nicht gegeben.
Um sich zu vergewissern, ob man genau dieses Problem hat, schnappt man sich erstmal ein Stimmgerät und stellt die Oktavreinheit her. Anschließend schlägt jeden Bund auf den problematischen Saiten einmal an und guckt, ob der Ton jeweils exakt getroffen ist.
Wenn der Ton in manchen Bünden exakt getroffen wird, aber in manch anderen Bünden einige Cents abweicht, dann sind die Sattelkerben höchstwahrscheinlich nicht oder nicht ausreichend angepasst worden.
Das ist häufig eine Folge der dicken Saiten. Da dickere Saiten nicht so tief in die Sattelkerben rutschen, sind sie in Sattelnähe einfach zu weit vom Griffbrett entfernt, auch wenn die Saitenlage an der Brücke niedrig eingestellt sein sollte. Wenn man nun beim Greifen die Saite in den Problembünden runter drückt, wird die Saite zu stark gespannt und der Ton ist ein paar Cents zu hoch (hat man es im Gegensatz dazu mit dem Auffeilen der Sattelkerben jedoch übertrieben, so ist der Ton dann zu tief).
Was kann man tun?
Sattelkerben auffeilen
Man kann die Sattelkerben auffeilen, so dass die dicken Saiten vernünftig passen.
Wie breit und wie tief die sein müssen, ist in diversen Tutorials beschrieben.
Anschließend muss evtl. die Halskrümmung, aber ganz sicher die Saitenlage, die Oktavreinheit und die Stimmung neu eingestellt werden.
Wer sich das nicht selber zutraut, kann das auch von einem Techniker erledigen lassen.
Dünnere Saiten spielen
Ist die gewählte Saitenstärke wirklich notwendig, oder tun es evtl. auch dünnere Saiten?
Evtl. auch mal die Alternativen aus Kapitel 1.1 ausprobieren und statt dessen dünnere Saiten spielen.
Evertune
Siehe Kapitel 1.1.
Bei Verwendung einer Evertune Brücke, ist das akkurate Auffeilen der Sattelkerben nicht mehr so wichtig. Da reicht es, wenn die Saite einfach nur „irgendwie“ in die Kerbe passt.
2. Problem: Schlechtes Spielgefühl, wabbelige Saiten
Tiefer stimmen ändert das Spielgefühl. Die Saiten sind labberig und hängen wie weiche Spaghetti am Griffbrett.
Lösungen sind in Kapitel 1.1 beschrieben. Aber nicht alle Maßnahmen helfen gegen die labbrigen Saiten.
Folgende Lösungen bieten sich dagegen an:
- Dickere Saiten
- Längere Mensur/Baritone
- Höher stimmen und per Pedal auf gewünschte Stimmung runter-pitchen
3. Problem: Schlechter Sound
Im Proberaum mit der Band klingt alles nur noch nach Brei. Es klingt undefiniert und man kann keine Instrumente klar raushören und man hört, was man spielt.
Zugegeben…hier kann es viele Ursachen haben und die Ursachenanalyse ist schwer. Hier ein paar Ansätze, mit denen man rumprobieren kann.
3.1 Mögliche Ursache: Spieltechnik
Tiefergestimmte Gitarren sind anfälliger für matschigen Bandsound, als nicht tiefergestimmte Gitarren. Insofern ist eine saubere Spieltechnik hier wichtiger denn je.
- Das Dämpfen der nicht-angespielten Saiten und sauberes Greifen ist hier zum Beispiel wichtig.
- Die Art und Weise, wie Palm-Mutes gespielt werden, kann entscheidend sein. Wo liegt die Anschlaghand dabei? Dicht an der Brücke? Näher am Steg? Da lohnt es sich rum zu probieren. Näher am Steg zu muten bringt einen definierteren, tighteren Sound. Je näher an der Brücke, desto sapschiger klingt es. Hier muss man gucken, was man will und was dem Bandsound dienlich ist.
- Auf Drop-G klingen ge-palm-mutete 16tel Tremoloriffs meistens nicht gut (als Bespiel). Hier kann man sich überlegen, ob es nicht auch 8el Noten tun würden, oder ob man auf die Palm-mutes verzichten kann
- Ein Noisegate in der Signal kette vor dem Verstärker (also nicht im Effekt-loop) kann helfen, letzte Unsauberkeiten auszumerzen. Das geht natürlich nur in einem gewissen Rahmen und kann eine saubere Spieltechnik nicht ersetzen.
3.2 Mögliche Ursache: Der Bassist ;-)
Provokante These…ich weiß. Vielleicht ist der Bassist auch voll in Ordnung, aber der Gitarrist ist das Problem (siehe Punkt 3.5 und 3.6)
Wenn Gitarren und Bassisten im gleichen Frequenzspektrum agieren, dann kann es Probleme geben. Wenn alle tiefer gestimmt sind, dann ist dieses Problem noch wahrscheinlicher. Problemzone ist hier fast immer der Tiefmitten- und Bassbereich.
Es ist wichtig, dass man hier zusammen einen funktionierenden Bandsound erarbeitet.
Da ist vieles Möglich und es ist stark abhängig davon, wie man als Band klingen will und evtl. auch in welches Genre man fällt. Daher nur mal zwei Extrembeispiele, die auch funktionieren können, aber man auch irgendwo zwischen diesen Extremen eine Lösung finden kann (was sogar wahrscheinlicher ist)
- Extrembeispiel 1: Gitarristen dominieren alles und der Bassist muss Platz machen. Das heißt, die Gitarren haben so viel Bass im Sound, wie sie noch gerade eben sauber und tight wiedergeben können. Der Bass füllt dann nur noch untenrum ein wenig auf.
- Extrembeispiel 2: Die Gitarren spielen ziemlich dünn und alles an Tiefmitten und Bässen kommt vom Basser.
Einen funktionierenden Bandsound zu finden ist nicht leicht und erfordert viel ausprobieren
3.3 Mögliche Ursache: Der Raum
Der Proberaum selber kann auch die Quelle allen Übels sein und den schwammigen Sound verursachen.
Hier kann man entweder versuchen, den Bandsound an den suboptimalen Raum anzupassen oder den Raum akustisch zu optimieren (hier ist nicht von Noppenschaum oder Eierpappen die Rede).
Anleitungen zur Proberaumoptimierung gibt es viele.
Zu bedenken dabei ist: Man wird irgendwann auch vielleicht Gigs spielen wollen, in denen man in anderen Räumen spielt.
Hat man einen fürchterlichen Proberaum und seinen Bandsound dahingehen angepasst, klingt man bei einem Gig mit gut klingendem Raum vielleicht viel zu dünn!
Im Gegensatz dazu: Hat man einen top-optimierten Raum und einen darauf angepassten Bandsound, kann es sein, dass man beim Gig im schlecht besuchten Jugendzentrum total Bass-überbetont aufläuft.
Also muss man entweder bei jedem Gig die Settings auf die Location anpassen, oder man probiert einen Kompromiss indem man den Proberaum nur ein wenig akustisch optimiert (ähnlich den Locations in denen man Auftritte spielen wird).
3.5 Mögliche Ursache: Equipment
Wenn man tieferstimmt, so ist es manchmal ratsam, geeigneteres bzw ergänzendes Equipment zu kaufen.
Oftmals ist die sogenannte Tightness das Problemkind des Tieferstimm-Gitarristen. Das meint: wie viel Bass gibt das eigene Rig wieder und wie sauber/präzise ist dieser Bass?
Es gibt Verstärker und Boxen, die klingen wuchtig und fett, aber leider auch schwammig.
Andere klingen tight aber leider recht dünn.
Und es gibt einige, die können den Spagat zwischen beidem ganz gut.
Auch gibt es Gitarren und Tonabnehmer, die für diese Aufgabe besser geeignet sind, als andere. Als Faustformel lässt sich sagen, dass bassärmere Gitarren und Tonabnehmer eher geeignet sind. Daher kann es unter Umständen ratsam sein, die oftmals recht fett klingenden Tonabnehmer, die werksmäßig in der Gitarre verbaut sind, gegen typische Metal-Vertreter zu tauschen.
Ob es nun aktive oder passive Tonabnehmer sein sollen, oder Tonabnehmer einer bestimmten Marke, ist erst einmal unerheblich. Das sind eher klangliche Nuancen, die eher in den Bereich „Feintuning“ fallen.
Ich will jetzt keine Produktempfehlungen abgeben, denn die Vielfalt ist groß und ich kann nicht von mir behaupten, alles schon mal getestet zu haben.
Über Sound, Equipment und Settings wurden schon Romane geschrieben…das kann ich unmöglich hier zusammenfassen.
Es führen verdammt viele Wege nach Valhalla.
Man sollte einfach ausprobieren und gucken, was für einen selber funktioniert.
Ein typischer und oft verwendeter Trick soll aber genannt werden:
Wenn man mit der Gitarre in einen Tubescreamer spielt und dieser dann in den Eingang des Verstärkers (also nicht in den Effekt-Loop!) geht, dann wirkt das dem Soundbrei entgegen. Der Tubescreamer dünnt die Bässe aus und hebt die Mitten an und verhindert so, dass die Bässe allzu stark durch den Verstärker verzerrt werden.
Um den Bassverlust wieder wett zu machen, kann man dann am Verstärker die Bässe ein wenig weiter aufdrehen. Man kann da durchaus ein wenig herumtesten und braucht keine Angst vor drastischen Einstellungen zu haben (zum Beispiel kann ich an meinem Peavey 6506 die Bässe und den Resonance-Regler bei Verwendung eines Tubescreamers und EMG-Tonabnehmern, auf Maximum drehen, ohne dass es zu bassig oder schwammig klingt)
3.6 Mögliche Ursache: Settings
In der Regel muss man die Einstellungen am Equipment der tiefen Stimmung anpassen.
Als ganz grobe Faustformel kann man sagen, dass je tiefer man stimmt, desto weniger Bass sollte im Sound sein.
So ganz richtig ist diese Aussage aber auch wiederum nicht. Das muss man testen.
Die Bässe müssen mit den Tiefmitten, Hochmitten und Höhen in einem ausgewogenem Verhältnis stehen (ausser man will es als Stilmittel anders haben)
Man sollte sich also immer fragen (und ausprobieren!):
Habe ich zu viel Bässe? Zu wenig?
Habe ich zu viel Mitten? Zu wenig?
Habe ich zu viel Höhen? Zu wenig?
Habe ich das Gain/die Zerre zu hoch gedreht? Oder zu niedig?
Bin ich zu laut? Zu leise?
Wenn man sich nicht hört, sollte man an allen Reglern mal probeweise drehen (und zwar in beide Richtungen).
Es sind nicht immer die vielbeschworenen Mitten, die über die Wahrnehmbarkeit des eigenen Instruments entscheiden. Manchmal können es auch die Bässe sein oder die Höhen der manchmal steht der Verstärker auch nur in einer ungünstigen Ecke des Raumes.
Das alles sollte im Bandkontext ausprobiert werden.
Im Internet angelesene Pauschalaussagen wie "Gitarren sind ein Mitteninstrument, also dreh viele Mitten rein" sind immer mit äußerster Vorsicht zu genießen!
Ich selber bin auch mal in meiner Anfangszeit in diese Falle getreten und hatte mit viel zu vielen Mitten und viel zu wenig Bass den gesamten Bandsound kaputt gemacht und es war ein einziger Brei, der dazu auch noch null Power hatte.
Hier hat der im Internet so verschriene "Scoop"-Sound (zumindest eine light-Variante davon) Abhilfe geschaffen und für einen glasklaren, druckvollen Sound trotz Drop-A tuning gesorgt.
Aber das kann in einer anderen Band wiederum ganz anders aussehen.
Daher: Nicht zu sehr auf fremden Settings und Stammtischweisheiten vertrauen!
Als Band ist es wichtig, einen guten Gesamtsound zu finden. Das oft gelesene Argument, dieses oder jenes Equipment oder diese Settings würden sich besonders gut in der Band durchsetzten, sollte auch vorsichtig aufgefasst werden. Wenn sich alle in der Band durchsetzen, dann setzt sich niemand durch!
Außerdem will man sich ja nicht durchsetzten, sondern zusammen gut klingen.
Abschießend
So. Puh…viel Text und dennoch alles nur gerade mal grob angerissen.
Gerade, im Bereich „Sound“ könnte man unendlich viel schreiben, aber da gibt es (glücklicherweise) eh keine Musterlösung.
Sorry, wenn ich da teilweise so unkonkret geblieben bin (vielleicht kann ich da bei Gelegenheit noch mal erweitern).
Aber vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen.
Als grobe Leitlinie kann es ja taugen.
Ich hoffe, ich habe nichts vergessen und keinen Scheiß geschrieben.
Die genannten Probleme und Lösungsansätze sind nicht nur stupide im Internet angelesen und nachgeplappert, sondern durch mehrjährige Band- und Studioerfahrung selber durchlebt.
Cheers!
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