Falls am Gerät selbst kein Transponieren möglich/sinnvoll ist, könntest du überlegen, das Audio-Signal deiner Orgel durch ein Effektgerät mit Pitch-Shifter-Funktion zu schicken. Beim Pitch-Shift wird das analoge Audiosignal digitalisiert und dann so umgerechnet, dass es eine andere Tonhöhe bekommt. Anschließend wird es wieder in analog umgewandelt und ausgegeben.
Theoretisch könntest du beispielsweise ein E-Moll spielen, den Pitch-Shifter auf -1 Halbtonschritt stellen und am Ende würde ein Eb-Moll rauskommen.
Problem ist allerdings, dass ein Pitch-Shift nicht unbedingt auf Orgeln ausgelegt ist. Monophone Signale wie Gesang oder Gitarrensoli gehen damit ziemlich gut. Aber bei polyphonen Signalen, dazu mit vielen Wellenformen in unterschiedlichen Oktavlagen, wird es schon schwieriger, so dass es unter Umständen zu hörbaren Artefakten kommt. Der Percussion-Effekt und das Klicken der Tasten wird vermutlich auch ein wenig abgeschwächt, da Pitch-Shifter oft bei kurzen, perkussiven Signalen etwas verschwimmen und eine Art Echo erzeugen.
Zudem kann es eine leichte Verzögerung beim Spielen geben, das ist je nach Effektgerät mehr oder weniger stark ausgeprägt.
Wobei sich bei Pitch-Shiftern in den letzten Jahren einiges getan hat und eine Verschiebung um nur einen Halbton noch relativ gut gehen könnte.
Ich habe es mal probeweise mit einer Software-Orgel (Native Instruments Vintage Organ B3) und einem Software-Pitch Shifter ausprobiert. Der Pitch Shifter ist eine in Native Instruments Guitar Rig 5 enthaltene Simulation des Digitech Whammy, das oft von Gitarristen benutzt wird.
Anfangs hört man, wie es klingen würde, wenn man es direkt in der transponierten Tonart, ohne Pitch-Shifter spielt. Beim zweiten Durchlauf sind die eigentlich gespielten Noten jeweils einen Halbtonschritt höher und das Audio-Signal wird mit dem Pitch-Shifter wieder einen Halbton abgesenkt.
https://soundcloud.com/egoldsteindemos/orgel-mit-pitch-shift-transponiert
Die Tonhöhe bleibt die Gleiche und der Grundcharakter wird größtenteils auch erhalten. Aber man merkt, dass bei neuen Noten der Anschlag etwas schwammig wird und das Leslie etwas komisch klingt.
Es ist sicherlich nicht die eleganteste Lösung, aber wenn andere Möglichkeiten wegfallen und nur das Transponieren zwischen dir und deiner Band steht, wäre es eineb Versuch wert.
