Im Idealfall solltest du die Kraft, mit der du jeden Ton anschlägst, nach Belieben dosieren können - und zwar unabhängig von Finger und (und das vergessen viele) Zählzeit im Takt!
Die meisten Bassisten haben einen Finger, den sie sozusagen "von Haus aus" bevorzugen. Bei den meisten scheint das der Zeigefinger zu sein, bei mir ist es seltsamer Weise der Mittelfinger. Man neigt dazu, mit diesem "Führungsfinger" Licks zu beginnen und auch Betonungen damit zu spielen. Das ist menschlich, aber besser wäre es wie gesagt, wenn man die Finger unabhängig voneinander einsetzen kann. Dann schießen einen kompliziertere Figuren oder auch ungewöhnliche Betonungen nicht gleich aus der Kurve.
Sehr empfehlen kann ich dazu die folgenden einfachen Übungen:
Gespielt werden ganz einfach Viertelnoten auf den Leersaiten (Metronom nicht vergessen!), und zwar ganz konsequent im Wechselschlag. Nicht schummeln!
Die Noten mit dem Häkchen darüber werden deutlich lauter gespielt als der Rest. Achte darauf, dass der Lautstärkeunterschied zwischen betonten und unbetonten Noten deutlich zu hören ist. Das darf auch richtig übertrieben sein.
Achte darauf, dass die unbetonten Noten untereinander gleich laut sind. Es gibt also nur zwei Lautstärken: Leise (unbetont) und laut (betont), ganz gleichmäßig. Es sollten sich keine "mittellauten", "halbwegs leisen", "irgendwie normalen" oder sonstwie undefinierten Lautstärken einschleichen.
Spiel am Anfang so langsam wie du kannst, eher noch langsamer. Fang auf der höchsten Saite an (G-Saite, es sei denn du spielst einen Sechssaiter oder offene/dropped-Stimmungen), spiele die jeweilige Übung zwei Mal durch und wechsle dann ohne Pause direkt auf die nächsttiefere Saite.
Übe täglich ca. 10 Minuten. Irgendwann kannst du alle Übungen hintereinander ohne Nachdenken in beliebigem Tempo spielen - dann sind deine Finger schon ziemlich unabhängig voneinander einsetzbar.
[EDIT] Leerzeichen werden rausgekürzt, die Übungen dadurch unlesbar. Übungen sind daher jetzt im Anhang 
Viel Spaß und gutes Gelingen! 