Kunststoff der Tasten schleifen + Zierfilz

[Quarkhaufen]

Hallo Leute,
habe mir vor gut einer Woche ein Klavier von Zeitter & Winkelmann aus dem Jahr 1966 gekauft. Nun bin ich dabei, es optisch wieder einigermaßen fit zu machen.
Dazu zwei Fragen: Ich würde gerne den Kunststoff jeder Taste seitlich abschleifen. Also quasi den Teil des Belags, den man nur sieht, wenn man die benachbarte Taste herunterdrückt... Stichwort Hautschuppen und so. Habe schon mal bei irgendeinem Klavier erlebt, dass das gemacht wurde. Gibt es da was zu beachten?
Zweite Frage: Weiß jemand, wo es eine gute Quelle für Zierfilze gibt? Sprich: Notenpult und über den Tasten.
Danke im Voraus!
LG

 

[Anowon]

hallo Qarkhaufen,
also seitlich schleifen brauchst du gar nicht nahm nen topfschwamm und warmes Spüliwasser das sollte schon funzeln (so machen wir das bei uns im betrieb). Halt den Schwamm immer gut ausdrücken. Am besten im ausgebauten zustand... Bei den schwarzen kannst du bei dem Holzbelag ( wenn es holz ist) mit ne ganz feinen Stahlwolle mal drüber gehen.

Da Fragst du mal am besten bei einem Klavierbauer ob er Zierleistenstreifen in der bestimmten farbe hat, normalerweise verkauft er dir dann welche. Er soltle eigentlich auch filz da haben der etwas breiter ist wenn du es breiter brauchst.

Hoffe konnte dir weiterhelfen
Grüße Anowon

 

[Quarkhaufen]

Danke! Dann werd ich den guten Mann mal fragen, wenn er das nächste Mal zum Stimmen kommt.
Interessehalber: Bist du Klavierbauer/-verkäufer?

 

[Anowon]

Klavierbauer.. Btw die tasten vorm einbau bitte trocknen lassen wieder und die garnierungen am besten nicht befeuchten... Sonst darf dein klavierbauer die klaviaturluft neu machen.

Grüße

 

[Mod-Paul]

Hallo Leute,
habe mir vor gut einer Woche ein Klavier von Zeitter & Winkelmann aus dem Jahr 1966 gekauft. Nun bin ich dabei, es optisch wieder einigermaßen fit zu machen.
Dazu zwei Fragen: Ich würde gerne den Kunststoff jeder Taste seitlich abschleifen. Also quasi den Teil des Belags, den man nur sieht, wenn man die benachbarte Taste herunterdrückt... Stichwort Hautschuppen und so. Habe schon mal bei irgendeinem Klavier erlebt, dass das gemacht wurde. Gibt es da was zu beachten?
Zweite Frage: Weiß jemand, wo es eine gute Quelle für Zierfilze gibt? Sprich: Notenpult und über den Tasten.
Danke im Voraus!
LG

Hoffentlich ist es nicht schon zu spät! Bitte nicht mit Flüssigkeiten jeglicher Art versuchen die Seiten der Tasten zu reinigen!!! Feine Stahlwolle tut´s auch und man bekommt damit sogar den Schmier vom Holz runter.

Was den Filz angeht, so kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen Man kann ihn sich auch selbst zuschneiden. Kann etwas frickelig sein, wenn man es mit einer Schere versucht. besser ist mit einem Teppichmesser entlang eines langen Lineals auf einer harten Holzoberfläche den Filz zuzuschneiden.

also seitlich schleifen brauchst du gar nicht nahm nen topfschwamm und warmes Spüliwasser das sollte schon funzeln (so machen wir das bei uns im betrieb). Halt den Schwamm immer gut ausdrücken. Am besten im ausgebauten zustand...

Dir ist schon klar, dass dadurch der Leim angelöst werden kann?

Bei den schwarzen kannst du bei dem Holzbelag ( wenn es holz ist) mit ne ganz feinen Stahlwolle mal drüber gehen.

Häh?!?
Lese ich richtig: "kannst du bei dem Holzbelag ( wenn es holz ist)"????? Ehrlich gesagt will ich es gar nicht von Dir erklärt wissen
Da macht Stahlwolle eigentlich nur Sinn, wenn man die dadurch entstehenden hellen Stellen auch wieder nachschwärzt.

Herr im Himmel! Was ist das dem MB geworden?

 

[McCoy]

Herr im Himmel! Was ist das dem MB geworden?

Wenn die guten Leute so selten reinschauen ...

 

[Merodi-chan]

Lese ich richtig: "kannst du bei dem Holzbelag ( wenn es holz ist)"????? Ehrlich gesagt will ich es gar nicht von Dir erklärt wissen
Da macht Stahlwolle eigentlich nur Sinn, wenn man die dadurch entstehenden hellen Stellen auch wieder nachschwärzt.

Der Kollege meint Ebenholzbeläge! Die braucht man nach der Behandlung mit Stahlwolle nicht nachschwärzen, da Ebenholz bekanntlich von Natur aus schwarz ist. ;-) Das helle Tastenholz aus Fichte darunter sollte man nach der Behandlung mit Stahlwolle nachfärben, das ist richtig.

Wenn das Instrument bereits älter ist, ist die Annahme, dass es sich bei den schwarzen Tasten um Ebenholztastenbeläge handelt durchaus angebracht. Sollte es sich um Kunststoffbeläge handeln kann man die ebenfalls mit warmen Spüliwasser reinigen.

Damit das Wasser die Beläge löst, müsste man die Tastenbeläge schon längere Zeit einweichen. Da passiert so schnell nichts. Man kann statt Spüliwasser auch Waschbenzin benutzen. Da gibt es mindestens so viele verschiedene Methoden wie es Klavierbauer gibt ;-)

Und sollte von der schwarzen Farbe an den Tastenseiten was abgehen, tut es kurzfristig ein schwarzer wasserfester Filzstift ;-)

 

[Mod-Paul]

Nochmal und ganz deutlich:

Bitte nicht mit Wasser oder ähnlichen Flüssigkeiten die Seiten von den Tasten säubern!

 

[Merodi-chan]

Lieber Mod-Paul,

kannst du nicht lesen?

ich zitiere mich mal selber: "Damit das Wasser die Beläge löst, müsste man die Tastenbeläge schon längere Zeit einweichen. Da passiert so schnell nichts."

Und nochmal extra für dich zur Erklärung:

Bei alten Klavieren sind die Beläge mit Haut- oder Kochenleim geklebt, der löst sich nicht durch ein bisschen Wasser, dafür musst du den schon richtig erhitzen (Bügeleisen drauf zB)
Auch der moderne Leim oder Patex oder was auch immer die Hersteller verwenden ist wasserfest. Was meinst du, warum das Austauschen von Tastenbelägen so eine saumäßige Arbeit ist? Was wäre es doch toll, wenn man die Tasten nur kurz in ein bisschen Wasser eintauchen bräuchte und die Tastenbeläge würden dann einfach abfallen. Würde uns unsere Arbeit sehr erleichtern, oder Anowon?

Ich mach den Job als Klavierbaumeisterin jetzt schon ein paar Jahre und mir sind beim Säubern der Tasten mit Spüliwasser noch nie die Tastenbeläge abgegangen! Und meine Kollegen haben auch noch nie von dergleichen berichtet.