Hallo Reiner,
irgendwie habe ich Deinen Fred hier übersehen; die Kollegen wohl auch

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Die Einstellung von Kompressoren und Limitern hier zu beschreiben, würde bei etwa 300 Seiten liegen. Ich versuche trotzdem, einige Tipps zu geben, auf die Gefahr hin, dass jeder Kollege hier eine andere Meinung hat und man es so oder so ausdrücken kann. Ich versuche es verständlich auszudrücken.
Der Einsatz eines LIMITERS ist eher das "letzte Mittel", um Eine Übersteuerung zu verhindern. Das Signal wird hart abgeschnitten und ist ein heftiger Eingriff in die Musik.
Du solltest an den richtigen Stellen einen Kompressor einsetzen. Hier würde ich mit dem normalen Kanalkompressor anfangen. Die Kompressoren aus der Effektabteilung kommen dann, wenn DIR die Möglichkeiten des Kanalkomp. nicht mehr ausreichen. Da bei einem X32 für jeden Kanal ein Kompressor zur Verfügung steht, solltest Du jeden Drum- Kanal einzeln einstellen und nicht direkt das ganze Set.
Wo liegt der Sinn eines Kompressors? Der Dynamikumfang einer Stimme oder eines Instruments ist sehr hoch. Das schafft unsere Technik nicht. Beim Flüstern kannst Du Gain und Fader hochziehen, beim Schreien gehen dann alle roten LEDs an. Hier kann man den Umfang der Erhöhung durch einen Kompressor reduzieren. Sänger lieben einen Kompressor zunächst, da sie mühelos laut sind, wollen sie aber lauter werden, legst Du Ihnen einen Stein auf die Brust! Also vorsichtig einsetzen.
Zurück zum Thema. Fang mit der Bassdrum an. Schalte den Komp ein und beobachte die Kurve. Du kannst zunächst den Automatikmodus nehmen, besser Du wählst per Hand krurze Attack und Releasezeiten. Er soll also bei jedem Kick schnell zugreifen und zügig wieder freigeben. Nun den Threshold graphisch! nach unten ziehen, den Kanalgain kannst du ggf. ein wenig erhöhen. Die Knee- Einstellung verändert den Winkel der Kurve. Also wie heftig er eingreift, wenn der Punkt erreicht ist. Du kannst ruhig mal das obere Drittel der Scala herunterfahren und hören, wie es klingt. Bei anderen Kanälen würde ich mal mit 10-20% Reduktion auf der Scala beginnen ( also 80 % offen lassen!)
Ich stelle den Komp beim ganzen Set einzeln sehr gering ein (damit nichts durchschlagen kann) und schaue dann, welches Instrument überhaupt hörbar gebremst werden muß. In erster Linie die BD, sowie Snare und Toms kommen in Frage, Hihat und Overheads eher nicht.
Warum nicht das ganze Set auf einmal? Dann würde ein Bassdrumschlag das ganze Set für die Dauer des Kicks drücken! Hierbei und bei zu langen Releasezeiten kann es zu dem gefüchteten Pumpen kommen.
Gruß Jürgen
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Es ist noch zu ergänzen, dass der Einsatz von Limitern und Kompressoren in der Summe als Endstufen und Boxenschutz wichtig ist - siehe die Diskussion unter dem Thread Tipps und Tricks beim X 32. Auch werden Komps. beim Mastern auf die Summe angewendet.