Bass:
Ja, den gibt es^^ Da ich der Basser bin, bin ich da wohl immer etwas vorsichtig. Ich will es halt auch nicht übertreiben

Ich hab jetzt den Bass bei - ich glaube - 600...700Hz etwas hochgezogen und mal diesen mit der Gitarre lautstärkemäßig "abgeglichen". Signale von DI, SansAmp BassDriver und Box (auch wenn nicht richtig brauchbar) gemischt.
Ach ja, "Pfarrer's Kinder, Müller's Vieh"...kommt mir das bekannt vor

?
Darf ich davon ausgehen, dass Du grade der Mann mit den drei Hüten bist? Basser, Produzent und Engineer in Personalunion? Knifflig...
Das Problemchen ist, dass Du als Produzent und Mixing-engineer die Basstracks als solche behandeln must - so, als ob sie von IRGENDWEM gespielt wurden, nicht von Dir. Du must neutral und projektbezogen urteilen - und empfinden - können. Nicht 'uhh, da habe ich ja...' sondern spüren, bringt mich das zum mitwippen, grooven, whatever...
Der Ansatz 'den Bass spiel ich allein in Ruhe ein' ist verlockend, aber eher nicht so gut. Lass irgendwen den 'tape operator' spielen, und jemand anders sollte mit großen Lauschern da sein und Dich positiv und ermunternd führen, während Du 100% Bassist bist in dem Moment. Lach nicht - sehr oft können Drummer das sehr gut, man sollte es nicht glauben
Auch auf die Gefahr hin, Tulpen nach Amsterdam zu bringen: Dir ist klar, dass die Speakerspur minimal zeitverzögert ist gegnüber den beiden Direktsignalen, und deshalb Phasenprobleme gibt, wenn man sie einfach dazu mischt?
Die beste Lösung ist, die Direktsignale auf eine Gruppe zu routen, dort ein Microdelay einzufügen und nach Gehör zu justieren, bis das (Gesamt-)Bassignal richtig solide und fest wird. Es sollte sich im Mix beliebig regeln lassen, nicht erst durch gewaltiges pushen hörbar werden.
Auf den Gitarren hatte ich einen Chorus drauf ("Classic VST") und die Spuren in Summe auch noch etwas auf den Hallraum vom Schlagzeug geschickt. Das hab ich jetzt mal ausgeschaltet und die Gitarren bei etwa 4...5kHz einen kleinen Pick verpasst.
Öhm...war Dein Ziel ein Gitarrensound wie Judas Priest in den 80ern(Turbolover...)? Ich hab das garnicht als chorus wargenommen, sondern als undeutliches Phasengeschwurbel.
Ich finde das jetzt schon deutlich besser.
Drums:
Wir haben zwar das Set unseres Schlagzeug abgenommen (Sm57 an Toms und Snare, sowie Shure Bete 52 A für Bassdrum innen und ein billig Fame für das Reso), allerdings hab ich Snare und Bassdrum komplett durch Sampels von HAlion ersetzt. Die recordeten klingen einfach irgendwie nicht so richtig. Ich hab jetzt mal noch eine andere Bassdrum ausgewählt. Bei der "ersten" hab ich es aber wirklich etwas bei um die 50...60Hz übertrieben.
Snare hab ich jetzt mal bei etwa 2,5kHz etwas angehoben.
Ich glaube ich hatte die Hihat einzeln oben sogar glatt vergessen einzuschalten. Das kommt in dem Fall nur über die OH. Die hab ich jetzt mal etwas leiser gemacht und ab 10kHz nicht ganz so stark angehoben.
Ich hab jetzt mal einen kleinen Anteil der originalen Toms drunter gemischt, sowie die Recordeten OH etwas weiter zusammen geschoben L/R jeweils auf 75%, anstatt 100. Da ich diese aber auch etwas leiser gemacht habe (zwecks HiHat), gehen - wie ich finde - die Becken etwas unter!?!
Oh weh...das könnte jetzt etwas länger werden

.
Um nicht total Offtopic - es geht hier um Mixes - zu geraten, könnten wir fast einen eigenen Thread zu Drumaufnahmen mit vorhandenem Raum, vorhandenem Kit und vorhandenen Mikros aufmachen.
Ich nehme an, Du hast die Overheads tatsächlich ÜBER dem Kit gehabt, so wie man's live gerne macht? Wie hoch ist denn die Decke?
Die drums sind immer noch zu leise, die Bassdrum hat auf den Auras und auf billigen PCspeakern immer noch Probleme. Die doppelte und vierfache Grundtonfrequenz schmalbandig etwas anheben könnte helfen.
Die Snare geht klanglich schon viel mehr in die richtige Richtung.
Wie ist es denn, wenn Du Dir nur drums und bass zusammen anhörst? Evtl. mal zusammen mit der Hauptstimme? Ist das Musik? Begeistert Dich das?
Stimme hab ich weitestgehend so gelassen, auch wenn die mir jetzt nicht mehr ganz so gefällt wie im oberen Mix.
Jetzt klingt es - finde ich - untenrum etwas aufgeräumter, aber eingesammelt wieder etwas mumpfiger, oder kommt mir das nur so vor?
Insgesamt finde ich es schon deutlich griffiger. Verpass dem Kazoo mal einen Bandpass, und spiel mit der oberen Grenzfrequenz, damit es nicht mehr so geisterhaft über den Stimmen schwebt, sondern etwas nach hinten rutscht. Dann kann's gerne etwas lauter, nicht dass das jemand noch als Verzerrungen warnimmt...
Noch was: Mixen ist eine kreative und keine logische Tätigkeit. Visueller Input(auf den Schirm der DAW starren...) und technische Tätigkeiten sind Gift im Prozess. Am besten delegieren oder vorher erledigen. Kennst Du das: Du hast eine Super-Songidee. Schnell die DAW hochgefahren, ein paar Kabel eingesteckt und ein paar Pegel eingestellt, um sie festzuhalten. Nur ist die Idee jetzt plötzlich weg... weil Du Dein Gehirn vom kreativen in den logischen Modus versetzt hast.