Sorgen der Musiker vor 100 Jahren

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Johannes Hofmann
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lebendes_orchester.jpg

Das war wohl ein Zeitungsinserat des Deutschen Musiker-Verbands vor ~100 Jahren gegen die aufkeimenden Unsitten wie Tonfilm, Rundfunk, Grammophon.

"Musik vom lebenden Orchester"... wenn die gewusst hätten, was heute so üblich ist :D
 
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Wobei gerade im Rundfunk am Anfang noch mit Live-Orchestern gearbeitet wurde, also zumindest dahingehend waren die Befürchtungen wohl eher unbegründet.

Einige Jahre später übrigens, mit der Erfindung der Hammond-Orgel soll die Angst aufgekommen sein, dass ausgerechnet Streichorchester arbeitslos und durch nur einen Musiker ersetzt werden könnten.
 
Wie auch immer......gut gemachte Livemukke is auch
heut noch besser als jeglich glatt gebuegeltes gedudel
 
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Wobei gerade im Rundfunk am Anfang noch mit Live-Orchestern gearbeitet wurde, also zumindest dahingehend waren die Befürchtungen wohl eher unbegründet.

Du musst das aber so sehen: Man braucht nur ein Orchester im Rundfunkt, die ganzen Cafe's etc. können dann dieses Orchester eben durch Radio usw. auch hören.
Zuerst hatte das Cafe ihr eigenes Orchester, somit brauchte man zuerst für jedes Cafe ein eigenes Orchester, später aber nur ein Orchester in der Sendeanstalt (gibt's das Wort? :D).

Kann natürlich sein, dass ich gerade totalen Blödsinn erzählt habe, aber das war halt mein Gedankengang. :)
 


Sind die dann fort- oder rückschrittig?
 
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... Kann natürlich sein, dass ich gerade totalen Blödsinn erzählt habe, aber das war halt mein Gedankengang. :)
die wahren kaffee plus musikliebhaber werden wohl da geblieben sein, wo es
...gut gemachte Livemukke ...
gibt :D ;)
vll. war es aber auch der beginn der trivialen beiläufigkeit der musik. fahrstuhl ... kaufhaus ... werbung ... radiowecker ... autoradio ... mp3-player ... :gruebel:
 
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Gibt es eigentlich eine Statistik, wieviele Orchestermusiker es vor 100 Jahren gab und wieviele (wenige?) es jetzt sind?
 


Sind die dann fort- oder rückschrittig?


Zumindest sind sie tight! ;)

Ich wohne neben dem Kneipenviertel und kenne einen Akkordeonspieler, der vor fünfundzwanzig Jahren dort noch fünf Abende die Woche live spielen konnte, heute aber gar nicht mehr. Er lebt jetzt von der Stütze. :gruebel:

Alex
 
Ich wohne neben dem Kneipenviertel und kenne einen Akkordeonspieler, der vor fünfundzwanzig Jahren dort noch fünf Abende die Woche live spielen konnte, heute aber gar nicht mehr. Er lebt jetzt von der Stütze. :gruebel:
Hmm, wenn ein Musiker in einem Kneipenviertel so oft spielt, dass er davon leben kann, dann können ihn nach ein paar Jahren selbst die größten Fans nicht mehr ertragen. :rolleyes:
Also ich glaub und sehe natürlich auch, dass sich die Situation in Kneipen verschlechtert hat. ;)
Allerdings macht ein Musiker einen ganz gravierenden Fehler, wenn er 5x die Woche in einem Viertel spielt.
Das ging mMn schon vor 2000 Jahren nicht auf Dauer gut.
 
Nun ja, wenn die Zuhörer irgendwann ganz genervt sind, kann man sich ja dafür bezahlen lassen, dass man eben mal nicht spielt :D
 
Die Zuschauer sind gar nicht so entscheidend, eher der Veranstalter/Wirt. ;)
Der kann so häufiges Gedudel nämlich irgendwann nicht mehr hören und macht das nur noch mit, wenn der Musiker ganz extrem Publikum zieht.
Ich gehe aber davon aus, dass es bei Alex in Frankfurt genug gute Konkurrenz gibt.

Du musst als Musiker, wenn du davon leben willst, ständig deinen Umkreis vergrößern und dann auch mal die Konzertzahl reduzieren, damit die Leute nach dir schreiben, sofern du so gute Fans hast.
Unbeweglich am Ort bleiben geht nur bei Hobby-Bands, aber nicht wenn der Lebensunterhalt dran hängt.
 
Ich denke früher war es schon extrem aufregend vielleicht ein paar Mal im Leben Weltklassemusik hören zu dürfen. Heute hole ich mir einen nach dem anderen direkt auf meine Boxen und das so oft ich will. Live ist natürlich schon noch was anderes, aber teilweise -zumindest was den Sound betrifft- oft sogar viel schlechter (ich erinnere mich gerade an ein Dream Theater Konzert mit lächerlichem Livesound, speziell im Bassbereich)
 
Hmm, wenn ein Musiker in einem Kneipenviertel so oft spielt, dass er davon leben kann, dann können ihn nach ein paar Jahren selbst die größten Fans nicht mehr ertragen. :rolleyes:

In diesem Fall passt der ungeliebte Begriff "Musikant" besser. ;)

Und vor 25 Jahren gab es im örtlichen Kneipenviertel etwa 10 Lokalitäten mit gelegentlicher Akkordeonunterhaltung, heute keine mehr. Damals waren aber auch die Amis noch hier und haben jede Woche Unsummen versoffen, bis die MP kam und sie geholt hat. Da war das Viertel täglich brechend voll, heute meist nur noch am Wochenende. Damals waren auch mehr Touristen im Viertel unterwegs. Es gibt heute hier nur noch halb so viele Kneipen, nur noch anderthalb Rockschuppen mit Livemusik, etc. Einige Läden stehen seit Ewigkeiten leer, andere sind zu Wohnraum umgebaut. Dafür gibts jetzt hier fünfzehn Shishabars, von denen keiner weiß, wie sie sich refinanzieren. :gruebel:

Alex
 

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