Ich hab gestern abend die Promo-Version von "Heritage" für ein Review bekommen und möchte euch meine ersten Eindrücke nach 2 Durchläufen (einer im Stillen Kämmerchen, einer beim Autofahren) nicht vorenthalten. Das ist kein (!) Review sondern wirklich nur erste Eindrücke, kann gut sein, dass ich das geschriebene in 2 Wochen anders sehe.

Heritage ist anders! Wer von euch auf den Death Metal-Anteil bei Opeth nicht verzichten möchte und deshalb schon "Damnation" langweilig fand, sollte auf jeden Fall die Finger davon lassen. Die Songstrukturen sind recht verschachtelt und vertrackt, wenig geradeaus, wenig harte Parts, dafür kann man sich von der Scheibe wunderbar "entführen" lassen, sie wirkt einfach und füllt den ganzen Raum. Hätte man sie mir vorgespielt ohne mir zu sagen, dass sie von Opeth kommt hätte ich es maximal am Gesang erkannt, musikalisch erkennt man die Band kaum wieder, selbst die verzerrten Gitarren klingen "wärmer" als bisher. Trotzdem (oder deswegen?) haben die Songs oftmals dieses geniale "Opeth-Moment", wo einfach der richtige Wechsel zur richtigen Zeit kommt.
Heritage ist grandios gespielt (dass Axenrot und Akesson, die ich eher in der Metal-Ecke verortet hatte und bei denen mir auf "Watershed" im Rückblick ein wenig der "Groove" und die Leichtigkeit fehlt so ein Album einspielen hätte ich nie erwartet), nach zwei Durchläufen hat man die Songs kaum erfasst. Ich nehme an, dass das Album viel mehr Zeit und zahllose Durchläufe braucht, bis es seine volle Wirkung entfaltet.
Man muss auf jeden Fall sehr "open minded" sein, um sich mit "Heritage" anzufreunden und darf auf keinen Fall ein Metal-Album erwarten. Und obwohl mir das Resultat bisher sehr gut gefällt und ich gerade an Opeth bewundere, das sie auf sämtliche Genregrenzen pfeiffen und die Alben aufnehmen, die sie spielen wollen, hoffe ich dass das wie "Damnation" damals auch nur ein einmaliges "unmetallisches" Zwischenspiel bleibt.