Danke für das ausführliche Feedback an euch beide.
Auf die Frage, wieso ich mich von Musik wie die von Xavier Naidoo, Glashaus, Thomas D (aber auch Herbert Grönemayer

) inspirieren lasse ist meiner Meinung nach eine rhetorische Frage die kein Antwort brauch.
Meiner Meinung nach ist das das kleine Fleckchen Individualität, dass unantastbar ist. Nur weil ein Genre, eine Musikrichtung ein Lebensstil oder ein gewisser inhalt einen selbst nicht anspricht sollte man sich nicht das Recht rausnehmen in Frage zu stellen, was die Motive warn.
Motive kann man nicht anzweifeln - man kann sie akzeptiern und sagen, dass das Ergebnis einem nicht gefällt - sowas nennt man Kritik.
Sobald man aber die Motive und Anregung in Frage stellt ist man meiner Meinung nach unhöflich und ein Teil egozentrisch - weil ich nicht darauf steh bin ich empöhrt, wie andere Sinn darin sehen können.
Ich fühle mich keineswegs eines Besseren belehrt. Du hast viel mehr versucht, dir selbst deine musikalische Einflüsse positiv und schön zu reden, nachdem ich sie kritisiert habe. Für mich spielt das Musikgenre nicht einmal eine untergeordnete Rolle. Ich kritisiere ebenso scharf, die Musik dieses Emo Trends, in der genauso flach und anspruchsvoll geschrieben wird. Lustig ist da nur, dass einige Mitschwimmer dieser Szenebewegung sich selbst intellektuell höher einordnen und nicht das Urteil und den Vergleich scheuen, Hip Hop Musik als doch allgemein recht "anspruchslos" zu apostrophieren. Ich habe allein die Texte eines Naidoos kritisiert, denn darum ging es ja auch eigentlich hier? Welche Beweggründe und Motive er für seine Texte hatte, ist mir egal. Ich kritisiere schließlich primär die Art wie er es umsetzt und nur primär die Themen. Es wird logischerweise mit voran schreitender Zeit nicht einfacher, über Themen zu schreiben denen sich zuvor niemand gewidmet hat.
Im übrigen wäre es doch fad, wenn nicht jeder seinen eigenen Geschmack hätte - aber von wenns wirklich so schlecht ist was unser Herr Naidoo macht, würden es nicht so viele hören...einige Sachen sind schon sehr bewegend - meine Mienung.
Geht hier nicht um Geschmäcker. Hier ist es eher unsere geistiges Level das entscheidet, welche Musik wir gerne hören bzw. welche Texte wir ansprechend finden.
Meine Mutter hört zum Beispiel gerne Ich&Ich, die haben unheimlichen Erfolg, weil sie eben populistische Texte schreiben. Die schreiben Texte um Geld damit zu verdienen, da werden Probleme und Sorgen quasi erdacht. Hauptsache es wird über etwas geschrieben, was eben die Masse anspricht, weil es jeder kennt und vor allem "JEDER" versteht. Und dann gibt es eben etwas intelligentere Leute, die in der Musik auch irgendwo eine Kunst sehen und Dinge umschreiben wollen, auch mit eigenen Worten, die auf Anhieb vielleicht nicht jeder versteht. Dinge die zum Nachdenken anregen und keine Bestätigungen solcher Bauernweisheiten wie von Ich&Ich, dass Liebe sowohl mal richtig scheiße, als auch mal sehr dufte sein kann. Ich denke du verstehst worauf ich hinaus will. Nicht jedem Menschen ist anhand seiner Intelligenz, seine Musik zu zu ordnen, jedoch kenne ich keinen intelligenten Menschen, der sich Sido und Bushido anhört.
Dein Refrain gibt zudem nur einen Aufschluss, dass du ein gedanklicher Couch-Potato bist.
Wirfst tausend Fragen in den Raum und bedienst dich der Religion, in der Hoffnung so Antworten zu erlangen.
Nun - gewagte These - zumal ich mit meinen 23 Jahren sicherlich noch kein Platon bin aber glaube mir - ohne mich selbst zu beweihräuchern kann ich behaupten, dass ich sicherlich niemand bin, der an der Oberfläche kratzt. Ich schreibe seit guten 10 Jahren und interessiere mich mehr für das Thema, als du denkst.
Ich komme von der Lyrik - ich kann dir ja mal gern ein Gedicht zeigen - ich denke es würde dir gefallen.
Beim Fragen stellen hört´s dann bei den meisten Menschen schon auf.
Gebe ich dir Recht - nur sollte man beim Umgang mit solchen Aussagen nicht ganz so pauschal um sich werfen, denn
wenn du den Text richtig verstehst geht es darum , wie sie vor Problemen wegrennt - wie sie erschöpft zurück blickt und kein Anfang und Ende sieht. Sie läuft weiter und weiter durch einen farblosen Wald - die einzige farbe die sie wahrnimmt ist grau. Sie hat schuldgefühle und weiss nicht, ob diese gerechtfertigt sind.
Sie hat den ersten Schritt gemacht und ist gegangen und muss sich nun mit den Fragen beschäftigen ob es das richtige war, immerhin wurden Perspektiven Lebensträume und eine Zukunft zerstört - hätte sie vielleicht weiterkämpfen sollen? Wann macht es Sinn an etwas weiterfestzuhalten und wann aufzugeben...oder besser gesagt - wer sagt dir, wann es sich noch lohnt weiterzukämpfen? Der Wille, Mut und die Kraft sind Maßeinheiten - die undefenierbar sind..man kann sie nicht messen oder einen Siedepunkt definieren..also läuft sie...und sie stellt sich diese vielen Fragen...wer kann ihr sagen, ob sie diese Buße verdient..jeder hat sein Kreuz zu tragen, doch trägt sie nicht auch das eines anderen mit?
Ich frage dich, in dieser Situation...geht es da wirklich darum die Antworten hierfür zu finden? Quatsch...sowas darf man in einer Pseudophilosophischen Fragerunde mal in den Raum werfen...zu der du mit deiner Ansicht dich auch sicher einreihen darfst...viel Spaß - ich denke ich wäre bei so einer Diskussion auch gern dabei...sieh es nicht als Angriff deiner Person.
Nur wenn du eine Familie hast mit Kinder und Zukunft - und deine Frau fremd geht...(um es an einem Beispiel festzumachen) gibt es meiner Meinung nach grob gesagt (Einschätzung um 04:43 morgens nach einigen Weinschorlen und Pur/Herbert Grönemayer platten) gewisse Schritte.
1. Schritt Wut - du bist verletzt - gekränkt
2. Schritt Hass - du suchst die Ursache für das Übel - wer ist für deinen gekränkten stolz verantwortlich
3a. Schritt Auflösung - ihr klärt es..du vergibst ihr...schöne heile Welt (hi@Dailysoaps)
3b. Schritt Trennung - du bist zu verletzt um weiter über das Problem zu reden und gehst weil du nichtmehr vertrauen kannst
4. Zweifel - langsam legt sich der Wut - und vergeht der Hass - doch hast du nicht überreagiert? Alles aufzugeben?
5. Lösung - entweder du findest Antworten auf deine Fragen
oder du findest dich damit ab, dass es auf diese Fragen keine Antwort gibt.
Das Leben ist eine Zeichnung ohne Vorlage und Radiergummi. Auch können wir das Leben nicht
vergleichen - dazu haben wir schlichtweg keine Zeit. Wir können weder zurückspulen noch sagen, in meinem nächsten Leben mache ich dies und das besser /überlegter oder garnicht.
Dazu gibt es eine schöne Stelle in dem Buch "die unerträgliche Leichtigkeit des Seins"
von Milan Kundera in der er das sogar noch schön niederschreibt. (Erstes Kapitel - noch bevor die Geschichte losgeht...musst nichtmal lang suchen)
Der Song ist eine Mischung aus dem 4. Schritt und dem 5. - leider mit der Tendenz zu - es gibt keine Lösung".
Ich weiss nicht, wieviel Text das nun ist aber ich hoffe, dass ich dich nicht gekränkt habe - das war in keiner Weise meine Absicht.
Ich möchte nur nicht im Raum stehen lassen, dass ich ein "gedanklicher Couch-Potato" sei -
und der philosophischen Horizont kennt nur zwei Grenzen -
Den Tod und die Arroganz.
Ps: Rechtschreib- sowie Interpunktionsfehler dürft ihr behalten....ich hab schon was intus