Wie Gitarrenverstärker in Kirchenraum mit Mikro abnehmen?

[Sebi91]

Hi,
kann mir jemand einen Tipp geben wie ich meinen Verstärker bei einem kleinen Auftritt in ner kleinen Kirche am besten einsetze? Lautstärkemäßig würds locker reichen, hatte ich bis jetzt immer so ohne Mikrofon. Doch Problem is halt, dass man mit ner 1x12 combo mMn nur einen kleinen Radius mit dem richtigen SOund beschallen kann - seitlich wirds schnell dumpf. Gesang und Bass und percussion läuft über ne PA. Nächstes Problem ist für mich, dass ich mich nur gut höre wenn ich direkt davor stehe...Alle andern hörn sich gut in den Monitoren.

Wie könnt ich den Verstärker mit nem Mikrofon klug abnehmen, sodass diese Probleme verschwinden? Es soll halt nicht zu laut werden...vll umdrehen oder so?
Oder gibts da keine Möglichkeit?

Hoffe ihr wisst gute Tipps

Lg, Sebi

 

[h4x0r]

Wie wäre es, wenn du den Verstärker vor dich stellst und kippst, damit er auf die zeigt, dann kann man ihn immernoch mikrofonieren und das Publikum bekommt den reinen PA-Sound ab (klingt in ner Kirche vermutlich am besten)
Gruß, Jan

 

[mHs]

Genau, wie mein Vorredner schon sagt. So weit kippen, dass er quasi wie ein Bühnenmonitor vor dir liegt. Dann das Teil so leise machen, dass er noch so eben klingt und dir als Monitor reicht. Dann ein Mikro davor, z. B.
Sennheiser e-906

oder
Shure SM-57

oder
DAP Audio PL-07

je nach vorhandenem Budget und Vorlieben.
Alles andere dann über die PA.

Oft hat man in Kirchen aber das Problem, dass selbst diese Einstellung noch grenzwertig oder schon zu laut ist. Dann kann ich als Tonmann nur noch "mit Engelszungen " auf den Gitarristen einreden und ihn bitten, den Amp noch leiser zu machen. Aber das ist dann der Punkt, an dem es schwer ist, die Freundschaft zwischen Gitarrist und Tonmann aufrecht zu erhalten.

Wenn das alles nicht hilft, dann könnte man noch über eine vernünftige Speakersimulation nachdenken. Ich weiß, da wollen die meißten Gitarristen erst garnicht dran denken. So ein Gerät hatte ich incl. Gitarrenspieler aber mal vorm Pult und das Ergebnis war für den Anwendungszweck sehr ordentlich.
Manchmal sind doch die unkonventionellen Wege die effektivsten.

 

[h4x0r]

Ich hatte gedacht, dass er keinen Monitor hat, wenn dem nicht so sein sollte, dann würde ich persönlich den Amp etwas außerhalb positionieren und dann mit ner Decke o.Ä. versuchen den mikrofonierten Verstärker lautstärketechnisch zu bändigen um dann das Mikrosignal auf die Monitore zu legen, am idealsten ist für solche Fälle dann natürlich ne Isolationsbox aber manchmal muss es halt ein Provisorium sein, vor allem weil ich mal davon ausgehe, dass nicht unbedingt die Kohle für eine (gute) Boxensimulation da ist, halte ich geschickte Positionierung und eventuelle Bedämpfungsmaßnahmen für das sinnvollste
Gruß, Jan

 

[Sebi91]

Also wir haben ne ganze Anlage auch mit Monitoren. Das mit der Decke hört sich schon sehr gut an Aber gibt das keine Probleme mit dem Sound wenn der Schall nicht so recht entweichen kann wenn er zb in ner Box steckt? Ich mein der wird ja irgendwie reflektiert und trifft dann nochmal aufs mikro oder?
Noch andere Möglichekeiten bzw Tipps in die Richtung?

 

[901]

Deswegen ja eine Decke und nicht einen Karton drüber. Am besten eine dicke flauschige Decke...

 

[Sebi91]

Ok das muss ich mal ausprobieren DAnke für den Tipp!

Kann man auch mehre Decken nehmen?
Kriegt der Verstärker da noch genug Luft? Bzw wird nich heiß oder so?

 

[901]

Guter Punkt! Da muss man natürlich aufpassen.
Aber die Decke muss ja nur vorne über Speaker und Mikro.

Lüftungsschlitze und Kühlrippen und sowas natürlich immer frei lassen. Sollte aber kein Problem sein, denn sowas ist ja meisten hinten.

 

[mHs]

Aber die Decke muss ja nur vorne über Speaker und Mikro.

Lüftungsschlitze und Kühlrippen und sowas natürlich immer frei lassen. Sollte aber kein Problem sein, denn sowas ist ja meisten hinten.

Viele Gitarrencombos haben aber kein geschlossenes Gehäuse sondern sind hinten offen. Und dann wird auch nach hinten 'ne Menge Schall abgestrahlt.

 

[901]

Ist aber für das Mikro uninteressant, was nach hinten weggeht. Für die Zuhörer im Wesentlichen auch.

 

[h4x0r]

Aber nicht für die Raumlautstärke um die es ja auch geht
Das Problem bei ner offenen Combo ist, dass man nicht einfach ne Decke hinten drüberlegen oder reinstopfen kann, denn abgesehen von der Hitze verändert man so auch den Sound der Box, zum Teil erheblich, allerdings dürfte der Schall der hinten rauskommt sich im Verhältnis zu vorne doch in Grenzen halten Wenns dennoch Probleme geben sollte, Dreh den Combo am besten quer zum Publikum dann wird der Schall zu den Seiten geworfen und sollte den Tonmenschen kaum stören
Gruß, Jan

 

[mHs]

Ist aber für das Mikro uninteressant, was nach hinten weggeht. Für die Zuhörer im Wesentlichen auch.

Mit dem Mikro hast du recht, bei der Auswirkung auf die Zuhörer leider nicht.

Speziell in kleinen Kirchen und wenn sie dann auch noch etwas hallig sind, dann stört eigentlich alles, was aus der Combo raus kommt. Egal ob vorne oder hinten.

 

[Sebi91]

Mh also was ist nun wam klügsten? Verstärker quer zum Publikum und decke vorne drüber?

 

[mHs]

Verstärker quer zum Publikum und decke vorne drüber?

Die Summe der Maßnahmen könnt's bringen. Zusätzlich so leise drehen wie es geht. Die Combo stark anwinkeln, quasi wie ein Wedge, hilft, den Direktschall gut zu hören und hilft dadurch wieder, die Kiste möglichst leise drehen zu können.

Probiers aus. Wenn das nicht reicht fällt mir nur noch Isolationbox und Ampsimulation ein.

 

[Sebi91]

Ok danke für die Tipps Werd mal rumprobieren wenns soweit is!
Jetz muss ich mich mal nach nem Mikro umschauen...

 

[h4x0r]

Schön, dass man helfen konnte, die genannten Mikros sind eigentlich durch die Bank empfehlenswert was Preis/Leistung angeht, kommt halt nur drauf an, was du ausgeben möchtest
Gruß, Jan

 

[Sebi91]

Also ich glaube es wird auf ein e606 sennheiser rauslaufen, da es vom Preis ok ist und praktischer, weil man
kein stativ braucht. Da es nicht pressiert, werd ich mich auf dem Gebrauchtmarkt umschauen, in den Ferien hör ichs mir vll mal im Laden an.