Mit gleicher aufstellung Strom Ein/Aus unschädlich?

[Ketru]

Hallo miteinander!

Ein Kumpel von mir, welcher in England irgend eine Art Musikstudium gemacht hat/immernoch macht,
hat vor kurzem in unserem Bandraum die "Hauptsteckerleiste" in der Pause einfach so ausgeschaltet,
wärend alle Geräte (Amp, PA, Mischer mit laufender Phantomspeisung (alles meins)) noch liefen.
Ich hab mich ziemlich aufgeregt, und ihm gesagt, dass er das bitte unterlassen soll, da ich mir nicht gerne mein Equip schrotten lasse,
wenn ich es schon zur Verfügung stelle.
Seine Antwort war nur, dass er in "Music-tech" gelernt habe, dass solange man das ganze wieder mit dem
selben Aufbau einschalte, bzw. nichts daran verändere, es unschädlich sei, den Strom einfach so auszuschalten.
Ich hab weitere Diskusionen unterlassen, konnte mir aber keinen Reim daraus machen, und die Logik dahinter eröffnete sich mir überhaupt nicht!
Darum die Frage an euch:

Hat er Recht?
Und wenn ja: Wie entsteht dieses Phänomen?
Ist es überhaupt schädlich, den Strom zu "kappen"?
Oder sollte man -wie ich es eigendlich mache- "von hinten nach vorne" ausschalten.
Also dem Signalweg entlang: Box, Mischer, Strom?

Vielen Dank für eure Antworten!!!

ketru

 

[Gast 23432]

Seine Antwort war nur, dass er in "Music-tech" gelernt habe, dass solange man das ganze wieder mit demselben Aufbau einschalte, bzw. nichts daran verändere, es unschädlich sei, den Strom einfach so auszuschalten.

Das ist Schwachsinn - oder ein Aprilscherz.

Oder sollte man -wie ich es eigendlich mache- "von hinten nach vorne" ausschalten. Also dem Signalweg entlang: Box, Mischer, Strom?

Und das ist klug.

Ich hab im Tonstudio zwei Hauptschalter:
1. PA, Monitore - alles, was Boxen sind
2. Mischpulte, Effekte, Mikroports, Zuspieler - halt alles andere.

Die vielen Geräte immer einzeln ein- und auszuschalten dauert viel zu lange, die Kantine hat schließlich nicht ewig geöffnet .

Also Dienstbeginn:
1. Schalter 2, Rechner starten, Patchfeld und so weiter. Dann:
2. Schalter 1, PA etc. anschalten

dann Check und Veranstaltung, danach in umgekehrter Reihenfolge ausschalten und Feierabend!

Beim gesamten Aus- und auch bei Einschalten (!!!) kann es je nach der Elektronik der Geräte zu ernsthafter Beschädigung der Lautsprecher kommen, ein solches Vorgehen ist unverantwortlich und sehr riskant.

Welche Schule lehrt solch einen Stuss? Hoffentlich sind die gut versichert.

 

[Ketru]

Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Ja, das selbe hab ich mir eben auch gedacht. Das nächste Mal kommt er nicht mehr ungestraft davon!
Und wenn meine PA dann plötzlich rattert, hoffe ich, das ER gut versichtert ist...
Wobei meine Haftpflichtvericherung vieleicht dann auch zum Zug kommen müsste. xD

Woran liegt es eigendlich, dass Boxen so kaputt gehen können?
Liegt das nur am "Ausschaltknaks" des Mixers, oder passiert da noch mehr?

Frohe Ostern!
ketru

 

[A_Hörnchen]

Naja, "normalerweise" passiert da nicht viel, gute Geräte (Endstufen, Effektgeräte...) haben Relais, die den Ausgang erst Zeitverzögert zuschalten, da sind die berühmten Knackser längst vorbei.

Aber schon richtig, diese Impulse beim Einschalten können schon sehr unangenehm sein, gerade dann, wenn die Endstufe vom letzten Mal noch auf "Volldampf" steht, das mögen die Monitore nicht so gerne (und man selber auch nicht).

Ich schalte auch fast alles mit einmal an und aus ( 2 große Steckdosenleisten mit je eigenen Schalter ), das Einzige was ich aber mache ist, den Monitor-Regler des Mischpultes runter zu fahren. Jedes Gerät einzeln aus- und einzuschalten wäre eine echte Herausforderung.

Bei großen Installation ist aber auch der Einschaltstrom nicht zu verachten, da ist es ratsam um die Sicherungen zu schonen, nicht alles mit einmal einzuschalten.

Das was tonstudio2 schreibt, mit den zwei Hauptschaltern, ist genau das richtige Vorgehen, auch in Bezug auf den Einschaltstrom.

 

[Gast 23432]

Richtig, der Einschalt-Knack ist häufig gar nicht so das größere Problem, eben durch die erwähnte Einschaltverzögerung, aber das Ausschalten...
Ein kleines, aber sehr unangenehmes Beispiel (und ich wage zu behaupten, daß die verwendeten Geräte durchaus zu den "guten" gehören ):

https://www.musiker-board.de/vb/stu...-rkesteuerung-bei-aktivboxen.html#post3478572

 

[A_Hörnchen]

Richtig, der Einschalt-Knack ist häufig gar nicht so das größere Problem, eben durch die erwähnte Einschaltverzögerung, aber das Ausschalten...
Ein kleines, aber sehr unangenehmes Beispiel (und ich wage zu behaupten, daß die verwendeten Geräte durchaus zu den "guten" gehören ):

https://www.musiker-board.de/vb/stu...-rkesteuerung-bei-aktivboxen.html#post3478572

Wollte auch nicht an den (bzw. Deinen) Geräten zweifeln....
Das Ausschalten geht bei mir eigentlich...naja der Regler ist ja auch dann runtergefahren aber ein kleinen Knackser gibt es trotzdem, der aber lautstärkemäßig recht gering ausfällt und die Monitor und Ohren schont.
Aber mein "Hobbyaufbau" ist sicherlich (oder ganz gewiß) noch verbesserungswürdig...